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Hörerzahl im Winter-Semester 1893/94 19 V. Promotionen 23 1. Ehren-Promotionen 23 2. Promotionen 23 3. Preise 38 VI. Stiftungen, Geschenke und sonstige Zuwendungen . 42 Vn. Wissenschaftliche Anstalten der Universität ... 50 1. Das theologische Seminar 50 2.. Das homiletisch-katechetische Seminar 52 3. Die christUch-archäologische u. epigraphische Sammlung 52 4. Das juristische Seminar 53 5. Das Seminar für Deutsches Recht 55 6. Das philologische Seminar 5g 7. Das Institut fUr Alterthumskunde 5g 8. Das historische Seminar 57 9. Das staatswissenschaftlich-statistische Seminar ... 58 10. Das germanische Seminar g5 11. Das romanisch-englische Seminar ••'... gg 12. Das mathematische Seminar ^ g8 — 4 — Seite 13. Das Seminar für die Ausbildung der Stndirenden im wissenschaftlichen Rechnen 69 14. Das Seminar für orientalische Sprachen 70 15. Der archäologische Apparat 71 16. Das geographische Institut 71 17. Der geographische Apparat 72 18. DerApparat für Vorlesungen über neuere Kunstgeschichte 73 19. Die klinischen Anstalten 7Ö 20. Das erste anatomische Institut 88 21. Das zweite anatomische Institut 92 22. Das physiologische Institut 94 23. Das pathologische Institut 102 24. Die hygienischen Institute 105 25. Die Sammlung chirurgisch-geburtshülflicher Instrumente und Bandagen 108 26. Das pharmakologische Institut 109 27. Die praktische Unterrichts-Anstalt für die Staatsarznei- kunde . 110 28. Das erste chemische Laboratorium 112 29. Das zweite chemische Institut 115 30. Das physikalische Institut 117 31. Das Institut für theoretische Physik 119 32. Das zoologische Institut «119 33. Das Museum für Naturkunde 123 34. Der Universitätsgarten 139 35. Das botanische Institut 139 36. Das pflanzenphysiologische Institut 140 37. Das technologische Institut ! . 142 38. Die Üniversitäts-Bibliothek 142 39. Der botanische Garten und das botanische Museum . 152 40. Die Sternwarte 162 41. Das astronomische Recheninstitut Ig3 42. Das Königliche meteorologische Institut Ig5 VIII. Ministerial-Erlasse und Verfügungen 167 IX. Üniversitäts-Grundstück 168 X. Festlichkeiten und Programme 169 I. Akademlselie Beltorden. 1. Im Sommer- Semester 1893 bestand der akade- mische Senat: ans dem Rektor, Geheimen Medizinalrath Professor Dr. Vircho w, - Universitäts - Richter, Geheimen Regierungs - Rath Dr. Daude, - Prorektor, Geheimen Regierungs - Rath Professor Dr. Foerster, - Dekan der theologischen Fakultät, Ober-Eonsistorial- Rath Professor Dr. Weiss, - Dekan der juristischen Fakultät, Geheimen Justizrath Professor Dr. Dernburg, ' Dekan der medizinischen Fakultät, Geheimen Medizinal- , rath Dr. Jolly, - Dekan der philosophischen Fakultät , Professor Dr. Hirschfeld, " Senator, Geheimen Justizrath Dr. Hinschius, - Senator, Professor Dr. Zupitza, ' Senator, Geheimen Regierungs - Rath Professor Dr. Vahlen, - Senator, Professor Dr. Dillmann, - Senator, Professor Dr. Harnack. 2. Im Winter -Semester 1893/94 war der akade- mische Senat zusammengesetzt: aus dem Rektor, Geheimen Regierungs - Rath Professor Dr. Weinhold, - universitäts -Richter, Geheimen- Regierungs-Rath Dr. Daude, - Prorektor, Geheimen Medizinalrath Professor Dr. Virchow, — 6 — aus dem Dekan der theologischen Fakultät, Professor Dr. Dillmann, - Dekan der juristischen Fakultät, Wirklichen Geheimen Ober-Justizrath Professor Dr. von Gneist, - Dekan der medizinischen Fakultät, Geheimen Medizinal- rath Professor Dr. von Bergmann, - Dekan der philosophischen Fakultät, Geheimen Re- gier ungs-Rath Dr. Eundt, - Senator, Geheimen Eegierungs-Rath Dr. Vahlen, - Senator, Professor Dr. Harnack, - Senator, Geheimen Eegierungs - Rath Professor Di*. Schulze, - Senator, Geheimen Justizrath Professor Dr. Pernice, - Senator, Professor Dr. J. Schmidt. II. liehrkorper der llnlTersttät. 1. Todesfälle. Am 14. Mai 1893 verstarb zu Berlin der ordentliche Pro- fessor in der philosophischen Fakultät, Mitglied der Egl. Akademie der Wissenschaften, Geheime Regierungs-Rath Dr. £rnst Kummer. Am 29. Januar 1810 zu Sorau geboren, promovirte er am 10. September 1831 an der Universität Halle. Im Jahre 1842 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Pro- fessor der Mathematik an der Universität Breslau und am 28. Juli 1855 seine Berufung als ordentlicher Professor in die philosophischen Fakultät der hiesigen Universität. Am 10. Dezember 1893 verstarb zu Berlin der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät, Mitglied der Egl. Akademie der Wissenschaften, Dr. Georg von der Gabelentz. Geboren am 16. März 1840 zu Poschwitz bei Altenburg, Her- zogthum Sachsen, promovirte er im Jahre 1876 an der Uni- versität Leipzig, woselbst seine Ernennung zum ausser- ordentlichen Professor am 1. April 1878 erfolgte. Am 4. Sep- tember 1889 wurde er als ordentlicher Professor fttr allgemeine Sprachwissenschaft und Orientalia in die philosophische Fakul- tät der hiesigen Universität berufen. — 7 — Am 28. Januar 1894 verstarb zu Berlin der ordentliche Professor in der medizinischen Fakultät, Geheime Medizinalrath Dr. August Hirsch. Am 4. Oktober 1817 zu Danzig geboren, promovirte er am 17. Februar 1843 an hiesiger Universität und wurde am 21'. März 1863 zum ordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät ernannt. Am 15. Dezember 1893 verstarb zu Berlin der ordentliche Honorar-Professor in der philosophischen Fakultät Dr. Karl Ludwig Michelet. Am 4. Dezember 1801 zu Berlin geboren, promovirte er am 25. September 1824 hierselbst, habilitirte sich am 16. März 1826 für Philologie und Philosophie und wurde am 23. November 1829 zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät hiesiger Universität ernannt. Am 10. April 1893 verstarb zu Berlin der ausserordentliche Professor in der philosophischen Fakultät, Geheime Begierungs- Rath Dr. Karl Friedrich Werder. Geboren am 13. De- zember 1806 zu Berlin, promovirte er am 7. September 1833 an hiesiger Universität, habilitirte sich am 10. Mai 1834 für Philo- sophie und wurde am 24. Juli 1838 zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität hier- selbst ernannt Am 20. April 1893 verstarb zu Berlin der ausserordentliche Professor in der medizinischen Fakultät, Geheime Medizinal- rath Dr. Eobert Hart mann. Geboron am 8. Oktober 1831 zu Blankenburg a. Harz, promovirte er am 11. Oktober 1856 und habilitirte sich an der hiesigen Universität am 8. Februar 1864. Am 13. Juli 1867 erfolgte seine Ernennung zum ausser- ordentlichen Professor an der hiesigen Universität. Am 17. Oktober 1893 verstarb zu Berlin der ausser- ordentliche Professor in der medizinischen Fakultät, Kreis- physikus Dr. Friedrich Falk. Am 8. Juli 1840 zu Berlin ge- boren, promovirte er am 8. August 1861 und habilitirte sich in der medizinischen Fakultät am 30. Juli 1869. Im Jahre 1886 wurde er zum ausserordentlichen Professor an der hie- sigen Universität ernannt. Am 25, Mai 1893 verstarb zu Berlin der Privatdozent in der medizinischen Fakultät, Sanitätsrath Dr. Paul Guttmann. Derselbe war am 9. September 1834 zu Ratibor geboren, pro- 1* — 8 — movirte am 14. März 1858 und habilitirte sich an hiesiger Uni- yersität am 6. Juni 1867 für innere Medizin. Am 23. Juni 1893 verstarb zu Berlin der Pnvatdozent in der medizinischen Fakultät, Professor Dr. Wilhelm Zuelzer. Geboren am 10. November 1834 zu Breslau, promovirte er an der dortigen Universität am 29. Dezember 18ö8 und habilitirte sich am 7. August 1867 an hiesiger Universität. 2. Abgang. Der ausserordentliche Professor in der medizinischen Fakultät Dr. Ernst Siemerling ist zum ordentlichen Pro- fessor in der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen, der ausserordentliche Professor in der philosophischen Fakultät Dr. Albert Naude zum ordentlichen Professor an der Uni- versität Marburg, der Privatdozent Dr. Ferdinand Pax zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Breslau, der Privatdozent Dr. Karl Bathgen zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Uni- versität Marburg, der Privatdozent Dr. Georg Steindorff zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät der Universität Leipzig, der Privatdozent Dr. Wilhelm Cloetta zum ordent- lichen Professor an der Universität Jena, sowie der Privatdozent Dr. Johannes Töpff er zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Basel ernannt worden. Der ausserordentliche Professor in der medizinischen Fakultät, Direktor derElinik für E[inderkrankheiten, Geheimer Medizinalrath Dr. He noch ist auf seinen Antrag mit dem Schlüsse des Winter-Semesters 1893/4 von seinen akademischen Verpflichtungen entbunden worden. 3. Berufungen^ Ernennungen, Habilitationen. A. Berufungen. Der bisherige ordentliche Professor an der Universität Greifswald, Dr. Adolf Schlatter ist als ordentlicher Professor in die theologische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Der bisherige ordentliche Honorar- Professor an der Uni- versität Leipzig, Dr. Johann Leonhard Otto Heubner — 9 — ist als ausserordentlicher Professor in die medizinische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Demselben ist die Direktion der mit dem Charit^ - Erankenhause verbundenen Klinik für Kinderkrankheiten fibertragen worden. Der bisherige ordentliche Professor an der Universität München, Dr. Karl Stumpf ist als ordentlicher Professor in die philosophische Fakultät der hiesigen Universität berufen und gleichzeitig mit der Leitung des zu errichtenden Seminars für experimentelle Psychologie beauftragt. B. Ernennungen. I. in der theologischen Fakultät: Der ordentliche Professor, Ober-Konsistorialrath und vor- tragende Rath im Ministerium der geistlichen etc. Angelegen- heiten, Dr. Weiss, ist zum Wirklichen Ober-Konsistorialrath mit dem Bange eines Rathes erster Klasse und der Privatdozent Lic. Dr. Freiherr von Soden zum ausserordentlichen Professor ernannt. II. in der juristischen Fakultät: Der Privatdozent Dr. Weber ist zum ausserordentlichen Professor ernannt. m. in der medizinischen Fakultät: Die Privatdozenten Dr. Israel, Dr. Winter und der Zahnarzt Professor Dr. Miller sind zu ausserordentlichen Professoren ernannt. IV. in der philosophischen Fakultät: Der ausserordentliche Professor Dr. Paulsen ist zum ordentlichen Professor, die Privatdozenten Dr. Sering und Dr. Heusler zu ausserordentlichen Professoren ernannt. C. Habilitationen. Als Privatdozenten habilitirten sich: I. in der juristischen Fakultät: der Dr. jur. Ludwig Lass für Reichs- Versicherungsrecht und Gewerberecht. — 10 — n. in der medizinischen Fakultät: der Dr. med. et chir. Kurt Schimmelbusch für Chirurgie, der Dr. med. et chir. Dietrich Nasse für Chirurgie, der Dr. med. Wilhelm Ohlmöller für Hygiene. in. in der philosophischen Fakultät: der Dr. phil. Oskar Froehde für klassische Philologie, der Dr. phil. Professor Karl Schumann far Botanik, der Dr. phil. August Eaps für Physik, der Dr. phil, Oskar Schultz für romanische Philologie, der Dr. phil. Karl Lehmann für alte Geschichte, der Dr. phil. Konrad Kretschmer für Geographie, der Dr. phU. August Schmekel für Philosophie, der Dr. phil. Otto Krigar-Menzel für Physik. 4. Anszeiclmangeii. Den Privatdozenten in der juristischen Fakultät Dr. Jacob i und Dr. Biermann ist der Titel „Professor" verliehen. Dem ausserordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät Dr. Lucae ist der Charakter als Geheimer Medizinal- rath und den Privatdozenten in derselben Fakultät Dr. Oppen- heim, Dr. von Noorden, Dr. Güterbock, Dr. Martin, Dr. Eemak, Dr. Veit, Dr. Lassar und Dr. Pfeiffer der Titel „Professor** verliehen. Der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät, Geheime Regierungsrath, Mitglied der Akademie der Wissen- schaften, Dr. Zeller ist zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikate „Excellenz" ernannt. Den ordentlichen Professoren in der philosophischen Fa- kultät Dr. Kirchhoff, Dr. Engler, Dr. Dilthey, Dr. Schwen- dener, Dr. Frh. von Richthofen, Dr. Helmert, sowie dem ausserordentlichen Professor Dr. Orth ist der Charakter als Geheimer Regierungsrath verliehen. Den Privatdozenten in derselben Fakultät Dr. Schotten Dr. Heider ist der Titel „Professor", sowie dem Privatdozenten Dr. von Kaufmann der Charakter als Geheimer Regierungs- rath verliehen. — 11 — Orden wurden verliehen: Die Friedensklasse des Ordens pour le merite für Wissenschaften und Künste: dem Geheimen Regierungsrath Professor Dr. Kundt; Der Rothe Adler-Orden 11. Klasse mit Eichenlaub und der Königlichen Krone: dem Geheimen Medizinalrath und ausserordentlichen Professor Dr. Henoch; Der Rothe Adler-Orden ID. Klasse mit der Schleife, dem Geheimen Regierungsrath Professor Dr. Wagner; Der Rothe Adler-Orden IV. Klasse: dem Geheimen Regierungsrath Professor Dr. Schulze und den ausserordentlichen Professoren Dr. B. Fraenkel und Dr. Will; Der Rothe Adler-Orden IV. Klasse mit der Zahl „50": dem Privatdozenten Dr. Hoppe; Der Kronen-Orden 11. Klasse: dem Geheimen Regierungsrath Professor Dr. Grimm und dem ordentlichen Professor Dr. Albr. Weber. Der Stern zum Kronen-Orden 11. Klasse: dem ordentlichen Professor Dr. Mommsen; Der Kronen-Orden III. Klasse: dem Geheimen Justizrath Professor Dr. Eck; Der Kronen-Orden III. Klasse mit der Zahl „50": dem Privatdozenten Dr. Kristeller. Femer erhielten: Der Geheime Medizinalrath Professor Dr. Gerhardt das Komthurkreuz 1. Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Haus-Ordens; der Geheime Medizinalrath Professor Dr. von Bergmann das Grosskreuz des Königlich Spanischen Ordens Isabella der Katholischen; der Wirkliche Geheime Ober-Medizinalrath Dr, von Co 1er, Excellenz, das Komthurkreuz 1. Klasse des Königlich Württem- bergischen Friedrichs-Ordens; der ausserordentliche Professor Dr. Traut mann das Kom- — 12 — thurkreuz 2. Klasse des Yerdiesstordens Philipps des Gross- mütbigen; der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät Dr. Mommsen das Eommandeurkreuz 1. Klasse des Gross- herzoglich Badischen Zähringer Löwen-Ordens und die E. K Oesterreichische Medaille fiir Kunst und Wissenschaft. III. Beamte der IlnlTersItfit. Dem Universitätsrichter, Geheimen Regierungsrath Dr. Daude ist der Rothe Adler-Orden 4. Klasse verliehen und die Ermächtigung zur Anlegung der Ritter- Insignien 1. Klasse des Herzoglich Anhaltischen Hausordens Albrechts des Bären ertheilt worden. Dem Universitäts-Kalkulator Thurk ist der Charakter als Rechnungsrath verliehen. Der Pförtner der Universität Nitschke ist mit dem 1. Oktober 1893 in den Ruhestand getreten. Mit Wahrnehmung der Dienstgeschäfte desselben ist der bisherige Hausdiener Christian beauftragt worden, an dessen Stelle der Militär- Anwärter Thiel angenommen ist. Die Sicherheitsbeamten Brumm und, Zeidler, Baumann und Sockoll sind aus dem Universitätsdienst ausgeschieden. Die Militär-Anwärter Heine, Hellmer und Elsasser sind als Sicherheitsbeamte angenommen. Der Hausdiener Lach mann ist verstorben. IT. Stndlrende der llnlTersItlt. L Hörerzahl im Sommer-Semester 1893. I. Summarische Uebersicht. A. Im Winter-Semester 1892/93 sind immatrikulirt gewesen 4691 Davon sind a) verstorben 7 b) abgegangen 1. mit Exmatrikel .... 1573 2. auf Grund einer Anzeige 143 — 13 — üebertrag 1723 4691 c) weggegangen ohne sieh abzumelden und daher gestrichen 49 d) gestrichen auf Grund des § 13 der Vor- schriften für die Studiren den etc. vom 1, Oktober 1879 .. - 153 e) gestrichen aus sonstigen Gründen . . 54 zusammen 1979 Es sind demnach geblieben 2712 Dazu sind in diesem Semester gekommen .... 1178 Die Gesammtzahlderimmatrikulirten Studiren den beträgt daher 3890 (Preussen 3^9 Nichtpreussen 78 437 {Preussen . 832 Nichtpreussen232 1064 I Preussen . 827 Die medizinische Fakultät zählt: j Nichtpreussen246 1073 a) Preussen mit dem Zeugniss Die philosophische Fakultät zählt: der Reife eines Gymnasiums 377 b) Preussen m. d. Zeugniss der Keife eines Realgymnasiums 174 c) Preussen ohne Zeugniss der Reife 316 867 d) Nichtpreussen 449 1316 sind obige 3890 B. Ausser diesen immatrikulirten Studirenden sind zum Hören der Vorlesungen berechtigt: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nicht- preussen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben 177 2. Studirende d. militärärztl. Bildungs- Anstalten . 260 3. Studirende der Technischen Hochschule . . . 1501 4. Studirende der Berg-Akademie 83 5. Studirende der Landwirthschaftl. Hochschule, — 14 - Uebertrag 2021 3890 welche im Besitz des Berechtigungsscheins zum einjährigen Militärdienst sind 365 6. Studirende der Thierärztlichen Hochschule . . 393 7. Studirende der Akademie der Künste . . . 136 2915 Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin . "! . . 6805 Von diesen Berechtigten hören Vorlesungen: AA. Von den immatrikulirten Studirenden: in der theologischen Fakultät 435 in der juristischen Fakultät 1059 in der medizinischen Fakultät 1055 in der philosophischen Fakultät 1249 zusammen 3798 Vom Hören von Vorlesungen dispensirt sind: in der theologischen Fakultät 2 in der juristischen Fakultät 5 in der medizinischen Fakultät 18 in der philosophischen Fakultät 67 zusammen 92 BB. Von den übrigen berechtigten Personen: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nicht- preussen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben 170 2. Studirende d. militärärztl. Bildungs-Anstalten . — 3. Studirende der Technischen Hochschule. . . 15 4. Studirende der Berg- Akademie 10 5. Studirende der Landwirthschaftl. Hochschule . 4 6. Studirende der Thierärztlichen Hochschule. . 2 7. Studirende der Akademie der Künste . . . — zusammen 201 Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vorlesungen hören, ist mithin 3999 — 15 — II. Immatrikiillrte Prenssen. nach der Fa kultät © S • © 1 SS • © o 00 'S mm* © a philosophische Provinz. Philot., Philol. u. Geschichte. • a 4 0» Sil Pharmacie und Zabn- heilkundfl. d a 1 es a a m Ostpreussen 14 34 32 12 13 — 8 33 113 Westprenssen 13 60 87 15 11 2 15 43 203 Brandenburg 189 288 304 161 122 4 59 346 1127 Pommern 36 53 65 28 28 1 19 76 230 Posen 19 76 85 25 20 1 23 69 249 Schlesien 21 75 77 22 32 8 62 235 Sachsen 26 56 38 21 13 2 15 51 171 Schleswig-Holstein . . . 8 20 8 6 2 — 13 21 57 Hannover 8 37 25 16 8 2 14 40 110 Westfalen 9 .H3 33 11 11 1 8 31 106 Hessen-Nassau .... 8 39 29 i& 16 1 6 38 114 Rheinprovinz 8 60 44 29 20 — 7 56 168 Hohenzollem — 1 — 1 1 2 Summa . . 359 832 827 361 296 14 196 867 2885 Davon sind im Sommer- Semester 1893 immsr trikulirt worden . . . 77 257 204 94 90 4 62 250 788 — 16 — III. Immatriknlirte Nlcht-Prensgen. Land. nach der Faknltät 'S 'bß ^ ja 9 00 1 0 0) o S 'S a philosophische a 2 ja ü 04 ö ® I 0 » ^' O • • Ol 9 1 00 s-af 4 a fi e o gN_ s § es B 'Ji i. Uehrige Reichsiftnder: Anhalt Baden Bayern Braunschweig .... Bremen EIsass-Lothringen . . . Hamburg Hessen, Grossherzog^um Lippe Lübeck Mecklenburg-Schwerin Mecklenburg-Strelitz . . Oldenburg Renss ältere Linie . . . ReuBS jüngere Linie . . Sachsen, Königreich . . Sachsen, Grossnerzogthum Sachsen-Altenburg . . . Sachsen-Koburg-Gotha . Sachsen-Meiningen . . . Schaumburg-Lippe . . . Schwarzburg-Rudolstadt . Schwarzburg-Sondershaus. Waldeck Württemberg . . . . . 1 5 5 3 1 2 1 6 1 3 1 7 13 24 18 9 2 22 14 3 1 9 6 2 1 5 2 2 1 15 4 1 2 2 3 2 2 17 1 6 18 6 3 3 11 10 6 3 4 9 3 1 4 8 3 3 4 8 6 2 3 1 13 2 1 1 3 1 1 2 1 11 2 7 3 3 9 6 1 1 11 6 1 5 2 1 2 2 1 2 2 3 1 1 4 1 5 1 - ! 1 1 6 — 1 I 1 : 2 Summe I . . . 48 177 99 74 68 22 ii. Sonstige, vormals zum deutschen Bunde gehfirlge Länder: Luxembur<2: Oesterreich : a) Erzherzogthum . . b) Böhmen c) Mähren d) Steiermark .... 6 5 1 1 Summe II . . 13 6 9 17 11 6 5 22 14 2 2 12 3 2 2 1 19 2 1 1 8 3 3 1 10' 168 12 12 15 33 64 3h 19 12 56 44 6 3 3C> i 13 2 1 49 11 3 9 12 3 4 7 6 45 492 6 24 1 1 32 — 17 Land. III. Uebrige eHropäi8Che Staaten Belgien • . . Bulgarien . . Dänemark . . Frankreich . . Griechenland . Grosabritannien Italien . . . Niederlande Oesterreich-Üngam (soweit vormals nicht zum dent- fichen Bunde gehörig): a) Galizien b) Siebenbürgen . . c) Ungarn Rumänien Russland Schweden u. Norwegen . Schweiz Serbien Spanien Türkei nach der Fakultät OQ O fl 'S eQ O 1 1 6 Summe HI . lY. AmserearopAi8Clie Länder: Afrika Amerika ... Asien Australien Summe lY Hierzu Summe in n I « Haupt-Summe Davon sind im Sommer- Semester 1893 imma- trikuUrt worden . . . 2 2 2 4 OQ •^ OQ a 1 1 1 4 2 1 13 1 17 1 o OB B 2 2 5 3 2 3 18 9 1 10 18 2 48 78 47 46 4 46 5 177 232 97 7 2 39 8 3 1 7 philosophische ja o p4 a 1^ 1 1 4 13 4 1 6 2 3 12 18 9 44 2 13 1 1 40 3 1 - , 3 - 1 - 1 6 ; .4 - 1 1 . — 88 1 36 9 46 88 13 99 246 106 122 62 38 ' 17 1 2 10 5 ; - 39 122 7 74 19 62 5 68 9 7 1 10 22 242 I 154 I 20 I 33 73 46 15 a 9 B § 1 1 5 19 6 6 16 20 11 94 3 16 1 201 60 8 68 201 12 168 449 B m 3 3 1 2 12 28 12 9 23 2 31 14 148 12 40 2 1 10 353 1 105 21 1 128 353 32 492 1005 140 390 — 18 — 2. Hörerzahl im Winter-Semester 1893/4. I. Summarische Uebersicht. A. Im Sommer-Semester 1893 sind immatriknlirt gewesen 3890 Davon sind a) verstorben 5 b) abgegangen 1. mit Exmatrikel .... 1160 2. auf Grund einer Anzeige 66 c) weggegangen ohne sich abzumelden and daher gestrichen 15 d) gestrichen auf Grund des § 13 der Vor- schriften für die Studirenden etc. vom 1. Oktober 1879 176 e) gestrichen aus sonstigen Gründen . . . 44 zusammen 1466 Es sind demnach geblieben 2424 Dazu sind in diesem Semester gekommen . . . . 2311 DieGesammtzahlderimmatriknlirtenStudirenden beträgt daher 4735 iPreussen 374 Nichtpreussen 130 504 {Preussen . . 1152 Nichtpreossen 425 1577 Preussen . . 891 Nichtpreussen 325 1216 a) Preussen mit dem Zeugniss der Reife eines Gymnasiums 390 b) Preussen m. d. Zeugniss der Reife eines Realgymnasiums 196 c) Preussen ohne Zeugniss der Reife . 350 936 d) Nichtpreussen 502 1438 Die medizinische Fakultät zählt: | Die philosophische Fakultät zählt: sind obige 4735 B. Ausser diesen immatrikulirten Studirenden sind zum Hören der Vorlesungen berechtigt: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nicht- preussen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben 281 — 19 — Uebertrag 281 4735 2. Stüdirende d. militärärztl. Bildungs -Anstalten 261 3. Stüdirende der Technischen Hochschule . . 1752 4. Stadirende der Berg-Äkademie 119 5. Stadirende der Landwirthschaftl. Hochschale, welche im Besitz des Berechtigangsscheins zam einjährigen Militärdienst sind .... 474 6. Stadirende der Thierärztlichen Hochschale . 423 7. Stüdirende der Akademie der Künste ... 298 3608 Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin . . . . 8343 Von diesen Berechtigten hören Vorlesnngen: AA. Von den immatrikalirten Studirenden: in der theologischen Fakultät 502 in der juristischen Fakultät 1572 in der medizinischen Fakultät 1195 in der philosophischen Fakultät . . . . . 1387 zusammen 4656 Vom Hören der Vorlesungen dispensirt sind: in der theologischen Fakultät 2 in der juristischen Fakultät 5 in der medizinischen Fakultät 21 in der philosophischen Fakultät 51 zusammen 79 BB. Von den übrigen berechtigten Personen: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nicht- preussen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben 243 2. Stadirende d. militärärztl. Bildungs-Anstalten — 3. Stadirende der Technischen Hochschule ... 16 4. Stüdirende der Berg-Akademie 5. Stüdirende der landwirthschaftl. Hochschule 6. Stüdirende der Thierärztlichen Hochschule . 7. Stüdirende der Akademie der Künste . . . 7 2 5 1 zusammen 274 Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vorlesungen hören, ist mithin 4930 20 — IL Immatrlknllrte Prensaen nac h der Fa kultät 1 "9 '5) hc o § o ►Je • © o •c • © o .S tu © philosophische | Provinz. S 5» a|s' <* a ** Cameralien und Land- wlrthfchaft. Pharmaoio und Zahn- heilkunde. • Q 9 a 9 • 0 CS a s OQ OstpreuBsen 10 39 28 14 10 11 35 112 WestpreuBsen 14 77 86 13 10 1 12 36 213 Brandenburg 167 389 326 176 138 3 59 376 1258 Pommern 49 62 71 29 i 24 2 13 68 250 Posen 21 86 81 30 , 14 2 21 67 255 Schlesien 20 106 77 34 ' 38 1 15 88 291 Sachsen 28 76 55 23 15 2 19 59 218 Schleswig-Holstein . . . 12 23 16 9 2 — 10 21 72 Hannover 9 57 40 21 9 2 10 42 148 Westfalen ...... 16 66 42 15 18 — 10 43 166 Hessen-Nassau .... 13 55 25 20 16 1 5 42 135 Rheinprovinz 15 114 44 28 20 2 9 59 232 HohenzoUem — 3 — — 3 Summa . . 374 115S 891 412 314 16 194 936 3358 Davon sind im Winter- 1 Semester 1893/94 imma- trikulirt worden . . . 155 635 319 146 111 12 66 835 1444 — 21 — IIL Immatriknlirte Nicbt-Prenssen Land. nach der Fakultät 'S 'Sc feß o ö 'S S 'S V ^ ^ o o QQ 5 00 N *p^ ■ V4 >- TS :a a> ••-> s philosophische 36 j4 / «: «« M R s « • ^ a GB Q « SS T* Ol* A« SA a s 9 s CO I. Uebrige Reich8länder: Anhalt Baden Baiem Braanschweig Bremen Elsass-Lothringen . . . Hamburg Hessen, Grossherzogthum Lippe Lübeck Mecklenburg-Schwerin . Mecklenburg-Strelitz . . Oldenburg Reu88 ältere Linie . . . Keuss jüngere Linie . . Sachsen, Königreich . . Sachsen, Grossnerzogthum Sachsen- Altenburg . . . Sachsen-Koburg-Gotha . Sachsen-Meiningen . . . Schaumburg-Lippe . . . Schwarzburg-Rudolstadt . Schwarzburg-Sondershaus. Waldeck Württemberg 4 8 13 4 6 2 4 1 1 3 1 1 6 3 6 5 1 Summe I . . . II. Sonstige, vormals zun doatschen Bunde gehörige Länder: Luxemburg Oesterreicn: a) Erzherzogthum b) Böhmen . c) Krain . . d) Mähren e) Schlesien f) Steiermark Summe II . 75 12 35 49 19 7 10 33 30 3 1 18 1 13 32 4 4 11 7 1 2 1 1 34 328 1 5 2 16 24 11 2 8 10 8 8 3 5 1 1 10 3 2 2 4 3 1 1 23 148 5 4 6 12 2 9 11 6 5 5 8 7 2 3 1 2 2 14 2 2 1 1 10 3 6 9 5 1 1 9 6 1 7 3 1 1 7 1 1 4 1 2 3 1 1 1 2 3 4 1 1 1 93 i 71 18 9 2 3i - 12 1 1 6 18 20 14 7 6 20 13 3 14 5 3 1 3 22 3 3 4 2 1 3 14 185 13 3 24 77 106 48 16 30 65 55 4 5 43 10 22 2 4 70 13 6 22 20 4 5 3 5 77 736 24 7 1 1 17 36 — 22 — 1 nach der Fa kull osoph tat je © • • • , phil ische 1 Land. »^m OB 11 .S OB 'S ■2 S 1 s"ii « « e • S a • C 1 > 2 s o = c ^ a S S fli: r S ® s © ^ •^ s &^ »=»•5 wS^ ^ SJi N X III. Uehrige eurepiitche Staaten: Belgien — 2 1 — 1 3 Bulgarien .... 3 3 1 — 1 7 Dänemark . . . 1 1 2 — — 2 4 Frankreich . . . 3 3 3 Griechenland . . . 1 3 3 — 3 7 Grossbritannien . 4 1 6 10 9 — 19 30 Italien 1 1 3 3 6 4 4 6 4 4 14 0 Niederlande . . 23 Oesterreich-Ungam (soweit ■ Tonnals nicht zum deut- schen Bunde gehörig): a) Bukowina .... — 1 — — 1 b) Galizien .... 3 3 8 2 • lU 16 c) Siebenbürgen . . 2 2 1 — — 1 5 d) Ungarn 2 7 2 18 — 18 29 Rumänien 2 3 8 4 1 13 18 Rnssland 2 17 46 46, 38 4 1 89 154 Schweden u. Norwegen . 1 1 5 2' 1 1 2 ? Schweiz . 33 41 14 20 4 1 1 - 24 1 112 1 Serbien Spanien 2 1 4 2 1 1 1 1 4 2 Türkei 10 Summe III . . 46 82 105 133 66 5 6 210 443 lY. AusaereuropAiache Uüider: Afrika 8 5 52 1 55 19 7 ' 1 1 82 1 147 Amerika Asien ■— 4 8 2 2 2 6 18 Australien ...... — — 1 — 1 1 1 — 1 1 1 Summe IV . 8 9 60 59 21 9 1 90 107 Hierzu Summe III . 46 82 105 133 66 5 ' 6 210 443 II . 1 6 12 12 3 2 17 36 :; I . 75 328 148 93 71 3 18 185 736 Haupt'^Summe . . 130 425 325 297 161 1 17 27 502 13© Davon sind im Winter- Semester 1893/&4 imma- ■ trikulirt worden • • « 100 319 208 151 69 1 7 1 1 13 240 867 — 23 — Y. Promotionen. 1. Ehrenpromotfonen. Zu Doktoren der Theologie: 1. Bellermani), Ludwig, Direktor des Gymnasiums zum Graueu Kloster zu Berlin, am 18. Februar 1894. 2. Schmidt, Albert, Präsident des Königlichen Konsistoriums der Provinz Brandenburg, am 18. Februar 1894. 2. Promotioneii. a. Za Lloeitiaten der Theologie sind promovirt worden: 1. Gennrich, Paul, aus Zachau inPomm., am 18. Oktober 1893. 2. Freiherr von der Goltz, Eduard, aus Berlin, am 21. Dezember 1893. b) Zon Dootor beider Rechte ibt promovirt worden: Gl um, Kichard, Gerichts-Referendar aus Materborn bei Kleve, Dissert.: Ueber die Gefahr beim Trödelvertrage nach römischem Recht, am 19. September 1893. 0) Ztt Dootoren der Medizin sind promovirt worden: 1. Cohn, Max, aus Berlin, Dissert: Einige Versuche über pathologische Gasbildung im Organismus, am 11. April 1893. 2. Nawratzki, Emil, aus Lippinken, Dissert: Beitrag zur Statistik und Kasuistik der Harnröhrenverletzungen, am 11. April 1893. b. Erdmann, Karl, aus Berlin, Dissert: Die Laparotomie bei penetrirenden Bauchwunden, am 18. April 1893. 4. Stahr, Hermann, aus Berlin, Dissert.: Ueber Wund- irrigation, am 28. April 1893. 5. B rasch, Felix, aus Berlin, Dissert: Ueber die biolo- gischen Bedingungen der Streptokokkenkrankheiten, am 28. April 1893. 6. Priedrichsen, Friedrich, aus Wismar, Dissert.: Ueber Tabes dorsalis beim weiblichen Geschlecht, am 2. Mai 1893. 7. Salingre, Siegfried, aus Berlin, Dissert: Ueber Pfählungs- verletzungen, am 2. Mai 1893. ' 2* — 24 — 8. Drewes, Karl, aus Schöppenstedt, Dissert: Ueber vitale und postmortale Verletzungen, am 2. Mai 1893. 9. Leichtentritt, Heinrich, aus Posen, Dissert.: Ein Bei- trag zur Erkrankung peripherer Nerven und des Rücken- marks bei Diabetes mellitus, am 2. Mai 1893. 10. Kaj ser, B , aus Bremen, Dissert.: Ueber die Beziehungen von Fett und Kohlenhydraten zum Eiweissumsatz des Menschen, am 2 Mai 1893. 11. Marx, Paul, aus Camen, Dissert.: Fremdkörper in der Orbita als Erreger von Tetanus, am 5. Mai 1893. 12. Jahn, Friedrich, aus Dessau, Dissert.: Ueber die Kom- plikationen der Gonorrhoe u. s. w., am 9. Mai 1893. 13. Ramin, Otto, aus Westerthal, Dissert.: Ueber die Folge- zustände der einfachen Pleuritis, am 12. Mai 1893 14. Küttner, Otto, aus Potsdam, Dissert.: Ueber die Heil- wirkung operativer Eingriffe an sich, am 12. Mai 1893. 15. Blecher, Alfred, aus Rinteln, Dissert.: Ueber die Em- pfindung des Widerstandes, am 12. Mai 1893. 16. Salman, Wolfgang, aus Berlin, Dissert: Ueber die Myositis ossificans, am 19. Mai 1893. 17. Timotheeff, Leonida?, aus Kasan, Dissert.: Ueber die Komplikation des Morbus Basedowii mit der Tabes dorsalis. am 19. Mai 1893. 18. Breuer, Ferdinand, aus Bergerhausen, Dissert.: Ueber sogenannte „Seröse Abscesse", am 30. Mai 1893. 19. Bielschowsky, Alfred, aus Namslau, Dissert: Beitrag zur Kenntniss der Pathologie und Therapie der ein- heimischen Leberabscesse, am 2. Juni 1893. 20. Sklarek, Franz, aus Berlin, Dissert.: Ueber Hüdeutumoren. am 6. Juni 1893. 21. Kellner, Heinrich, aus Afrika, Dissert: Ueber Tuben- gra vidi tat, am 13. Juni 1893. 22. Fischer, Georg, aus Oldenburg, Dissert: Zur Diagnose der hereditären Syphilis, am 20. Juni 1893. 23. Wauer, Gerhard, aus Berlin, Dissert: Ueber Prophylaxis und Therapie von Narbenkontrakturen, am 20. Juni 18M. 24. Wiedemann, Hans, aus Müucheberg, Dissert: Das Em- pyem der Stirnhöhlen, am m. Juni 1893. — 25 — 25. Cirkler, Alexander A. , aus Amerika, Dissert: üeber die manuelle Lösung der Placenta, am 30. Juni 1893. 26. Thiel, Ulrich, aus Zeitz, Dissert.: üeber die Aetiologie der Ophthalmoplegia totalis, am 7. Juli 1893. 27. Germer, Hugo, aus Schloppe , Dissert: Raynauische Krankheit, am 7, Juli 1893. 28. Becker, August, aus Harzgerode, Dissert: Aeltere und neuere Theorien über Wesen der Blausäure Vergiftung, am 7. Juli 1893. 29. Joachim, Georg, aus Hainau, Dissert.: Dermoide im Skrotum, am 7. Juli 1893. 30. Siepmann, Gustav, aus Bochum, Dissert: üeber die Be- handlung der Wanderniere, am 14. Juli 1893. 31. Kasack, Richard, aus Potsdam, Dissert: üeber Coccy- godynie, am 14. Juli 1893. 32. Lennhoff, Rudolf, Arzt aus Lüdenscheid, Dissert: üeber PseudoaorteninsuflTicienz, am 14. Juli 189.3. 33. Breier, Johannes, aus Berlin, Dissert: Ein Fall von Impetigo heiTpetiformis, am 14. Juli 1893. 31. Löwenberg, Max, aus Berlin, Dissert: üeber einen un- gewöhnlichen Fall von chronischer Herdmyelitis, am 21. Juli 1893. 35. Bü rekle, Jules, aus Masmünster i. Elsass, Dissert : üeber das Verhalten der Operirten nach vaginaler Totalexstir- pation des carcinomatösen Uterus, am 21. Juli 1893. 36. Zülzer, Georg aus Berlin, Dissert: üeber alimentäre Glykosurie in Krankheiten und über puerperale Lactosurie, am 21. Juli 1893. 37. Brand, Joseph, aus Warburg, Dissert: Gegenwärtiger Stand der Hirnchirurgie bei der Rindenepilepsie, am 21. Juli 1893. 38. Urcelay, Luis Fernando, aus Mexico, Dissert: üeber Varices des Oesophagus, am 21. Juli. 39. ühlenhuth, Paul, aus Hannover, Dissert: üeber zwei Fälle von Tumor cerebri, am 21. Juli 1893. 40. Michaelis, Max, aus Berlin, Dissert: üeber einige Er- gebnisse bei Ligatur der Kranzarterien des Herzens, am 21. Juli 1893. — 26 — 41. Meinhold, Gerhard, aus Kammin i. Pomm., Dissert.: Die moderne Kaiserschnitt-Technik u. s. w., am 25. Joli 1893. 42. Jacobitz, Ernst, aas Driesen a. Netze, Dissert: üeber den Zusammenhang zwischen Trauma und Apoplexia, am 25. Juli 1893. 43. Hulisch, Alfred, aus Nenstadt-Gödens, Dissert.: Die pro- gressirte Paralyse der Irren beim weiblichen Geschlecht, am 25. Juli 1893. 44. Tornow, Emil, aus Sternberg, Dissert.: Zur Diagnostik der Springomyelie, am 25. Juli 1893. 45. Krug, Bruno, aus Berlin, Dissert.: üeber Fleischmast beim Menschen, am 25. Juli 1893. 46. Schayer, Erich, aus Berlin, Dissert.: Bektale und ure- thrale Krisen bei Tabes dorsalis, am 28. Juli 1893. 47. Mühsam, Richard, aus Berlin, Dissert: Ueber den Fundort des Bacillus pyocyaneus und seine Farbprodnktion bei der Symbiose mit anderen Mikroorganismen, am 28. Juli 1898. 48. Rabe, Alexander, aus Berlin, Dissert.: Die Fiebertheorien bis Joh. Müller, am 28. Juli 1893. 49. Schwiening, Heinrich, aus Spremberg N. L., Dissert: Ueber fermentative Prozesse in den Organen, am 28. Juli 1893. 50. Schellmann, Wilhelm, aus Allenstein, Dissert.: Beiträge zu der Frage nach der Einwirkung der Chloroformnarkose auf die Organe des Menschen, am 28. Juli 1893. 51. Koch Ernst, aus Wittstock, Dissert.: Bleigeschoss-Defor- mationen im menschlichen Körper und ihre Ursachen, am 28, Juli 1893. 52. Herr , Franz, aus Klein-Petzelsdorf, Westpreussen, Dissert.: Beitrag zur Entwickelungsgeschichte des menschlichen Auges, am 28. Juli 1893. 53. Klett, Adolf, aus Ludwigsburg, Dissert: Die Frage der Flussverunreinigung, am 4. August 1893. 54. W einrieb, Max, aus Berlin, Dissert.: Die bakteriologischen Untersuchungsmethoden bei chronischer Gonorrhoe des Mannes, am 4. August 1893. 55. Koch, Albert Friedrich, aus Berlin, Dissert.: Zwei Fille von Aneurysma der Aorta, am 4. August 1893. 56. Dubs, Rudolf S., aus Chicago, Dissert: Der Einfluss des • — 27 — Chloroforms auf die künstliche Pepsinverdauung, am 4. August 1893. 57. Felgenaner, Josef, aus Langenbielau, Dissert.: Ueber doppelseitige Ovario-Salpingotomieen, am 4. August 1893. 58. Lilienfeld, Leon, aus Oesterreich, Dissert.: Häma- tologische Untersuchungen, am 4. August 1893. 59. Küttermann, Hugo, aus Essen a. d. Kuhr, Dissert.: Parotitis nach Ovariotomie, am 4. August 1893. 60. Dieckhöfer, Klemens, aus Huckarde i. Westfalen, Dissert : Ueber Muskelgummata, am 4. August 1893, 61. Frey, Gottfried, aus Schwetz, Westpreussen, Dissert.: Das Angiokeratom, am 4. August 1893. 62. St ahn, Paul, aus Stadt Zinna, Dissert.: Ueber alkoholische Neuritis, am 4. August 1893. 63. Neithar dt, Alfred, aus Carthaus, Westpreussen, Dissert.: Resultate nach Kastration der Frauen bei Myomen des Uterus, am 8. August 1893. 6^. Henneberg, Kichard, aus Magdeburg, Dissert : Beitrag zur Eenntniss der Poljrneuritis alcoholica, am 8. August 1893. 65. Hirschlaff, Willy, aus Krossen a 0. Dissert.: Beitrag zur Lehre und Kasuistik von der Trombose der Vena jugularis interna, externa und subclavia, am 8. August 1893. 66. Burghart, Hans, prakt. Arzt aus Berlin, Dissert: Ueber functionelle Aphonie bei Männern und Simulation der Stimmlosigkeit, am 8. August 1893. 67. Blanc, Eichard, aus Berlin, Dissert: Die fötale Hydro- cephalie in geburtshülf lieber Beziehung, am 8. August 1893 68. Tille, Hermann, aus Wittenberge, Dissert: Ueber Ruptur einer Tubargravidität, am 8. August 1893. 69. Bonzelius, Adolf, ans Württemberg, Dissert.: Ein Fall von Polydaktylie, am 8. August 1893. 70. Badstübner, Walter, aus Glatz, Dissert: Ueber Ver- schv^inden der Luft aus den Lungen Neugeborener, am 8. August 1893. 71. Voss, Otto, aus Glauchau, Dissert.: Ueber einen Fall von spinaler progressiver Muskelatrophie, am 8. August 1893. 72. Kuntze, Max, aus Naumburg, Dissert.: Ueber zwei Fälle von Aphasie, am 8. August 1893. — 28 — 73. Koreuber, Fritz, aus Treuenbrietzen, Dissert.: Ueber Endocarditis nach Pneumonie, am IL Aagust 1893. 74. Pomptow, Gottfried, aus Berlin, Dissert: Carcinoma uteri prolapsi, am 11. August 1893. 75. Haker, Friedrich, aus Stettin, Dissert.: Ueber Pyaemia post abortum, am 11. August 1893. 76. Meyer, Josef, aus Koblenz, Dissert.: Ein Fall von Selbst- mord mit Kalium chloricum, am 11. August 1893. 77. Maisei is, Isai, aus Russland, Dissert.: Ueber die erworbene Immunität nach menschlichen Infektions- krankheiten, am 11. August 1893. 78. Fischel, Ludwig, prakt. Arzt aus Berlin, Dissert.: Ein Beitrag zur Kasuistik der Badialislähmungen nach Aether- injektion, am 11. August 1893. 79. Wann er, Richard , praktischer Arzt ausFreinsheim,Dissert.: Ueber kongenitale Sakraltumoren am 11. August 1893. 80. Zander, Karl, aus Greifswald, Dissert.: Ueber das Ober- Üächenpapillom des Eierstockes, am 11. August 1893. 81. Lehr, Salli, aus Obornik, Dissert.: Zur Aetiologie des Uterusprolapses bei NuUiparen, am 11. August 1893. 82. Sander, Alfred A., aus San Francisco, Dissert: Chirurgie der Gallenwege, am 11. August 1893. 83. D erlin, Paul, aus Treptow a. T., Dissert.: Ueber eineiige und zweieiige Zwillinge, am 11. August 1893. 84. Dieckmann, Ferdinand, aus Gnarrenburg, Dissert.: Trau- matische Neuro-Psychosen, am 14. August 1893. 85. Rosenblatt, Israel, aus Odessa, Dissert.: Ueber hereditäre Belastung bei der Tabes dorsalis, am 14. August 1893. 86. von Haselberg, Adolf, aus Stralsund, Dissert.: Zar Kasuistik der Schussverletzungen im Frieden, am 14. August 1893. 87. Schiftan, Otto, prakt. Arzt aus Berlin, Dissert: Ueber die Tuberculose der Diaphysen langer Röhrenknochen, am 14. August 1893. 88. Sturmannn, Willy, aus Schwetz i. Westpr., Dissert.: Ueber Pachydermia laryngis, am 14. August 1893. 89. Kramm, William, aus Tempelburg, Dissert.: Ueber die physiologische Wirkung des Hydrohydrastininum hydro- chloricum, am 14. August 1893. — 29 — 90. Wolf, Bruno, aus Berlin, Dissert: Ueber den Mark- schwamm der Netzhant, am 14. August 1893. 91. Richter, Maximilian, aus Brandenburg, Dissert.: Zur Statistik der Rippenbrüche und Brustcontusionen, am 15. August 1893. 92. Voigt, Theodor, aus Göttingen, Dissert.: Beiträge zur Entstehung des Krebses auf chronischen Entzündungen und auf Narben, am 15. August 1893. 93. Gellznhn, Ernst, aus Berlin, Dissert.: üeber einen Fall ' von höchstgradiger Uebersichtigkeit, am 15. August 1893. 94. Hinze, Friedrich, aus Deutsch (Altmark), Dissert.: üeber den Verschluss des Foramen ovale des Herzens, am 15. August 1893. 05. Sternberg, Frederik Alexander, aus New- York, Dissert.: Das IV. Buch der „Angeblichen Chirurgie des Johannes Mesue," am 15. August 1893. 96. Augener, Eduard, aus Königssteele (Westfalen), Dissert.: üeber die chirurgischeBehandlungvon Poplitealaneurysmen, am 15. August 1893. 97. Lewinsky, Julius C, aus New- York, Dissert.: üeber den Nachweis des Aspargins und sein Verhalten im Thier- körper, am 15. August 1893. 98. Borrero, Vicente, aus Kolumbien, Dissert: üeber post- diphtherische Myocarditis, am 15. August 1893. 99. Eicksen, Karl, aus Berlin, Dissert: Aus dem Revocativum memoriae des Johannes de Sancto Amando — Historisches über Krisen und kritische Tage, am 15. August 1893. lOü. Finkenstein, Louis, prakt Arzt aus Bollainen, Dissert: üeber psychischeStörungenbei Chorea, am 5. September 1893. 101. Müller-Kypke, Arthur, aus Danzig, Dissert.: Aus dem Revocativum memoriae des Johannes de Sancto Amando — „üeber die ars parva Galeni", am 29. September 1893. 102. N ei SS er Max, Arzt aus Liegnitz, Dissert: üeber einen neuen Wasser- Vibrio, der die Nitrosoindal-Reaktion liefert, am 29. September 1893. 103. Michelet, Georg, aus Berlin, Dissert: Die Behandlung tuberkulöser Abcesse mit Jodoforminjektionen , am 6. Oktober 1893. — 30 — 104. Wittstock, Heinrich, ausBerlin, Dissert.: Zur Klinik des Heus durch Darmtuberkulose, am 6. Oktober 1893. 105. Schall, Johannes, aus Neu-Globsow, Kreis Ruppin, Dissert.: üeber Schussfrakturen des Oberschenkels, am 13. Ok- tober 1893. 106. Gross, Johann, aus Ratibor, Dissert.: Statistische und klinische Beiträge zur Kenntniss der fibrinösen Pneumonie, am 13. Oktober 1893. 107. Meesmann, Hugo, aus Amerika, Dissert: Ueber das reaktionslose Einheilen von Fremdkörpern im Augen- hintergrunde, am 13. Oktober 1893. 108. Weber, Adolf, Unterarzt aus Gr. Oschersleben, Dissert:. üeber die operative Behandlung der eitrigen Peritonitis, am 24. Oktober 1893. 109. Totzke, Alfred, prakt. Arzt aus Berlin, Dissert: üeber multiple Herdsklerose des Zentralnervensystems im Kindes- alter, am 27. Oktober 1893. HO. Zondek, Marcus, aus Wronke i. P., Dissert: Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Gehörknöchelchen, am 27. Oktober 1893. 111. Borchardt, Moriz, prakt. Arzt aus Exin i. Posen, Dissert: üeber acute traumatische Psychose, am 31. Oktober 1893. 112. Wahlländer, Bruno, aus Berlin, Dissert: üeber die Verallgemeinerung der Tuberkulose nach chirurgischen Eingriffen, am 31. Oktober 1893. 113. Röstel, Franz, aus Wien, Dissert: Beiträge zur Pathologie und Therapie der Crises gastriques bei Tabes dorsalis. am 3. November 1893. 114. Jooss, Walther, aus Hochdahl (Rheinprovinz), Dissert: Lues und Carcinom, am 3. November 1893. 115. Herzfeld, Julius, aus Berlin, Dissert. : üeber Geschwülste der Glandula submaxillaris, am 3. November 1893. 116. Glünder, Erich? prakt Arzt aus Arslenburg, Dissert, Beitrag zur Frage der Sterilität bei latenter Gonorrhoe am 10. November 1893. 117. Marx, Ernst, aus Potsdam, Dissert: Untersuchungen über den Patellarreflex , insbesondere bei Lues, am 17. November 1893. 118. Bludau, Franz, aus Deutsch-Krone, Dissert. : Beitrag zum — 31 — Kapitel der intrauterin erfolgten Fraktaren bei Neu- geborenen, am 17. November 1893. 119. Golz, Walter, Arzt aus Berlin, Dissert.: ülcerose Endo- karditis der Klappen der Pulmoualarterie bei gonorrhoisclie: Arthritis, am 24. November 1893. 120. Hörn, Walther, aus Berlin, Dissert.: Laparotomie bei Verwachsung des Netzes, am 24. November 1893. 121. Hohl, Theodor, prakt. Arzt aus Kulmsee in Westpreussen, Dissert: Ueber Desinfektion von Spritzen und Injektions- flüssigkeiten, am 1. Dezember 1893. 122. Schoder, Franz, aus Schwab. Hall, Dissert.: Beiträge zur Lehre vom provocierten Abort, am 11. Dezember 1893. 123. Keyl, Gotthard, aus Zobten, Dissert.: Hygiene des Badens, am 11. Dezember 1893. 124. Rennecke, Huldreich, aus Teterow, Dissert.: Glaukom im aphakischen Auge, am 11. Dezember 1893. 125. Kothe, Fritz, Arzt aus Bunzlau, Dissert. : Untersuchungen über die Behaarung der Frauen, am 19. Dezember 1893. 126. Stegmann, Arnold, aus Gerstungen, Dissert.: Versuche über Muskelatrophie und Massage, am 19. Dezember 1893. 127. Kantorowicz, Hermann, aus Posen, Dissert.: Ueber die Hoden-Tuberkulose bei Kindern, am 22. Dezember 1893. 128. Drope, Georg, aus Schulzen in Ostpreussen, Dissert.: Ueber Myoma lymphangiektodes, am 16. Januar 1894. 129. Spiro, Hans, aus Berlin, Dissert.: Ueber zwei Fälle von Gehirngeschwulst, am 16. Januar 1894. ISO. Schnitze, Max, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Wirkung des Vellosin, am 19. Januar 1894. 131. Wolff, Max, aus Darkehmen, Dissert.: Ein Fall von „so- genannter*' amyotropischerLateralkslerose, am 26. Jan. 1894. 132. Heydweiller, Franz, aus Krefeld, Dissert : Ueber Lungen- chirurgie, am 26. Januar 1894. 133. Heyl, Richard, prakt Arzt aus Berlin, Dissert: Klinische Beobachtungen über das Coffeinsulfosaure Natrium als Diureticum, am 2. Februar 1894. 134. Sternberg, Willy, aus Malchin, Dissert: Zur Klinik des Scleroderma diffusum adultorum, am 2. Februar 1894. 135. Schröter, Franz, aus Kleinpaschleben in Anhalt, Dissert.: Ueber Gastroenterostomie, am 2. Februar 1894. — 32 — 13(5. Schmidt, Ferdinand, aus Laurahütte 0. S., Dissert.: Klinische Geschichte der Pachydermie des Kehlkopfes, am 6. Februar 1894. 137. Momburg, Fritz aus Wesel, Dissert.: üeber Haut- transplantationen, am 16. Februar 1894. 138. Ehrlich, Kurt, aus Neisse, Dissert.: üeber die Fälle von sogenannter prima intentio nervorura, am 16. Februar 1894. 139. Seydel, Fritz, aus Karschau in Schlesien, Dissert.: üeber die VerbrennungenundihreBehandlung, am 16. Februar 1894. 140. Schley, Otto aus Luchen, Dissert: Verlauf der chronischen Peritonitis, am 16. Februar 1894. 141. Stein (früher Rathenow), Hans, aus Berlin, Dissert: üeber Spina bifida und Cephalocele, am 23. Februar 1894. 142. Thienhaus, Otto, aus ürdenbach a. Rhein, Dissert.: üeber Compressionsstenosen der Trachea, am 23. Febr. 1894. 143. Wendel, Walter, aus Potsdam, Dissert.: üeber die Wirkung des Narceinphenylhydrazons, am 23. Febr. 1894. 144. Burchardt, Otto, aus Kassel, Dissert: üeber Behandlung der Blennorrhoe, am 2. März 1894. 145. Arn heim, Richard, aus Seesen a. H., Dissert: Beiträge zur Theorie der Athmung, am 2. März 1894. 146. Plessner, Willy, aus Berlin, Dissert: üeber toxische Myelitis, am 2. März 1894. 147. Grässner, Gustav, Dissert: üeber die chirurgische Behandlung der Eiterungen in Becken, am 2. März 1894. 148. Franke, Paul, aus Osnabrück, Dissert: Geschichte der Elektrotherapie in der Augenheilkunde, am 6. März 1894. 149. Roemert, Georg, aus Berlin, Dissert: Klinische Beiträge zur Würdigung des Trional, am G. März 18V»4. 150. Röscher, Kurt, aus Luckenwalde, Dissert: Blut- untersuchungen bei septischem Fieber, am 6. März 1894. 151. Steffen, AVillibald, aus Soldin (Neumark), Dissert: Das menschliche Sputum als Nährboden für Bakterien, am 6. März 1894. 152. Hengesbach, Anton, aus Bremke, Dissert: üeber Leberabscess, am 6. März 1894. 158. Butry, Wilhelm, aus Kirn, Dissert: üeber die Punktion des Wirbelkanals, am (». März 1S94. 154. AVeber, Johannes, aus Gutzkow, Pommern, Dissert: Bei- — 33 — träge zur Lehre von der Diffusion an der Leiche vom gericbtsärztlichen Standpunkte aus, am 10. März 1894. 155. Marias, Johannes £ , aus Griechenland, Dissert.: Zur Casuistik der Oberarmschussverletzungen, am 16. März 1894. 156. Hauow, Walther, aus Ueckerraünde, Dissert.: Ueber mul- tiple Cavernome an Zunge und Lippen, am 16. März 1894. 157. Körner, Theodor, aus Neubrandenburg, Dissert.: üeber Tractionsdivertikel des Oesophagus, am 16. März 1894. 158. Ewh, Eugen, aus Jersey City, Dissert. : Beiträge zur Lehre von der Muskelatrophie, am 16. März 1894. 159. Barella, Wilhelm, aus Erkermühle (Rheinprovinz), Dissert.: Ueber einseitigen Exophthalmus bei Morbus Basedowii, am 16. März 1894. 160. Sarzin, David, aus Nicohijew (Russland), Dissert. : Ueber Nukleoalbuminausscheidung im Harn, am 16. März 1894. 161. Sachse, Werner, aus Neuhaldenslebeu, Dissert: Ueber Resorption der Nahrung bei Verschluss des Gallenblasen- ganges, am 16. März 1894. 162. Sobol, Kaiman, aus Nicolajew (Russland), Dissert.: Ueber die Beziehungen zwischen Diabetes mellitus und insipidus, am 16. März 1894. 163. Leibold, Gottfried, aus Cleve, Dissert.: Abscesse im sogenannten Cavum Retzii, am 16. März 1894. 164. Brasch, George, aus Magdeburg, Dissert.: Klinische Untersuchungen über die Störungen der Stimme, am 16. März 1894. 165. Kirschstein, Fritz, prakt. Arzt aus Bromberg, Dissert.: Ueber die Thränendrüse des Neugeborenen, am 20. März 1894. d) Zn Doktoren der Philosophie smd promovirt worden: 1. Stern, William, aus Berlin, Dissert.: Die Analogie im volksthümlichen Denken, am 12. April 1893. 2. von Fritze, Johann, aus Berlin, Dissert.: De libatione veterum Graecorum, am 12. April 1893. 3. Pries, Karl, aus Altona, Dissert.: Quaestiones Herodoteae, am 3. Mai 1893. 4. Schrentzel, Wilhelm, aus Stettin, Dissert.: Ueber die Integration der Differentialgleichung zweiter Ordnung der — 34 — Fuchs'schen Klasse mit drei, im Endlichen gelegenen^ singulären Punkten, am 13. Mai 1893. 5. Paetsch, Hans, aus Berlin, Dissert : üeber die Unsicher- heit einer Bahnbestimmung der kleinen Planeten, am 17. Mai 1893. 6. Lidzbarski, Marcellus, aus Russland, Dissert.: De Prophe- ticis quae dicuntur legendis arabicis, am 17. Mai 1893. 7. Frey tag, Franz, aus Bromberg, Dissert: üeber das Protagon und die Cerebroside, am 17. Mai 1893. 8. Poppelreuter, Joseph, aus der Rheinprovinz, Dissert.: De comediae Atticae Primordiis Particulae duae, am 17. Mai 1893. 9. Vahlen, Theodor, aus Berlin, Dissert.: Beiträge zu einer additiven Zahlentheorie, am 20. Mai 1893. 10. Frankforter, George Bell, ans Amerika, Dissert.: Beiträge zur Kenntniss des Narceins, am 31. Mai 1893. 11. Posner, Theodor, aus Berlin, Dissert: Zur Kenntniss der ungesättigten Amine, am 7. Juni 1893. 12. tloachiin, Johannes, aus Hannover, Dissert: Zur altdeut- schen Genesis, am 14. Juni 1893. 13. Käst, Hermann, aus Stuttgart Dissert: Ein Beitrag zur Kenntnisshöherer aliphatischer Amidoxime, am 14. Juni 1893. 14. Elich, Ernst, aus Elten, Dissert: Die Gesteine der Ecuatorianischen West-Cordillere, am 14. Juni 1893. 15. Hampe, Karl, aus Bremen, Dissert: Geschichtens Konradi von Hohenstaufen, am 21. Juni 1893. 16. Flohr, Otto, aus Braunschweig, Dissert: Geschichte des Knittelverses, am 21. Juni 1893. 17. Steiner, Bernhard, aus Lötzen, Dissert: Ludwig Tieck und die Volksbücher, am 21. Juni 1893. 18. Bröcker, Hermann, aus Osnabrück, Dissert: Die Perio- dicitätsmoduln der Aberschen Integrale erster Gattung als Funktionen eines Parameters aufgefasst für den Fall einer Riemann'schen Fläche, deren Gleichung in Bezug auf die eine Variabele binomisch ist, am 21. Juni 1893. 19. Rosenstein, AVladimir, aus Russland (Krim), Dissert: Beitrag zur Kenntniss des Cinchonins, am 21. Juni 1893. 20 Wischewiansky, Samuel, aus Lodz, Dissert: Ueber die — 35 — EinwirkuDg von Phosgen und ähnlichen Säurechloriden auf Derivate des Hydrazins, am 21. Juni 1893. 21. Oehlert, Gustav, aus der Rheinpfalz, Dissert.: Ueber Eondensationsprodukte von Ortho-Äldehydosäuren mit Phenolen, am 24. Juni 1893. 22. Osborn, Max, aus Köln a. ßh., Dissert: Theatrum Diabolorum, am 24. Juni 1893. 23. Lucas, Bobert, aus Berlin, Dissert.: Beiträge zur Kenntniss der Mundwerkzeuge der Trichoptera, am 28. Juni 1893, 24. Poppenberg, Felix, aus Berlin, Dissert: Zacharias Werner und die Romantik, am 28. Juni 1893. 2ö. üllner, Fritz, aus Hamburg, Dissert : Ueber einige neue stickstofthaltige Derivate des a - Methylzimmtaldehyds, am 5. Juli 1893. 20. Junghahn, Alfred, aus Berlin, Dissert: Ueber Ditoluid- obermstein säure nebst Derivaten, am 5. Juli 1893. 27. Funk, Robert, aus Berlin, Dissert: Ueber eine neue Synthese des ^ - Pipecolins und eine Darstellung von d - Valerolacton, am 5. Juli 1893. 28. Hoff mann, Max, aus Greiz R. j., Dissert: Zur Kenntniss der Pseudothiohamstoffe, am 5. Juli 1893. 29. Michaelis, Karl, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Wechsel- wirkung zwischen Phosphaten und Yanadaten des Kaliums und Natriums, am 5. Juli 1893. 30. Heller, Martin, aus Berlin, Dissert.: Quibus auctoribus Aristoteles in republica Atheniensium conscribenda et qua ratione usus sit, am 12. Juli 1893. 31. Humburg, Otto, aus Berlin, Dissert: Ueber die elektro- magnetische Drehung der Polarisationsebene einiger Säuren und Salze in verschiedenen Lösungsmitteln, am 12. Juli 1893. 32. Ludert, Hugo, aus Riepenburg, Dissert.: Ueber Hexameta- phosphorsaure Salze, am 19. Juli 1893. 33. Kreps, M. aus Kertsch, Dissert: Ueber salzartige Ver- bindungen des Chromoxyds mit Alkalien und Erden, am 26. JuU 1893. o4. Nathanson, Felix, aus Berlin, Dissert: Zur Kenntniss der Derivate des Diketchydrinden, am 26. Juli 1893. 35. Schulze, Rudolf, aus Berlin, Dissert: Beiträge zur ver- — 36 — gleicheuden Anatomie der Liliaceen, Hämodoraceeo. Hypoxidoideen und Velloziaceen, am 26. Juli 1893. 36. Michaiis, Ludwig, aus Posen, Dissert.: Bromierang der aromatischen Hydrazine , Amine und Phenole, am 26. Juli 1893. 37. Novario, Mario, aus Italien, Disseit-: Die Philosophie des Nicolaus Malebranche, am 26. Juli 1893. 38. Zinkeisen, Frank, aus Milwaukee, Nordamerika, Dissert.: Die Anfänge der Lehngerichtsbarkeit in England, am 5. August 1893. 39. Heidemann, Adolf, aus Berlin, Dissert: De Ciceronis in epistulis verborum ellipsis usu, am 5. August 1893. 40. Kalopothakes, Demetrius, aus Sparta, Dissert : De Thracia provincia romana, am 5. August 1893. 41. Löwy, Ernst, aus Wien, Dissert.: üeber die Einwirkung der ParawoUramate des Natriums, Kaliums und Ammo- niums auf die entsprechenden normalen Vomadate, am 5. August 1893. 42. Junghans, Friedrich, aus Dortmund, Dissert.: Die Misch- prosa Willirams, am 12. August 1893. 43. Klautsch, Adolf, aus Koburg, Dissert.: Die Gesteine der Ecuatorianischen West-Cordillere, am 12. August 1893. 44. Eloesser, Arthur, aus Berlin, Dissert.: Die älteste deutsche Uebersetzung Moliere'scher Lustspiele, am 12. August 1893. 45. Frey, Ewald, aus Guben, Dissert.: Die Temporalconjunc- tionen der deutschen Sprache, am 12. August 1893. 46. Grüneberg, Arthur, aus der Mark, Dissert.: De Valerio Flacco imitatore, am 14. August 1893. 47. König, Eugen, aus Barmen, Dissert.: Beitrag zur Kenntniss der Linnemann'schen Reaktion und Beiträge zur Kenntniss der Biazolone, am 14. August 1893. 48. von Wenckstein, Adolf, stud. jur. aus Gr. Tippel inOst- preussen, Disseit.: Le Play, am 7. September 1893. 49. Bleeck, Ludwig, aus Berlin, Dissert: Das Augsburger Interim in Strassburg, am 26. September 1893. 50. Hartmann, Heinrich, aus Berlin, Dissert.: Messungen von Potentialdifferenzen mittelst Strahlelektroden, am 11. Ok- tober 1893. — 37 — 51. Tyrol. Fritz, aus Gumbinnen, Dissert.: Lessing's sprach- liche Bevlsion seiner Jugenddramen, am 14. Oktober 1893. 52. Rehländer, Paul, aus Berlin, Dissert.: Ueber einige Azoline der Anissäurereihe, am 2. Dezember 1893. 53. Horst, Fritz, aus Mainz, Dissert: Ueber einige Derivate des Phenylhydrazins und zurKenntniss der Norhemipinsäure, am 11. Dezember 1893. 54. Fiebelkorn, Max, aus FriedrichsÄlde b. Berlin, Dissert.: Die norddeutschen Geschiebe der oberen Juraformation, am 11. Dezember 1893. 55. Feldt, Woldemar, aus Libau in Kurland, Dissert.: Ueber das Verhalten von Hydroxylamin zu einigen Metallsalzen, am 20. Dezember 1893. 56. Schrader, Johannes, aus Pommern, Dissert. : „Palaephatea", am 20. Dezember 1*893. 57. Bans a, Konrad, aus Frankfurt a. M., Dissert.: Ueber Kalium - doppelsalze der Unterphosphorsäure, am 22. Dezember 1893. 58. Schaus, Emil, aus Ehrenbreitstein, Dissert. : Zur Diplom atik Ludwig's des Bayern, am 6. Januar 1894. 59. Hänisch, Viktor, aus Euskirchen, Dissert.: Beitrag zur Kenntniss der Konfiguration der Schleimsäure. Einige Derivate des Amidoacetals, am 13. Januar 1894. CO. Purcell, Frederick, aus Kapstadt, Dissert.: Ueber den Bau der Phalangidenaugen, am 13. Januar 1894 61. Macko wsky, Hans, aus Berlin, Dissert. : Die vorbereitenden Entwürfe SchinkeUs und Rauch's zum Denkmal Friedrich's des Grossen, am 13. Januar 1894. 62. Kopisch , Friedrich aus Weizenrodau, Dissert.: Einige Derivate der y Phenyl-/J-brom-a-y-dioxybuttersäure und der y-Phenyltrioxybuttersäure, am 13. Januar 1894. 63. Dinse, Paul, aus Berlin, Dissert.: Die Fjordbildungen, am 20. Januar 1894. 64. Behn, Ulrich, aus Kiel, Dissert.: Ueber streifenförmige Anordnung galvanischer Niederschläge, am 3. Februar 1894. 65. Diefenbach, Rudolf, aus Stuttgart, Dissert.: Ueber die Einwirkung von Ortho-anisidin auf Bromäthyl-phtalimid, am 3. Februar 1894. 66. Lob, Walther, aus Elberfeld, Dissert.: Ueber die Einwirkung — 38 — von Amidoacetal auf o- and p-Nitrobenzoylchlorid, am 10. Febrnar 1894. 67. Walter, Fritz, aas Berlin, Dissert : Die Politik derEorie unter Gregor X., am 10. Februar 1894. 68. Kaufmann, Viktor, aus Stuttgart, Dissert.: Ueber Dimethyl- acridon (2,4) und Dimethylacridin (2,4), am 24. Februar 1894. 69. Meschoirer, Joseph, aus Odessa, Dissert.: DeberArseno- molybdate und PKosphormolybdate des Ammoniums, am 24. Februar 1894. 70. Zander, Herwarth, aus Stettin, Dissert: Sieben Jahre Nordalbingischer Greschichte nach der Schlacht von Bom- höved, am 3. März 1894. 71. Gramer, Läppo, aus Leer, Dissert.: Ueber Substitutions- producte des Caffeins, am 3. März 1894 72. Siebert, Johannes, aus Lietzow L Pomm.^ Dissert. : Metrik und Bhythmik in Tannhäusers Gedichten, am 3. März 1894. 73. Schaudinn^ Fritz, aus Boeseningken Ostpreussen, Dissert: Untersuchungen an Foraminiferen, am 3. März 1894 74. Simon, Hermann Th., aus Eim a. d. Nahe, Dissert.: Ueber Dispersion ultravioletter Strahlen, am 3. März 1894. 75. Meinardus, Wilhelm, aus Hamburg, Dissert: Beiträge zur Eenntniss der klimatischen Verhältnisse des nord- östlichen Theils des Indischen Ozeans, am 3. März 1894 76. Capitanovici, Georgius J., aus Alexandria (BumäDien), Dissert.: Die Eroberung von Alexandria (Iskanderije) durch Peter I. von Lusignan, König von Cypern 1365, am 5. März 1894. 77. Fauvet, Charles, aus Mönchen, Dissert: Beitrag zur Eenntniss der Alkaloide der Pereirorinde, am ö. März 1894. 78. Pistor, Gustav, aus Elberfeld, Dissert.: Einwirkung von Aldehyden auf Nitrosokörper, am 10. März 1894. 3. Preise. Bei der am 3. August I893 stattgehabten Preisvertheilung erhielten: 1. den Königlichen Preis der stud. theol. Paul Latk aus Berlin für die Bearbeitung derPreisaufgabe der theologischen Fakultät: „Das Verhäliniss der Concordienformel zur augs- — 39 — lurgischen Confessum und deren Apologie soll untersuehtj Einheit und Unterschied dieser beiden Stufen lutherischer Bekenntnissbildung dargelegt werden.^*' 2. den aus dem vorigen Jahre zur Yerfflgong gebliebenen Königlichen Preis der stnd. theol. Paul Frauendienst aus Weissenhöhe, Prov. Posen, fttr die Bearbeitung der Preisaufgabe: yyDie Gesichtspunkte, unter denen Basüiusund Äugustin den Bildungswerth der klassischen Studien empfohlen haben^ sind darMUsteüen und auf das Vorübergehende und Bleibende ihrer Bedeutung eu prüfen.^^ 3. eine „lobende Erwähnung'^ der stud. theol. Wilhelm Wagner aus Niederkaufungen bei Kassel und der stud. theol. Karl Beth aus Förderstedt, Prov. Sachsen^ftir ihre Bearbeitungen derselben Preisaufgabe. 4. den Königlichen Preis der stud. jur. Hermann Hanau aus Frankfurt a. Main für die Bearbeitung der Preisaufgabe der juristischen Fakultät: ,,Unter welchen Vorausselmmgen haftet nach gemeinem Becht der Mandant für Schaden^ welcher dem Mandatar bei Ausfiihrung seines Auftrags erwächst?'^ 5. eine ,, ehrenvolle Erwähnung^' der stud. jur. Dr. phil. Stephan Kekul6, aus Gent, Domizil Berlin, und der stud. jur. Hennann Danziger aus Lauban i. Schlesien für ihre Bearbeitungen derselben Preisaufgabe. 6. den städtischen Preis der stud. jur. Dr. phil. Walter Immerwahr aas Breslau für die Bearbeitung der Preis- aufgabe: ^,I>ie Verschweigung im Deutschen Bechte,^^ 7. eine „ehrenvolle Erwähnung" der stud. jur. Paul Schüttel aus Riesa, Domizil Berlin, und der stud. jur. Leopold Marx aus Frankfurt a. Main für ihre Bearbeitungen der- selben Preisaufgabe. 8. den städtischen Preis der stud. med. Martin Jacoby aus Berlin für die Bearbeitung der Preisaufgabe der medizinischen Fakultät: „Die erste Anlage des Primordial' craniums menschlicher Embryonen ist zu untersuchen und die Form desselben durch Bekonstruktion genau festzustellen.^*' 9. den aus dem vorigen Jabre zur Verfügung gebliebenen städtischen Preis der stud. med. Willy Sturmann aus Schwetz i. Westpreussen für die Bearbeitung der Preis- aufgabe: y^Klinische Geschichte der Pachydermia laryngis,^^ 3* — 40 ~ 10. eine „ehrenvolle Erwähnung" der stud. med. Ferdinand Schmidt ans Laurahütte 0. S. fär seine Bearbeitung derselben Preisaufgabe. 11. den städtischen Preis der stud. bist. Victor Loewe ans Laurahütte 0. S. für die Bearbeitung der historischen Preisaufgabe der philosophischen Fakultät: „-Es soH <7/^ Organisation und Verwaltung der Waßensteih'schen Heere dargelegt werden,^'' 12. die beiden Preise der Grimm-Stiftung der cand. jor. Kurt Merckle aus Frankenthal (Rheinpfalz) und der stud. phil. Hans Mackowsky aus Berlin für ihre Bearbeitungen der für die Preisperiode 1891 — 93 gestellten Aufgabe:'' Die Geschichte des in Berlin Friedrich dein Grossen aufgerichteten Denkmals ist von den ersten Anfängen ab akten- massig darmstellen. Die fär dieses Werk im Laufe der De- zennien gemachten Projekte (moddlirte Skizzen sowohl als Zeich- nungen) sind unter Heranziehung der darauf bezüglichen Schrift- stücke zu beurtheilen. Das Denkmal, wie es dasteht, ist in aUen seinen Theilen zu beschreiben und mit den anderen dem Könige errichteten Statuen zu vergleichen, Haben die das Fussgesteü des Monuments umgebenden Persönlichkeiten an anderen Steüen eigene Denkmäler empfangen, so sind auch diese in Vergleich zu ziehen/*^ Die neuen Preisaufgaben für das Jahr 1893/94. a) Die theologische Fakultät stellt für das nächste Studienjahr folgende Preisaufgaben: 1) für den Königlichen Preis: „jEs ist zu untersuchen, ob und wieweit die neueren Ver- handlungen über die Entstehung der Apokalypse das sach- liche Verständniss des Buches gefordert haben,'*^ 2) für den städtischen Preis: „Der Begriff der Erlösung ist biblisch-theologisch zu unter- suchen und in seiner Bedeutung für die Heilslehre klar- zustellen^'' 3) für den aus dem laufenden Jahre zur Verfügung ge- bliebenen Preis wiederholt sie die Aufgabe: „ Welche Stellung weist Ritschi in seinem theologischen System — 41 — dem Gedanken der Gemeh%de an? welchen Einfluss hat das auf seine Fassung eineeiner Lehren ausgeübt? und u?ie ist über diese Anschauung 0u urtheilen?^^ b) Die Juristen-Fakultät stellt für den Königlichen Preis die Aufgabe: „Der römische Konkubinat nach den Bechtsquellen und den Inschriften^''; für den städtischen Preis: yjUrsprung und rechtlicher Charakter der sächsischen Leibsfucht.^'' c) Die medizinischeFakultät stellt folgende Preisfragen: 1) Für den Königlichen Preis für 1893 wird die Preisfrage wiederholt in der Fassung: „ lieber die Stickstoffbilanz bei Kranketi, die an Hergklappen- fehlem leiden/^ 2) Für den Königlichen Preis far 1894 wird die Aufgabe gestellt: „Die Fakultät verlangt experimentelle Untersuchungen an Säugethteren über den Einfluss der bewegten Luft auf den Stoffverbratich, die Wärmeproduktion und die Wärmeabgabe" 3) Für den städtischen Preis: ,yEs soll durch sorgfältige mikroskopische Untersuchungen festgestellt werden, und zwar bei Menschen und bei Säuge- thieren, in welcher Weise die Regeneration der Uterusschleim' haut nach der Geburt geschieht, insbesondere wie die Uterus- drüsen wieder hergestellt werden.^^ d) Die philosophische Fakultät stellt für den König- lichen Preis folgende Aufgaben: 1) eine philosophische: „Es werde untersucht, welche Bestandtheile der pythagoreischen Lehre sich auf Grund glaubwürdiger Zeugnisse oder wahr- scheinlicher Combinationen von Pythagoras selbst herleiten lassen.^' 2) eine historische: „Der römische Senat von Cßesar^s Tode bis zur Einsetzung des Triumvirats und Charakteristik der einzelnen Senatoren.^' 3) für den aus dem laufenden Jahre zur Verfügung gebliebenen Preis eine philologische: „Ciceronis Ärateorum quae supersunt, Germanici Caesaris Aratea, Avieni methaphrasis Ärateorum ita cum Graecis — 42 — Arati carminibus et inter se comparentur, ui ^id cuique versioni proprium sit inde cognoscaturJ'^ 4) wiederholt die vorjährige physikalische: „Die Ursache der sog. Multirotaiion gewisser optisch-aktiver Substanzen ist trote mehrfacher Versuche noch nicht voü^ ständig aufgeklärt. Es werden weitere experimentelle Unter- suchungen über diesen Gegenstand gewünscht, sowie eine Zusammenstellung der bis jetet hinsichtlich der Erscheinung geäusserten Änsichten.^^ Fär den städtischen Preis stellt sie 5) eine physikalische Aufgabe: „Bei der Reflexion des Lichtes an Metallen kennen wir genau den Phasenunterschied der beiden entgegengesetzt polarisirten Componenten eines einfallenden Strahles, der durch die Reflexion entsteht. Es wird gefordert^ dass durch Beobachtungen der Phasenunterschied zwischen dem einfallenden und reflectirten Strahle für jede einzelne der beiden Polarisationsrichtungen ermittelt werde.^^ Für den Preis aus der Grimm-Stiftung, für welchen die nachstehenden Bedingungen zu vergleichen sind, wird für die Preisperiode 1893—95 gestellt: 6) eine Aufgabe aus der neueren deutschenLiteraturgeschichte: „Entstehung und Quellen der Märchen Clemens Brentano^sJ^ YI. Stlflnngen, Geschenke und sonstige Zuwendungen. A. Als neue Stiftungen sind in dem Etatsjahr 1893/94 ins Leben getreten: 1. Das Eduard Gerbard'sche Stipendium. Der am 12. Mai 1867 zu Berlin verstorbene Geheime Eegie,- rungsrath Professor Dr. Eduard Gerhard hat in dem mit seiner ebenfalls verstorbenen Ehegattin Emilie Gerhard, geb. von Riess, am 21. Mai 1865 errichteten wechselseitigen Testamente der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin ein Kapital von 7500 Thalem, gleich 22500 Mark, mit der Bestim- — 43 — mang vermacht, dass daraus fiir immerwährende Zeiten ein Universitätsstipendinm gebildet werden soll. Ffir diese durch Allerhöchsten Erlass vom 27. Sep- tember 1867 genehmigte Stiftung sind jetzt folgende Statuten festgesetzt and unter dem 14. Juni 1893 von dem vorgeordneten Ministerinm genehmigt worden: §1. Die Stiftung führt laut Bestimmung des Stifters deu Namen : Eduard Gerhard'sches Stipendium. §2. Das znr Zeit in 23 400 Mark 3Vs prozentigen Westpreussischen Pfandbriefen bestehende Vermögen der Stiftung wird von Rektor and Senat der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Üniversität zu Berlin nach den für die Verwaltung von Mündelgeldern bestehenden Vorschriften verwaltet. Die zn dem Stiftungsvermögen gehörigen Werthpapiere, Dokumente nnd haaren Bestände werden von der Königlichen Universitätskasse in gleicher Weise wie die Werthpapiere, Dokumente und haaren Bestände der übrigen Stiftungen anter der vorgeschriebenen Kontrole aufbewahrt. §3. Die Stiftung ist dazu bestimmt, den auf Grand eines Reife- zeugnisses eines preussischen Gymnasiums anfeiner preussischen Universität stndirenden jungen Männern christlicher Religion, welche dem philologischen oder archäologischen Fache — Aegyptologen und Orientalisten nicht ausgeschlossen — sich widmen, eine Unterstützung während ihrer Studienzeit zu ge- währen. Von der Beschränkung auf ein bestimmtes Studienfach sind die in § 7 genannten Bewerber ausgenommen. §4. Der Betrag des Stipendiums ist von dem Stifter auf jährlich 900 M. festgesetzt. — 44 — So lange der jährliche Zinsertrag des Stiftungskapitals diese Höhe nicht erreicht, bleibt die Verleihung des Stipendiums ausgesetzt und werden die Zinsen zum Kapital geschlagen. §5. Wenn der jährliche Zinsertrag die Summe von 900 M. erreicht hat, erfolgt die Verleihung des Stipendiums auf Vor- schlag der philosophischen Fakultät durch den akademischen Senat. Das Stipendium wird auf ein von dem 1. Oktober an zu rechnendes Jahr verliehen; es soll aber demselben Studirenden noch tür ein zweites, drittes und auch viertes Jahr belassen werden, wenn er durch Zeugnisse bei seiner Wiederbewerbang eine befriedigende Fortffihrung seiner Studien (vergl. § 9, 2) nachweisen kann. §6. Die Auswahl des Stipendiaten und die Verleihung des Stipendiums an denselben erfolgt durch Stimmenmehrheit Bei dieser Auswahl ist nicht nur das Fortkommen einzelner Individuen, sondern auch der Fortschritt der Wissenschaft za berücksichtigen, mithin das Augenmerk auf besonders befähigte, gründlich vorgebildete und strebsame Studirende zu richten« §7. Bei der Konkurrenz mehrerer Bewerber um das Stipendium haben zunächst die männlichen Descendenten der Vettern des Stifters : a) des Predigers Robert Gerhard zu Schweitsch bei Breslau, b) des Gymnasiallehrers Dr. Oskar Gerhard zu Wetzlar den Vorzug. In Ermangelung solcher Bewerber sind diejenigen Studi- renden besonders zu berücksichtigen, welche den Familiennamen Gerhard (oder Gerhardt) tragen und auch nur den in § (3 Absatz 2 gedachten Anforderungen genügen. Diesen Verwandten beziehungsweise Namensvettern des Stifters ist das Stipendium auch dann zu verleihen, wenn sie — 45 - in irgend welchem Fache auf einer preussischen Universität sich wissenschaftlich ausbilden. Bei anderen Bewerbern ist der in § 3 ausgesprochene Grundsatz streng festzuhalten. § 8. Der Dekan der philosophischen Fakultät fordert am 15. April durch Anschlag am schwarzen Brett zur Bewerbung um das Stipendium auf. Die Bewerbungen, welchen 1. das Zeugniss der Reife für die Universität (§ 3), 2. ein von derjenigen Universität, auf welcher der Bewerber studirt, ausgestelltes Anwesenheits- und Sittenzeugniss^ 3. im Falle des § 7. Absatz 1 die zum Nachweis der Verwandtschaft mit dem Stifter erforderlichen Zeug- nisse oder 4. eigene wissenschaftliche Qualifikation nachweisende Zeugnisse oder eigene wissenschaftliche Arbeiten beizufügen sind, müssen bis zum 1. Juni auf dem Universitäts- Sekretariat abgeliefert werden. Die Wahl des mit dem Stipendium zu Bedenkenden erfolgt in einer Fakultätssitzung vor Schluss des Sommer-Semesters. §ö. Die Auszahlung des Stipendiums erfolgt auf Anweisung des Rektors durch die Universitätskasse in halbjährlichen, im Voraus zahlbaren Raten. Der Stipendiat muss jedoch vor Erhebung einer jeden Stipendienrate dem Rektor den Nachweis erbringen, dass er noch auf einer preussischen Universität entweder dem Studium der Philologie oder Archäologie sich widmet (§ 3) oder, falls er ein Verwandter beziehungsweise Namensvetter des Stifters ist (§ 7), in irgend einem Fache wissenschaftlich sich ausbildet. § 10. Bas Stipendium geht verloren 1. wenn der Stipendiat das philologische oder archäologische Studium (§ 3) oder seine wissenschaftliche Ausbildung (§ 7) auf einer preussischen Universität innerhalb der ihm gewährten Genusszeit aufgiebt. — 46 - 2. auf vom Senat zu bestätigenden Beschlnss der phi- losophischen Fakultät, wenn sich der Stipendiat nach Ansicht derselben durch eine gegen ihn rechtskräftig erkannte — auch disziplinarische — Strafe für den weiteren Genuss des Stipendiums unwürdig gemacht hat. § 11- Wenn in einem Jahre das Stipendium wegen Mangels eines geeigneten Bewerbers nicht zur Vertheilnng gelangt so kann dasselbe im folgenden Jahr als zweites Stipendinni verliehen werden. Sollte dies nicht geschehen, so wird der Betrag des nicht verliehenen Stipendiums zum Kapital ge- schlagen. Falls das Stipendium innerhalb des Verleihnngsjahres vacant wird, hat die philosophische Fakultät zu entscheiden, ob die frei gewordene Hälfte desselben fflr das zweite Semester wieder verliehen oder zum Kapital geschlagen werden soll. § 12. Aenderungen dieser Statuten, welche dem Zwecke der Stiftung nicht zuwiderlaufen, können vom Eektor und Senat jederzeit beschlossen werden, bedürfen aber der Genehmigong des vorgeordneten Ministeriums. Berlin, den 12. Mai 1893. Bektor und Senat der Königlichen Fridrich-Wilhelms-Üniversität Virchow. 2. Die Heinrich Lippert'sche Preisstiftung. Der am 31. Mai 1889 zu Paris verstorbene Medizinalrath Dr. med. Heinrich Lippert hat in seinem am 9. Juli 1887 er- richteten, am 22. Juni 1889 eröflheten Testament der medi- zinischen Fakultät der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Üniver- siiät zu Berlin die Summe von 40000 Frcs. = 32000 Mark mit der Bestimmung vermacht, dass die Zinsen dieses Kapitals zur Prämiirung einer alljährlich zu wiederholenden Preisaufgabe — 47 — über ein Thema aus den Gebieten der praktischen Heilkunde verwendet werden sollen. Nachdem der Senat der Universität sich bereit erklärt hat, ans diesem Legate verschiedenen Verwandten des Erblassers Unterstützungen von zusammen 14 000 Mark zu gewähren, ist der medizinischen Fakultät durch die Allerhöchste Eabinetsordre vom 13. Aprü 1891 zur Annahme dieser Zuwendung die landes- herrliche Genehmigung ertheilt worden. Auf Grund der testamentarischen Bestimmungen des Erb- lassers und des unter dem 25. Januar 1893 seitens des vor- geordneten Ministeriums erklärten Einverständnisses, dass bis auf Weiteres von der alljährlichen Vertbeilung eines Preises Abstand genommen und nur alle drei Jahre ein in der Höhe dreier Jahresrevenüen zu bemessender Preis ausgesetzt werde, sind nunmehr far die Stiftung folgende Statuten festgesetzt worden: § 1. Die Stiftung fuhrt den Namen Heinrich Lippert'sche Preisstiftung. §2. Das zur Zeit aus 18 500 Mark bestehende, in 3Va7oigen landschaftlichen Central-Pfandbriefen angelegte Vermögen der Heinrich Lippert'schen Preisstiftung wird von Rektor und Senat der Königlichen Friedrich- Wilhelms-Universität zu Berlin nach den fttr die Verwaltung von Mündelgeldern geltenden Vorschriften verwaltet. §3. Die zu dem Stiftungsvermögen gehörigen Werthpapiere, Dokumente und haaren Bestände werden von der Königlichen Universitätskasse zu Berlin in gleicher Weise wie die Werth- papiere, Dokumente und haaren Bestände der übrigen Stiftungen unter der üblichen Kontrole aufbewahrt. §4. Aus den im Laufe je dreier Jahre eingehenden Zinsen des Stiftungskapitals wird alle drei Jahre — erstmalig im ~ 48 — Januar 1896 — ein Preis von 18(X) Mark gebildet^ welcher nach den Bestimmungen des Stifters zur Prämiirung der besten Bearbeitung eines in pathologischer und therapeutischer Be- ziehung zu behandelnden Themas aus dem Gebiete „der Hirn- krankheiten, Bäckenmarksaffektionen, Krankheiten des Nervus Sjrmpathicus, des trophischen Nervensystems, der Epilepsie. Diabetes, Albuminurie, Äzoturie, (Harnstoffdiathese), Hamsäare- diathese, konstitutionellen Syphilis, Krankheiten der Harnblase, der Prostata, der Samenblasen und der Urethra^' dienen soll. §5. Die Feststellung des aus der vorstehenden Liste aas- zuwählenden Themas, durch dessen Bearbeitung der Preis der Heinricü Lippert'schen Preisstiftung erworben werden soll, erfolgt zum ersten Male zu Anfang des Winter-Semesters 1894,95 und sodann jedesmal ein Jahr vor der Vertheilung des nächsten Preises durch die medizinische Fakultät auf Vorschlag einer aus drei Mitgliedern derselben bestehenden, jedesmal zu diesem Zweck gewählten Kommission. §6. Sofort nach erfolgter Feststellung des Themas fordert die medizinische Fakultät, und zwar durch je einmalige Einrückong dieser Aufforderung in je eine in Berlin, München und Wien erscheinende medizinische Zeitschrift, sowie durch Anschlag am schwarzen Brett der Universität öffentlich zur Bearbeitung dieses Themas unter Mittheilung folgender Bewerbungsbedin- gungen auf: a) Zur Bewerbung zuzulassen ist jeder an einer deutschen oder österreichischen Universität auf Grund eines zum medi- zinischen Universitätsstudium berechtigenden Reifezeugnisses immatrikulirte Studirende der Medizin, sowie jeder in Deutsch- land oder in Oesterreich ansässige und staatlich approbirte praktische Arzt. b) Die Bearbeitung des ausgeschriebenen Themas muss in deutscher Sprache erfolgen. c) Die Einreichung der das Thema behandelnden Arbeiten muss bis zum 1. Dezember des . auf die Bekanntmachung des — 49 — Tbemas folgenden Jahres an das Sekretariat der Königlichen Friedrich- Wilhelms-Universität erfolgen. d) Den Arbeiten ist in besonderem versiegelten Umschlag beizufügen : 1. Seitens eines Studirenden das Reifezeugniss nnd das Universitäts-Anmeldebuch(Testirbuch,Testirbogen U.S.W.) oder beglaubigte Abschrift dieser Papiere, 2. Seitens eines praktischen Arztes der Nachweis der er- folgten Approbation. 3. Seitens sämmticher Bewerber ein Blatt, welches den Namen des Bewerbers enthält, sowie die ausdrückliche Versicherung an Eidesstatt, dass der Bewerber die Arbeit selbstständig angefertigt habe. §7. Die Prüfung der eingereichten Arbeiten erfolgt durch die im § 5 gedachte Kommission der medizinischen Fakultät, auf deren Bericht die letztere über die Zuerkennung des Preises entscheidet. Die Fakultät präsentirt den Gewählten dem Senat, welcher zu prüfen hat, ob bei der Wahl den statutarischen Bestim- mungen entsprochen worden ist, und, wenn dies geschehen, die Wahl bestätigt und die Auszahlung des Preises verfügt. §8. Das Ergebniss der Preisbewerbung wird in den im § 6 bezeichneten Zeitschriften, sowie durch Anschlag am schwarzen Brett veröflfentlicht. §9. Sollte der Fall eintreten, dass die medizinische Fakultät keine der eingereichten Arbeiten den für ihre Lösung zu stel- lenden Anforderungen entsprechend erachtet und somit den Preis keinem der aufgetretenen Bewerber zuerkennen kann, so wird der Betrag des Preises zum Kapital der Stiftung geschlagen. § 10. Desgleichen werden die in dem dreijährigen Zeitraum (§ 4) über die Summe von 1800 Mark hinaus eingehenden Zinsen so — 50 — lange zum Kapital geschlagen, bis alle zwei Jalire and sodann weiter, bis alljährlich ein Preis von 1800 Mark gebildet werden kann. Ergeben sich alsdann noch weitere Ueberschüsse, so soll eine entsprechende Erhöhung des jährlich zu vertheüenden Preises stattfinden. Berlin, den 26. Juli 1893. Bektor und Senat der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Üniversität (L. S.) gez. Virchow. 3* Das Düsterhoff sehe Stipendium. Von dem am 27. Oktober 1893 zu Berlin verstorbenen prakt Arzte Dr. med. Adolf Dttsterhoff ist durch letztwillige Verfügung der medizinischen Fakultät der Universität die Summe von 10,000 Mark mit der Bestimmung vermacht worden, dass die Zinsen dieses Kapitals zu Anfang Januar und Juli eines jeden Jahres zur ünterstätzung eines fleissigen und würdigen Studirenden der Medizin, christlicher Eonfession, verwendet werden sollen. YII. HVlsseHScliaftllclie Anstalten der IJnlTersitit. 1. Das theologische Seminar. In der alttestamentlichen Abtheilung (Leiter: Professor Dr. Dillmann) waren im Sommerhalbjahr 19 ordentliche Mit- glieder und 9 Zuhörer eingeschrieben. In 13 zweistündigen Uebungen wuräe der Prophet Micha behandelt. Im Winter- halbjahr betrug die Zahl der ordentlichen Mitglieder 20, die der Zuhörer 7, und wurde in 16 zweistündigen Sitzungen das Buch Koheleth ausgelegt. Schriftliche Aufsätze wurden in jedem Semester je einer über selbstgewählte Themen geliefert. In beiden Semestern war Cand. Min. P. Mickley Senior. Die Seminarstunden waren Sonnabends von 11 — 1 Uhr. — 51 — In der nentestamentlichen Abtheilung (Leiter: Professor Dr. Weiss) waren im Sommerhalbjahr 27 ordentliche Mitglieder anfgenommen und nahmen 30 — 40 Hospitanten Theil. In 12 zweistündigen Uebungen (Donnerstags von 5 — 7 Uhr) wurde der 2. Brief an Timotheus behandelt Im Winterhalbjahr betrug die Zahl der ordentlichen Mitglieder 28 (von denen 14 dieselben wie im Winterhalbjahr), und die der Hospitanten 34. In 17 zweistündigen Sitzungen wurde der Brief an die Epheser gelesen und erklärt. Senior der Abtheilung war in beiden Semestern Cand. theol. Arnold. In der kirchengeschichtlichen Abtheilung (Leiter: Professor Dr. Hamack) waren im Sommersemester 14 ordentliche Mitglieder aufgenommen und eine grössere Anzahl von Zuhörern. Es wurde (Donnerstags von 6—8 Uhr) die Entstehungsgeschichte der ältesten Symbole und Glaubensregeln mit besonderer Beziehung auf das sogenannte Symbolum apostolicum behandelt^ und wurden einige kürzere schriftliche Arbeiten geliefert. In einer wöchentlichen Stunde (Sonnabends von 10—11 Uhr) leitete der Dirigent ausserdem ein Proseminar (10 Theilnehmer) und Hess den 1. Brief des Clemens an die Korinther lesen und inter* pretiren. Im Wintersemester betrug die Zahl der ordentlichen Mitglieder 17; etwa ebenso gross war die Zahl der Zuhörer. Es wurde die Apologie Justin's gelesen und erklärt. Von fast allen ordentlichen Mitgliedern wurden schriftliche Arbeiten aus dem Gebiet der ältesten christlichen Literaturgeschichte geliefert. Zwei von diesen Arbeiten sollen durch den Druck veröffentlicht werden (üeber den unechten Schluss des Marcus-Evangeliums. Ueber die dem Apologeten Aristides beigelegten Schriften.) Senior war in beiden Semestern stud. theol. Berlinicke. Dr. Dillmann. 2. Das homiletisch-katechetisehe Seminar. I. Die homiletische Abtheilung des praktisch -theo- logischen Seminars (Leiter: Professor Kleinert) blieb auch im Studienjahr 1893/94 in zwei Kurse getheilt. Der erste Kursus, der im Sommer 40, im Winter 41 ordentliche eingeschriebene Mitglieder zählte, befasste sich in 13 Sitzungen während des Sommers, 14 während des Winters mit der Anfertigung von Textanalysen, Predigtentwürfen und Dispositionen über ge- gebene Texte ; mit theils referirenden, theils vergleichenden Re- feraten über Musterpredigten aus allen Zeitaltem der Kirche: mit praktischer Uebung einzelner Aufgaben der homiletischen Topik. Im zweiten Kursus, der im Sommer 52, im Winter 36 eingeschriebene Mitglieder hatte, wurden 30 Seminargottes- dienste gehalten, bei welchen Predigten der Mitglieder über aufgegebene Texte zum Vortrag gelangten und in den an> schliessenden Sitzungen zur Durchsprechung und Beurtheilung kamen. P. Kl e inert. n. Im katec'hetischen Seminar fanden im Sommer- Semester 1893 10, im Wintersemester 1893/94 17 Sitzungen statt: an jenen nahmen ca. 50, an diesen 25 Studirende als ordentliche Mitglieder Theil. Im Sommersemester wurde der Dekalog nach Luther's Katechismus durchgesprochen, im Wintersemester das apostolische Glaubensbekenntniss ebenfalls auf Grund der Lutherischen Erklärung. — Die Leitung der katechetischen üebungen hatte im Wintersemester 1893/94 Herr Lic. Titius als Vertreter des Unterzeichneten (der mit Urlaub abwesend war) übernommen. Professor Dr. Pfleiderer, 3. Die christlich -archäologisehe and epigraphlsehe Sammlnng. Das bescheidene Jahreseinkommen des Instituts zwang, die Neuanschaffungen an literarischen Hilfsmitteln in dea engsten Grenzen zu halten, von Erwerbungen an Abgüssen und Abbildungen aber völlig abzusehen. Auch für die dringend nöthige Ergänzung der vorhandenen Bestände konnte nichts geschehen. Doppelt willkommen waren darum der Sammlung mehrere Geschenke, so von Seiten des vorgesetzten Königlichen Ministeriums, das eine Anzahl Bücher übersandte, und einiger christlich-archäologischer Gelehrten, Oberpfarrer Wer nicke in Loburg, der eine Serie Photographien stiftete, und Dr. Arnold Breymann, der seiner Dankbarkeit gegen das Institut durch Ueberreichung seiner hier ausgearbeiteten Monographie „Adam nnd Eva in der Kunst des christlichen Alterthums. Wolfen- Büttel 1893." Ausdruck gab. Was von dem Besuch und der Benutzung der Sammlung — 53 — • im vorjährigen Bericht mitgetheilt wurde, gilt im Allgemeinen anch für das Etatsjahr 1893/94. Besonders erfreulich ist die Thatsache, dass die Zahl der Theologen, die sich nicht nur vor- übergehend mit dem Studium der christlichen Archäologie und Epign^aphik beschäftigen, in Berlin stetig wächst und dass sich anter ihnen jetzt auch Katholiken befinden, so ein Priester und Doktor der Theologie. Etwa 12 Herren arbeiteten im letzten Jahre fast täglich in den Bäumen der Sammlung und unter meiner Leitung, darunter auch ein Professor der Theologie aus Amerika; die grössere Hälfte von ihnen wird in Bälde mit schriftstellerischen Leistungen aus dem archäologischen und epigraphischen Gebiet an die Oeffentlichkeit treten. Der grösste Saal des Instituts wurde, wie früher, so auch in den beiden letztverflossenen Semestern für die von mir ge- haltenen seminaristischen üebungen benutzt, in denen im Sommersemester 1893 ausgewählte Mosaiken aus Bom, im Wintersemester 1893/94 ausgewählte Sarkophage des christlichen Alterthums Gegenstand eingehenden Studiums bildeten. An den üebungen im ersten Halbjahr betheiligten sich 23 Herren, für diejenigen des zweiten Halbjahrs inscribirten sich 38 Herren, von denen freilich manche, offenbar mit Bücksicht auf die ge- stellten Anforderungen, regelmässigen Besuch und schriftliche Arbeiten, ferne blieben. Indessen war die Zahl im Winter Semester noch so gross, dass wiederum zwei Kurse eingerichtet werden mussten. Nicolaus Müller. 4. Das juristische Seminar (für römisches und kanonisches Becht). I. Die Gesuche um Aufnahme in die von Prof. Eck ge- leitete romanistische Abtheilung des Seminars für das Sommer- semester 1893 beliefen sich auf weit über 100. Sechsundzwanzig Theünehmer, darunter auch ein Dr. jur. und ein Dr. phil., warden zugelassen und alle besuchten die Sitzungen des Seminars mit regelmässigem Fleisse. Bei dem durch das Präfdngs - Begnlativ veranlassten, stets wachsenden Zudrang znm Seminar konnte eine grössere wissenschaftliche Arbeit nicht mehr, wie das Statut es vorschreibt, von jedem Mitglied. 4 . ^ 54 — sondern nur noch von einzelnen, die sich besonders darum be- warben, angenommen werden. Die eingereichten Arbeiten, welche überwiegend gut waren, wurden von dem Leiter des Seminars kritisirt und ihr Inhalt wurde durchgesprochen. In den Stunden, fär welche keine Arbeit vorlag, wurden Stellen aus dem corpus iuris civilis übersetzt und erklärt. Mündlich betheiligte sich mit Energie, wie immer, nur die Minderzahl der Mitglieder, und manche leisteten dabei recht Tüchtiges. Andererseits steigt erfahrungsmässig mit der Zahl der Seminar- mitglieder auch der Prozentsatz Derjenigen, die entweder nur unzureichende Kenntnisse mitbringen oder nicht anders als auf direkte Aufforderung sprechen. Von der Berücksichtigung dieser Mitglieder muss immer im Laufe des Semesters je länger je mehr abgesehen werden. n. Prof. Dernburg hielt im Wintersemester 1893 94 seminaristische üebungen mit einer grösseren Zahl von Stndi- renden ab, in welchem der Titel Digest, de contrahenda em- tione 18,1 erklärt wurde. ni. Professor Pemice leitete während des Winterhalb- jahres die üebungen auf dem Gebiete des römischen Rechtes in der hergebrachten Weise. Es nahmen 24 Mitglieder Theil und dazu kam eine Anzahl Ausländer, die schon ausstudirt hatten. Im Ganzen wurden 16 Arbeiten eingereicht und besprochen. Sie waren von verschiedenem Werthe, aber überwiegend be- friedigend, zum Theile ausgezeichnet Der Besuch war wie immer regelmässig und die Besprechung lebhaft und angeregt. IV. An den üebungen des von Prof. Dr. Hübler im Sommer- halbjahr 1893 geleiteten kirchenrechtlichen Seminars nahmen zwölf Studirende Theil, darunter ein Doktor der Philosophie und ein Premierlieutenant der Kavallerie. Nur drei Mitglieder lieferten schriftliche Arbeiten, von welchen zwei als gut be- zeichnet werden konnten. Die üebungen schlössen sich theils an gegebene praktische Fälle, theils an die schriftlichen Arbeiten an, welche durchgesprochen und censirt wurden. Daneben fanden Konversatorien über einzelne kirchenrechtliche Grundlehren und Institute unter Vergleichung mit analogen staatsrechtlichen Sätzen statt. Der Besuch der üebungen war ein reger, auch an den Diskussionen betheiligte sich die grosse Mehrzahl der Mitglieder. — 55 — V. Das von Prof. Dr. Hinschius im Winterhalbjahr 1893/94 geleitete juristische Seminar war von 4 Mitgliedern und 18 Hospitanten besucht Dieselben haben mit regelmässigem Fleiss an den Uebungen theilgenommen. Dernburg. Hinschins. Hübler. Pernice. Eck. 5. Das Seminar fttr deatsches Recht. I. Im Seminar für deutsches Eecht wurden im Sommer- semester 1893 unter Leitung desUnterzeichnetenUebungen in der Lektüre des Sachsenspiegels und in der Interpretation mittel- alterlicher Bechtsurkunden abgehalten. Von mehreren Theil- nehmern wurden schriftliche Arbeiten über gegebene Themata angefertigt. Zur Besprechung gelangten Arbeiten über die Dorfverfassung nach dem Sachsenspiegel, — die freien Land- sassen nach dem Sachsenspiegel, — die Zinsgüter des Sachsen- spiegels, — die Stellung der Religiösen nach dem Sachsen- spiegel, — die Abtheilung der Kinder nach dem Sachsenspiegel, — sowie über einige in der Sammlung von Loersch und Schroeder gedruckte Urkunden. Die Zahl der Theilnehmer betrug 28, von denen etwa 25 sich mit voller Begelmässigkeit be- theüigten. Otto Gierke. n. Im Wintersemester 1893/94 wurden die Lex Angliorum et Werinorum und Theile des Edictus Langobardorum gelesen und interpretirt. Die Zahl der Theilnehmer betrug zwölf. Drei davon machten schriftliche Arbeiten. Heinrich Brunner. IQ. In den von mir geleiteten Uebungen wurden im Sommer-Semester Westgothische Eechtsquellen und zwar aus- gewählte Partieen aus den Fragmenten des Codex Eurici, der Lex Visigothorum und der Westgothischen Formelsammlung gelesen und interpretirt. Die Zahl der Theilnehmer betrug 3. Im Winter-Semester wurden das L Buch und umfangreiche Partieen des n. und IIL Buches des Sachsenspiegels gelesen. Die Zahl der Theilnehmer betrug am Anfang des Semesters 14, verminderte sich aber nach Neujahr auf 8—10. Grössere schrifUiche Arbeiten wurden nicht eingeliefert. Karl Zeumer. 4« — 56 — 6. Das philologische Seminar. Im Sommer-Semester 1893 nahmen an den Uebnngen des philologischen Seminars 4 ordentliche und 18 aasserordentliche Mitglieder Theil. Die üebangen leiteten die Professoren A. Kirchhoff und J. Vahlen. In der griechischen Abtheilimg wurde die im Winter-Semester begonnene Interpretation von Aristophanes' Acharnern fortgesetzt; in der lateinischen Ab- theilung wurden die Eclogen des Virgil erklärt und zugleich die philologischen Dispntierübungen abgehalten. Die eingereich- ten schriftlichen Arbeiten wurden im Seminar besprochen. Im Winter-Semester 1893/94 nahmen an den Uebungen Antheil 3 ordentliche und 16 ausserordentliche Mitglieder. Die Uebungen wurden von den Professoren A. Eirchhoff und J. Vahlen geleitet, in der griechischen Abtheilung worden die Disputierttbungen abgehalten und bildete der Cyclop des Euripides den Gegenstand der Interpretation; in der latei- nischen Abtheilung wurden Oden des Horatius erklärt. Die eingereichten schriftlichen Arbeiten wurden in den beiden Äb- theilungen des Seminars besprochen. J. Vahlen, z. Z. geBchäftsfUhrender Director des philologiBchen Seminars. 7. Das Institut fflr Alterthnmskiuide. 1. Griechische Abtheilung (Direktor Professor Köhler): Gegenstand der Uebungen: im S.-S.: Geschichte und Verfassung des zweiten attischen Bundes; Theilnehmer: 6; im W.-S.: Geschichte Alexander's des Grossen; Theilnehmer: 8. 2. Römische Abtheilung (Direktor Professor Hirschfeld): Gegenstand der Uebungen: im S.-S.: Tacitus, historiae Buch I; Theilnehmer: 12; im W.-S.: Livius Buch V; Theilnehmer: 11. — 57 — Die im Laufe des Jahres eingelieferten Arbeiten der Mit- glieder gelangten in den Gebungen zui* Besprechung. Für Benutzung der Bibliothek wurden an Karten ausge- geben: im S.-S. 28, im W.-S. 27. Die Geschäftsführung hatte im S.-S. Professor Köhler, im W.-S. Professor Hirschfeld. Die Bibliothek verwaltete Dr. phil. Groebe. Die Katalogisirung und Neuanfstellung des gesammten historischen und philologischen Bestandes der Institutsbibliothek ist vollendet, so dass dieselbe mit Beginn des nächsten Semesters der Benutzung übergeben werden kann. Hirschfeld. Köhler. 8. Das historische Seminar» Prof. Wattenbach trug im Sommersemester griechische und lateinische Paläographie vor, mit Benutzung des paläo- graphischen Apparates zu praktischen üebungen; im Winter- semester Diplomatik, und als Einführung in das Studium mittel- alterlicher Greschichtsquellen wurde das Buch des Bruno über den Sächsischen Krieg übersetzt und erläutert Prof. Scheffer- Boichorst besprach Kontroversen aus der Geschichte des Mittelalters, welche möglichst so gewählt wurden, dass die verschiedenen Probleme der Forschung, wie Echtheit und ünechtheit, Abfassungszeit, Autorschaft, Glaub- würdigkeit und anderes, durch je ein Beispiel vertreten waren. Prof. Lenz liess im Sommer die Geschichte der französischen Revolution bearbeiten. Die Untersuchungen drehten sich um die Stellung Ludwig's XVI. und Marie Antoinette's zu den französischen Parteien und dem Auslande in den Jahren 1791 und 1792. Im Winter wurde zunächst die Wallensteinfrage bearbeitet, darauf Luther's und der anderen Reformatoren Stellung zum Staat an einer Reihe ihrer Schriften geprüft und zum Schluss die Anfänge der reformirten Kirchenverfassung nach den Akten der ersten Nationalsynoden erörtert. Prof Delbrück hatte „üebungen aus der Kriegsgeschichte für Vorgerücktere, die dem Gegenstand ein spezielles Interesse widmen" angezeigt. Gemeinschaftliche Arbeiten wurden nicht — 58 — gemacht, sondern mit jedem einzelnen der fünf Theilnebmer das ihm zugewiesene Thema besonders behandelt. Znr Theihiahme an den Uebnngen des Seminars und zur Benutzung der Bibliothek in den Bäumen desselben haben sich im Sommersemester 59, im Wintersemester 75 eingeschrieben. Die Bibliothek ist in sehr dankenswerther Weise vermehrt worden durch eine Stiftung der Erben des verstorbenen Prof. S. Löwenfeld, welche die Bücher geschichtlichen Inhalts aas dem Nachlass desselben dem Seminar übergeben haben; auch sollen die noch rückständigen Honorare für seine Vorlesungen zur Vermehrung der Bibliothek verwendet werden. Nach dem Wunsche der Stifter ist diese Bibliothek abgesondert aufgestellt und als Löwenfeld'sche Bibliothek bezeichnet. W. Wattenbach. 9. Staatswissenschaftlich- statistisches Seminar. I. Bericht des Professor Dr. A. Wagner. Meine üebungen fanden im Sommersemester 1893 in zwei wöchentlichen Abendstunden statt, unter Betheiligung von 33 Per- sonen nebst einigen weiteren, zeitweilig hospitirenden, über- wiegend wieder jungen Doctoren und zahlreichen Ausländern. Die Einrichtung war dieselbe wie in den früheren Jahren. Schriftliche grössere Arbeiten wurden zehn eingehend behandelt, und zwar über Leplay's sociale Schriften, über den Mieth- vertrag und die Wohnungsfrage, über Rodbertus' Rentenlehre, über Gewerbebesteuerung, besonders Preussens, über den social- wissenschaftlichen Methodenstreit (die Hauptarbeit in diesem Semester, deren Discussion eine Reihe von Abenden gewidmet wurde), über die Bevölkerungsfrage, über die Methode der Auf- nahme der Arbeitslosenstatistik, über die Organisation des hypothekarischen Credits in genossenschaftlicher und anderer Form, über Lagerhauswesen und WaiTants, über das Problem der Wehrsteuer. Weitere vorbereitete Thematen kamen nicht mehr zur Durchsprechung im Seminar selbst. A. Wagner. — 59 — n. Bericht des Professor Dr. Schmoller. Wie im vorigen Wintersemester habe ich in dem von 1893—94 die üebangen Montags 6—8 Uhr und Donnerstags 6—7 Uhr gehalten. Wir waren so 33 Mal versammelt. Sieben Abende habe ich benutzt, um über Methode der Staatswissen- schaften vorzutragen. Die übrigen Abende waren durch die Vorträge und Arbeiten der Theilnehmer ausgefüllt. Ich suchte, soweit es ging, eine möglichst grosse Zahl derselben in zu- sammenhängender Weise mit den Lohntheorien und mit praktischen und historischen Lohnuntersuchungen zu be- schäftigen, im Anschluss an meine öffentliche Vorlesung im vorigen Sommersemester, welche die meisten der Theilnehmer gehört hatten. Die Zahl deriMitglieder war auf 47 gestiegen, obwohl ich eine grosse Zahl abwies. Gleichzeitig hielten Professor Sering und Dr. Oldenberg national-ökonomische Uebungen; es werden an den drei Seminaren gegen oder über 100 Herren theil- genommen haben. Von meinen 47 Theilnehmern waren 12 schon Doctoren, 2 doctorirten im Laufe des Semesters; an Ausländern nahmen 2 Russen, 3 Nordamerikaner, 1 Belgier, 1 Finnländer, 3 aus Oesterreich -Ungarn Theil; 24 Herren hielten im Seminar 25 Vorträge (einer zweimal); 11 Herren wurden mit ihren Arbeiten nicht fertig, legten mir aber privatim Theile derselben vor oder werden es noch thun; 4 waren durch Doctordissertation oder andere wissenschaftliche Thätigkeit so in Anspruch genommen, so dass ich sie von Anfang an von einer Arbeit für's Seminar dispensirt hatte; 5 waren als Aus- länder entschuldigt, 3 mussten wegen Krankheit oder aus anderen Ursachen Berlin so früh verlassen, dass sie keine Ar- beiten vorlegen konnten. Die lohntheoretischen Arbeiten bezogen sich auf Ad. Smith, Ricardo J. St. Mill, ßodbertus, Marx; andere Arbeiten bezogen sich auf die Fortbildung des Arbeitsvertrags und die Gewerk- vereine, die Arbeitszeit, die englische Fabrikgesetzgebung, auf die gewerblichen und landwirthschaftlichen Betriebsformen, das Bank- und Versicherungswesen, die Goldbewegung, auf Vauban und James Stuart, sowie auf verwaltungsgeschichtliche Fragen; die Lohnuntersuchungen bezogen sich auf die Ge- — 60 — schichte der englischen Löhne und auf die deutschen ländlichen Arbeitslöhne von 1849—92. IIL Bericht des Professor Dr. A. Meitzen. Der Unterzeichnete hat im Sommersemester 1893 im Seminar vor 30 Zuhörern Vorlesungen über die Statistik des deutschen Reiches in derselben Weise gelesen, wie dies im Jahresbericht ftr 1892 im Jahrgang VI der Üniversitäts-Chronik S. 59 näher dargelegt ist. In demselben Semester sind statistische Uebungen ab- gehalten worden, zu denen ausser 12 eingeschriebenen Zuhörern einige Assessoren und ein Versicherungsbeamter zugelassen wurden. Es sind Vorträge der Seminaristen über Gewerbe- statistik, Lohnbewegung in Folge der Grossindustriellen- Vereine, Verschuldungsstatistik, Hausindustrie, Vergleichung von Sterbe- tafeln, Emtestatistik, Arbeiterstatistik und aber die Statistik der Invalidisirungsgründe gehalten und besprochen worden. Für das Wintersemester waren wie bisher Vorlesungen und Besprechungen über Theorie und Technik der Statistik an- gekündigt worden. Dazu hatten sich 71 Zuhörer einschreiben lassen. Da indess daran festgehalten wurde, diese sokratischen Besprechungen im staatswissenschaftlich-statistischen Seminar abzuhalten, für den Eintritt in das Seminarlokal aber die schärfere Praxis nöthig erachtet wurde, auch diejenigen Studenten, welche lediglich an den Besprechungen Theil nehmen wollen, zur Zahlung von 5 Mark Seminargeld anzuhalten, hat nahezu die Hälfte der Eingeschriebenen auf die Theilnahme verzichtet. Dr. August Meitzen. rV. Bericht des Professor Dr. Böckh. Auch im verflossenen Jahre habe ich die statistischen Uebungen auf dem Statistischen Amt der Stadt fortgesetzt, und zwar im Sommersemester mit 7, im Wintersemester mit 6 Theil- nehmern, sämmtlich Inländer. Zwei derselben nahmen zum zweiten Male an den uebungen theil: ich halte eine solche Wiederholung für sehr nützlich, denn in der Begel ist den Mitgliedern des Seminars der Gegenstand oder, sofern das Hören — 61 — von Vorlesungen der theoretischen und der angewandten Statistik vorausgegangen ist, doch die Art der Behandlung so neu, dass nur bei vielseitig und namentlich mathematisch Vorgebildeten alle Stadien statistischer Methodik sofort zu vollem Verständuiss gelangen. Im vergangenen Jahre war die Theilnahme und der Erfolg der Uebungen ein so erfreulicher, dass nach Absolvirung des Kursus drei Theilnehmer in eine praktische Beschäftigung bei dem Statistischen Amt der Stadt eintreten konnten. Der Gang der Hebungen ist im vorjährigen Bericht aus- führlicher bezeichnet: die elementaren Thätigkeiten, Auszählun- gen, tabellarische und graphische Arbeiten wurden im Sommer an Zählkarten der Eheschliessungen, im Winter an solchen der Sterbefälle behandelt, beidemal mit Rucksicht auf die Berufs- verschiedenheit. Zur Erlernung einfacher wissenschaftlicher Behandlung des Stoffes wird einzelnen Theilnehmern die kritische Prüfung statistischer Abhandlungen in Bezug auf die Zulässigkeit und Richtigkeit der angewandten Vergleichungen und der gezogenen Schlüsse aufgegeben. Behufs praktischer Inangriff- nahme der Lösung statistischer Probleme wurden in beiden Semestern Rechnungen nach der — allein den wissenschaft- lichen Anforderungen entsprechenden — Methode der Berliner Sterblichkeitstafeln ausgeführt. Böckh. V. Bericht des Professors Dr. Sering. Nach meiner Ernennung zum Mitdirector des staatswissen- schaftlich-statistischen Seminars habe ich vom October 1893 an meine bis dahin ausserhalb gehaltenen Uebungen in die Seminar- räume verlegt. Am letzten Wintercursus nahmen 30 Herren theil, meist ältere Studierende oder solche, welche die üblichen Universitätsstudien bereits abgeschlossen hatten , nämlich G Doktoren und 14 Studierende der Rechts- oder Staatswissen- schaft, 1 Dr. med., 1 Dr. ehem., 1 amerikan. Univers.-Docent, 6 Landwirthe, 1 Culturtechniker. Darunter befanden sich l Grieche, 2 Nordamerikaner, 2 Ungarn, 3 Polen aus Russland und Galizien. Mehrere Anmeldungen mussten zurückgewiesen werden. Das Zusammenwirken von Nationalökonomen, Juristen and Technikern erwies sich in diesem wie in früheren Semestern — 62 — als anregend and fördernd, weil es zu einer gegenseitigen Ergänzung formaler Schulung und praktischer Bildung führt. Die den Mitgliedern zur selbständigen Bearbeitung ge- stellten wissenschaftlichen Aufgaben habe ich nach Möglichkeit dem Erfahrungskreise oder dem bisherigen Studiengange der Einzelnen angepasst. So ergab sich aus den Beziehungen eines älteren Seminar-Mitgliedes zu hiesigen Geschäftskreisen eine Arbeit über den Berliner Getreidehandel, die dann mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Materialien der Börsen-Enquete zu einem inzwischen publizierten ausführlichen Aufsatz über den deutschen Getreidehandel ei*weitert wurde. Der Sohn eines polnischen Gutsbesitzers lieferte eine eingehende Untersuchung über die Wirksamkeit der russischen Bauernbank in Polen, ein in Handwerkerkreisen heimischer Student besprach das Genossen- schaftswesen in der Kleinindustrie, ein mecklenburgischer Land- wirth die ländliche Arbeitsverfassung seiner Heimath , der Sohn eines Bankiers die Börsensteuer-Reform etc. Von sonst be- arbeiteten Thematen seien erwähnt: die neuere Entwicklung der grossindustriellen Arbeitsverfassung in England, die Durch- führung der preussischen Rentengutsgesetze, die bäuerlichen Zustände in der bayrischen Pfalz, das kanadische Banksystem, die Entwicklung der französischen Handelspolitik seit Colbert« die Theorie des Henry George. Im Ganzen wurden 24 Arbeiten ausgegeben, davon 20 ganz oder theilweise fertig gestellt und 13 nach vorheriger privater Besprechung im Plenum vorgetragen und diskutiert. Es fanden drei gemeinsame Ausflüge in hiesige gross- industrielle Anstalten statt; ich habe mich bemüht, diese Be- sichtigungen durch Vorträge über die Productions- und Absatz- bedingungen der betreffenden Industrie, die Organisation und Arbeiterverhältnisse des einzelnen Werkes möglichst lehrreich zu gestalten. ^ . Sering. VI. Bericht des Privatdozenten Dr. Hoeniger. Im Sommer-Semester 1893 hielt Dr. Hoeniger mit vier Theilnehmern Besprechung zur Einleitung in das Studium der Wirthschaftsgeschichte. Nach einem Ueberblick über Quellen und Methode wurde bei der Erörterung einzelner Themata das — 63 - Hauptaugenmerk auf eine Würdigung und Kritik der „materia- listischen Geschichtsauffassung^' gerichtet. Im Winter-Semester 1893/94 wurden mit fünf Mitgliedern sozialgeschichtliche Uebungen abgehalten. Die einleitenden Erörterungen betrafen die allgemeine socialgeschichtliche Ent- wicklung Deutschlands. Als engeres Gebiet wurde Ursprung und Entwicklung des Städtewesens und Bürgerthums, ins- besondere unter dem Gesichtspunkt socialstatistischer Be- trachtung ins Auge gefasst. B. Hoeniger. vn. Bericht des Privatdocenten Dr. Oldenberg. Die socialpolitischen Uebungen des Unterzeichneten waren im Winter 1893/94 von 24 Theilnehmem besucht, worunter 5 Ausländer (1 Schweizer, 2 Ungarn, 1 Nord- amerikaner, 1 Japaner), 1 Gerichtsreferendar, 1 Redacteur, die übrigen deutsche Studirende, vorwiegend Juristen. Im Laufe des Semesters schieden drei wegen Krankheit, zwei wegen Ortswechsels aus, einer wurde wegen nicht erfüllter Arbeitspflichten ausgeschlossen. Der Besuch der übrigen war sehr regelmässig. Die Uebungen wurden an einem Abend der Woche zweistündig im Seminarlokal gehalten. Die meisten Theilnehmer waren in nationalökonomischen und socialpolitischen Studien Anfanger und nahmen an staats- wissenschaftlichen Uebungen zum ersten Male Theil. Es konnte daher nicht die Absicht sein, sie zu grösseren wissenschaft- lichen Arbeiten, sondern nur zu oberflächlichen Referaten über die dem Interesse des Anfängers nächstliegenden Themata zu veranlassen. In der ersten Hälfte des Semesters wurden praktische socialpolitische Tagesirageu, in der zweiten Hälfte Themata aus der socialistischen Theorie behandelt Obwohl bei der Auswahl und Yertheilung der Themata auf individuelle Neigungen möglichst Rücksicht genommen wurde, lag es doch nahe, einen gewissen Zusammenhang in der Reihe der zu behandelnden Gegenstände zu erstreben. Die Themata waren folgende : 1. Arbeiter - Ausschüsse. 2. Englische Gewerkvereine. 3. Deutsche Gewerkvereine. 4. Gesetzliche Regelung der — 64 — täglichen Arbeitszeit, ö. Staatliche Aemter für Arbeitsstatistik. 6, Invaliditätsversicherang der deutschen Arbeiter. 7. Lassalle's ehernes Lohngesetz. 8. Marx' Lehre vom Werth und Mehr- werth. 9. Die Utopia des Thomas Moms. 10. Hertzka's Frei- land. IL Cabet's Icarien nnd Bellamy's Staatsplan. 12. Las- salle's Staatsplan. Jedes Thema füllte einen, höchstens zwei Abende aus. In der ersten Zeit wurde regelmässig mit der Verlesung eines halbstündigen Referats und eines viertelstündigen Correferats (die drei Tage vorher dem Docenten einzureichen waren) be- gonnen, der Eest der Zeit einer Discussion der wichtigsten Streitpunkte gewidmet. Später stellte es sich meist als zweck- mässiger heraus, die ausfuhrliche Verlesung des Geschriebenen zu unterlassen. Jeder Theilnehmer verpflichtete sich bei der Aufnahme zur Uebemahme eines Referats und eines Correferats, soweit die Zeit reichen würde, sowie zu einer summarischen Vor- bereitung auf alle Themata. Für letztem Zweck wurden jedesmal ein oder einige Aufsätze oder Schriften zur Vor- bereitung auf den nächsten Seminarabend vom Docenten be- zeichnet und far jeden Theilnehmer einige Stunden festgesetzt, in denen er darauf rechnen konnte, die betreffende Schrift in der Seminarbibliothek unbenutzt zu finden. Diese letztere Ver- pflichtung ist sehr unregelmässig erfüllt worden, was nur zum Theil durch das Fehlen aus der Bibliothek entwendeter Bücher entschuldigt wird. Jedoch war die Betheiligung an den Dis- cussionen bei einer Anzahl der Theilnehmer sehr rege, dagegen etwa bei der Hälfte fast gleich null, soweit es sich nicht um das eigene Referat handelte. Von den Referaten und Correferaten waren die meisten sorgfaltig, einige auch mit zufrieden- stellendem Erfolge verfasst Die Vertheilung der Themata mit kurzem Hinweis auf die springenden Punkte und ein- gehender Litteraturangabe wurde zu Anfang des Semesters vorgenommen. Nur einem, vorgeschrittneren Theilnehmer wurde auf seinen Wunsch von vorn herein eine grössere Aufgabe gestellt: Die Darstellung der schweizerischen Arbeiterschutzgesetzgebung im Verkehrsgewerbe. Die sorgfältige und geschickte Aus- arbeitung war zum Vortrag im Seminar nicht geeignet. Sie — 65 — wird in einer Fachzeitschrift gedruckt werden. Ein anderer Theilnehmer, Stndirender des Maschinenbaus, übernahm im Laufe des Semesters eine grössere Arbeit, mit der er noch beschäftigt ist Es handelt sich um eine der vom Verein für Socialpolitik zu publicirenden Monographien über die Grenzen von Handwerk und Grossbetrieb in einzelnen Gewerbszweigen, und zwar um die Lage des Schmiede- und Schlossergewerbes in Berlin. Im Sommer-Semester 1893 waren üebungen vom Unter- zeichneten nicht gehalten worden. Dr. Oldenberg. Vin. Bericht über die Bibliothek. Die Bibliothek des staatswissenschaftlich - statistischen Seminars hat sich im Etatsjahr 1893/94 um 297 Accessions- nummern vermehrt. Die Geschäfte der Bibliothek hat der Privatdozent Dr. Hoeniger, unterstützt durch einen aus der Zahl der Seminar-Mitglieder gewählten Assistenten, geführt. Dr. August Meitzen. 10. Germanisches Seminar. In der altdeutschen Abtheilung ward im Sommersemester 1893 das Gedicht von König Bother behandelt und im einzelnen von V. 1 — 497 gelesen. Es waren eingeschrieben 7 ordentliche, 15 ausserordentliche Mitglieder, ausserdem hörten einige Hospitanten zu. Vier schriftliche Arbeiten wurden eingereicht und mit den Verfassern besprochen. Im Wintersemester 1893/94 waren eingeschrieben 10 ordentr liehe und 23 ausserordentliche Mitglieder. Auch hörten mehrere Hospitanten zu. Nach einer längeren Einleitung in Wolframs Gedichte überhaupt, ist der Eingang zum Parzival ausführlich behandelt worden. Die Interpretation im ganzen gelangte bis Parz. 12, 2. Vier Arbeiten wurden eingereicht und mit den Verfassern besprochen. K Weinhold. — 66 — In der modernen Abtheilung wurden im Sommer theils in Einzelinterpretationen, tbeils in zusammenfassenden Eeferaten Volkslieder des„Venusgärtleins" und der XJhland'schen Sammlung durchgenommen. Die Auswahl war so getroffen, dass möglichst viele Probleme zur Sprache kamen. Mehrere Mitglieder haben dann in ihrer Heimath Texte aufgezeichnet. Im Winter wurde der Helena-Akt des „Faust" betrachtet, manche Versreihe er- läutert, die Entstehung, Helena in der Antike, Goethe's Quellen- studium, das Verhältniss zu Byron, Goethe's eigene Aeusserungen, Carlyles Kritik, die Auffuhrbarkeit, die Trimetertechnik, die Behandlung des Chors, der Stil, der Wortschatz besprochen, immer mit Rücksicht auf die Paralipomena und Varianten. Die Theilnahme war in beiden Semestern sehr lebhaft. Auch Italiener und Engländer haben ihnen besonders nahe liegende Themata bearbeitet. Erich Schmidt. 11. Das romanisch-englische Seminar. I. Bomanische Abtheilung. Im Sommersemester 1893 traten zu sechs vom vorangegan- genen Semester her verbliebenen Mitgliedern fünf neue hinzu. Mit ihnen stellte Professor Tobler an provenzalischen, un- bearbeitet vorliegenden Texten kritische üebungen an, die in erster Linie bestimmt waren, mit der Methode bekannt zu machen, die zur Gewinnung bestbeglaubigten Wortlautes aus schwankender üeberlieferung führt, nebenher auch Gelegenheit gaben, die Vertrautheit mit der alten Sprache und Verskunst zu befestigen und sich in allseitiger Auslegung der Gedichte zu üben. Eine kleine Zahl dem Seminar nicht angehöriger Stu- dierender war als Zuhörer zugelassen. Während dieses Se- mesters wurden die neufranzösischen Seminarübungen von dem Privatdozenten Dr. Cloetta, in Vertretung des beurlaubten Professors Waetzoldt, geleitet. Es betheiligten sich daran sämmtliche Mitglieder, mit Ausnahme des Herrn Bovet, der davon dispensiert war. In je einer wöchentlichenStunde wurden Vorträge über ausgewählte Abschnitte aus Jules Huret's En- quete sur l'evolution littöraire (Paris 1891) gehalten und besonders interessante Stellen gelesen und übersetzt. In der — 67 — andern wöchenüichen Stande äbersetzten die Mitglieder HaniF's Bettlerin vom Pont des Arts ins Französische. Ausserdem lieferte jeder Theilnehmer einen Aufsatz in französischer Sprache über Erscheinungen in der neuesten französischen Litterator. Vier Mitglieder des Seminars betheiligten sich an den italienischen üebungen des Lektors Rossi, der sie zwei Akte von Lessing's Emilia Galotti ins Italienische und Man- zoni's Conte di Carmagnola ins Deutsche übertragen liess und üebnngen im freien mündlichen Gebrauche des Italienischen mit ihnen anstellte. Von den elf Mitgliedern des Sommersemesters verblieben für das Wintersemester sieben, denen sich fünf neue anschlössen. Die üebnngen des Professors Tobler bezogen sich auf die Poesies nonvelles von Alfred de Musset, deren grösserer Theil erläutert wurde. Die Seminaristen hielten daran sich an- schliessende Vorträge, lernten Stücke daraus auswendig und wurden angehalten, sich über den Inhalt jeder Dichtung sowie über alle Einzelheiten des Ausdrucks genau Eechenschaft zu geben. Lehrer und Schüler bedienten sich dabei der fran- zösischen Sprache. Die Zuhörer wurden zu thätiger Theil- nahme an der Arbeit der Seminaristen angehalten. Nach der Bückkehr des Professors Waetzoldt wurden unter seinerLeitung die Eflfrontes von Emile Augier gelesen und interpretiert; in Einzelvorträgen wurde das Drama Augier's und die Entwick- lung der französischen Komödie im XIX. Jahrhundert behandelt. An den üebungen nahmen zehn Mitglieder des Seminars und sechs Hospitanten Theil. Lektor ßossi setzte die italienischen Üebungen mit drei Mitgliedern des Seminars fort, die er das erste und einen Theil des zweiten Buches von Lessing's Fabeln in. die fremde Sprache übertragen liess und mit denen er ausser der biographischen Notiz von E. Camerini über ügo Foscolo einige lyrische Dichtungen des Letzteren las. n. Englische Abtheilung. Zu 5 Mitgliedern, die aus dem Wintersemester 1892/93 blieben, trat im Sommersemester 1893 nur eines hinzu. Von diesen 6 schieden 4 im August aus. Am Anfang des Winter- semesters 1893/94 wurde ein Studierender neu und ein zweiter, der inzwischen sein Freiwilligenjahr abgemacht hatte, zum — 68 — zweiten Male aufgenommen, so dass die Zahl der Mitglieder sich auf 4 belief. Während beider Semester erhielten mehrere Studierende die Erlaubniss, an den Uebungen als Hörer theil- zunehmen. Im Winter war ein Seminarist als geborener Amerikaner von den Uebungen des Herrn Harsley dispensiert. Die von Prof. Zupitza geleiteten Uebungen schlössen sich im Sommersemester an die altenglischen Bruchstücke „Waldere^^ und „Finnesburh" an. Es wurde immer zunächst die üeber- lieferung festgestellt, dann die von den einzelnen Gelehrten vorgebrachten Aenderungen und Erklärungen geprüft, femer auf die Geschichte der vorkommenden Wörter und Fügungen eingegangen und schliesslich eine Uebersetzung gegeben. Im Wintersemester wurden etwa zwei Drittel des sog. Poema morale aus dem 12. Jahrhundert in der Art durchgearbeitet, dass zuerst aus den 6 erhaltenen Handschriften nach Möglichkeit der ursprüngliche Text hergestellt und dieser sowohl, wie die abweichenden Lesarten erläutert wurden. Lektor Harsley liess in beiden Semestern Novellen aus dem Deutschen ins Englische übersetzen und corrigierte die von den Mitgliedern geschriebenen englischen Aufsätze. Es wurde stets englisch gesprochen, ausserdem wurden aber noch von Zeit zu Zeit besondere Sprechübungen angestellt. Zupitza, z. Z. geBcliäftsfÜhrender Direktor. 12. Das mathematlsdie Seminar. Während des Sommersemesters 1893 haben 15 Mitglieder, während des Wintersemesters 1893/94 haben 20 Mitglieder an den Uebungen des Seminars theilgenommen. Die Versammlungen, welche bisher wöchentlich einmal. Mittwochs von 5 bis 7 Uhr beziehungsweise bis 8 Uhr statt- fanden, wurden im Auditorium No. 28 abgehalten and von den Professoren Fuchs, Schwarz und Frobenius abwechselnd geleitet. Die Mitglieder des Seminars hielten wissenschaftliche Vor- träge über frei gewählte oder von den Direktoren vorge- schlagene Themata, an welche sich Diskussionen anschlössen. — 69 — Ausserdem lösten die Theilnehmer bestimmte ihnen gestellte Aufgaben* Die aaf die Bibliothek nnd ihre Räumlichkeit bezüglichen Verhältnisse haben sich, von den laufenden Neuanschaffungen von Bachern abgesehen, seit der Abfassung der letzten Chronik nicht geändert, Darch hohe Verfügung des Herrn Ministers vom 24. Oktober und Yom 5.. Dezember 1893 sind der Seminarbibliothek die Hefte 1, 2 und 3 von Band 12 (II. Reihe) des Archivs für Mathematik nnd Physik zugewiesen und die Lieferung der Fortsetzung geneigtest in Aussicht gestellt worden. Die Direktion des mathematischen Seminars. Fuchs. H. A. Schwarz. Frobenius. 13. Das Seminar f&r Aasblldang der Studierenden im wissen- schaftliehen Rechnen. An den üebungen des Seminars betheiligten sich im Sommersemester 1893 drei Studierende. Im Wintersemester 1893/94 fanden keine Üebungen statt, weil sich keine Stu- dierenden, sondern nur ausserordentliche Mitglieder gemeldet hatten, deren Üebungen gesondert geleitet wurden. Während des Sommersemesters behandelte Professor Tietjen die Berechnung der speziellen Störungen. Es wurden zunächst Formeln für diese Berechnung und Differenzialformeln fär die genauere Ermittelung der Elemente eines Planeten oder Kometen abgeleitet und dieselben auf den Planeten (313) Chaldaea an- gewandt. Die selbständigen Vorträge der Mitglieder bezogen sich hauptsächlich auf mehrere von Euler zuerst angegebene Ent- wicklungen. Professor Förster behandelte die Berechnung von Durch- gangsbeobachtungen, insbesondere vom Gesichtspunkte der grösstmöglichen Schärfe und Durchsichtigkeit hinsichtlich der Ermittelung und Berücksichtigung aller Fehlereinflüsse. Bei- spiele wurden aus Beobachtungen im Ost-West-Vertikale ent- nommen. W. Foerster. F» Tietjen. 5 — 70 — 14« Das Seminar fflr orientalische Spraehen. Das Seminar zählte a) im Sommersemester 1893 76 Mitglieder. Der Privatr karsas über Bassisch war ausser Ton Seminar- mitgliedern auch von 3 Personen, die nicht znm Seminar gehörten , mit besonderer Erlanbniss des Direktors besucht. b) im Wintersemester 1893/94 97 Mitglieder. Der Privat- kursus über Rassisch war ausser von Seminar- mitgliedern auch von 8 Personen, die nicht zum Seminar gehörten, mit besonderer Erlanbniss des Direktors besucht Der Lehrkörper bestand a) im Sommersemester 1893 aus 11 Lehrern und 8 Lek- toren. b) im Wintersemester 1893/94 aus 11 Lehrern und 8 Lektoren. Der Lehrer des Suaheli, Herr Dr. C. G. Büttner starb am 14. Dezember 1893; die Weiterführung des Unterrichts übernahm von Neu- jahr 1894 ab Herr Bechtskandidat H. Zache ver- tretungsweise. Der Unterricht erstreckte sich a) im Sommersemester 1893 auf 8 Sprachen: Chinesisch, Japanisch, Hindustani, Arabisch (Syrisch, Aegyptisch, Marokanisch, Zanzibarisch), Persisch, Türkisch, Neu- griechisch, Suaheli und 4 Bealienföcher, ausserdem in einem Privatkursus, für welchen ein Hörsaal des Seminars zur Verfügung gestellt war, auch aaf Russisch. b) im Wintersemester 1893/94 auf 7 Sprachen: Chinesisch, Japanisch, Persisch, Arabisch (Syrisch, Aegyptisch, Marokanisch, Zanzibarisch), Türkisch, Neugrieschisch, Suaheli und 4 Bealienfächer, ausserdem in einem Privatkursus, für welchen ein Hörsaal des Seminars zur Verfügung gestellt war, auch auf Kussisch. Der Unterricht wurde ertheilt a) im Sommersemester 1893 Voimittags zwischen 7 bis 1 Uhr, Abends zwischen 4 bis 7 Uhr. — 71 — b) im Wintersemester 1893/94 Vormittags zwischen 8 bis 2 Uhr, Abends zwischen 3 bis 8 Uhr. Während des Umbaues in den Herbstferien konnten vom 16. September bis 15. Oktober die Ferienkurse nicht in allen Klassen, sondern nur in der Tfirkischen und Japanesischen gehalten werden, während sie in den Osterferien vom 16. März bis 15. April in dem regelmässigen Umfange abgehalten worden sind. Die Bibliothek des Seminars war während des Semesters geöffnet an den Wochentagen Vormittags von 9 bis 12 Uhr Nachmittags von 4 bis 6 Uhr mit Ausnahme Sonnabends. Sachau, kommiasarischer Direktor. 15. Der arehaologisehe Apparat. Der archäologische Lehrapparat der kgl. Universität ist in herkömmlicher Weise verwaltet worden. Mit Hilfe von zwei Assistenten war es möglieb, die Benutzung desselben jeden Wochentag den Studirenden zu gestatten. Die Zahl Derer, die sich zur Benutzung meldeten, betrug im Sommer-Semester 17, im Winter-Semester 20. Den Herren Docenten der Universität wurde die Benutzung nach Belieben ermöglicht. Auf die Ver- mehrung des Yorraths an Büchern, Abbildungen, Karten und kleinen Abgüssen ist die jährliche Summe von 1500 M. ver- wendet worden. Die christlichen Inschriften von Kraus und Brunn's Denkmäler der griechischen Kunst sind als Geschenke vom königl. Ministerium überwiesen worden, ebenso das in Ausgabe begriffene grosse Werk über Olympia. Von Seiten der königl. Akademie der Wissenschaften empfängt der Lehr- apparat die monatlichen Sitzungsberichte. Curtius. 16. Das geographische Institut. Die Benutzung des Instituts ist nach gleichen Grundsätzen und Methoden wie in früheren Jahren geschehen; es kann be- züglich ihrer Darstellung auf die letzten Berichte verwiesen 5* — 72 — werden. Die Betheiligung an dem geographischen Colloqniam ist rege geblieben und hat an Zahl der Mitglieder nicht abge- nommen. Unter diesen befanden sich mehrere Ausländer. Die Zahl Derjenigen, welche in Colonien pder anderweitig auf Forschungsreisen abwesend sind, ist geringer als in der voran- gegangenen Zeit, Die Sammlungen des Instituts haben manchen werthvollen Zuwachs erhalten. Die Bibliothek wurde um ungefähr 100 Bände vermehrt; der Eartensammlung wurden einige Atlanten, Bepro- ductionen mittelalterlicher Karten und Wandkarten hinzugefugt Die Beschaffung neuer Einrichtungsgegenstände verkürzte den Betrag, welcher auf andere Hilfsmittel des Studiums und Unter- richts verwendet werden konnte. Ausser den Zuwendungen, welche das Institut dem Wohlwollen des königlichen Cultus- ministeriums und der königlichen geologischen Landesanstalt ver- dankt, erhielt es vielfache Geschenke, darunter einige von bedeutenderem Werth. Der Director der Deutschen Seewarte überwies ihm ein Exemplar des Atlas des Indischen Oceans, Herr Dr. John Murray in Edinburg den die Tiefsee- Ablagerungen betreffenden Band des Werkes über die Challenger-Expedition, die jetzigen und früheren Mitglieder des geographischen Colloquiums schenkten einen mit vierzehn x4.bhandlungen von ihrer Hand ausgestatteten, dem Director des Instituts gewid- meten Quartband, die Herren Dr. Fritz und Dr. Paul Sarrasin ihr grosses Prachtwerk über die Weddas auf Ceylon. Hierzu kommen eine Reihe von kleineren Schenkungen. V. Richthofen. 17. Der geographische Apparat. Der stattgefundene Zuwachs ist mit wenigen Worten dar- zulegen, in Folge des auch von den meisten meiner Herren CoUegen empfundenen Abnehmens der Theilnahme an den historisch- philologischen Wissenschaften bei der studirenden Jugend; der durch Rücksicht auf meinen Gesundheitszustand gebotene Ausfall der Vorlesungen während des Sommers be- schränkte auch diesmal meine Docententhätigkeit auf das Wintersemester, in welchem wenigstens ein Publicum über Geographie von Frankreich, unterstützt durch die für diesen — 73 — Zweck angeschafifte g6ographie illustr^e de la France von Malte Brnn in der neuen Bearbeitung von 1888, von einer bescbeideuen Zahl von Zuhörern regelmässig besucht wurde, während das von mir angekündigte PrivatcoUeg über Geographie von Griechen- land wegen Mangels an Zuhörern (ein einziger hatte sich nach wiederholtem Aufschub des Anfangstermins dazu gemeldet) nicht abgehalten werden konnte. Eine speciell für dieses CoUeg hergestellte Bereicherung des Apparates, die Vervollständigung der im Jahre 1888 begonnenen hypsographisch colorirten Special- karte von Attika durch die seitdem neu aufgenommenen und gestochenen Blätter, konnte daher bis jetzt keine Verwendung finden und bleibt als unveränderlich gültige Grundlage des Specialstudiums dieses klassischen Terrains für Zeiten wieder- erwachsender Theilnahme zurückgestellt. Weitere Anschaffungen beschränkten sich auf Fortsetzungen (Schlnssband von El. Beclus g^ographie universelle u. a.) und Gelegenheitserwerb einer Anzahl von Photographien aus den Abruzzeni und aus Eleinasien; auch einige mir seitens der Ver- fasser zugegangene Geschenke (wie Meyer und Luksch grosse Wandkarte zur Geschichte der Entdeckungen, welche hoffentlich im nächsten Wintersemester sich nützlich erweisen wird) konnten von mir zweckmässiger Weise dem Apparat über- wiesen werden. Kiepert. 18. Der Apparat fBr Torlesangen über neuere Kanstgeschichte. Die verfügbaren, durch einen ausserordentlichen Zuschuss nicht unwesentlich erhöhten Mittel des Apparates sind vor- wiegend zur Beschaffung von Glasplatten für das Skioptikon verwendet worden. Die erworbenen Negative, deren Zahl in dem verflossenen Zeitraum von 1700 auf 2370 Stück ge- stiegen ist, betreffen das gesammte Gebiet der christlichen Kunst, vorzüglich jedoch die des vorigen und des jetzigen Jahrhunderts. Ist demnach diese Sammlung schon jetzt eine recht stattliche zu nennen, so bestehen darin doch noch er- hebliche Lücken, besonders auf dem Gebiete der Architektur, der älteren deutschen und der niederländischen Kunst. Diese — 74 — auszufällen sowie die Qualität der zur Reproduktion gewählten Vorlagen zu verbessern, damit den Studirenden das An- schauungsmittel nur in reinstem Zustande geboten werden kann, wird die nächste Angabe der Apparatsverwaltnng sein. Von Anfang an machte sich das Bedfirfniss nach einer sachgemässen Aufstellung der zahlreichen Glasbilder geltend. Dieselbe wurde bis zum Ablaufe des verflossenen Etatsjahres beendigt. Die Negative befinden sich in eigens dazu an- gefertigten Schränken, in historischer Folge nach Schulen und Meistern geordnet, so dass das fär die Demonstrationen noth- wendige Material in möglichster Vollständigkeit beisammen liegt, auch Verwandtes aus anderen Eunstgebieten, besonders bei ikonographischen Darlegungen, sofort herangezogen werden kann. Auch die Katalogisirung der Glasplatten wurde durch Anlegung eines Zettelkataloges in Angrifif genommen. Es steht zu hoffen, dass dieselbe in nächster Zeit abgeschlossen sein wird. Die Projektionswand in dem kunsthistorischen Auditorium zeigte immer mehr sich vergrössernde Bisse und dunkle Stellen, die bei den Demonstrationen störend wirkten. Zur Beseitigung dieses Uebelstandes ist, der ursprünglichen Absicht gemäss, in der Ausdehnung der Fensterwand eine starke geweisste Leinewand in eisernem Rahmen gespannt worden, auf welcher die Lichtbilder nunmehr in aller Schärfe und Deutlichkeit zum Vorschein kommen. Zum Schmucke des Hörsaales ist die Sixtinische Madonna Raffaers nach der neuesten vorzüglichen Reproduktion Hanf- stängFs, ein Geschenk des Herrn Geheimerath Grimm, auf- gestellt worden. Die übrigen Sammlungen des Apparates, die Bibliothek wie die Abbildungen, konnten aus Mangel an Mitteln durch Ankäufe nicht vermehrt werden. Eine Reihe wichtiger neuer Erscheinungen aus der kunsthistorischen Literatur musste unberücksichtigt bleiben, ja sogar eine Anzahl bestehen- der Abonnements auf Zeitschriften unterbrochen werden. Da- gegen gingen zahlreiche Geschenke ein: vom Königlichen Kultusministerium, von der Königlichen Hausbibliothek, von Herrn Geheimerath Grimm sowie von dem Unterzeichneten. Unter diesen Gaben verdient die überaus reiche Zuwendung — To- des Herrn Oeheimerath Grimm aus der Hinterlassenschaft seines verstorbenen Bruders Rudolph an den Apparat, bestehend aus einer Menge der vorzüglichsten Abbildungen aller Art, be- sonders von Photographien und Bflchern, Erwähnung. Die- selben sind mit eigenem Stempel gezeichnet und katalogisii't worden. Um das Lehrmaterial des Apparates möglichst allseitig zugänglich zu machen, sind die Apparatstunden vermehrt (statt 4 Stunden wöchentlich um das Doppelte), auch bequemer gelegt worden. Infolge davon hat sich der Besuch erfreulicher Weise gehoben. Der mit der Aufsicht betraute Studirende hat aas den vorhandenen Mitteln für seine Mühewaltung eine bescheidene Remuneration erhalten. Die Einrichtung seminaristischer Uebungen, welche in dem letzten Berichte erwähnt worden ist^ hat sich im verflossenen Zeiträume bewährt Die Zahl der Theilnehmer betrug in beiden Semestern je 8, darunter ein Ausländer, der bereits seine Studien abgeschlossen hatte. Interpretirt wurden Leben und Werke Michelagniolo's nach Condivi und Vasari sowie nach den vorhandenen Abbildungen. Daneben gelangten Themata aus den verschiedensten Qebieten der Kunst zur Besprechung. Carl Frey. 19. Die klinischen Anstalten. A. Klinische Anstalten, welche für sich besteben. a. diirurgisohe Klinik und Poliicllnlic. Bei der seit dem 1. October 1882 durch den Unterzeichneten geleiteten Klinik kamen im verflossenen Jahre folgende Personal- verändemngen vor: Der bisherige erste Assistenzarzt Priv.-Doc. Dr. Schlange wurde zum Oberarzt ernannt. Die übrigen sechs Assistenten blieben in ihren Stellungen. Von denselben hatten 4 die Aufsicht auf den 4 Stationen, während die übrigen zwei fast ausschliesslich in der von Herrn Dr. Schlange in Ver- tretung des Directors geleiteten Poliklinik beschäftigt waren. Der Oberarzt und 5 Assistenten werden von der Klinik an- gestellt, als sechster Assistent fimgirt der zur Klinik komman- dirte Stabsarzt Dr. Geissler. Von den Assistenten habilitirten — 76 — aich die Herren Dr. Nasse und Dr. Schimmelbusch als Privat- docenten für Chirurgie. Im verflossenen Jahre wurde die Poliklinik nach dem Neubau (Ziegelstrasse 10-11) verlegt. Ferner wurde nach diesem Neubau verlegt die bisherige Diphtherie-Station, und ausserdem daselbst eine Abtheilung für septische Erkrankungen neu eingerichtet^ während die frühere Diphtherie -Station zn einem zweiten Operationssaale und zu Bäumen für Desinfection und Sterilisation umgebaut ist Aus dem Vorjahre sind in der Klinik 147 Patienten übernom- men worden. Im Laufe des Jahres wurden 1767 Patienten neu aufgenommen und im Ganzen 55721 Verpflegungstage absorbirt Von diesen Patienten starben im Laufe des Jahres 226, entlassen wurden 1525, demnach bUeb für das nächste Jahr ein Bestand von 163 Patienten. Auf 8 Stationen wird die Pflege der Kranken darch Schwestern des Victoriahauses und auf 3 Stationen dorch Wärter bezw. Wärterinnen ausgeübt. In der Poliklinik wurden im Laufe des Jahres 20 149 Kranke behandelt. Berlin, den 1. Mai 1894. Der Director der chirurgischen Klinik und Poliklinik. V. Bergmann. b. Medizinische Poliklinik. In dem verflossenen Etatsjahr ist in dem Personal der Universitäts-Klinik keine Veränderung eingetreten. Auch die Bäumlichkeiten derselben sind unverändert geblieben. Die Zahl der neu aufgenommenen Patienten betrug: Männer 5021 Weiber 4521 Kinder 3456 zusammen 12 998 Die Zahl der Zuhörer in der Poliklinik vertheilte sich auf: Sommer 1893 Winter 1893/94 Praktikanten 92 80 Hospitanten 7 6 Aerzte 4 . 7 zusammen 103 93 — 77 — Die übrigen Vorlesangen und Kurse sind in derselben Weise, wie früher, gehalten worden. Wissenschaftliche Arbeiten : Prof. H. Senator: 1. Ueberhereditäre Ataxie (Friedreich'sche Krankheit). Berl. klin.Wochenschr. 1893 No. 21. 2. üeber die Entstehungsweise der ge- wundenen Harnkanälchen und Spiral- faden im Auswurf. Deutsches Archiv f. klin. Medicin Bd. 51. 3. üeber Icterus bei Syphilis. Verhandl. des Gongresses f. innere Med. 1893 und Charit6-Annalen 1893. 4. üeber akute Polymositis und Neuro- myositis. Deutsche niod.Wochenschr.1893 No. 39. 5. Wie wirkt das Firnissen der Haut bei Menschen? Ztschr. f. klin. Med. Bd. 1893. 6. üeber atrophische und hypertrophische Lebercirrhose. Berliner klin. Wochen- schrift 1893 No. 51. 7. Vorstellung eines Falles von biliärer Lebercirrhose etc. Berliner klinische Wochenschrift 1894 No. 8. Privatdocent Dr. Bosenheim: Pathologie der Verdauungs- krankheiten. Wien 1893. Dr. A. Kirstein: 1. üeber streifenförmige Divulsionen der Haut. Berl. klin. Wochenschr. 1893 No.41. 2. üeber die Verhütung der Blennorrh. neonatorum. Allg. med. Centralztg. 1893. 3. üeber Cysticerken der Haut. Sitzungs- bericht d. Charit6-Gesellschaft 1893. Dr. H. Rosin: 1. üeber Epilepsie im Gefolge von Herzkrank- heiten. Wiener med. Presse 1893 No. 43. 2. üeber den Einfluss von Chinin und Methylen- blau auf lebende Malariaparasiten. Deutsche med. Wochenschr. 1893 No. 44. 3. üeber eine neue Färbungsmethode des ge- — 78 — sammten Nervensystems etc. Neurolog. Cen- tralblatt 1893 No. 28. 4. Entgegnung auf Herrn Nissl's Bemerkangen etc. Ebenda 1894 No. 6. Dissertationen. M. Wolff: Ueber einen Fall von sog. amyotrophischer Lateral- sklerose. Berlin 1894. B. Heyl: Klinische Beobachtungen über das coffeinsulfosaure Natrium als Diureticum. Berlin 1894. K. Sobol: Ueber die Beziehungen zwischen Diabetes mellitus und insipidus. Berlin 1894. D. S arzin : üeberNucleoalbuminausscheidungimHam.BerliDl894. Der Director. Prof. H. Senator. 0. Unlversttits-Klinlk für Aigenkranke n Berlia. Poliklinik 15 650 Patienten. Aufgenommen a) Männerabtheilung .... 417 b) Frauen- und Einderabtheilung 547 Arbeiten: 1) Geh. Rath Schweigger: Operative Beseitigung hochgradiger Myopie. Deutsche Mediz. Wochenschrift 1893 No. 20. 2) Dr. Silex: a) Kompendium der Augenheilkunde. 2. Auflage. Berlin. b) Bericht über die augenärztliche Untersuchung der Zöglinge des Waisenhauses zu Bummelsburg. Berl. Kommunal- blatt 1893. c) Atropin in der Augenheilkunde. Therapeut. Monatshefte Januar 1894. d) Ueber Sehprüfungen bei Eisenbahnbeamten. Berl. ärzt- liches Korrespondenzblatt Oktober 1893. 3) Dr. Eoth: Ueber eine neue stenopäische Brille. (Vorl. Mittheilung.) Arch. f. Augenheilkunde Bd. XXVII. p. 110. — 79 — Dissertationen: Barella W., Ueber einseitigen Exophthalmus bei Morbus Basedowii. 16. März 1894. Meesmann, üeber das reaktionslose Einheilen von Fremd- körpern im Augenhintergrunde. 13. Oktober 1893. Rennecke H., Glaukom im aphakischenAnge. ll.Dezemberl893. Franke P., Geschichte der Elektrotherapie in der Augen- heilkunde & März 1894. Gellznhn, üeber einen Fall hochgradigster Hyperopie. 15. Sep- tember 1893. Prof. Dr. Schweigger, Geh. Med.-Bath. d. Kllnisolies institit fir Fraaenkraiilüieitefl und GebirtshOlfl». In diesem Jahre wurde der neu erbaute klinische Hörsaal in Benutzung genommen. Er bietet Sitzplätze lür 180 Zuhörer and bequeme Stehplätze für noch etwa 50 bis 60 weitere Zu- hörer. Thatsächlich haben der klinischen Vorlesung im letzten Wintersemester in der Regel 230—280 Zuhörer beigewohnt. Neben dem Räume, in welchem die Kranken zur Vorstellung kommen, existiren zwei Nebenräume, von denen der eine als Demonstrationsraum dient, der andere als Warteraum fBr die Kranken. Der Hörsaal hat sich in dem abgelaufenen Jahre gut bewährt. Sekundärarzt der Klinik blieb auch in dem abgelaufenen Jahre Dr. Winter, welcher unter dem 1. Januar zum Professor extraordinarius ernannt wurde und später den Titel des Sekundär- arztes mit dem des Oberarztes vertauschen mnsste. Anatomischer Assistent wurde am 16. April 1893 wieder Dr. Gebhard, welcher schon vorher diese Stellung zwei Jahre bekleidet hatte. Klinische Assistenten waren Dr. Koblanck, Dr. Heuck, Dr. Kallmorgen, Dr. Matthaei, Dr. Gessner. In der Klinik kamen 1036 Geburten vor. In der geburts- hfilflichen Poliklinik kamen 2607 Fälle zur Behandlung, darunter etwa der dritte Theil Aborte. An gynaekologischen Kranken fanden in der Klinik Auf- nahme 1021. Ambulatorisch wurden behandelt 4217 neue Kranke, zu — 80 — denen etwa noch die doppelte Zahl alter Kranker aus früheren Jahren kommt, welche von Neuem in Behandlung traten. Gynaekologische Operationen fanden 445 statt, ungerechnet zahlreiche Ausschabungen des uterus bei endometrischen Pro- zessen. Unter den Operationen waren 232 Laparotomieen und 54 vaginale Exstirpationen. Die Zahl der ausgeführten Sektionen betrug 132, darunter 31 an Neugeborenen, welche zum grössten Theil ans der Poli- klinik stammten. Es hielten Vorlesungen im Gebäude der Klinik der unter- zeichnete Direktor, der Oberarzt der Klinik Professor extra- ordinarius Winter und der Privatdozent Professor Veit Ausserdem wurden in jedem Semester Operations- und üntersuchungskurse für Studirende, in den Oster- und Herbst- ferien für Aerzte gegeben. Die Zahl der die Klinik besuchenden Studirenden betrag, einschliesslich 26 — 28 Studirender der militärärztlichen Bildungs- anstalten, im Sommersemester 1893: 180; im Wintersemester 1893/94: 219. Ausserdem nahmen an der klinischen Vorlesung Theil oder waren bei den Operationen als Zuschauer mehr oder minder lange Zeit zugegen 143 Aerzte. Nachstehende auf das Material der Klinik sich stützende Arbeiten wurden im Laufe des Jahres publizirt: Olshausen: (in Verbindung mit Dr. J. Veit) Schröder's Lehrbuch der Geburtshülfe. 12. Auflage. Derselbe: üeber den Unterricht in der Geburtshülfe und Gynae- kologie. Berliner klinische Wochenschrift 1893 Nr. 23. Derselbe: Demonstration über Kaiserschnitt. Winter: Ueber die Eecidive des Uteruskrebses. Zeitschrift für Geburtshülfe und Gynaekologie XXVII p. 101. Gebhard: Klinische Betrachtungen und bakteriologische Unter- suchungen über Tympania uteri. Zeitschrift für Ge- burtshülfe und Gynaekologie XXVI p. 480. Heuck: Ein neuer Fall von Lufbembolin bei Placenta praevia. Ztschr. f. Gebh. u. Gyn. Bd. 28., S. 140. femer folgende Dissertationen: J. Bürkle: Ueber das Verhalten der Operirten nach der — 81 — vaginalen Totalexstirpation des carcinomatösen nterus. 21. Vn. 93. A. Neithardt: Besnltate der Esstration der Franen bei Myomen. 8. vni. 93. R. Wanner: Ueber congenitale Sacraltumoren. Fr. Hacker: Ueber Pyaemia post abortum. 11. Vm. 93. G. Pomtow: Carcinoma uteri prolapsi. 11. VILL 93. S. Lehr: Znr Aetiologie des üterusprolapses bei Nnlliparen. 11. Vin. 93. L. Kotz: Beobachtungen aber 300 Fälle von Beckenendlagen. Diss. Eiliensis. Oktober 1893. Rothe: Untersuchungen über die Behaarung der Frauen. 19. Xn. 93. Der Direktor der Königlichen Universitäts-Frauenklinik. Olshausen. e. Klhiik villi Poliklinik fSr Ohrenkrankbeiten. Im Jahre 1893/94 wurden in der Klinik 218 Kranke mit 8518 Behandlungstagen, in der Poliklinik 6921 Kranke behandelt. Ueber die im Berichtsjahre zur Ausführung gelangten Operationen sowie über den Besuch der Klinik durch Aerzte und Studirende wird im klinischen Jahrbuch für 1893/94 be- richtet werden. Bei dem ärztlichen Personal der Anstalt ist keine Aenderung eingetreten. Veröffentlichungen im Berichtsjahre: 1. Prof- Dr. A. Lucae: „Neue kritische Experimentalunter- suchungen über den diagnostischen Werth von Tonprüfungen mittelst Stimmgabeln.*' Vortrag in der 2. Versammlung der deutschen otologischeu Gesellschaft am 20. und 21. Mai 1893 zu Frankfurt a. M. (Bericht im Archiv für OhrenheUkunde Bd. XXXV, S. 138). 2. Derselbe: „Ueber Massage der Nasenschleimhaut." Vortrag gehalten daselbst (Bericht a. a. 0. S. 147). 3. Dr. A. Jansen: „Aus der Königlichen Universitäts-Ohren- klinik in Berlin. Ueber Hirnsinnsthrombose nach Mittel- ohreiterungen." Archiv für Ohrenheilkunde Bd. XXXV, S. 55—94 und 261—289, Bd. XXXVI, S. 1—54. — 82 — 4. Derselbe: ,^as der Königlichen Universitäts-Olirenklinik des Herrn Geh. Rath Prof. Lucae in Berlin. Zur Er- öffnung der Nebenhöhlen der Nase bei chronischer Eiterung." Archiv für Laryngologie Bd. I, Heft 2. 5. Derselbe: „Zur Eenntniss der durch Labyrintheiterung inducirten, tiefen extraduralen Abscesse in der hinteren Schädelgrube". Archiv fär Ohrenheüknnde Bd. XXXV. 6. Derselbe: „Ueber die Methoden der Warzenfortsatz- operationen bei chronischen Mittelohreiterungen." Vortrag in der 2. Versammlung der deutschen otologischen Gesellschaft (Bericht im Archiv für Ohrenheilkunde Bd. XXXV). 7. Derselbe: „Eröffnung eines extraduralen Abscesses in der hinteren Schädelgrube durch die mediale Antrumwand hindurch". Vortrag ebendaselbst gehalten (Bericht a. a. 0.). Der Director Prof. Dr. Lucae, Geh. Med.-Rath. f. Univ^rsititB-PoliMinik fQr Hals- und Nasenkranke. In dem Personal der Poliklinik ist keine Veränderung ein- getreten. An den Vorlesungen nahmen seit dem Sommer- semester 1893 die Studirenden des Friedrich Wilhelms-Instituts Theil. Der Zugang an Kranken betrug 3217. Prof. B. Fränkel. g. Königllobe Univereitäts-Poliklinik fQr orthopftdlsohe Cblnnrfle. Die bisher „provisorische'^ Poliklinik ist nach vieijährigem Bestände nunmehr in die Reihe der etatsmässig eingerichteten Üniversitäts-Institute eingetreten. Das Institut hat aber immer noch keine besoldeten Assistenzärzte. Als freiwillige Assistenzärzte haben die Herren Dr. Bour- wieg, Dr. Joachimsthal, Dr. Bendix und Dr. David ihre Thätigkeit beibehalten. Die Zahl der in der Zeit vom 1. April 1893 bis 31. März 1894 neu aufgenommenen Kranken betrug 1467. Veröffentlichungen aus dem Berichtsjahre 1893/94: 1. J. Wolff: Osteoplastische Operationen mittelst Verschiebung von Knochenstücken. Verhandlungen der Deutschen Gesell- — m — Schaft für Chirurgie 1893. 1. TheiL Berliner klinische Wochenschrift 1894 No. 6. 2. 6. Joachimsthal: Vorstellung eines Knaben mit spinaler Einderlfthmung der unteren Extremitäten, welcher sich mit Hilfe der Hände fortbewegt Verhandlungen der Ber- liner medizinischen Gesellschaft. Berliner klin. Wochen- schrift 1893, No. 48. Verhandlungen der Berliner anthro- pologischen Gesellschaft (14 Dez. 1893). 3. Derselbe: üeber Enochendeformitäten bei Lues congenita. Verhandlungen der Berlin, dermatologischen Gesellsch. (No- vember 1893); Deutsche mediz. Wochenschrift 1894 No. 21; Annales d'orthop6die 1893 Dec. 4. B. Bendiz: Stoffwechseluntersuchungen bei Massage. Archiv fär klin. Medizin 1894 (im Druck). 5. J. Wolff: Zur Behandlung des angeborenen Klumpfusses und des Genu vulgum bei Erwachsenen (mit Eranken- vorstellung). Sitzungsbericht der Freien Vereinigung der Chirurgen Berlins vom 8. Januar 1894. 6. G. Joachimsthal: Ueberden angeborenen totalen Defekt des Schienbeins. Derselbe Sitzungsbericht und Hoffa's Zeitschrift fdr orthopädische Chirurgie, Bd. HI, S. 140. 7. F. Eoch: Ueber einen Fall von amniotischer Einschnürung des Unterschenkels mit Elumpfuss. Sitzungsbericht der Freien Vereinigung der Chir. Berlins vom 8. Januar 1894. Deutsche mediz. Wochenschrift Der Director Prof. Dr. Julius Wolff. b. Das zahnärztliche Institut. In dem Personal, welches an dem zahnärztlichen Institut angestellt ist, sind während des betreffenden Jahres folgende Veränderungen eingetreten: An Stelle des ausscheidenden Assistenten Jakob Schmidt wurde der Zahnarzt Hermann Benrath auf 1 Jahr angestellt. Studirende der Zahnheilkunde waren an der hiesigen Universität immatrikulirt: während des Sommer-Semesters 1893 147 . Winter- - 1893/94 139 Der umstand, dass diese Zahlen nicht übereinstimmen mit — 84 — denjenigen, welche in dem offiziellen Personal-Yerzeichniss der hiesigen Königlichen Universität angegeben sind, erklärt sich dadurch, dass eine erhebliche Zahl von Studirenden als stnd. med. oder stud. phil. immatrikulirt ist, aber doch Zahnheil- kande studirt. Das zahnärztliche Staatsexamen bestanden: während des Sommer-Semesters 1893 28 - Winter- . - 1893/94 21 Auf den drei Abtheilnngen, aus welchen das Institut besteht, gestaltete sich die Thätigkeit im letztvergangenen Jahre folgendermassen (Tabelle 1, 2 und 3). An literarischen Leistungen wurden' in dem Berichtsjahr von den Lehrern und Assistenten des Instituts folgende Ar- beiten geliefert: Professor Dr- Busch: Ueber Verschmelzung und Verwachsung der Zähne des Milchgebisses und des bleibenden Gebisses. Verhandlungen der Deutschen odontologischen Gesell- schaft Bd. V Heft 1. Derselbe: Ueber niedere Menschenrassen mit Vorfiihrung einiger menschlicher RassenschädeL Ebendas. Heft 2. Derselbe: üeber einige in anthropologischer Beziehung wichtige Punkte am menschlichen Schädel und Gehirn. Ebendas. Heft 3. Derselbe: Ueber den Ausguss der menschlichen SchädeMhle mit erstarrenden Massen and Aber das Verhältniss der Schädel-Capacität zum Hirngewicht. Ebendas. Heft 4. Professor Dr. Miller: Caries der Thierzähne. Ebendas. Heft 1. Derselbe : Ueber verschiedene Methoden der Behandlung von kran- ken Zähnen ohne Entfernung der Pulpa. Ebendas. Heft 3. Derselbe: Untersuchungen aber die Zahnbeläge mit besonderer Berttcksichtigung der grünen und der metallischen Be- läge. Ebendas. Heft 4. Derselbe und Dr. Jung: Experimentelle Untersuchungen über Eupferamalgam und Amalgam-Cement. Ebendas. Heft 4. Professor Dr. Warnekros: Das Füllen der Zähne bei intakter Pulpa mit besonderer Berücksichtigung der Verwen- dung von cohäsiver Goldfolie. Ebendas. Heft 2. Der Direktor Professor Dr. Busch. — 85 — TabeUe i. Zusammenstellung der im Etatsjahr 1893/94 in der Poliklinik für Zahn- und Mund- krankheiten ausgeübten Thätigkeit. Die Poliklinik Von diesen Patienten Jfthr Monat wurde aufgesucht von wurde bei folgenden tß CbUI • iU v U O !/• folgender Zabl von Zahlen die Betäubung Patienten. eingeleitet 1893 April 820 156 - Mai 839 144 - Juni 1126 219 - Juli 1175 231 - August . . . . 60 19 - September . . 536 114 - Outober. . . . 1126 202 - November . . 965 1.S3 - Dezember . . 618 76 1894 Januar . . . . 943 139 - Februar . . . 1026 188 - März 705 127 Summe 9939 1748 Da somit von sämmtlichen 9939 Patienten, welche die Poliklinik zum Zwecke der Entfernung kranker Zähne oder zu anderen chirurgischen Eingriffen aufsuchten, 1748 betäubt wurden, um bei der Operation keinen Schmerz zu haben, so fand die Betäubung in 17.6 Prozent sämmtlicher Fälle statt. Etwa V6 der die Betäubung verlangenden Patienten waren weiblichen Geschlechts. 86 — Tabelle 2. Zusammenstellung der im Etatsjahr 1893/94 auf der Abtheilung für konservirende Zahnheilkunde aui&geführten Zahnfüllungen. Jahr. Monat. Gold- f Zinngold- Amalgam- Cement- Provi- sorische • Fall nngi B n. 1893 April 220 51 198 128 50 - Mai 250 47 183 129 51 - Juni 353 68 288 197 63 - Juli 392 78 337 268 64 - August . . . . 5 2 4 - September . . 94 8 123 133 35 - Oktober. . . . 242 43 324 276 64 - November . . 136 27 214 245 86 - Dezember . . 151 42 101 123 37 1894 Januar . . . . 182 29 211 213 73 - Februar. . . . 233 46 240 236 76 - März 186 31 151 140 32 Summe 2444 470 2372 2092 631 Alles zusammen wurden somit 8009 Füllungen ausgeführt, um kranke Zähne vor der fortschreitenden Yerderbniss zn sschützen. - 87 Tabelle 3. Zusammenstellung der im Etatsjahre 1893/91 im zahnärztlichen Institut der Königlichen Universität Berlin in der Abtheilung für Zahnersatz angefertigten Zahnersatzstücke. Jahr Monat • s 0 sp. Unter- it 10 bis 14, inen. B Stücke Zähnen. • G i CS • a 0 S DBsplatte •berkiefer. Bemer- 0 e CS 2sa ©0 s 0 0 "5 denO kungen. 0 1 K 1893 April. . . 6 23 18 1 - Mai . . . 11 13 50 1 2 - Jnni . . . 14 43 55 2 4 2 1 - Juli . . . 21 27 64 6 4 1 - August . 2 7 4 1 - September 6 11 7 2 1 - Oktober . 19 19 41 1 3 1 1 1 • November 7 19 35 1 2 - Dezember 9 7 29 1894 Januar. . 9 11 24 2 1 - Februar . 7 15 30 1 1 " März . . . 5 12 36 1 4 1 Sa. 116 207 393 5 •25 1 1 12 4 Anmerkung Unter den partiellen Stücken wurden 2 aus Gold an- gefertigt. Ausserdem wurden 2 Kieferbrüche mittelst Kautschukschiene geheilt. Ferner wurden 2 Brückenarbeiten und 215 Reparaturen an- gefertigt. Von den neu hinzugetretenen Studierenden wurden 5 ganze Gebisse in Metall und 78 partielle Metallstücke, 65 Stiftzähne, 14 Brückenarbeiten, 7 Kronen, 13 ganze Gebisse und 82 partielle Stücke in Kautschuck zur Uebung angefertigt 6* — 88 — B. Mit dem Charit^-Erankenhaase in Verbindung stehende klinische Institute. Die von den Direktoren der mit dem Charit^-Krankenhanse in Verbindung stehenden klinischen Institute: a. Erste medizinische Klinik, b. Zweite medizinische Klinik, c. Dritte medizinische Klinik, d. Chirurgische Klinik, e. Gynäkologische Klinik, f. Gynäkologische Poliklinik, g. Geburtshül fliehe Klinik, h. GehurtshülfUche Poliklinik, i. Klinik für syphilitische Krankheiten, k. Klinik für Hautkrankheiten, 1. Klinik für Kinderkrankheiten, m. Klinik für psychische und Nervenkrankheiten, n. Poliklinik für Hals- und Nasenkrankheiten, 0. Poliklinik für Ohrenkrankheiten erstatteten Berichte sind in dem klinischen Jahrbuche 1893/94 yeröflFentlicht. 20. Das erste anatomiselie Institat. Das I. anatomische Institut hatte im Jahre 1893/94 einen schmerzlichen Verlust durch das am 20. April 1893 erfolgte Hinscheiden seines langjährigen L Prosektors, des Geh. Medicinal- rathes Professor Dr. Robert Hartmann, zu erleiden. Robert Hartmann, geb. am 1. October 1831 zu Blanken- burg am Harz, promovirte als Schüler Johannes Müller's 1856 za Berlin, bereiste 1859—1861 mit dem Freiherrn v. Barnim die oberen Nilländer, babilitirte 8]ch 18G4 in Berlin und wirkte 18fö bis 1867 als Lehrer der Natur «;esch ich te der Hausthiere an der landwirthscbaftlichen Akademie zu Proskau. Seit 1867 war er als ausserordentlicher Professor und I. Prosektor am I. Berliner ana- tomischen Institute angestellt, wo er bis zu seinem Tode in treaeater Pflichterfüllung seines Amtes waltete. Seine zahlreichen wisaeo' schaftlichen Arbeiten liegen zumeist auf dem Gebiete der Anthro- pologie und Zootomie, insbesondere der der Anthropoiden. Vgl W a 1 d e y e r : „Robert Hartmann^', Anatomischer Anzeiger VIII No. 16 vom 24. Juni 1893. — 89 — Mit dem Beginne des Wintersemesters trat der bisherige IL Prosektor, Prof. Dr. H. Virchow, in die I. Prosektur ein, Dr. G. Brösike, bisheriger Costos der Sammlungen nnd L Assistent, wurde IL Prosektor, Prof. W. Eranse wurde mit der Wahmehmang der Custodengescbäfte betraut, Dr. G. Jab lo- nowski wurde erster, Dr. Sobotta zweiter Assistent; die Stelle des HI. Assistenten ging ein. — Professor H. Virchow wnrde für das Sommersemester 1883 zu einer Studienreise und zur Wahrnehmung der Interessen der deutschen Universit&ts- Ansstellang nach Nordamerika beurlaubt. Vorlesungen und Uebungskurse. Somroersemester 1893. Ans talts vorstand Prof. Dr. Wald ey er: 1. Privatim: Allgemeine Anatomie (241 Hörer). 2. Privatim: Topographische Anatomie (123 Hörer). 3. Privatim (mit Dr. G. Jablonowski): Mikroskopischer Üebangskursus (106 Theilnehmer). (Die angekündigte öffentliche Vorlesung über Histogenese musste wegen üebernahme der Vorlesung über topographische Anatomie aufgegeben werden.) Prof. W. Krause: Oeffentlich: Geschichte der Anatomie (12 Hörer). Wintersemester 1893/94. I. Prof. Waldeyer: 1. Oeffentlich: Gefässlehre (497 Hörer). 2. Privatim: Systematische Anatomie (313 Hörer). IL Prof. H. Virchow: Privatim: Anatomie für Künstler mit Demonstrationen (53 Hörer). IIL Prof. W. Krause: Oeffentlich: Geschichte der Anatomie (15 Hörer). An den Präparirübungen, welche vom Anstalts- Vorstande, den beiden Prosektoren und Prof. W. Krause geleitet wurden, nahmen Theil 491 Praktikanten (einschliesslich der Zöglinge der militärärztlichen Bildungsanstalten und der Studirenden der Zahnheilkunde). Auf jeden Praktikanten kamen etwa 8 Präparate. — 90 — Ausser den Genannten waren beim Unterrichte auf dem Präparirsaale thätig die Herren Assistenten Dr. Dr. Jablo- nowski und Sobotta, die Herren Stabsärzte Dr. Dr. Müller und Hahn, die Herren Volontär-Assistenten prakt. Arzt Hein und Dr. Busch. Die Uebungen dauerten vom 20. October bis 14. März, abgesehen von einer zwölttägigen Unterbrechung in der Weihnachtszeit Als Präparatoren und Demonstratoren waren thätig die Herren Dr. Jablonowski, Hein und Cand. med. vonLeliwa. Um die Vermehrung der Sammlungen sind insbesondere die Herren H. Virchow, Jablonowski, So- botta, Hein und Cand. med. Frohse bemüht gewesen. Neu aufgestellt wurden 86 Präparate. An Geschenken erhielt die Anstalt vier sehr werthvoUe Schädel von ihrem früheren Zöglinge, Marine-Stabsarzt a. D. Dr. Paulun in Shanghai, ferner Rassengehirne und osteo- logische Präparate von dem früheren Assistenten der Anstalt jetzigen o. Prof. der Anatomie in Tokio Dr. Koganei, eine Anzahl Embryonen von den Herren Dr. Dr. Abel, Hoffmann und Nagel, eine grössere Anzahl Bücher und mikroskopische Präparate von Prof W. Krause und vom Unterzeichneten. An wissenschaftlichen Arbeiten gingen aus der Anstalt hervor: a) vom Unterzeichneten und unter dessen Leitung: 1. Bericht über die Fortschritte der Anatomie in Deutsch- land für das von Seiten des Königl. Kultusministeriums aus Anlass der Weltausstellung in Chicago heraus- gegebene Werk. 2. Ueber Vererbung (Eröffnungsrede beim Anatomen-Kon- gress in Göttingen 1893.) 3. Ueber den Bau des harten Gaumens uud einige leisten- artige Vorsprünge am Schädel. Bericht über die Anthro- pologen-Versammlung in Hannover 1893. 4. Ueber die Flügelfortsätze des Keilbeins, Sitzungsber. d. K. Preuss. Akad. d. W. 1893 5. Dr. Lud ewig, Das Oberschenkelbein des Menschen, Diss. inauguralis. 1893. 6. Dr. Hinze, Ueber den Verschluss des foramen ovale, Diss. inaug. (Diese Arbeit ist auf Anregung des ver- storbenen Prof Dr. R. Hartmann unternommen worden.^ — 91 — 7. Dr. W. Nagel, Entwicklung der Urethra und des Dammes beim Menschen. Arch. f. mlkrosk. Anat. 40 Bd. Im Laboratorium, welches der Unterzeichnete mit Prof. W. Krause leitet, arbeiteten 8 Praktikanten. b) Aus dem Laboratorium von Prof. Dr. H. Virchow, in welchem 5 Praktikanten thätig waren, gingen nachstehende Arbeiten hervor: 1. H. Virchow: Embryologische und angiologische Erfah- rungen über nordamerikanische Wirbelthiere. Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturforschender Freunde 1894. 2. H. Virchow: Die Aufstellung des Handskeletes. Ver- handlungen der Berliner anthropolog. Gesellschaft 1893. 3. Dr. D. Pop off: Die Dottersackgeftsse des Huhns. Wiesbaden 1894, Bergmann, gr. 4, 43 S.S. XII Tafeln. d) von Prof. Dr. W. Krause: 1. Bericht über die Leistungen in der Anatomie und Histo- logie und Entwicklungsgeschichte für 1892 (Jahres- bericht, herausgegeben von E. Virchow und A. Hirsch). 2. Die Eetina der Vögel. Intern. Monatschr. f. Anat. u. Physiol. Bd. XI, Heft 1 und 2. 3. Mikroskop aus Aluminium. Ebend. Heft 2. 4. Ueber die Heisterburg am Deister. Zeitschr. f. Ethno- logie 1893. e) von Dr. Sobotta: 1. Bericht über die Leistungen in der Anthropologie und Entwicklungsgeschichte für 1892 (Jahresbericht, herausg. von R. Virchow und A. Hirsch). 2. Ueber Eireifiing, Befruchtung und Furchung bei der Maus. Verhandlungen der anatomischen Gesellschaft VII. Jahrgang. 3. Befruchtung des Mäuse-Eies. Anatomischer Anzeiger IX. Band. In der I. anatomischen Anstalt wurden femer abgehalten - 1. Zwei Operations-Uebungskurse von den Herren Pro- fessoren Dr. von Bardeleben und Dr. von Berg: mann für Studirende im Sommersemester 1893. 2. Drei Operations-Uebungskurse für Militärärzte während der Oster- und Herbstferien von den Herren v. Barde - leben und v. Bergmann. — 92 — 3. Drei anatomische Uebnngskurse für Militärärzte vom Unterzeichneten nnd Prof. Dr. H. Virchow. 4. Ein Theil der anatomischen and zahnärztlichen Staats- prüfungen, vom Unterzeichneten, sowie die akiurgischen Staatspi-flfungen, von den Herren Professoren Dr. Dr- V. Bardeleben, v. Bergmann, Köhler und Schlange. Wie bisher, wurden eine erhebliche Anzahl von Professoren, Docenten, Assistenten, prakt. Aerzten und Studirenden der hiesigen Stadt wie auch auswärtig domizilirte durch die Hülfsmittel der Anstalt bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten unterstützt. Der Director der L anatomischen Anstalt Dr. Waldeyer. 21. Das zweite anatomische Institat. Mit Abschluss dieses Etatsjahres befindet sich die Anstalt drei Semester in dem ffir sie hergerichteten Neubau, über welchen in der Chronik des Bechnnngsjahres 1892/93 Bericht erstattet worden ist. In dieser Zeit haben sich die Ein- richtungen im Grossen und Ganzen als recht zweckmässige bewährt, namentlich hat auch die Zentralheizung stets got funktionirt. Von den beim Neubau erzielten Ersparnissen wurde noch eine nicht unerhebliche Summe theils für weitere Ver- vollständigung der inneren Einrichtung des Instituts, theils fär Errichtung eines besonderen kleinen Dienerwohngebäudes auf Antrag des Endesunterzeichneten vom vorgesetzten Herrn Minister bereitwilligst genehmigt. Auf diese Weise konnte noch eine photographische Dunkelkammer eingerichtet werden, welche bereits auch vom Assistenten der Anstalt vielfach zu wissen- schaftlichen Arbeiten benutzt worden ist. Femer wurde ein grosses Hirnmikrotom nach der neuesten Konstruktion des Mechanikers Schanze aus Leipzig, das sich ebenfalls gut be- währt hat, angeschafft. Mit dem Bau des Dienerwohngebäudes wurde im Herbst begonnen, so dass es jetzt im Rohbau fertig- gestellt ist. Der Bau befindet sich in grösserer Entfernung von den beiden anatomischen Instituten an dem nach der — 93 — Philippstrasse zu gelegenen Eingang in das Anatomie -Grund- stück. Derselbe enthält im Souterrain ausser zwei Kellern einen Raum, um die Gas- und Wassermesser für die beiden Anatomie- gebftude unterzubringen. Im Erdgeschoss befindet sich eine kleine Wohnung (2 Zimmer, Ettche und Kammer) für einen Diener, desgleichen im ersten Stockwerk für den Präparator. Im hohen Dachgeschoss sind noch zwei grössere Zimmer als Wohnung für einen Assistenten eingerichtet. Im Personenbestand des Instituts sind während des Etats- jahres 1893/94 keine Veränderungen eingetreten. An der Welt- ausstellung in Chicago betheiligte sich die Anstalt, indem in einem Schaukasten eine kleine Sammlung von Präparaten, die im Institut nach verschiedenen Methoden hergestellt waren, aufgestellt wurde. Die Sammlungen und das Inventar des Instituts haben auch in diesem Jahre wieder einen werthvollen Zuwachs erfahren. Namentlich wurde eine reiche Sammlung menschlicher Skelett- theile durch den Präparator Kühne hergerichtet. Der Katalog der vergleichend anatomischen Sammlung schliesst jetzt mit der Nummer 1123 ab. Eine Anzahl von Mikroskopen fär den histologischen Unterricht und einige Mikrotome wurden neu angeschafft. Während des Sommersemesters 1893 wurden folgende Vor- lesungen und Uebungen von dem Endes-Unterzeichneten ab- gehalten : 1. Entwickelungsgeschichte des Menschen und der Wirbel- thiere (169 Zuhörer). 2. Knochen- und Bänderlehre (105 Zuhörer). 3. Die Zelle und ihr Leben. Imal wöchentlich, publice. 4. Mikroskopischer Kursus (7 Theilnehmer). .'). Embryologische Uebungen 6(18 Theilnehmer). Im Winter-Semester wurden gelesen: 1. Knochen- und Bänderlehre (166 Zuhörer). 2. Aeltere und neuere Entwickelungstheorien (publice). 3. Embryologische Uebungen (26 Theilnehmer). Mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigten sich im Laboratorium während des Sommer-Semesters 7, während des Winter-Semesters 6 Herren. — 94 — Folgende wissenschaftliche Arbeiten sind im Jahre 1893 94 aus dem n. anatomischen Institut hervorgegangen: 1. Oscar Hertwig: Experimentelle Untersuchungen über die ersten Theilungen des Froscheies und ihre Beziehungen zu der Organbildung des Embryo. Sitzungsberichte der Königl. Preuss. Akademie der Wissensch. zu Berlin 1893. 2. Derselbe: Ueber den Werth der ersten Furchungszellen für die Organbildung des Embryo. Experimentelle Studien am Frosch- und Tritonei. Archiv f. mikroskop. Anatomie Bd. XLII. 3. Desselben Lehrbuch: Die Zelle und die Gewebe, ist in französischer üebersetzung, veranstaltet durch Ch. Julin, erschienen. 4. N. Czermack, Dr. med.: Einige Ergebnisse über die Entwickelung, Zusammensetzung und Funktion der Lymph- knötchen der Darmwand. Arch. f. mikroskop. Anatomie Bd. 42. 5. Luigi Sala, Dr. med. aus Pavia, Experimentelle Unter- suchungen über die Reifung und Befruchtung der Eier bei Ascaris megalocephela. Sitzungsberichte der Eönigl. Preuss. Akademie der Wissensch. zu Berlin, Juli 1893. 6. von Wasielewski, Dr.: Die Keimzone in den Genital- schläuchen von Ascaris megalocephala. Archiv f. mikroskoj». Anatomie, Bd. 41, 1893. 7. Martin Jacoby: Die Hornzähne der Cyclostomen nach Untersuchungen an Myxine glutinosa, Petromyzon fluv. und marinus. Arch. f. mikroskop. Anatomie, Bd. 43. 8. Peter, Dr.: Die Ohrtrompeten der Säugethiere und ihre Anhänge. Arch. f. mikroskop. Anat. Bd. 43. (Doktordissert.) 9. Heer, Dr.: Beitrag zur Entwickelungs- Geschichte des menschlichen Auges. (Inaugural-Dissert.) 1893. 10. Zondek, Dr.: Beiträge zur Entwickelungs-Geschichte der Gehörknöchelchen. Inaugural-Dissert. 1893, Professor Oscar Hertwig, Direktor des II. anatomischen Instituts. 32. Das physiologische Instltat. Der Vorlesungs-Assistent, Hr. Dr. Gümlich, gab am 1. October diese Stellung auf und an seiner Statt trat am — 95 — 1. November Hr. Dr. Paul Schultz ein, der schon seit längerer Zeit in der mikroskopisch-biologischen Äbtheilung des Instituts mit der vergleichenden Histologie der Drüsen beschäftigt ge- wesen war. Wegen der unten zu erwähnenden Beurlaubung des Professors 6a d wurde der Hülfsdiener bei der speciell physiologischen Äbtheilung Hase am 1. October entlassen. Der unterzeichnete Director hielt während des Jahres 1.^93/94 dieselben Vorlesungen wie früher, nur dass wegen eines äusseren Umstandes die öffentliche Wintervorlesung über physische Anthropologie ausfallen musste. Prof. Dr. E. du Bois-Reymond, Director. I. Mlkroskopiscb-biolofllscbe Abtheilung. Im Verlaufe des Sommersemesters wurden durch den Äb- theilungsvorsteher und Dr. Benda die üblichen mikro- skopischen Uebungen abgehalten. Ein weiterer Rückgang der Theilnehmerzahl für die mikroskopischen Studien machte sich nicht bemerkbar. Es be- theiligten sich an den Uebungen von Civilstudirenden 44, Studirenden des Friedrich- Wilhelms-Instituts 33. Mehrere Studirende beschäftigten sich mit selbständigen wissenschaftlichen Untersuchungen. Dr. Benda hielt seine Vorlesung über mikroskopische Technik und im October einen Feriencursus über Histologie. Im Wintersemester las der Äbtheilungsvorsteher öffentlich über die materiellen Grundlagen der Descendenzlehre, ver- bunden mit Demonstrationen wichtiger Beweisstücke in Natur oder Abbildung. Dr. Benda hielt einen Cursus der mikroskopischen Technik sowie Privatissima über Histologie. Die Osterferien gaben Gelegenheit zu einem Cursus des Abtheilungsvorstehers über Photographie zu wissenschaftlichen Zwecken, des Dr. Benda über normale und patho- logische Anatomie der Haut, und desselben über die Mikroskopie von Nase, Kehlkopf und Ohr. Die Einrichtungen der Abtheilung gaben im laufenden Jahre die erfreuliche Gelegenheit zur weiteren Ausbildung der — 98 — 7. Derselbe, Ueber E. Scimeni: „Beitrag zur Lehre von der Thränenableitung'^ Ein Referat mit epikritischen An- merkungen. Im Centralblatt für Physiologie, Bd. VII, S. 1. 8. Derselbe, Zu einer Bemerkung des Hrn. Professors Bohr. Ebenda, S. 615. * 9. Max Michaelis, üeber einige Ergebnisse bei Ligatur der Eranzaterien des Herzens. Berliner Inaugural-Dissertation vom 21. Juli 1893. 10. W. Townsend Porter, On the Results of Ligation of the coronary Arteries. Journal of Physiology, Vol. XV, No. 3, 1893. 11. Dr. Max Levy-Dorn, üeber den Absondemngsdnick der Schweissdrüsen und über das Firnissen der Haut. Zeit- schrift für klinische Medizin, Bd. XXTIT, Hft. 3 und 4. 12. Derselbe, Antwort auf den Vortrag des Hm. Senator: „Einige Bemerkungen über den Einfiuss des Firnissens der Haut beim Menschen". Ebenda, Bd. X5IV, Hft. 3 und 4; — auch im Archiv für Physiologie, 1894, S. 321. 13. Dr. S. Rosenberg, Experimentelle Hamblasenplastik. Virchow's Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie u. s. w., 1893, Bd. 132, S. 158. 14. Richard Arn heim, Beiträge zur Theorie der Athmung. Berliner Inaugural-Dissertation vom 2. März 1894; — auch im Archiv für Physiologie, 1894, S. 1. In Vertretung des Abtheilungsvorstehers, Prof. Dr. Gad, der Director E. du Bois-Reymond. 3. Chemische Abthellung. Während des Sommersemesters 1893 wurden von dem Unterzeichneten folgende Lehrcurse abgehalten: 1. Praktische Uebungen im Laboratorium. 2. Praktischer Cursus der Chemie für Mediziner. 3. Praktischer Cursus der Chemie für die Studirenden der Militärärztlichen Bildungsanstalten. 4. Physiologische Chemie. Die gleichen Vorlesungen und Uebungscurse fanden auch im Wintersemester 1893/94 statt. An Stelle des Hrn. Dr. Wilhelm Schlömann, welcher am — 99 — • ]. April 1893 das Laboratorium yerliess, fibernahm Hr. Dr. Albert Neumann^ die Functionen des zweiten Assistenten. Im September 1893 starb am Typhus ein sehr begabter und eifriger Mitarbeiter der chemischen Abtheilung, Hr. Dr. Yoshito Inoko, a. ö. Professor der Heilmittellehre an der Universität Tokio in Japan. Hr. Inoko war im November 1892 als Praktikant in das Laboratorium eingetreten. Als Ergeb- nisse seiner Arbeiten gelangten die unten bezeichneten Ab- handlangen über Blutfarbstoffe und über die Nuclembasen zur Veröffentlichung. Während des Berichtsjahres sind folgende in der chemischen Abtheilung des physiologischen Institutes aus- geführte Arbeiten veröffentlicht worden: Freytag, üeber das Protagon und die Cerebroside. Inau- gnral-Dissertation. Berlin 1893. 6 um lieh, Ueber die Aufnahme der Nuclelne in den thierischen Organismus. Zeitschrift für physiolog. Chemie, Bd. 18, S. 508. Inoko, Einige Bemerkungen über phosphorhaltige Blut- farbstoffe. Ebenda. Bd. 18, S. 57. Inoko, Ueber die Verbreitung der Nucleinbasen in den thierischen Organen. Ebenda. Bd. 18, S. 540. A. Kossei, Ueber das Dulcin. Verh. der physiolog. Ges. zu Berlin, E. du Bois-Reymond's Archiv für Physiologie 1893, S. 387. A. Kossei, Weitere Beiträge zur Kenntniss der Nuclein- säure (nach gemeinschaftlich mit Hrn. A. Neumann angestellten Untersuchungen). Ebenda 1893. A. Kossei, Neuere Untersuchungen über die Blutgerinnung. Berliner klinische Wochenschrift 1893, No. 21. A. Kossei und A. Raps, Selbstthätige Blutgaspumpe. Zeitschrift für physiolog. Chemie, Bd. 17, S. 644; — Annalen der Physik, N F. Bd. 49. A. Kossei und A. Neumann. Ueber das Thymin, ein Spaltungsproduct der Nuclemsäure. Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Bd. 26, S. 2753. M. Krüger, Ueber die Constitution des Adenins und Hypoxanthins. Ebenda. Bd. 26, S. 1914. M. Krüger, Ueber die Fällbarkeit der Harnsäure und — 100 — Basen der Harnsäuregruppe als EupferoxydulverbindongeD. Zeitschrift für physiolog. Chemie, Bd. 18, S. 351. M. £rfiger, ZurEenntniss des Adenins und Hypoxanthios. IlL Mittheilung. Ebenda. Bd. 18, S. 423. M. Erttger, Die Constitution des Adenins und Hjpoxan* thins. IV. Mittheilung. Ebenda. Bd. 18, S. 459. L. Lilienfeld, Zur Chemie der Leukocyten. Ebenda. Bd. 18, S. 473. L. Lilienfeld, Weitere Beiträge zur Eenntniss der Blut- gerinnung. Verh. d. Physiol. Gesellschaft in Berlin und £. du Bois-Beymond's Archiv für Physiologie 1893, 8.560. L. Lilienfeld, Hämatologische Untersuchungen. Inaugural- Dissertation. Berlin 1893. P. M. Pop off, üeber die Einwirkung von eiweiss ver- dauenden Fermenten auf die Nucleinstoffe. Zeitschrift für physiolog. Chemie, Bd. 18, S. 533. W. Schlömann, lieber Beactionen der Metaphosphorsäure mit organischen Basen. Berichte der deutschen chemischen GesellschafL Bd. 26, 8. 1020. C. Wulff, Zum Nachweis der Harnsäure in den Organen. Zeitschrift für physiolog. Chemie. Bd. 17, 8. 634. C. Wulff, Nachträgliche Bemerkungen zu dieser Abhand- lung. Ebenda. Bd. 18, 8. 107. Ausserdem wurden von dem Vorsteher und den Assistenten der Abtheilung mehrere kürzere Abhandlungen kritischen Inhalts und eine grössere Zahl von referirenden Au&ätzen veröffentlicht. Die Anzahl der Praktikanten betrug im Sommersemester 1893: 67. im Wintersemester 1893/94: 64. Prof. Dr. A. Kossei, Abtheilongsvonteher. 4. Physikalitohe Abthellung mit besonderer Berücksichtigung der physiologischen Optik. Der in den früheren Berichten erwähnte grosse Farben- misch-Apparat musste nach einer eingehenden Prüfung zwar noch mehrfach umgeändert werden, hat aber im Laufe des Be- richtsjahres in den Bäumen der Abtheilung aufgestellt und in — 101 — Benutzung gezogen werden können. Es ist mit seiner Hülfe bereits ein neuer Typus angeborener Farbenblindheit auf- gefunden worden. Ausserdem wurde mit ihm die Untersuchung der pathologisch entstandenen Formen der Farbenblindheit be- gonnen und sie bat erfreulicherweise gleich am Anfang theo- retisch werthvolle Resultate ergeben. Ueber diese Untersuchungen sind die betreffenden Ab- handlungen bereits im Druck, bezw. ist für sie das Zahlen- material der erhaltenen Beobachtungsdaten definitiv durch- gerechnet. Mit der Ausfährung wissenschaftlicher Untersuchungen waren abgesehen von dem Berichterstatter im Sommer- semester 1893 sechs und im Wintersemester 1893/94 sieben Personen in der Abtheilung beschäftigt. In den Osterferien wurde ein Cursus in der Handhabung physiologisch - optischer Apparate für praktische Aerzte ab- gehalten; ausserdem während des Wintersemesters ein speziell die Farbentheorie behandelnder Cursus für Ophthalmologen und Bahnärzte. Der Abtheilungsvorsteher hielt folgende CoUegien: I. Sommersemester 1893. 1. privatim (2stdg.) Cursus in der Handhabung physiologisch- optischer Apparate (mit besonderer Berücksichtigung der Ophthalmometrie). 2. privatissime. Leitung selbständiger Arbeiten auf dem Ge- biete der physikalischen Physiologie (insbesondere der physiologischen Optik). n. Wintersemester 1893/94. 1. privatim (2stdg.) Experimentalvorlesung über physio- logische Optik. 2. privatissime. Leitung selbständiger Arbeiten auf dem Ge- biete der physikalischen Physiologie (insbesondere der physiologischen Optik). Prof. Dr. Arthur König, Abtheilungsvorsteher. — 102 — 23. Das pathologische Institat* Im letzen Etatsjahr haben die inneren Einrichtungen des Instituts, so schlecht sie auch allmälig geworden sind, keine Verbesserung erfahren. Aeusserlich war das Institut in der Lage, eine Anschauung von den Zielen des hiesigen Unterrichts zu geben, indem es auf der Worlds Columbian Exposition in Chicago eine gedrängte Wiederholung des hiesigen Deuionstrationssaales mit Zubehör (mikroskopische Eisenbahn, Wagen, Mikroskope, trokene und feuchte Präparate u. s. w.) vorführen konnte. Der Kustos des Instituts, Dr. Jürgens, wurde mit hinübergeschickt, um auch praktisch die Methode des Unterrichts vorzuführen und zu er- läutern, indess hat dieser Versuch geringen Erfolg gehabt Die allgemeinen Gesichtspunkte, nach denen hier Forschung und Unterricht betrieben werden, hat der Direktor des Instituts im letzten Jahre in einer Sitzung der Royal Society in London dargelegt. In der ihm übertragenen Croonian Lecture sprach er über die Stellung der Pathologie in der Reihe der biologischen Wissenschaften, oder anders ausgedrückt, über die Pathologie als eine biologische Wissenschaft. Während der Zeit der Abwesenheit des Kustos hat, wie schon früher, mit Genehmigung des Herrn Ministers Dr. Oest- reich den Dienst als Volontär-Assistent gethan. An Arbeiten, welche im Laufe des Jahres im Institut aus- geführt wurden, sind folgende zu nennen: I. Von den anatomischen Beamten desselben: Dr. Jürgens, Kustos am path. Institut: 1. Ueber eine seltene Form von Lungen- und Darm- erkrankung (im Verein für innere Medizin). 2. Ueber Perforation des Schädeldaches in grossem Um- fange durch Pacchionische Wucherung am hinteren Theile des Os temporale (im Verein für innere Medizin). 3. I. Ueber congenitale Beckendeformationen, IL Ueber Syphilis des Kinderbeckens (Medizinische Gesellschaft zu Chicago). Vom 1. anatomischen Assistenten Prof. 0. Israel: 1. Zur Entstehung der Fragmentatio myocardii, Virchow's Archiv, Bd. 133, S. 551. — 103 — 2. Ueber den Tod der Gewebe. Berl. Elin. Wochenschr. 1894. No. 11. 3. Demonstrationen anatomischer Präparate in der medi- zinischen Gesellschaft, Sitzung vom 10. Januar 1894, und in den Sitzungen der Gesellschaft der Charit^- Aerzte am 30. November und 14. Dezember 1893, sowie am 1. Februar 1894, publizirt in der Berl. Elin. Wochenschr. 4. Unter Mitarbeit von Prof. C. von Noorden: Bericht über allgemeine Pathologie in Virchow-Hirsch's Jahres- bericht über die Leist. u. Fortschr. d. ges. Med. f. 1892, S. 271. Vom 2. anatomischen Assistenten und Privatdocenten Dr. R. Langerhans: 1. Ueber die Veränderungen der Luftwege und der Lungen infolge von Carbolvergiftung. Deutsche medizinische Wochenschrift 1893, No. 48. 2. Beiträge zur Physiologie der Brustdrüse (Experimentelle Studie, zusammen mit Dr. Saveliew) Virchow's Archiv Bd. 134, Heft H, S. 344. 3. Ueber Mykosis uteri mit Demonstration. Gesellschaft der Charit6-Aerzte den 16. Nov. 1893. 4. Missbildung der Uvula. Demonstration in der Gesell- schaft der Charitö-Aerzte an demselben Tage. Vom 3. anatomischen Assistenten und Privatdozenten Dr. David Hansemann: 1. Studien über die Spezifizität, den Altruismus und die Anaplasie der Zellen. Berlin 1893 bei A. Hirschwald. 2. Das Krebsstroma und die Grawitz'sche Theorie der Schlummerzellen. Virchow's Archiv, Bd. 133. 3. Ein Fall von amyloider Degeneration mit ungewöhn- licher Reaktion. Medizinische Gesellschaft, Sitzung vom 7. Juni 1893. 4. Kritische Bemerkungen über die Aetiologie der Carci- nome. Berliner klin. Wochenschrift 1894, No. 1. 5. Ueber spezifische Zelltheilung. Vortrag in der Physio- logischen Gesellschaft am 12. Januar 1894. 6. Ueber trophische Störungen nach Continuitätstrennung 7» — 104 — des Nervus ischiadicas. Berliner klin. Wochenschr. 1894, No. 8. 7. 183 Artikel ans dem Gebiete der allgemeinen und speziellen patholog. Anatomie, Buchstaben A — J Ar das Real -Lexikon der Medizinischen Propaedeutik (Johannes Gad). Wien 1893 bei Urban u. Schwarzenbei^. Von dem Volontär-Assistenten Dr. Oestreich: 1. Die Fragmentatio myocardii. Virchow's Archiv Bd. 135, S. 79—111. (Vortrag im Verein für innere Medizin, 1. Mai 1893.) 2. Congenitale Dilatation und Hypertrophie des Dickdarms. Demonstration in der Charite-Gesellschaft, 1. Juni 1893. IL Von anderen Arbeitern: 1. K. Yamagiva, Assistenzprofessor an der Kais. Universität zu Tokio: Ueber die entzündliche Gefassneubildung, speziell über diejenige innerhalb von Pseudomembranen. Virchow's Archiv Bd. 132 S. 446. 2. Derselbe: Zellenstudie an sich regenerirendem Sehnen- gewebe. Virchow's Archiv Bd. 135 S. 308. 3. C. Kaiserling und R. Germer aus Berlin: Ueber den Einfluss der gebräuchlichen Eonservirungs- und Fixations- methoden auf die Grössenverhältnisse thierischer Zellen. Virchow's Archiv Bd. 133 S. 79. 4. Dr. A. Calman aus Berlin: Ein Beitrag zur Kasuistik der Missbildungen an Zunge und Kehlkopf. Virchow's Archiv Bd. 134 S. 337. 5. Dr. N. Saveliew, Assistent an der Kais. Univ. -Klinik zu Warschau: Gehirnarterien - Embolie.^ Virchow's Archiv Bd. 135 S. 112. 6. A. F. Koch: Zwei Fälle von Aneurysma der Aorta. Inaug.-Diss. 1883. ni. Aus dem chemischen Laboratorium: 1. E. Salkowski: Ueber den Verbleib des Phosphors bei der Verdauung des Caseins. Centralbl. f. d. med. W. 1893 No. 23. 2. C. Alexander: Ueber die Unbrauchbarkeit der Salpeter- säure - Alkoholprobe zur Diflferentialdiagnose zwischen - 105 — Eiweiss nnd Harzsnbstanz im Harn. Deutsche med. Wochenschr. 1893 No. 14. 3. £. Salkowski: Ueber das Verhalten des Caseins beider Magenverdaumig und die Verseifung der Fette. Gentralbl. f. d. med. W. 1893 No. 28. 4. E. Salkowski: Praktikum der physiolog. und patholog. Chemie. Berlin, Hirschwald, 314 S. 5. G. Salomon: Weitere Untersuchungen über die Xanthin- körper des Harns. Zeitschr. f. physiolog. Chem., XVIII, S. 207—212. 6. E. Salkowski: Zur Chemie des Albumens des Hühner- eies. Centralbl. f. d. med. W. 1893 No. 31 und No. 43. 7. Derselbe: Ueber die Abspaltung reduzirender Sub- stanz aus den Eiweisskörpem der Leber. Centralbl. f. d. med. W. 1893 No. 52. 8. Dubs: Ueber denEinfluss des Chloroforms auf die künst- liche Pepsin Verdauung. Virchow's Archiv Bd. 134 S. 519. 9. E. Salkowski: Ueber die Hamgährung und den Nachweis der Kohlehydrate im Harn. Pflüger's Archiv Bd. 54 S. 607—614. 10. H. Schwiening: Ueber fermentative Prozesse in den Organen. Inaug. Dissertation. 50 S. 11. E. Salkowski: Ueber den Nachweis des Peptons im Harn. Centralbl. f. d. med. W. 1894 No. 7. 12. E. Salkowski und J. Munk: Bericht über physiolog. Chemie in Virchow-Hirsch's Jahresb. über die Fortschr. der ges. Med. f. 1892 S. 130—181. 34. Die hygienischen Institute. A. Hygienisches Laboratorium. Personal: Professor Dr. Rubner, Direktor. Stabsarzt Dr. Wernicke, Stabsarzt Dr. Bonhoff, Marine -Stabsarzt Dr. Wilm, Privatdozent Dr. Günther, Dr. Niemann Assistent, Dr. Wolpert Volontair-Assistent. Unterricht: I. An Vorlesungen wurden im Sommer- Semester 1893 gehalten: 1. Hygiene IL Theil 4 mal wöchentlich. - 106 — 2. Oeffentliche Gesundheitspflege und Gewerbe-Hygieoe Imal wöchenüich. 3. Chemie der Bakterien 1 mal wöchenüich. IL Kurse. 1. Hygienischer Kursus einschliesslich bakteriologischer Uebungen für Studirende 2 mal wöchentlich. 2. Zwei vierwöchentliche bakteriologische Kurse für Civilärate. 3. Desgl. für Studirende der militärärztlichen Bildungsanstalt. 4. Desgl. für Assistenz- und Oberstabsärzte. Winter-Semester 1893/94. I. An Vorlesungen wurden gehalten: 1. Hygiene I. Theil 4 mal wöchentlich. 2. Vorträge über Hygiene (für Studirende aller Fakultäten) 1 mal wöchentlich. 3. Ueber Wasseranalyse. IL Kurse. 1. Ein 4 wöchentlicher bakteriologischer Kursus für Stabs- ärzte. 2. Ein desgl. für Assistenzärzte. 3. „ „ ,, Studirende der militärärztlichen Bildungs- anstalt. 4. Zwei desgl. für Civilärzte. 5. Hygienischer Kursus einschliesslich bakteriologischer Uebungen (2 mal wöchentlich) für Studierende. 6. Hygienischer Kursus für Verwaltungs-Beamte. III. Arbeiten des Laboratoriums. Für praktische Arbeiten der Vorgeschritteneren, konnten sowohl im Sommer- wie auch im Winter-Semester Plätze zur Verfügung gestellt werden. Während des Jahres 1893/94 gelangten zur Publikation folgende Arbeiten: 1. Rubner: Ueber das Vorkommen von Mercaptan. 2. Rubner: Ueber den Wasser-Koch-Apparat von Siemens. 3. Rubner: Vibrio Berolinensis. 4. Rubner: Ueber den Werth und die Beurtheilung einer rationellen Bekleidung. — 107 — 5. Rubner: Die Quelle der tliierischen Wärme. 6. Bubner: Einflass der Haarbedeckung aut den Stoff- und Kraftverbrauch der Thiere. 7. Nothwang: Ueber die Veränderungen, welche frisches Fleisch und Pökelfleisch beim Kochen erleiden. 8. Ferrati: DerGewichtsverlust des Fleisches beim Erwärmen. 9. Wernicke: Beitrag zur Kenntniss des Diphtherie-Bacillus und der Blutserumtherapie. 10. Bonhoff: Ueber zwei neue im Wasser gefundene Kommabacillenarten. 11. Niemann: Ueber die Abspaltung von Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Mercaptan beim Kochen einiger vegetabilischer und animalischer Nahrungsmittel. 12. Niemann: Ueber den Schwefelgehalt der fetten Aus- scheidungen. 13. Niemann: Ueber einige Fälle von Wurstvergiftung. 14. Nishimura: Ueber die chemische Zusammensetzung eines Wasserbacillus. 15. Keiler: Saprol, ein neues Desinfektionsmittel. 16. Klett: Ueber Flussverunreinigung. Dissert. 17. Kuprianow: Beiträge zur Biologie der Vibrionen. 18. Davids: Der kombinirte Wasserdestillir- und Sterilisi- rungsapparat von Nagel. 19. Edel: Untersuchungen aber den Bakteriengehalt des Badewassers. 20. Fremlin: Vergleichende Studien an Bacterium coli com- mune verschiedener Provenienz. 21. Neisser: Ueber einen neuen Wasser-Vibrio, der die Nitrosoindel-Reaktion liefert. 22. Günther: Weitere Studien über den Vibrio Berolinensis. 23. Günther: Einführung in das Studium der Bakteriologie mit besonderer Berücksichtigung der mikroskopischen Technik. 24. Rehsteiner: Ueber den Einfluss der Wasserbakterien auf den Cholerabacillus bei den Gelatineplattenkulturen. Ausserdem wurden während des genannten Zeit- raumes folgende Untersuchungen etc. im Auftrage des Königlichen Ministeriums ausgeführt: 1. Gutachten über ein chinesisches Heilmittel. — 108 — 2. desgl. über die Charlottenburger Wasserwerke. 3. desgl. über Butterverf&lschung. 4. desgl. über Aleuronat. 5. desgl. über die Schriften von Menne betr. 6. desgl. über die Massenerkrankong im Mansfelder 6e- birgskreis. 7. desgl. über den Wasserkoch-Apparat II von Siemens. 8. desgl. über Kroner's selbstthätiges Waschmittel (Seife). 9. desgl. über den augenblicklichen Stand des Charite- Krankenhauses. Während der auch in diesem Jahre aufgetretenen Cholera- Epidemien wurden mehrfach von Aerzten choleraverdächtige Dejektionen (Zahl 18) eingesandt und untersucht, dabei ist in 7 Fällen ein positiver Befund festgestellt worden. Auch sind auf Antrag von Königlichen und Kommunal-Behörden mehrere Gutachten überDesinfektions-Apparate, Krankenhäuser, Kranken- Transportmittel, Wasserfilter und über den Gebrauch von Trink- wässern abgegeben worden. B. Hygiene -Museum. Personal: Professor Dr. Rubner, Direktor, Privatdozent Dr. Thierfelder, Kustos. Die Sammlung des Hygiene-Museums ist auch in diesem Jahre durch Geschenke und Ankauf um 48 werthvoUe Modelle bereichert worden, so dass im Ganzen jetzt 1206 Exemplare vorhanden sind. Eine Reihe von Modellen, Zeichnungen und Karten wurden auf die Weltausstellung nach Chicago gesandt. Dieselben sind fast durchweg in völlig ruinösem Zustande wieder zurück- gekommen. Der Direktor der hygienischen Institute: Professor Rubner. 25. Die Sammlung ehimrgiscli-gebnrtslifllfliclier Instrumente nnd Bandagen. Die Sammlung umfasst gegenwärtig 1975 Nummern, von denen im Jahre 1^93 94 3 Nummern hinzugekommen sind. V. Bergmann. — 109 — 26. Das pharmakolo^sclie Institut. Sommer-Semester 1893. Während des Sommer-Semesters wurde das Laboratorium von 19 Studirendeu besucht. In der unter Leitung des Privatdocenten Dr. M. Freund stehenden chemischen Abtheilung wurden folgende wissen- schaftliche Untersuchungen angestellt und gelangten zur Publi- kation : 1. Herman Haase: Deber p. Nitrophenylmethyloxybiazolon. Inaug. Dissertation. Rostock 1893. 2. Eugen König: L Beitrag zur Kenntniss der Linne- mann'schen Reaktion. IT. Beiträge zur Eenntniss der Biazolone. Inaug.-Dissertation. Berlin 1893. 3. George Bill Frankforter: Beitrag zur Kenntniss des Narcems. Inaug.-Dissertation. Berlin 1893. 4. S. Surawicz: Zur Kenntniss der Verbindungen der fünften Reihe mit asymmetrischem Kohlenstoff und ihre Bezie- hungen zum Fuselalkohol. Inaug.-Dissertation. Berlin 1893. 5. S. Wischlwiansky; Ueber die Einwirkung von Phosgen und ähnliche Säurechloride auf Derivate des Hydrazins. Inaug.-Dissertation. Berlin 1893. 6. W. Rosenstein: Beitrag zur Kenntniss des Cinchonin. Inaug.-Dissertation 1893. 7. Fritz Horst: L Ueber einige Derivate des Phenylhydra- zins, n. Zur Kenntniss der Nonhemipinsäure. Inaug.- Dissertation. Berlin 1893. 8. Charles Fauvet: Zur Kenntniss des Vellosins. Inaug.- Dissertation. Berlin 1894. 9. M Freund und W. Josephi: Untersuchungen über die in der Wurzel von Corydalis cava enthaltenen Alkaloide. Annalen der Chemie 277, 1. 10. M. Freund und F. Lutze: Zur Kenntniss des Hydra- stins. XU. Ber. ehem. Gesellsch. 26. 2488. 11. P. Eschert und M. Freund: Ueber einige Derivate des Araino — 2.2 — dimethylbutan und sein Verhalten gegen salpetrige Säure. Ber. ehem. Gesellsch. 26. 2490. 12. L. Spiegel: 1. Zur Verseifuug von Wollfetten. Pharmac. Zeitung 1893. No. 30 und 52.' 2. Ueber Gelseminin. Chem. Ber. 26. 1054. — 110 — 3. Ueber Liebreiches Nachweis von Lanolin, resp. von Cholesterinfetten. Wien. Medicin. Wochenschr. 181Ö. No. 23 und 24. 4. Ueber die sogenannte Choleraroth-Reaction. Chemiker- zeitung 1893. No. 85. In der unter Leitung des Privatdocenten Dr. A. Lan^^aard stehenden vivisektorischen Abtheilung wurden folgende Unter- suchungen angestellt und gelangten zur Publikation : 1. William Kramm: Ueber die physiologische Wirkung des Hydrohydrastininum hydrochloricum. Inaug.-Disser- tation. Berlin 1893. 2. Dr. M. Mendelsohu: Ueber die Zerlegbarkeit der Nitrite durch Hydroxylamin. Deutsche Med. Wochenschr. 1893. No. 41. Winter-Semester 1893/94. Während des Winter-Semesters wurde das Laboratorimn von 22 Studirenden besucht. In der unter Leitung des Privatdocenten Dr. A. Langgaard stehenden vivisektorischen Abtheilung wurden folgende Unter- suchungen angestellt und publicirt: 1. Max Schnitze: Ueber die Wirkung des Vellosin. Inaug.- Dissertation. Berlin 1894. 2. Walter Wendel: Ueber die Wirkung des Narcei'nphenyl- hydrazons. Inaug.-Dissertation. Berlin 1894. Es wurde die Voelkersche Sammlung chinesischer Droguen, von denen 163 Exemplare bestimmt werden konnten, in dem Sammlungsraum aufgestellt. Der Direktor Professor 0. Liebreich. 27. Die praktisehe Unterrfchtsanstalt for die StMtsarzeneikande. Mit der Führung der Directionsgeschäfbe war, wie im Vorjahre, der Unterzeichnete betraut. Als Assistent der Unterrichtsanstalt fungirte weiter Herr Dr. Carl Strecker. Den im Institut abgehaltenen demonstrativen Gursas der gerichtlichen Medicin besuchten im Sommer-Semester 1893 — 111 — Ä Zöglinge des Friedrich-Wilhelras-Institutes, 1 anderer Hörer; im Winter-Semester 1893/94 28 Hörer der ersten, 4 der zweiten Kategorie. Den in den Ferien abgehaltenen Cursen über ge- richtliche Medicin durch den Unterzeichneten folgten in den Osterferien 17, in den Herbstferien 14 Zuhörer, den durch den Assistenten in gleicher Zeit erteilten Cursen der gerichtlichen Sectionstechnik jedes Mal 20 Herren. Ausserdem hielt Herr Dr. Theodor Weyl seine Feriencurse über Hygiene im Hör- saal des Institutes ab. Die Zuhörer der Feriencurse waren zumeist Physikatscandidaten, zum Theil ausländische Aerzte. Gleiches gilt von dem nicht dem Friedrich-Wilhelms-Institut angehörenden Zuhörern der Semestercurse. — Auch die Vor- lesung über gerichtliche Medicin, welche im Sommer -Se- mester 1893 55, im Winter-Semester 1893/94 94 Zuhörer be- suchten, wurde einige Male zum Zwecke demonstrativer Ergänzungen des Vorgetragenen statt in der Universität in der Unterrichtsanstalt abgehalten. Das Unterrichtsmaterial bildeten die aus den gerichtlichen Obductionen (ca. 200) gewonnenen Präparate, 106 „polizeiliche" Sectionen und die Sammlung des Instituts, welche zur Zeit aus 8 Wachs-, 301 Spiritus-, 152 Knochenpräparaten, 47 In- strumenten, 97 Abbildungen und 81 Photographien besteht und von der einige besonders gelungenen Stacke zu der vom Kaiser- lichen Gesundheitsamt gelegentlich des internationalen Aerzte- congresses in Rom veranstalteten Ausstellung beigesteuert worden sind. Aus dem Institut wurden im Berichtsjahr veröffentlicht: Fritz Strassmann: Zui- Lehre von der Arsenvergiftung, Zeitschrift für Medicinalbeamte 1893. Fritz Strassmann und Alfred Kirstein: Ueber Diffusion an der Leiche, Virchow's Archiv 1894. Heinrich Szigeti: Ueber Cyanhämatin, Vierteljahrsschrift für gerichtliche Medicin 1893. Angust Becker: Ueber das Wesen der Blausäurevergiftung. Dissertation. Berlin 1893. Ernst Jacobitz: Ueber den Zusammenhang von Trauma und Apoplexie. Dissertation. Berlin 1893. Walter Badstübner: Ueber Verschwinden der Luft aus den Lungen Neugeborener. Dissertation. Berlin 1893. — 112 — Joseph Meyer: Selbstmord mit Kalium chloricom. Disser- tation. Berlin 1893. Franz Schoder: Ueber provocirten Abort. Dissertation. Berlin 1893. Johannes Weber: Zar Lehre von der Diffusion an der Leiche. Berlin 1894. Disseitation. Dr. StrassmanD. 28. Das erste chemisclie Laboratorfam. Während des Jahres 1893/94 wurden im L chemischen Laboratorium die folgenden Vorlesungen und üebnngen gehalten: Biedermann, R., Prof. Dr., S.-S. Chemie und Technologie (le> Kohlentheers und der Theerfarben. Technische Chemie L Theil (anorgan. Stoffe). - - W.-S. Technische Chemie n. Theil (organ. Stoffe). Fischer, E., Prof. Dr., S.-S. Organische Experimentalchemie Publice: Stereochemie. - - W.-S. Anorganische Experimentalchemie - - S.- u. W.-S. Leitung praktisch-chemischer Arbeiteo in Gemeinschaft mit Prof. S. Gabriel. Gabriel, S., Prof. Dr., S.-S. Gasanalyse. W.-S. Titrirmethoden. - - S.- U.W.- Qualitative ehem. Analyse, synthetischeMethoden der organ. Chemie. CoUoquium über organ. Chemie. Eeissert, A., Dr., S.-S. Die wichtigsten Kapitel der organ. Chemie. Einfährung in die allgemeine Chemie und die Grundbegriffe derselben. - - Ueber die condensirten stickstoffhaltigen organ. Ver- bindungen. Die Chemie des Naphtalins, Anthracens and verwandter Kohlenwasserstoffe. Seil, Eug., Prof. Dr., S.-S. Anorgan. Experimentalchemie. W.-S., Organ. Experimentalchemie. Tiemann, F., Prof. Dr., W.-S. Chemie der aromatischen Ver- bindungen. Will,W., Prof. Dr., S.-S. Geschichte der Chemie. Ausgewählte Kapitel aus der technischen Chemie. Die Vorlesung über Experimentalchemie wurde im Sommer- semester von 254, im Winter von 291 Zuhörern besucht. einbegriffen sind die Angehörigen des Friedrich- Wilhelms-Institut mit 62 beziehungsweise 66 Theilnehmern. — 113 — Im Laboratorium arbeiteten während des Sommers 60 Prakti- kanten auf ganzen und 24 auf halben Plätzen, im Winter 66 auf ganzen und 29 auf halben Plätzen. Thätig als Assistenten waren die Herren Prof. Dr. S.Gabriel, Dr. 6. Pulvermacher, Dr. E. Richter, der am 1. Oktober 1893 ausschied, Dr. 0, Piloty, Dr. J. Fogh, Dr. C. D. Harries und Dr. L. Ach, welcher am 1. Oktober 1892 angestellt wurde. Als Hilfekräfte fungirten die Herren Dr. L. Ach (bis Oktober 93) und Dr. P. Kehlaender (seit Oktober 93). Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Thätigkeit des Laboratoriums in der Zeit vom 1. April 1893 bis zum *J. April 1894 sind in folgenden Abhandlungen niedergelegt: Diefenbach. R. Zur Kenntnis des o. Anisidins XXVII 928*) Ephraim J., Dr. Ueber die Einwirkung von Phenylhydrazins auf Lactone XXVI 1376. - - Zur Kenntnis der Kyanidine. ibd. 2226. - - Ueber Amidoderivate des Chinolins. ibd. 2227. Fischer, E., Prof. Dr. Ueber die Glucoside der Alkohole. XXVI. 2400. . - Alkylderivate des Benzoins. ibd. 2412. - Ueber den Amidoacetaldehyd. IE XXVII. 165. - - Ueber die Verbindungen der Zuckerarten mit den Mercaptanen. ibd. 673. - - und Jennings, W. L. Ueber die Constitution des Hydrocyenrosanilins und des Fuchsins. XXVI. 2221. - - und Liebermann, Prof. Dr. C. Ueber Chinovose und Chinovit ibd. 2415. - - und Tiemann, Prof. Dr. C. Ueber das Glucosamin XXVn. 138. - - Hunsalz, Paul. Ueber den Hydracidoacetaldehyd ibd. 178. - - und Müller, Franz, Dr. Ueber die Einwirkung von Cyanwasserstoff auf Phenylhydrazin ibd. 185. - - und Morell, R. S. Ueber die Configuration derRham- nose und Galactose. ibd. 382. *} Die Band- und Seitenzahlen weisen auf die „Berichte der deutschen chemischen GeseUschaft^^ — 114 — Fischer und Crossley, A. W. Oxydation der Zuckersäare und Schleimsäure mit Ealiumpermangenat. ibd. 394. Freund, M., Dr. und Paul Beck. Zur Kenntniss des Aconitinji. XXVn. 433 und ibd. 720. Funk, R. Ueber eine Synthese des ß Pipecolins und eine Darstellung des d. Valerolactons. XXVL 2568. Gabriel, S., Prof. Dr., und Neumann A., Dr. Umlagerung yod Phalidderivaten in Abkömmlingen des a y. Diketo- hydrindens. XX VI. 951. - - und Pinkus, G., Dr. Zur Kenntnis der Amidoketone. XXVI. 2197. Ueber das Phtalazin. ibd, 2210. Gabriel S. und Posner Th., Dr. Zur Kenntniss des o. Cyan- benzylcyanids. XXVII. 827. Gy sae, G., Dr. Zur Kenntniss des Diphenylmale'lnsäureanhydrids XXVI 2478. Harri es, C. D., Dr. Einwirkung von Aethylenbromid auf Phenylhydrazin XXVI. 1865. - - Ueber tertiäre und quatemäre aromatische Hydrazine XXVn. 696. - - und Loewenstein, E. Ueber die Constitution der Carbizine. ibd. 861. Nathanson, F. Umlagerungen von Phtalidderivaten in Ab- kömmlingen des a-y-Diketohydrindens XXVI. 2576. Piloty, 0., Dr. Quantitative Analysen durch Elektrolyse, ibd. 280. Pinkus, 6., Dr. Zur Kenntnis der Penthiazoline XXVI. 1077. - - vergl. Gabriel. Posner, Th., Dr. Ueber das Styrylamin und einige Derivate desselben, ibd. 1856. Pulvermacher, G., Dr. Zur Kenntniss des Formaldehyds ibd. 955 und ibd. 2360. - - Ueber einige Abkömmlinge des Thiosemicarbazids, ibd. 2812. - - Ueber einige Abkömmlinge des Thiosemiscarbazids and ümwandlungsprodukte desselben XXVII 613. Reissert, A., Dr. Ueber die Einwirkungsprodukte des Anilins auf Dibrombernsteinsäure. XXVI. 1758. - - Ueber Di — (y amidopropyl) essigsaure und ihr inneres — 115 — Oondensationsprodokt das Octo 1. 8. naphtyridin. ibd. 2137. Reissert, A., Dr. und Junghahn, A., Dr. üeber die Einwirkung des p. Toluidins auf Dibrombemstein- säure, sowie über einige Abkömmlinge der Dianilidobernsteinsäure. ibd. 1766. Tiemann, F., Prof. Dr. Ueber Isozuckersäure. XXVII. 118. - - siehe Fischer. Traube, W., Dr. Ueber Guanidinderivate zweibasischer Säuren. XXVI. 2551. - - Ueber Hamstoffderivate des Diacetonamins. XXVII. 277. Salomon, A., Dr. Ueber Oxazoline und Thiazoline und eine neue Darstellungs weise des letzteren. XXVI. 1321. und ausserdem in einer Reihe von Inauguraldissertationen von Schülern des Instituts. Der Direktor E. Fischer. 29 Das zweite chemische Institut. Während des Jahres 1893/94 wurden in dem Institute folgende Vorlesungen gehalten: L Vom Institutsdirektor: Im S.-S. Anorganische Experi- mentalchemie. Im W. -S: 1. Allgemeine und physikalische Chemie, 2. über qualitative Analyse. n. Von dem Privatdozenten Dr. H. Jahn: Im S.-S. Aus- gewählte Kapitel der theoretischen Chemie. Im W.-S. Thermo- chemie. ni. Von dem Privatdozenten Dr. E. Rimbach: Im S.-S.: 1. Spezielle quantitative Analyse, 2. über Luft. Boden und Wasser in chemischer Hinsicht. Im W.-S. Chemische Unter- suchung von Drogen und Pflanzenstoffen. Die täglich abgehaltenen praktischen Uebungen umfassten: 1. das chemische Praktikum, 2. physikalisch-chemische Arbeiten. An dem erstem nahmen im S.-S. 24, im W.-S. 33 Studirende Theil, die letztern wurden im S.-S. von 5, im W.-S. von 7 Prak- tikanten besucht. Ausserdem arbeiteten in dem Institute die Privatdozenten Dr. W. Marckwald und Dr. A. Wohl, in S.-S. auch Dr. H. Traube. — 116 — Als Assistenten waren thätig: 1. Dr. H. Jahn für die physikalisch-chemischen Arbeiten; 2. Dr. E. Rimbach für den analytischen Unterricht; 3. Dr. L. Bern dt für die Vorlesung. Ans dem Institute gelangten während des Jahres 1893/.4 folgende Arbeiten zur Veröffentlichung: 1. W. Feldt: üeber das Verhalten des Hydroxylamins zu einigen Metallsalzen. Dissert. Berlin 1893. Ber. d. D. ehem. Ges. XXVII. 401. 2. 0. Hu m bürg: Ueber die electromagnetische Drehung der Polarisationsebene einiger Säuren und Salze in verschiedenen Lösungsmitteln. Dissert. Berlin 1893. Zeitschrift für physikalische Chemie XII. 401. 3. H. Jahn: Notiz über die latenten Verdampfungswärmen einiger organischer Verbindungen. Zeitschr. f. pbysikal. Ch. XI. 787. 4. H. Jahn undG. Möller: Ueber die dispersionsfreie Mole- kularrefraktion einiger chemischer Verbindungen. Zeit- schrift für physikalische Chemie XIII. Heft 3. 5. H. Landolt: Ueber die Dampftensionen der Fettsäuren. Zeitsch. f. physikal. Ch. XL 633. 6. H. Landolt: Untersuchungen über etwaige Aenderungen des Gesammtgewichtes chemisch sich umsetzender Körper. Sitz«-Ber. d. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1893. 301. Zeitsch. f. physik. Ch. XII. 1. 7. H. Landolt: Graham-Otto's Lehrbuch der Chemie. Bd. I. Abth. 3. Beziehungen zwischen physikalischen Eigen- schaften und chemischer Zusammensetzung der Körper. Unter Mitwirkung von A. Arzruni, W. Brühl, A. Horst- mann, 6. Krüss, W. Marckwald, R. Pribram und 0. Schön- rock. Erste Hälfte. Braunschweig. Vieweg. 1893. 500 S. 8. H. Landolt: und R. Börnstein: Physikalisch-chemische Tabellen. Zweite Auflage. Berlin. Springer. 1894. 560 S. 9. S. Löwenthal: Zur Kenntniss der chlorchromsauren und amidochromsauren Salze. Dissert. Rostock 1893. 10. W. Marckwald: Ueber die Konstitution der Ringsysteme. Liebig's Annalen d. Ch. 247. 331. 11. W. Marckwald: Ueber Amido- und Nitroderivate des Pyridins. Ber. d. D. ehem. Ges. XXVI. 2187. I — 117 — 12. W. Marckwald und A. Wohl: üeber den Nachweis der Glyoxalinformel Ber. d. D. ehem. Ges. XXVI. 973. 13. G. Möller: Ueber das Molekulargewicht der Persulfate und Permolybdate. Zeitsch. f. physik. Ch. XII. 555. 14. G. Pistor: Die Einwirkung von Aldehyden auf Nitroso- körper. Dissert. Berlin 1894. 15. H. Traube: üeber die Drehung der Polarisationsebene in geschmolzenem und krystallisirtem Maticocampher. Zeit- schrift für Krystallographie. XXII. 47. 16. H. Traube: Ueber das wasserfreie Natrium Chromat und das Hydrat Na2 Cr 0* -f- 4 H2 0. Zeitschr. f. Krystallog. XXn. 138. 17. H. Traube: Ueber die Isomorphie des Natriumcarbonats und Natriumsulfits. Zeitsch. für Krystallog. XXn. 143. 18. H. Traube: Ueber die Krystallform optisch einaxiger Krystalle, deren Lösungen optisches Drehungsvermögen zeigen. Neues Jahrb. f. Min., Geol. u. Paleont. Beilage- band VIII. 510. 19. H. Traube: Ueber die Krystallform einiger weinsaurer Salze. Neues Jahrb. f. Min., Geol. u. Paleont. Beilage- band VIII. 1. Mitth. S. 499, 2. Mitth. S. 523. 20. H. Traube: Ueber die Krystallform einiger Lithiumsalze. 2. Mitth. Neues Jahrb. f. Min., Geol. u. Paleont. 1894. I. 171. 21. H. Traube: Ueber die Isomorphie von Salfaten, Selenaten, Chromaten, Molybdaten und Wolframaten. Neues Jahrb. f. Min., Geol. und Paleont. 1894. I. 185. 22. A. Wohl: Ueber die Einwirkung von Phenylhydrazin und Ammoniak auf Diazobenzol. Ber. d. D. ehem. Ges. XXVI. 1587. Der Direktor Prof. Dr. Landolt. 30. Das physikalische Institut. Die Vorlesung des Instituts wurde besucht: Im Sommer 1893 von 202 auf der Universität eingeschrie- benen Hörern und etwa 70 Studirenden des Königlichen Fried- rich-Wilhelms-Instituts. 8 — 118 — Im Winter 1893/94 von 213 auf der Universität einge- schriebenen HOrem und gleichfalls etwa 70 Studirenden des Königlichen Friedrich-Wilhelms-Instituts. An den praktischen Uebungen für Anfänger nahmen Theil im Sommer 1893 31; im Winter 1893/94 51; an dem Cnrsns für Mediciner im Sommer 13, im Winter 8. Mit selbstständigen Untersuchungen beschäftigt waren im Laboratorium in den beiden Semestern 14 resp. 18 Studireude. Ausserdem arbeiteten noch dauernd einige Privatdoeenten und ältere Praktikanten daselbst. Von den im Laboratorium ausgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen gelangten von April 1893 bis April 1894 die nachfolgenden zur Publikation: 1. John Daniel, Ueber galvanische Polarisation an einer dünnen metallischen Scheidewand in einem Voltameter. Wied. Ann. 49, p. 281. 2. E. Pringsheim, Das Kirchhoffsche Gesetz und die Strahlung der Gase. Wied. Ann. 49, p. 347. 3. R. Zsigmondy, Ueber die Diathermanität wässeriger Eisenoxydulsalzlösungen. Wied. Ann. 49, p. 531. 4. E. Zsigmondy, Ueber die Diathermanität einiger Gläser von bekannter Zusammensetzung. Wied. Ann. 49, p. 535. 5. H. E. ,J. G. du Bois und H. Rubens, Polarisation unge- beugter ultrarother Strahlung durch Metalldrahtgitter. Wied. Ann. 49, p. 593. 6 A. Raps, Ueber Luftschwingungen. Wied. Ann. 50, p. UÖ. 7. 0. Krigar-Menzel und A. Raps, Die Bewegung ge- zupfter Saiten. Wied. Ann. 50, p. 444. 8. W. Behn, Ueber streifenförmige Anordnung galvanischer Niederschläge. Wied. Ann. 50, p. 105. 9. H. Rubens, Zur Dispersion der ultrarothen Strahlen im Fluorit. Wied. Ann. 51, p. 381. 10. E. Pringsheim, Bemerkung zu Herrn Paschens Ab- handlung „Ueber die Emission erhitzter Gase**. Wied. Ann. 51, p. 441. 11. H. du Bois, Zur Magnetisirung eiserner Hohl- und Voll- Cjiinder. Wied. Ann. 51, p. 529. 12. H. du Bois, Ringelelektromagnet zur Erzeugung inten- siver Felder. Wied. Ann. 51, 537. — 119 — 13. H. Simon, lieber Dispersion ultravioletter Strahlen. Dissertation. 14. A, Wupe, Die Rotations-Dispersion ultrarother Strahlen im Quarz. Wissenschaftliche Beilage zum Programm der Realschule zu Charlottenburg. A. Eundt. 31. Institut für theoretische Physik. Der Personalstand erfuhr im Laufe des Etatsjahres eine Veränderung durch das Ausscheiden des bisheris:en Assistenten Dr. Eugen Röber aus Torgau, an dessen Stelle Dr. Otto Schönrock aus Berlin vom 1. November 1893 ab zum Assistenten ernannt wurde. Die Vorlesungen im Sommersemester behandelten die Optik (vor 26 Zuhörern), die im Wintersemester die Wärme- theorie, einschliesslich Thermochemie (vor 35 Zuhörern). Die mathematisch-physikalischen Uebungen erstreckten sich im Sommer auf die theoretische Behandlung der verschiedenen Methoden zur Messung von Dielektricitätsconstanten durch elektrische Schwingungen, insbesondere mittelst des Helm- holtz'schen Pendelunterbrechers, in Verbindung mit einer ein- geheDden Lektüre der einschlägigen Arbeiten von N. Schiller und E. Cohn; daran schlössen sich eine Anzahl voü speciellen Uebungsaufgaben. Im Winter wurde die Theorie der Energie- strahlung in ihrer seitherigen Entwicklung dargestellt, aus- gehend von den Arbeiten von G. Kirchhofi und L. Boltzmann. Auch hier ergaben sich zahlreiche Uebungsaufgaben. Die Zahl der Theilnehmer an den Uebungen betrug im Sommer 10, im ^^^^^ 14- Der Direktor Dr. Max Planck. 32. Das zoologische Institut. Als Nachfolger des als ordentlicher Professor der Zoologie an die Universität Marburg berufenen Dr. E. Korscheit erhielt zu Beginn des Rechnungsjahres die 1. Assistenten- stelle der Privatdocent Dr. K. Hei der, dem im Laufe des Sommerhalbjahrs der Titel Professor ertheilt wurde. 8* — li^O — Das Inventar erfuhr hauptsächlich durch Vervollständigung der photographischen Einrichtung eine Vergrösserung. Die Bibliothek erreichte die Zahl von 1017 Werken mit circa 2400 Bänden; die Sammlung der Wandtafeln erhielt einen Zuwachs von 26 Stück. Die Modell-Sammlung wurde durch eine Beihe von Foraminifereu-Durchschnitten, Spongien- Nadeln und Insektenköpfen ergän-^t. Die Zahl der aufgestellten Demonstrations-Präparate überschritt das dritte Tausend Die Sammlung europäischer Schmetterlinge wurde nach einem einheitlichen Prinzipe neu aufgestellt und durch zahlreiche Entwickelungsstadien vervollständigt. Die mikroskopischen Präparate erhielten einen bedeutenden Zuwachs durch eine Reihe im Institute angefertigter Spongien-Durchschnitte. Von dem Institute wurden auf der internationalen Aus- stellung in Chicago 12 grosse Wandtafeln mit eigenthümlicher Aufhängevorrichtung nnd das kunstvoll ausgeführte Glasmodell eines Glasschwammes ausgestellt. Das Amphibienhaus wurde mit Wasserzuleitung versehen. Für die Beschattung der Wasserbehälter im Instituts-Garten wurde durch Anpflanzung zahlreicher Bäume gesorgt. In den Räumen des Institutes lasen unter Benutzung der Hülfsmittel desselben im Sommer-Halbjahre: Prof. F. E. Schulze, Ueber die Nesselthiere und die Kamm- quallen, 2 mal wöchentlich, öffentlich, Prof. C. Möbius, Die Fauna der Ostsee und die Kttstenfauna der deutschen Nordsee, 1 mal wöchentlich, öffentlich, Prof. E. V. Martens, Ueber einheimische Mollusken, 2 mal wöchentlich, öffentlich, Prof. K. Heider, Anatomie und System der Crustaceen, 2 mal wöchentlich, privatim, Dr. 0. Seeliger, Naturgeschichte der thierischen Parasiten, 2 mal wöchentlich, privatim; im Winter-Halbjahre: Prof F. E. Schulze, Allgemeine Zoologie mit besonderer Berücksichtigung der vergleichenden Anatomie, 5 mal wöchentlich, privatim, — 121 — Prof. C. Möbius, Die Verbreitung der Tliiere, 2 mal wöchentl., privatim, Prof. E. V. Märten s, Geschichte der Zoologie, 2 mal wöchentl., öffentlich, Prof. K. Heider, Ueber die Darwin'sche Theorie und die Theorie der Vererbung, 2 mal wöchentlich, privatim, Dr. 0. Seeliger, Allgemeine Entwicklungsgeschichte der Thiere, 2 mal wöchentlich, privatim. Ausserdem wurden unter Leitung des Directors mit Unter- stützung der Assistenten im Institute abgehalten während des Sommer-Halbjahres: Makroskopisch-zootomischer Cursus, 2 mal wöchentlich (21 Theil- nehmer), Mikroskopisch-zoologischer Cursus, H. Theil, täglich (9 Theil- nehmer), Wissenschaftliche Arbeiten, täglich (9 Praktikanten); während des Winter-Halbjahres: Mikroskopisch-zoologischer Cursus, I. Theil, täglich (7 Theil- nehmer), Wissenschaftliche Arbeiten, täglich (8 Praktikanten). An wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind im Rechnungs- jahre 1893/94 aus dem Institute hervorgegangen: F. E. Schulze, Revision des Systemes der Hyalonematiden. (Sitzungsber. d. Akad. d, Wiss. zu Berlin 1893.) - - Ueber die Ableitung der Hexactinelliden-Nadeln vom regulären Hexactine. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wiss. zu Berlin 1893.) - - Ueber die Bezeichnung von Lage und Richtung im Thierkörper. (Verhandl. d. Deutschen Zoolog. Gesellsch., 3. 1894 und Verhandl. der Anatom. Gesellsch., 7. 1893.) E. Korscheit und K. Heider, Lehrbuch der vergleichenden Entwicklungsgeschichte der wirbellosen Thiere. Spe- cieller Theil, 3. Heft, 1893. K. Heider, Ueber Gastrodes, eine parasitische Ctenophore. (Sitzungsber. d.Ges. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1893.) • - Ueber die Bedeutung der Follikelzellen in der Em- bryonal-Entwicklung der Salpen. (Sitzungsber. d. Ges. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1893.) — 122 — - - Mittbeilungen über die Embryonal-Entwicklung der Salpen. (Verhandl. d. Deutschen Zoolog. Ges., 3. 1894.) R. Heymons, Zur Entwicklungsgescbichte von ümbrella medi- terranea Lam. (Zeitscbr. f. wiss. Zool. 56. Bd., 1893.) - - üeber die Entwicklung des Ohrwurms (Forficula auri- cularia L.). (Sitzungsber. d. Ges. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1893.) - - Ueber die Entwicklung der Geschlechtszellen bei den Insekten. (Sitzungsber. der Ges. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1893). - - Ueber die Bildung der Keimblätter bei den Insekten. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. zu Berlin, 1894.) - - üeber die Fortpflanzung der Ohrwürmer. (Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1894) A. Brauer, Zur Kenntniss der Spermatogenese von Ascari< megalocephala. ( Arch. f. mikroskop. Anatomie, 42 Bd. 1893.) - - Zur Kenntniss der Reifung des parthenogenetisch sieb entwickelnden Eies von Artemia salina. (Zoologischer Anzeiger, 1893.) 0. Maas, On some problems of the distribution of marine animals. (Natural Science, 1893.) - - Die craspedoten Medusen der Plankton -Expedition. (Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldt- Stiftung, n. K. c, 1893.) F. Purcell, Ueber den Bau der Phalangidenaugen. (Diss.) 1894. F. Schaudinn, Myxotheca arenilega nov. gen. nov. spec. Ein neuer mariner Rhizopode. (Zeitschr. f. wiss. Zoologie. 57- Bd., 1893.) - - Die Fortpflanzung der Foraminiferen und eine neae Art der Kernvermehrung. Vorlauf. Mittheil. (Biolog. Centralblatt, 14. Bd., 1894,) - - Ceber die systematische Stellung und Fortpflanzung von Hyalopus. n. g. (Gromia dujardinii Schnitze). (Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1894.) - - Untersuchungen an Foraminiferen. I. Calcituba poly- morpha Roboz. (Diss.) 1894. — 123 — 33. Das Hnseum für Natnrkande. I. Allgemeine Verwaltung. Die Besuchsstunden für die Scbausammlungen an den Sonn- und 2. Feiertagen sind durch Ministerial-Erlass vom 25. April 1893 mit Rücksicht auf die Länge und Kürze der Tage in den verschiedenen Jahreszeiten far die Monate April bis einschliesslich September von 12 bis 6 Uhr nachmittags, für die Monate März und Oktober von 12 bis 5 Uhr, für die Monate Februar und November von 12 bis 4 Uhr und für die Monate Januar und Dezember von 12 bis 3 Uhr festgesetzt worden. Die Gesammtzahl der Besucher erhöhte sich demzufolge auf 29 684 Personen gegen 26 526 im Vorjahre. Von dieser Zahl entfallen 4 779 auf die verlängerte Besuchszeit an den Sonntag-Nachmittagen. Ganze Schulklassen besuchten die Schausammlungen an Mittwoch-Nachmittagen in 13 Fällen. Besondere bauliche Veränderungen am Museumsgebäude sind nicht vorgenommen worden. Der bisherige Hülfsunterbeamte, Büreaudiener Reuter, wurde am 1. April 1893 als Unterbeamter etatsmässig an- gestellt. Prof Beyrich, Verwaltungsdirektor. 2. 6eologl8Cli-palaeoiitologi8Clie8 Institut und geologisch-paiaeontologische Sammlung. 1. Geologisch-palaeontologisches Institut. Die Lehrmittel des Institutes wurden um eine Anzahl 6e- birgs- und Geysir-Modelle, sowie um einen neuen verbesserten Zeichenapparat vermehrt. Die Vergrösserung der Bibliothek masste wie bisher auf die Anschaffung der noth wendigsten neu erschienenen Bücher beschränkt bleiben; durch Gelegenheits- kauf konnten einige ältere grundlegende Werke erworben werden. Unter Leitung der Beamten arbeiteten zum Theil selbständig die Herren Dr. Fibelkom, Scupin, Weissermel, Dr. Schellwien, Jimbö, Farncombe, Dr. Dannenberg; ausserdem wurden die Repitionssammlungen von einer Anzahl Studirender der Universität und der Bergakademie benützt. Folgende Publi- — 124 — kationen gingen im Laufe des Jahres aus dem Institute hervor. W. Dam es: !• lieber die Gliederung der Flötzformation Helgolands. - - 2. Ueber das Vorkommen von Ichthyopterygiern im Tithon Argentiniens. - - 3. Ueber die Zeuglodonten aus Aegypten und die Be- ziehungen der Archaeoceten zu den jüngeren Cetaceen. 0. Ja ekel: 1. Ueber die Ruderorgane der Placodermen. - - 2. Ueber Holocrinus W. und Sp. aus dem unteren Muschelkalk. - - 3. Die eocänen Selachier von Mt. Bolca, ein Beitrag zur Morphogenie der Wirbelthiere. K. Futterer: 1. Die oberen Kreidebildungen der Umgebung des Lago di Santa Groce in den venetianer Alpen. - - 2. Die Gliederung der oberen Kreide in Friaul. - - 3. Ueber Hippuriten von Nabresina. - - 4. Ein Beitrag zur Theorie der Faltengebirge. M. Fibelkorn: Die norddeutschen Geschiebe der oberen Jura- formation (Dissertation). K. Jimbö: Beiträge zur Kenntniss der Fauna der Kreide- formation von Hokkaido. 2. Geologisch-palaeontologische Schausammlung. Die geologisch - palaeontologische Schausammlung erfuhr eine ausserordentliche Bereicherung durch die Gnade Seiner MajestätdesKönigs, welcher ausseinemDispositionsfonds90(X)Mk. zurAnschafPiing des ersten volIständigenPlesiosaurus ausDeutsch- land und zwar von Holzmaden in Württemberg und eines eben dorther stammenden Ichthyosaurus mit Haut und Flossen- resten allergnädigst bewilligte. Einige Eeste diluvialer Säuge- thiere gingen auch in diesem Jahre von Herrn Körner in Rixdorf als Geschenke ein. Die Neuaufstellung der Fische und Crinoiden wurde durch den Gustos Dr. Jaekel beendet 3. Palaeontologische Hauptsammlung. Dieselbe wurde bereichert durch Fossilien und Gesteine von Helgoland seitens Professor Dr. Dames und durch Auf- sammlungen venetianischer Kreide seitens des Assistenten - 125 — Dr. Fatterer, ferner durch Kauf von Cephalopoden aus dem Muschelkalk Bosniens, einer Anzahl Crinoiden devonischer Schichten der Rheinlande und verschiedener Schichten Nord- Amerikas, eine Reihe stattlicher Säugethierreste aus Nord- Amerika und durch Fischreste aus den russischen Ostsee- proviDzen, ausserdem durch eine Anzahl einzelner Fossilien. Durch Tausch mit der John Hopkins-University in Baltmore wurde eine reiche Sammlung nordamerikanischen Tertiärs er- worben. Aus der Ewald'schen Sammlung wurde gemäss den Bestimmungen der Geschenkgeberin Frau Dr. Ewald je eine Sammlung Fossilien an Herrn Senator H. Roemer in Hildesheim, Herrn Professor Runge in Hannover und Herra Professor Tribolet in Neuchätel abgegeben. Die Durcharbeitung der Sammlung seitens der Beamten erstreckte sich namentlich auf die Ewald'sche Sammlung, das Tertiär, die Crinoiden und Ammoniten. Von Herrn Professor Mayer-Eymar aus Zürich wurde ein Theil unseres ägyptischen Tertiärmaterials durch- ;<;irbfitet 4. Personalveränderungen. Der bisherige Diener Sieth rückte in die Stelle des in den Ruhestand getretenen Präparators Schneider, der bisherige Hiilfsdiener Borchert wurde definitiv als Diener angestellt. Direktor. Beyrich. 3. Mineralogisch -petrographisches Institiit Die mineralogischen und petrographischen Unterrichts- sammlungen wurden einer genauen Revision unterzogen und das Fehlende in ihnen nach Thunlichkeit ergänzt. Ebenso erfuhr die Sammlung für das krystallographische Praktikum eine durchgreifende Neubildung und Bereicherung. Durch den Präparator und die Diener ist eine ansehnliche Vermehrung der Mineral- und Gesteinspräparate erzielt worden. Die wissenschaftlichen Hülfsmittel für die Hauptvorlesungen wurden durch die Anfertigung von Tafeln und Zeichnungen, sowie den Ankauf von Photographien, optischen Präparaten und Modellen verstärkt. Ebenso erfuhr die Institutsbibliothek durch Ankauf eine ansehnliche Bereicherung, gleichwie auch — 126 — das chemische Laboratorium in seiner Ausrüstung vervoll- ständigt wurde. Was die Beschäftigung der Anfanger anlangt, so war deren Betheilignng an den praktischen Uebungen im Institut eine rege. Von den Vorgerückteren sind zwei Arbeiten über argen- tinische Gesteine und eine über Gesteinseinschlüsse vom Vesuv zum Abschluss gebracht worden. Von den im Institut ausgeführten Arbeiten sind folgende erschienen : C. Klein: Optische Studien an Granat, Apophyllit, Vesuvian und Pennin. Sitzungsberichte der Königlich Preussiscben Akademie der Wissenschaften 1894. C. A. Tenne: üeber Gesteine der äthiopischen Vulkanreihe. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft 1893. - - Die Basalte des Djolan. Zeitschr. der deutschen geolo- gischen Gesellschaft 1893. F. Rinne: Ueber Basalte aus dem Gebiete der Weser und den angrenzenden Gebieten der Werra und Folda. Jahrbuch der Königlich Preussiscben geologischen Landesanstalt 1893. - - Vergleich von Metallen mit ihren Oxyden, Sulfiden. Hydroxiden und Halogenverbindungen bezüglich der Krystallform. Neues Jahrbuch für Mineralogie 1894 Bd. I. - - Beitrag zur Kenntniss des Skolezits. Neues Jahrbuch für Mineralogie 1894 Bd. ü. R.Herz: Ueber die Zonarstruktur der Plagioklase. Tschermaks Mineralogische und petrographische Mittheilungen 1893. Prof. Dr. C. Klein, Director. 4. Mineralogisch -petrographische Sammlung. Im Etatsjahr 1893/94 sind an der Sammlung folgende Arbeiten vorgenommen worden: In der Schausammlung wurden minderwerthige Stücke gegen bessere ausgetauscht und in der Prüfung der vorhandenen Etiketten auf ihre allseitige Richtigkeit fortgefahren. Was die Hauptsammlung anlangt, so sind in derselben die ostafrikanischen Sammlungen nach Massgabe der neu er- schienenen Karte von Aequatorial-Ostafrika neu geordnet und - 127 — etikettirt worden. Ebenso erfuhren eine Neuordnung und wissenschaftliche Bearbeitung durch den Cnstos Dr. Tenne die Gesteine der äthiopischen Vulkanreihe und des Djolan. Ferner- hin wurden in der Mineraliensammlung die spanischen Vor- kommen nachgesehen und etikettirt. Die von dem verstorbenen Baron von Knobelsdorff auf Schöneiche bei Berlin dem Staate vermachte Mineralien- sammlung wurde nach Berlin übergeführt und in dem Museum zur Einreibung vorbereitet. Nach erfolgter Annahme dieses hoch- herzigen Geschenks durch Se. Majestät wird darüber näher berichtet und die Einreihung vorgenommen werden. Die Sammlungen haben auch in diesem Jahr erheblicher Vermehrungen sich zu erfreuen gehabt. Angekauft wurden Mineralien vom Harz (Silbererze), aus der Schweiz (Anatase und Dolomitmineralien aus dem Binnenthale), aus Tirol (Fluss- spathe), Italien (Eisenkiese von Brosso), Skandinavien, Russland, Mexico, den Vereinigten Staaten von Nordamerika. An Geschenken verdankt die Sammlung werthvolle Zu- wendungen von Seiten der Herren Geheimrath Beyrich, Berlin (Gesteine vom Luganer See), Professor Bücking, Strassburg (Sulfoborit von Westeregeln), W. Harres, Darmstadt (Mineralien von Auerbach), Dr. L. Hirsch, Berlin (Gesteine von Aden, Arabien), Dr. Hornung, Leipzig (Porphyre aus dem Harz), K. Jimbo, Japan (Andesit aus Japan), Dr. Klautzsch, Berlin (künstliches Zinkoxyd), Professor Koto, Tokio (Manganepidot aus Japan), Dr. Lieder, Deutsch-Ostafrika (Almandin, Berg- krystall), Dr. 0. Neumann, Berlin (Gesteine aus Ostafrika), J. Romberg, Berlin (Gneisse von Taufers), Dr. Scheibe, Berlin (Gypse von Dobbertin), Professor G. H. Williams, Baltimore (PjToxenit von Webster), Dr. Wulff, Schwerin (künstliche Krystalle), Dr. Zimmermann, Berlin (Webskyit aus Thüringen). Prof. Dr. C. Klein, Director. 5. Zoologische Sammlung. Die Arbeiten des Bestimmens, Ordnens und Katalo- gisirens der Thiere waren in folgender Weise an die wissen- schaftlichen Beamten vertheilt: — 128 — Zweiter Direktor, Prof. Dr. von Märten s: Mollusken und Brachiopoden. Kustos Prof. Dr. Hilgendorf: Fische, Crustaceen (ausser Cirripedien) Kustos Dr. Reich enow: Vögel. Kustos Dr. Karsch: Lepidopteren, Hemipteren, Orthopteren. Kustos Kolbe: Coleopteren, Neuropteren. Kustos Dr. Weltner: Cirripedien, Cölenteraten, Spongien, Protozoen. Assistent Dr. Tornier: Anatomische Präparate, Reptilien, Amphibien. Assistent Matschie: Säugethiere. Assistent Dr. Collin: Würmer, Tunicaten. Assistent Dr. Stadelmann: Hymenopteren, Arachnoiden, Myrio- poden. Assistent Dr. Meissner: Bryozoen, Echinodermen, Hilfs- leistungen beim Ordnen der Mollusken. Assistent Dr. Wandolleck: Dipteren. Freiwillige wissenschaftliche Hilfsarbeiten führten aus: Josephy bei den Fischen; Dr. Lucas bei der Be- stimmung der Hymenopteren und der geordneten Aufstellung der in Alkohol aufbewahrten Insekten, Arachnoiden und Myriopoden. Dr. Schmiedeknecht in Blankenburg i. Thür. bestimmte und ordnete Hymenopteren, E. H. Rttbsaamen in Berlin präparirte, bestimmte und ordnete Gallenthiere. Die technischen Arbeiten des Ausstopfens, Skelettirens. Einsetzens in Spiritus und dergl. führten aus die Präparatoren Ludwig, Kastelan, Lemm und Bulle m er, die Hiilfspräpara- toren Protz und Reiche und der freiwillige Hülfspräpa- rator Wossidlo. Das Präpariren von Insekten besorgten die Hilfspräparatoren Thurau, üde und Schmidt. Für Hand- leistungen bei den wissenschaftlichen und technischen Arbeiten sind sechs Diener angestellt, von welchen drei auch noch die Schausammlung zu überwachen haben, wenn diese dem Publikum geöffnet ist. Für Schriften wissenschaftlicher Beamten zeichneten im Museum Frau Anna Held Säugethiere und Vögel, Herr Nie. Prillwitz Insekten und andere Thiere, Herr E. H. Rübsaamen Insekten und Mollusken. — 129 — Zu Assistenten wurden ernannt Dr. B. Wandolleck am 1. April 1893, Dr. F. Stuhlmann am 17. November 1893. A. Die Schansammlung. Säugethiere. Neu aufgestellt wurden eine weibliche Giraffe aus dem zoologischen Garten, ein Elchhirsch aus Ost- prenssen and ein Pampahirsch aus Südamerika. Mehrere schlecht ausgestopfte Arten wurden durch gute Exemplare ersetzt. Die Verbreitungskarten wurden vermehrt. Vögel. Die Sammlung der deutschen Vögel wurde durch Geschenke der Herren von Treskow, Zimmermann und Neuwerk nnd durch Ankäufe mehrerer Vogelgruppen bereichert. Reptilien und Amphibien. Eine Riesenschlange (Py- thon natalensis) wurde ausgestopft und deren Skelett aufgestellt. Eine grössere Zahl Froschskelette und gute farbige Bilder von Reptilien und Amphibien wurden neben den Spiritusexemplaren derselben Arten zur Anschauung gebracht. Fische. Neu aufgestellt wurde ein grosser amerikanischer Trygon und das Schwert eines Histiophorus. Herr Josephy fertigte 65 Verbreitungskarten an. Insekten. In der Sammlung der Schmetterlinge wurden eine Anzahl schlechte Exemplare durch frische Stücke ersetzt und eine zweckmässige Umstellung vieler Kästen ausgeführt. Die Käfersammlung wurde durch biologische Gegenstände ergänzt. Zu den Hymenopteren kamen bisher fehlende Arten und zahlreiche biologische Präparate. In die systematische Ab- theilung der Hymenopteren wurden Verbreitungskarten einge- fügt. Zur V.eranschaulichung des Systems der Dipteren wurden zwei Kasten aufgestellt. Die Lebensweise schmarotzender und Gallen bildender Dipteren wurde durch gute Präparate erläutert. Die deutschen Hemipteren wurden um 8 Kasten, welche die Cicaden, Kleinzirpen und Fulgoriden enthalten, vermehrt. Crustaceen. Einige kleinere einheimische Arten wurden eingefttgt, mehrere Namenschilder gedruckt und eine Ver- breitungskarte angefertigt. Würmer. Einige fehlende Arten wurden aufgestellt, schlechte Exemplare durch bessere ersetzt und die An- fertigung eines Verzeichnisses der Gegenstände der Schau- sammlung begonnen. — 130 — Bryozoen. Die Süsswasserbryozoen wurden den neueren Forschungsergebnissen entsprechend geordnet, in die Ver- breitungskarten neue Fundorte eingetragen und ein Verzeich- niss der aufgestellten Arten angefertigt. Mollusken und Brachiopoden. Es wurden verschiedene Arten aus Helgoland, mehrere gute Spirituspräparate von Schnecken und Muscheln und schöne Schalenschliffe aufgestellt, achtzehn Verbreitungskarten entworfen und ein Verzeichniss aller in der Schausammlung befindlichen Species aufgenommen. Echinodermen. Es wurden einige gute Präparate von Schalen- und Stachelschliffen aufgestellt und ein Verzeichniss der in der Schausammlung stehenden Species angefertigt. Cölenteraten, Spongien und Protozoen. Die Spon- gien wurden um 16, die Protozoen um 2 Species vermehrt. B. Die Hauptsammlung. Säugethiere. Den grösseren Theil der Arbeitszeit nahm die Bestimmung eingegangener Sendungen in Anspruch. Die in Alkohol gut konservirten Exemplare der früheren ana- tomischen Sammlung wurden in ihre systematischen Gruppen eingereiht. Die Raubthiere und Antilopen konnten in die für sie dauernd bestimmten Schränke versetzt werden. Die kritische Revision der reichhaltigen Schädelsammlung wurde fortgesetzt und die systematischen Kataloge wurden weiter geführt. Vögel. Neben der Untersuchung eingehender Sendungen wurde die Durchbestimmung undNeuetikettirungderafrikanischen Vögel fortgesetzt; erledigt wurden: Osciues, Strisores, Clama- tores, Scansores, Raptatores und Gyrantes. Die Tauben wurden nach dem Katalog des Britischen Museums geordnet, der Best der im Keller befindlichen Spirituspräparate wurde durch- gesehen und geordnet und die Eiersammlung bis auf die Ordnung der Schwimmvögel mit neuen Namenschildern versehen. Reptilien und Amphibien. Die meisten Abtheilungen beider Klassen wurden nach den neuen Katalogen des Britische» Museums neu geordnet und etikettirt. Die aus den deutschen Schutzgebieten von Togo und Kamerun eingesandten Arten wurden bestimmt, in die Sammlung eingeordnet und katalogisirt Fische. Von älteren Eingängen wurden durchgesehen, bestimmt und zum Theil in die Hauptsammlung eingereiht: \ — 131 — Fische aus Java, Sokotra (gesammelt von Riebek), Japan und Ceylon (von Hilgendorf), aus der Südsee (von Putze), und von verschiedenen Fundorten (aus der ehemaligen anatomischen Sammlung). Die Gattungen Pristis und Serranus wurden ge- ordnet, eine alphabetische Liste sämmtlicher Gattungsnamen angefertigt und mehrere Skelette aufgestellt. Für reisende Sammler wurden Anweisungen ausgearbeitet und Desideraten- listen zusammengestellt. Insekten. Die Präparation, Bestimmung und Einordnung der Insekten, die aus den deutschen Schutzgebieten eingingen, nahm den grössten Theil der Arbeitszeit der technischen und wissenschaftlichen Beamten der entomologischen Abtheilung in Anspruch. Die afrikanischen Tagfalter wurden in 180 Kästen, die afrikanischen Nachtfalter in 81 Kästen eingeordnet. Ein grosser Theil der ostafrikanischen Käfer, Hymenopteren, He- mipteren und Orthopteren wurde bestimmt und eingeordnet. Die zweite Hälfte der Dipteren der früher augekauften grossen Loe waschen Sammlung wurde in neuen Kästen aufgestellt. Die Chilosien, Pipunculiden, Cordylurinen und Sapromyzinen wurden revidirt und neu geordnet. Die Bearbeitung der Mycetophiliden wurde vollendet, die der Henopier in Angriff genommen und 118 mikroskopische Präparate der letzteren angefertigt. Die seit vielen Jahren angesammelten Vorräthe von In- sekten, Spinnen und Myriopoden in Spiritus wurden in passende Gläser gebracht und in faunistischer Ordnung aufgestellt. Arachnoiden. Die Vogelspinnen und Skorpione wurden systematisch geordnet, von den Tntarauliden und Telyphoniden ein systematischer Katalog angefertigt und die Vorräthe der- selben bestimmt. Crustaceen. Ausser zahlreichen neuen Eingängen wurde eine grössere Anzahl älterer noch nicht durchgearbeiteter Krebs- sammlungen aus Madagascar, Afrika, Indien, Polynesien und Brasilien bestimmt und eingeordnet. Für die Cladoceren wurde ein neuer systematischer Katalog angelegt. Würmer. Die meisten frisch in das Museum gelangten Wirbelthiere wurden auf Entozoen untersucht, eingesandte Würmer bestimmt, etikettirt und eingeordnet. Von vielen Arten worden mikroskopische Präparate angefertigt. Die unbestimmten Cestoden, Trematoden und Nematoden wurden der besseren — 132 — üebersicht wegen nach der systematischen Ordnung ihier Wirthe aufgestellt. Die bestimmten Trematoden wurden nach dem neuen System von Braun geordnet. Bei diesen Arbeiten wurden die Gläser neu gefüllt und gut verkorkt und viele neue Gattungsschilder eingefügt. Tunikaten. Verschiedene bei Rovigno gesammelte oder im Berliner Aquarium lebende Arten wurden bestimmt nnd ein Eingangskatalog der Klasse angelegt. Bryozoen. Ausser den neuen Eingängen wurden einige ältere Bestände bestimmt und eingeordnet, von Statoblasten einheimischer Süsswasserbryozoen mikroskopische Präparate angefertigt, und die Hauptsammlung der Conchylien auf an- sitzende Statoblasten durchgesehen. Mollusken. Die definitive Anordnung der Conchylien verbunden mit Einreibung der Albers'schen, Dunker'schen und PaeteTschen Sammlung unter Ausscheidung der Doubletten wurde durchgeführt für die Familien der Mitriden, Volutiden, Margin elliden und die Gattungen Harpa und Erato der Meer- schnecken und für die Familien der Testacelliden, Glandlniden. Streptaxideu, Vitriniden, Zonitiden und Patuliden und die Gattung Campylaea der Landschnecken und die Familie der Melaniden unter den Süsswasserschnecken. Bei dieser Arbeit wurden die betreffenden handschriftlichen Specialkataloge theils ergänzt und berichtigt, theils ganz umgearbeitet. Bei den angeführten Landschnecken wurden die Exemplare aus dem Gebiete des deutschen Reichs besonders zusammen- gestellt und eine Zusammenstellung der Meer-Conchylien der deutschen Nord- und Ostsee begonnen. Die in Spiritus auf- bewahrten Mollusken wurden verzeichnet, die Nudibranchien neu geordnet und ein systematischer Katalog derselben ent- worfen. Alle Gläser wurden nachgesehen und nöthigenfalls mit neuem Spiritus gefüllt. Echinodermen. Die neuen Eingänge und ältere unbe- stimmte Arten, vorzugsweise Holothurien, wurden be- stimmt und eingereiht. Von vielen Arten wurden mikros- kopische Präparate angefertigt. Ein Verzeichniss sämmtlicher recenten Echinoderraenspecies, das als üebersichtskatalog der im Museum vorhandenen Arten dienen soll und zum Nach- — 1:3:) — tragen neuer Species eingerichtet ist, wurde angefertigt und ein neuer systematischer Katalog der Crinoiden begonnen. Cölenteraten, Spongien, Protozoen. Neue Eingänge wurden bestimmt und eingeordnet. Der Korkverschi uss der in Spiritus aufbewahrten kleinen Präparatengläser wurde zur Abhaltung von schädlichen Färbungen durch Pfropfen von Watte oder Pflanzenmark ersetzt. Vermehrung der zoologischen Sammlung. Die Säugethiere erhielten theils durch Ankauf, theils durch Schenkung einen Zuwachs von 400 Nummern, unter denen 68 Arten sind, welche bisher fehlten. Besondert werth- voUe Geschenke machten die Herren 0. Neu mann und P. Keumann, Werther, v. Elpons und Sjöstedt Zur Vogelsammlung kamen 380 Bälge, 47 Skelette und 275 Eier, tbeils durch Ankauf, theils durch Tausch, theils durch Sendungen aus den afrikanischen Schutzgebieten. Geschenke erhielt diese Abtheilung von den Herren Bünger, A. Müller, Padre Schmitz, Sjöstedt, P. und 0. Neumann. Als besonders werthvoUe Erwerbungen sind zu nennen: ein neuer Paradiesvogel, seltene Species von den Sandwichsinseln, werth volle Arten aus Argentinien, Neuguinea und Eamernn. Die Sammlung der Reptilien und Amphibien wurde um 12y Arten vermehrt. Ostafrikanische Species schenkte Herr 0. Neumann, argentinische Herr P. Neumann. Die Fisch Sammlung wurde bereichert durch Geschenke der Herren 0. Neumann, Dunker, v. d. Borne, Hartwig, Fleck, Nitsche, Weltner und Fritsch, durch Sendungen ans deutschen Schutzgebieten, Rovigno und der Nordsee, sowie durch Ankäufe aus Naturalien- und Fischhandlungen Die Insektensammlung wurde durch Ankäufe, Tausch mit Sammlern und Händlern und Zusendungen aus den deut- schen Schutzgebieten bedeutend vermehrt. Die Lepidopteren wurden bereichert durch viele ausgeblasene Raupen deutscher Kleinschmetterlinge, durch zahlreiche Falter aus Afrika, Asien, Australien und Südamerika; die Käfer durch die Eichhoff- schen Tomiciden, viele afrikanische, japanische und ameri- kanische Arten. Hymenopteren schenkten die Herren «7 — 134 — Schulz, Fruhstorfer, 0. Neumann, Rübsaamen, Thurau, V. Schlechtendahl (Gallen), Durch Tausch erhielt das Musenm werthvolle Arten von den Museen zu Hamburg und Wien, durch Kauf aus Thüringen, Ungarn, Afrika, Amerika und Asien viele bisher fehlende Species. Dipteren aus Argentinien schenkte Herr Drake, aus Tasmania Herr Bufton, aus Ostafrika Herr 0. Neumann Durch Kauf wurden Gallen und mikroskopische Präparate von Galleninsekten erworben. Die Orthopteren und Hemipteren wurden ansehnlich vermehrt durch Sendungen aus den deutschafrikanischen Schutzgebieten. Die Arachnoidensammlung wuchs durch Geschenke der Herren E. Haase (aus Bangkok), Dr. Drake (aus ArgentinieDj und 0. Neu mann (aus Ostafrika), durch Tausch mit dem Ham- burger Museum und durch Ankauf ungarischer, südamerikanischer und afrikanischer Arten und durch Sendungen aus den deut- schen Schutzgebieten. Die Myriopoden wurden durch Sendungen aus Ostafrika und durch Ankäufe aus Ceylon, Borneo, Nord-Australien und Süd-Amerika vermehrt. Die Sammlung der Crustaceen bereicherten durch Ge- schenke die Herren Moller (aus Coimbra), P. Neumann (aus Argentinien), H. Virchow (aus Nordamerika), A. Krause (aus Teneriffa); ferner durch Sendungen aus den deutsch- afrikanischen Schutzgebieten, aus Jaluit. Rovigno und Helgo- land, durch Tausch mit der zoologischen Station in Neapel und durch Ankauf japanischer und javanischer Arten. Die Pycnogoniden wurden durch einige Arten aus der Nordsee vermehrt. Die freilebenden Würmer wurden um 109 Nummern vermehrt, die Entozoen um 113 Nummern. Geschenke über- gaben die Herren Blanchard, Braun, Moller, P. Neumann, V. Oertzen, Ostertag, Vejdovsky u. A. Durch Tausch wurden werthvolle Würmer aus Schweden, England, Triest und Nordamerika erhalten. Gekauft wurden Arten aus der Nordsee, Brasilien, Ceylon und Madagaskar. Zu den Tunikaten kamen einige Arten aus der Nordsee und Adria. Die Bryozoen wurden um einige Arten aus der Adria, der Nordsee, Grönland und Brasilien vermehrt. Die Molluskensammlung wurde vermehrt durch Sen- — 135 — dangen aus den deutscbafrikanischen Schutzgebieten, durch Geschenke der Herren 0. Neumann (aus Sansibar und Tanga), Fruhstorfer (aus Java), Semon (aus N. Australien, Java und Amboina), M. Weber (aus Java, Celebes undFlores), A. Krause (aus Teneriffa), P. Neumann (aus Argentinien), Frau Koppe, A. Moller (aus St. Thome) u. A. Auch durch Tausch und Ankauf wurden viele noch fehlende Species er- worben. Zu den Echinodermen kamen Species aus Grönland, Japan, Rovigno und Helgoland durch Kauf und Tausch. Geschenkt wurden 96 Präparate von Holothurien-Kalkkörpem ivon K. Möbius). Coelenteraten und Spongien schenkten A. Krause, Mühsam und 0. Neumann. Eingetauscht wurden Korallen von den Museen in Strassburg und Wien, Spongien von den Museen in Kiel und Königsberg. Gekauft wurden Coelenteraten und Spongien von der biologischen Anstalt in Helgoland, von Lendenfeldt in Czernowitz, von Ihering in Brasilien u. A. Ende März 1894 enthielt der Generalkatalog folgende Schlussnummem (in Klammern die Schlussnummern im März 1893): Säugethiere 7256 (6856), Vögel 31111 (30678), Vogeleier 5580 (5492), Reptilien und Amphibien 11461 (11190), Fische 13460(13368), Lepidopteren 27264 (26 727), Coleopteren 65102(64461), Hymenopteren 27 000(26023), Dipteren 11619, mikroskopische Präparate von Dipteren 264, Neuropteren 1154 (1132), Orthopteren 6330 (6011), Hemi- pteren 11 899 (11 010), Arachnoiden 7230 (7136), Myriopoden 17(X) (1620), Crustaceen und Pycnogoniden 8931 (8690), Frei- lebende Würmer 2390 (2281), Entozoen 3227 (3114), Tuni- katen 476 (377), Bryozoen 572 (551), Mollusken und Brachiopoden 46951 (45 770), Echinodermen 3598 (3433), Coelenteraten 3412 (3309), Spongien und Protozoen 2021 (1706). Die Bibliothek wurde theils durch Tausch, besonders aber durch den Ankauf zahlreicher theurer Werke vervollständigt. Der nur 2(X)0 M. betragende Posten für Bücher musste deswegen um 2300 M. überschritten werden. Werthvoile Werke schenkten der Fürst von Monaco und Prof. Hilgendorf. Zu wissenschaftlichen Zwecken wurde die zoologische 9* — 13G — Sammlang von mehr als 250 Berliner und auswärtigen Ge- lehrten benutzt. Mit vielen deutschen, europäischen und ausser- europäischen Museen wurden Tausch- und Studiensendungen gewechselt. Zahlreiche Studirende und Künstler erhielten Zulasskarten zur Benutzung der Schau- und Hauptsammlung. Eine grössere Zahl junger Männer, welche in deutschen Kolonien Stellen übernehmen oder Beisen ausführen wollen, erhielten Anweisungen zum Sammeln und Konserviren von Säugethieren, Vögeln, Reptilien, Fischen, Insekten und anderen niederen Thieren. Die wissenschaftlichen Beamten der zoologischen Sammlung haben 1893/94 veröffentlicht: K. Möbius: In Sitz.-Ber. d BeA. Akad.: Beschreibung eines Orang-Utan -Nestes. — üeber den Fang und die Verwerthung der Walfische in Japan. — In Sitz-Ber. Ges. naturf. Fr.: lieber die zoologische Station zu Rovigno. — üeber ein eierhaltiges Nest des Seestichlings. E. von Martens: In Sitz.-Ber. naturforsch. Freunde: Unio, an welchem ein Stück der Wirbelgegend abgesprengt ist. — Auftreten von Lithoglyphus naticoides im Rhein b. Wallut. — Den nördl. und südl. Kalkalpen gemeinsame Land- schnecken, — Mollusca in Godman u. Salvins Biologia Centrali-Americana, p. 177—248, PI. 10 — 16. F. Hilgendorf: Bericht über Ichthj'ologie d. J. 1888 Arch. f. Nat. — üeber von R. Büttner im Togolande ges. Fische. Mitth. aus deutsch. Schutzgeb. VI, 1893- — In Sitz.-Ber. nat. Fr.: Bemerk, über d. Japan. Wasserassel n. eine Munna - Art. — üeber Bezahnung der Gatt. Mola. — üeber die von Büttner im Togolande ges. Onisciden und 2 neue Macruren. — üeber eine Süsswasser-Palämonide aus Madagascar. A. Reichenow: Die von Dr. F. Stuhlmann in Ostafrika ges^ Vögel. Jahib. der Hamburg, wiss. Anst. X. p. 1 —27. — Die Vogelfauna derümgegend vonBismarckburg. Mittheil, a, d. Deutsch. Schutzgeb. VI. Heft 3. — In omithol. Monatshefte I: Glancidium sjöstedti n. sp. von Kamerun.— Centropus flecki n. spec. von Damaraland. — Winke f. omithol. Sammeln in den Kolonien. — System und Genealogie. — Neue afrikan. Arten. — Le Martin- — 137 - Pecheur du Senegal, appell6e Crabier. — Malimbus erythrogaster n. sp. von Kamerun. — Paradisea maria n. sp. — In Journ. f. Ornithologie: Zur Vogelfauna von Kamerun. Zweiter Nachtrag. — üeber afrikanische Nashornvögel. — lieber Oedicnemus oedicnemus saharae n. subsp. — lieber Variiren von Bombycilla japonica. — Bibliographia Ornithologiae Aethiopicae. — Lophoceros neumanni n. sp. — Crax hecki n. sp. — F. Karsch: In den Entomolog. Nachrichten XIX, 18U3 und XX, 1894: Neue Singcicaden von Victoria in Kamerun, ges. von P. Preuss. — Odonaten von Victoria in Kamerun, ges. von P. Preuss. — Locustodeen von Victoria in Kamerun, ges. von P. Preuss. — Verzeichn. der von P. Preuss in Kamerun ges. Grillen. — Eine chines. Art der Singcicaden Gattung Graptopsaltria Stäl, — In der Berliner Entomolog. Zeitschr. XXXVIII, 1893: Die Insekten der Berglandschaft Adeli im Hinter- lande von Togo (Westafrika) nach dem von Eugen Kling (1888 und 1889) und R. Büttner (1890 und 1891) ges. Materiale. I: Apterygota, Odonata, Orthoptera Saltatoria, Lepidoptera Rhopalocera. — Papilioniden aus Kamerun, ges. von P. Preuss. H. J. Kolbe: In Stett. Entom. Zeitg. 1893: Beiträge zur Kenntn. der Longicornier. I. — Beitr. zur Kenntn. der Mistkäfer. I. — Zur Morphol. der Abdominalanhänge der Insekten. — üeber den Gattungsnamen H3^dro- philus. — Beitr. zur Kenntn. der melitophilen Lamelli- cornier. I. — Beitr. zur Kenntn. der Longicornier. IL — üeber afrikan. Mistkäfer. Sitz.-Ber. d. Ges. uaturf. Fr. — Ein Beitrag zur Kenntniss der faunistischen Verhältn. des centralafrikan. Seengebietes. Arch. f. Naturg. 1893. — Einführung in die Kenntniss der Insekten. Schluss des L Bandes. W. Weltner: In Sitz.-Ber. naturfr. Fr.: üeber die Fährten, welche Clepsine beim Kriechen im Sande erzeugt. — Zwei neue Cirriped. a. d. ind. Ocean (Scalpellum, Mega- lasma). — In Arch. f. Nat.: Spongillidenstudien I u. IL — Bericht üb. d. Leistungen in der Spongiologie während der Jahre 1888—91. — Bericht üb. d. Leistungen in — 138 — der Carcinologie während des Jahres 1890, Abtheil. CirripedieD. — Bericht üb. die von Dr. Sander ges. Tunicaten. G. Tor nie r: In Sitz.-Ber. d. Ges. naturfr. Fr. 1894: lieber Fnssknochen Variation, ihre Entstehnngsursachen und Folgen. — Das Fussgewölbe in seinen Hauptmodi- flcationen. P. Matschie: In Sitz.-Ber. d. Ges. naturfr. Fr.: üeber an- scheinend neue afrikan. Sängethiere. (Leimacomys n.geii.) — Einige anscheinend neue Reptilien und Amphib. aus West-Afrika. — Einige afrikan. Säugethiere. — üeber asiat. Wildesel. — Die unterscheid. Merkmale der Hylobates- Arten. — Ergänz, zu P. L. Sclater's Arbeit üb. Cercopithecus. — Zwei neue Aflfen. — Beitr. zur Kenntn. der Lebensweise von Procavia. — üeber einige westafrik. Säugethiere des Senckenbergischen Musenms. — Die natürliche Verwandtschaft und die Verbreitung der Manis-Arten. — Die von P. Neumann in Argentinien ges. und beobacht. Säugethiere. — Ueb. die Verbreitung der Pternistes -Arten. Journ. f. Ornithol. 1894. — Säugethiere des Togogebietes. Mittheil. a. d. deutsch. Schutzgeb. 1893. — Reptilien und Amphibien des Togo- gebietes. — In der Encyclopädie der Naturwissensch. 1893: Säugethiere und Sauria. — Die Schildkröten in Hausschatz d. Wissens 1894. — Anthropopithecus erectus Eug. Dubois in Naturwiss. Wochenschr. 1894. — Die afrikan. Wildpferde als Vertreter zoogeographischer Subregionen. In Zoolog. Garten 1894. A. G ollin: Bericht üb. d. Brachiopoden-Litteratur des Jahres 1889. — Bericht üb. d. Leistungen in der Naturg. der Tunikaten während der Jahre 1888 und 1889. — Bericht üb. d. Rotatorien-Litt. im Jahre 1889 m. Nachtr. a. d. Vorjahren. — Ber. üb.d. wiss. Leistungen in d. Naturg. d. freileb. Würmer während des Jahres 1889. Arch. f. Nat. 1890. Bd. IL — Ein merkwürdiger Einschluss im Hühnerei. Ornith. Monatsber. II. 1894. — Zusammen- stellung der von Dr. Büttner in Togo ges. Würmer. Mittheil. a. d. Deutschen Schutzgeb. VI., 1893 und in Berl. Entomolog. Zeitschr. Bd. 38, 3893. — 139 — H. Stadelmann: InSitz.-Ber. Ges. naturf. Fr.: Ueb. australische Gallen. — Ueb. Vespa fruhstorferi n. sp. — Zur Hymenopterenfauna von Togo. Berl. Entom Zeit. Verzeichniss der von Dr. Büttner in Bismarckburg ges. Hymenopteren. Mittheil, a d. deutschen Schutzgeb. — Stenophasmus Büttneri n. sp. Entomol. Nachr. — Bericht üb. die Leistungen in der Carcinologie während des Jahres 1890 (Anatomie, Physiologie und Ent- wicklnngsgesch. der Malakostraken). Arch. f. Nat. M. Meissner: In Arch. f. Nat: Bericht üb. die wissensch. Leistungen in der Naturg. der Echinodermen während des Jahres 1889. — Im Zoolog. Anzeiger: Beitrag zur Kentniss der geograph. Verbreitung der Bryozoen- gattung Plumatella in Afrika — In Sitz.-Ber. d. Ges. naturf. Fr.: Ueber eine anscheinend neue Süsswasser- Bryozoe (Lophopus iheringi) aus Brasilien. — üeber das Einnisten der Crenella marmorata (Forb.) in den Mantel der Ascidiella virginea (Müll.). B. Wandoll eck: Ueber das Kopfskelett der Henopier. Sitz- Ber. d. Ges. naturf. Fr. — John Obadiah Westwood (Nachruf.) Berl. Entom. Zeit. Der Direktor Möbius. 34. Der Universitätsgarten. Die Verwaltung des Gartens war auch im verflossenen Jahre bestrebt, den Docenten der Botanik an der Universität das nöthige Demonstrationsmaterial und den Praktikanten des botanischen Instituts die zu untersuchenden pflanzlichen Objekte zu liefern. Ausserdem bietet der Garten eine systematische Zusammenstellung der wichtigsten Pflanzenformen für das Selbststudium und wird deshalb von den Studirenden fleissig besucht. Prof. Dr. Schwendener. 35. Das botanische Institut. An den mikroskopischen Uebungen, welche für Anfanger bestimmt sind und wöchentlich zweimal, Vormittags von 9 bis 12 Uhr stattfinden, haben theilgenommen: — 140 — a) im Sommersemester 1893: 3 Studirende, b) im Wintersemester 1893/94: 4 Studirende. Von vorgerückteren Praktikanten haben im Institut ge- arbeitet: a) im Sommersemester 1893: 3 Doktoren der Philosophie und 3 Studirende, b) im Wintersemester 1893/94: 3 Doktoren der Philo- sophie und 3 Studirende. Unter den neu angeschafften Inventargegenständen befinden sich keine Werthobjekte von grösserer Bedeutung, sondern bloss kleinere Apparate, Glasgefasse, Reagentien etc. Auch die Bibliothek ist nur um eine kleine Anzahl selbständiger Werke vermehrt worden; dagegen sind die früher erworbenen periodischen Zeitschriften durch eine ansehnliche Zahl in- zwischen erschienener Fortsetzungen vertreten. Dem Assistenten Prof Dr. G. Krabbe, welcher seine Thätigkeit im Institut aus Gesundheitsrücksichten einstellen musste, ist bis auf Weiteres Urlaub ertheilt. Die Vertretung desselben hat der Privatdocent der Botanik Dr. O.Reinhardt übernommen. Als Htilfsassistent fungirt seit dem 1. April 181«2 Dr. A. Weisse. Prof. Dr. Schwendener. 36. Das Pflanzenphysiologisehe Institut. An dem im Wintersemester 1893/94 abgehaltenen mikro- skopischen Kursus für Anfänger nahmen 20 Praktikanten Theil. welche der Universität und der Landwirthschaftlichen Hoch- schule angehörten. Der beschränkten Räumlichkeiten wegen konnten sie zum Theil nur in ungenügender Weise unter- gebracht werden. Mehrere Studirende, welche über diese Zahl hinaus sich gemeldet hatten, konnten, wie im letzten Wintersemester, wegen Platzmangels nicht angenommen werden. An dem im Somniersemester 1893 stattgefundenen botanisch- mikroskopischen Kursus mit besonderer Rücksicht auf die Ent- wlckelungsgeschichte der Pflanzen betheiligten sich 3 Studirende. Von Fortgeschritteneren, welche sich wissenschaftlichen L-ntersuchungen widmeten, arbeiteten im Sommersemester 6, im Wintersemester 1 Herr im Institute. — 141 — Die Lehrsamrnlungen und die Handbibliothek des Instituts wurden in der früheren Weise fortgeführt. Für die Vorlesungen über Morphologie und über Entwickelungsgeschichte der Pflanzen wurde wieder eine grössere Anzahl farbig ausgeführter Wandtafeln hergestellt. Von Bereicherungen der Instrumenten-Sammlung ist be- sonders eine elektrische Bogenlampe mit festem Brennpunkte für 15 Amp. Stromstärke von Siemens und Halske und ein Mess-Mikroskop von 0. Himmler zu erwähnen. Von wissenschaftlichen Arbeiten sind im Eechnungsjahre 1893/94 aus dem Institute hervorgegangen: 1. L. Kny, Ueber das Zustandekommen der Membranfalten in seinen Beziehungen zum Turgordruck. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch. XL (1893) p. 377.) 2. L. Kny, Ueber die Milchsafthaare der Cichoraceen. (Sitzungsberichte der Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin, 1893, p. 191.) 3. Carl Müller, Kritische Untersuchungen über das Vor- kommen maskirten Eisens in der Pflanze und den an- geblichen Eisengehalt des Kaliumhydroxyds. (Ber. d. botan. Gesellsch. XI. (1893) p. 252.) 4. Carl Müller, Ueber das Wachsthum der Pollenschläuche in den Narbenpapillen der Silenaceen. (Ber. der phar- maceut. Gesellsch. III. (1893) p. 262.) 5. GeürgKayser,BeiträgezurKenntnissder Entwickelungs- geschichte der Samen mit besonderer Berücksichtigung des histogenetischen Aufbaues der Samenschalen. (Pringsheim's Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik XXV. (1893/94) p. 79, mit Taff. IV— VlI.) 6. Georg Kays er, Ueber das Verhalten des Nucellus in den Samenanlagen von Croton flavens L.(Ber. der deutsch botan. Gesellsch. XL (1893), General-Versammlungsheft, p. (61).) 7. Giuseppe Lopriore, Sulla rigenerazionediradicispaccate. Relazione sopra un corso di perfezionamento all'estero, pre- sentata a S. E. il Ministro di Agricoltura, Industria e Cora- mercio. (Erschienen im BoUettiuo del Ministero di Agri- coltura, Industria e Commercio, Roma, 1893.) Der Direktor: L. Kny. — 142 — 37. Technologisches Institot. Durch ministerielle Verfügnog vom 23. Mai 1893 wurde der bisher probeweise angestellte Diener Otto Eickhoff end- gültig als Hülfsnnterbeamter übernommen. Sonstige Aende- rungen im Personalverhältniss fanden nicht statt. Die verfügbaren Mittel wurden zur Vervollständigung der Bibliothek und der Sammlung, sowie zu verschiedenen Neu- anschaffungen verwendet. Folgende wissenschaftliche Arbeiten sind im Etatsjahr 1892/93 aus dem Institut hervorgegangen: H. Wichelhaus, üeber a- und /?-Naphtalinindigo. Ber. d. d. ehem. Ges. 26, 2547. - - Verfahren zur Herstellung von Naphtalinindigo. D.B.P. No. 69 636. M. Schöpff, Beitrag zur Constitution der bei 216° schmelzenden /J-Naphtolcarbonsäure. Ber. d. d. ehem. Ges. 26, 1121. - - üeber Phenonaphtacridon. Ber. d. d. ehem. Gesellscb. 26, 2589. Der Direktor des technologischen Instituts. Wichelhaus. 38. Die UniversitfttsbibUothek. I. Allgemeines. Die Bibliothek hat im verflossenen Jahre den Austausch der Berliner Universitätsschriften übernommen, welcher bis dahin von der Registratur der Universität besorgt worden war. Um flir dieses Geschäft völlig gesicherte Unterlagen zu gewinnen, wurden die auf den Tausch bezuglichen Akten der Universität mit Genehmigung des Herrn Bektors einer genauen Durchsicht unterworfen und ein Verzeichniss der mit uns im Tauschverkehr stehenden Universitäten, Behörden und Institute mit genauer Angabe der bei der Einleitung des Verkehrs ge- troffenen Verabredungen, namentlich der von der anderen Seite übeinommenen Gegenleistungen, aufgestellt. Auf Grund dieser Liste konnte der ins Stocken gerathene Schriftentausch mit einigen Universitäten wieder aufgenommen, mit anderen den massgebenden Senatsbeschlüssen gemäss geregelt werden. An — 143 — zahlreiche Universitäten nnd Institute wurden Gesuche um Er- gänzung von Lücken in den bisher übermittelten Publikationen gerichtet, welche zum Theil schon von Erfolg begleitet gewesen sind. Die Zahl der regelmässigen Empfänger der Berliner Universitätsschriften beläuft sich gegenwärtig auf 102. Die Versendung geschah diesmal noch auf dem bisher üblichen bachhändlerischen Wege. Da diese Art der Versendung in- dessen mit mancherlei ünzuträglichkeiten verknüpft ist, ins- besondere auch vielfach zu langsam von statten geht, so beab- sichtigt die Bibliothek künftig in üebereinstimmung mit den Wünschen zahlreicher Adressaten, den grössten Theil der Sendungen direkt durch die Post zu bef[)rdern. 2. Benutzung. Zahl der Benutzer. 1 S.-S. 1891 W.-S. 1891/92 S.-S. 1892 W.-S. 1892193 S.-8. 1893 W.-S. 189394 78 Docenten . . . 54 70 65 72 59 1686 Studirende . . . 1 1490 2153 1650 2087 1920 Beamte der Univ. u. ihrer Institute 29 38 31 36 34 39 * Nichtangehörige der Universität . 314 303 2564 317 296 265 281 Summa 1887 2063 2491 2044 2318 Die Vergleichung der Zahl der studentischen Benutzer mit der Gesammtzahl der Studirenden ergiebt, dass die Biblio- thek benutzt wurde: — 144 1 S.-S. 1891 33,6 43,9 27.8 30 37,1 W.-S. 1891/2 40 57,7 36,1 34,4 41,1 S.-S. ; 1892 40 52 36,5 36,3 42,2 W.-S. ■1892,3 44,5 ,61 1 1 41,9 42 42,1 S.S. 1893 43,3 61 42,2 34 45,8' ! w.-s. ,189/34 40,5 53,2 34,6 38,8 43,7 von 7o aller Studirenden 1 Vo der Theologen 1 7ü der Juristen 7? 7o der Mediziner o/o der Philosophen Zahl der erledigten Bestellzettel. 1891/92 1892/93 , 1893/94 Sommer-Semester Ferien . 15 215 7 011 Winter^Semester . . . . ■ 21 277 15 265 6 697 19109 14488 4 797 20 744 im Ganzen 43 503 41071 40029 Von den 40029 Bestellzetteln wurden 29435 (= 73,5 %) durch Verabfolgung des verlangten Werkes oder durch Hin- weis auf sein Vorhandensein in der Lesesaalbibliothek erledigt. 5097 {=■ 12,8 7o) als verliehen 5497 (= 13,7 %) als nicht vorhanden bezeichnet. 1892/93 betrugen die betreffenden Prozentzahlen: 74,6; 11,2 und 14,2. Von den als „verliehen" bezeichneten Werken wurden 1006 durch Eintragung in das Desiderienbuch belegt; nnr in 3 Fällen war es nicht möglich, das belegte Buch zur Stelle zu schaffen. 145 Zahl der Verleihungen. Nach Hause Werke I Bände 1891/92 1892/93 1893/94 21496 27 471 20 706 26 273 20440 26 648 Nicht mitgerechnet sind hierbei 1187 Werke mit 1601 Bänden, die bereit gelegt, aber nicht abgeholt worden sind. Um die Benutzung der Werke der Lesesaalbibliothek nicht unnöthig zu beschränken, wurde die Einrichtung getroffen, dass einzelne Bände von Abends 7 ühr bis zu dem nächsten Morgen, an welchem der Lesesaal wieder geöffnet wird, nach Hause verliehen werden. Auf diese Weise wurden 539 Werke mit 606 Bänden verliehen. Für die Uebungen von 5 Docenten wurden Apparate zur Benutzung durch die Theilnehmer im Lesesaal aufgestellt. 1890/91 I 1891/92 1892/93 1893/94 Der Lesesaal ' war geöffnet . . Ihn besuchten im Ganzen . . . Durchschnittlich täglich im Jahre Durchschnittlich! täglich im S.-S. Durchschnittlich täglich imW.-S. Durchschnittlich tägl. i. d. Ferien Höchst-Besucher- 238 zahl an 1 Tage |(9.Dez.) 289 285 Tage 47 911 1 : 35 354 Benutzer 166 124 ?^ 171 104 <« 206 188 ^? 80 63 •• 1 3^2 ( 19. Jan.) 3U5 I 251 (22.Nov.)|(27.Nov.) — 146 — Unter den Besachern des Lesesaals waren: 1. Docenten 506 'L Studirende der Theologie 5838 3. „ ,, Eechtswiss. 6924 4. „ ,. Medizin . 6398 5. ,, ,, Philosophie 13 297 6. Andere 2391 Von den Verzeichnissen der Lesesaal- und Hand- bibliothek wurden im Laufe des Jahres 139 verkauft. Journalzirkel der Universität. Die neuesten Hefte von 112 Zeitschriften wurden im Sprechzimmer der Universität zur Benutzung durch die Docenten ausgelegt. 3. Vermehrung. In den Accessionskatalog wurden eingetragen: 1891/92 1892/93 1893/94 ! 3101 2753 3167 Nummern 5097 4337 4753 Bände ausserdem: 12424 14482 , 4960 üniversitätsschriften 1020 847 . Schulschriften Es gingen ein: 1. als Geschenke: 1247 Bände. Die regelmässigen Geschenkgeber waren, wie zum Theil schon früher, das Ministerium der geistlichen, ünterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten zu Berlin, die Universität Berlin, die Akademie der Wissenschaften zu Berlin, das Grossherzogliche statistische Bureau zu Karlsruhe, der Magistrat zu Budapest, die E. E. Gradmessungs-Commission zu Wien, das Musee Guimet in Paris, das landwirthschaft- liehe Ministerium zu Rom, das Eönigliche statistische Bureau in Eom, die statistischen Bureaus in Bern und Stockholm, das Norwegische meteorologische Institut in Christiania, — 147 — die Clinical Society in London, die American Orthopedic Association, die Association of American Physicians, die Library of Surgeon Generalis Office in Washington, den Geological Survey of Canada, of Minnesota, die Asiatic Society of Bengal in Calcutta. Eine reiche Schenkung erhielt die Bibliothek auch im verflossenen Jahre Aon der Königlichen Hausbibliothek hierselbst; werthvoUe Zu- wendungen ferner von der Bibliothek des Ministeriums der geistlichen Angelegenheiten, von Herrn Regierungsrath Dr. Schmidt in Berlin und Herrn Professor Dr. Strack in Gross - Lichterfelde. Aus der von der Königlichen Staats- regierung erworbenen ehemaligenFürstlich Starbembergischen Bibliothek zu Eflferding wurden Seitens der General-Ver- waltung der Königlichen Bibliothek 54 Bände fiberwiesen, 2. durch Abgabe von der hiesigen Königlichen Biblio- thek auf Grund des § 71 des Reglements: 57 Bände. 3. auf Grund des Ministerialerlasses vom 15. Okl/ober 1891 betr. das Verhältniss der Anstalts-Bibliotheken zur Uni- versitäts-Bibliothek : vom Germanischen Seminar 59 Bände, vom Institut für Alterthumskunde 10 Bände. 4. durch Tausch: a) durch den von der hiesigen Universität vermittelten Aus- tausch: 4354 Universitätsschriften, 847 Schulschriften, 164 Bände anderer Werke; b) im Austausch gegen Dubletten hauptsächlich von den Universitäts-Bibliotheken zu Breslau, Leipzig und Utrecht, der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie in Halle a. S., der Smithsonian Institution in Washington und dem Harvard College in Cambridge Mass.: 793 Bände, 531 Universitätsschriften ; c) im Austausch gegen hier ausgeschiedene ungeeignete Werke von den Universitäts-Bibliotheken zu Breslau, Kiel und Marburg: 206 Bände. — 148 — 5. als Pflichtexemplare: 1409 Bände. G. durch Kauf: 808 Bände (darunter 238 Bände abgeschlossener Werke und 570 Bände von Zeitschriften und Fortsetzungen) und 75 Universitätsschriften, zusammen für 8354 M. 11 Pf. Unter den Anschaffiingen kosteten 100 M. und darüber folgende Werke: F. J. M. Raynouard, Choix des poesies originales des trou- badours. Tome 1—6. 1816—21. £. H. Kneschke, Neues allgemeines deutschesAdels-Lexikon. Bd. 1—9. 1859 — 70 (In die Lesesaalbibliothek auf- genommen.) G. K. Nagle r, Neues allgemeines Künstlerlexikon. Bd. ] bis 22. 1835 — ^52. (In die Lesesaalbibliothek aufgenommen.) Early English Text Society Jahresbeitrag für 1894. 1895. 18iH>. M6moires de l'Academie imperiale de St Petersbourg. 6. Seiie Tome 3—10. 1835—59. (In die Handbibliothek auf- genommen.) Unter den aus der v. Starhembergischen Bibliothek er- haltenen Werken befand sich ein leider nicht ganz vollständiges P^xemplar der Maxima Bibliotheca veterum patrum und H. SchedeFs Liber chronicarum. ■ 4. Finanzielles. a) Der regelmässige Fonds für Anschaffung und Ein- band von Büchern betrug 10500 M. Davon mussten leider wieder 415 M. 2 Pf. zur Deckung der unter b zu erwähnenden üeberschreitung des Etatstitels für die sonstigen sächlichen Ausgaben verwendet werden, so dass für den eigentlichen Zweck nur 10083 M. 73 Pf. verwendet werden konnten und zwar: für Bücheranschaffung . . . 7433 M. 28 Pf. „ Büchereinband .... 2650 „ 45 „ b) Für sonstige sächliche Ausgaben (Beleuchtung Heizung, Reinigung, Büreaubedürfnisse, Porto etc.) standen zur Verfügung 4700 M. Diese Summe musste trotz möglichster Sparsamkeit um 415 M. 2 Pf. überschritten werden. — 149 - c) Aus den Zinsen des Vermächtnisses des Professors Jaffa und aus dem Beitrag des Universitäts-Lesezirkels waren verfügbar: 240 M. 3 Pf.; hiervon wurden für Bücher- anschafifangen 238 M. 57 Pf. verausgabt. d) Von dem ans dem zweiten ausserordentlichen Zuschuss von 3000 M. für die Vervollständigung der Akademieschriften im vergangenen Jahre verbliebenen Eest von 902 M. 44 P£ wurden verausgabt: für Anschaffungen . . . 624 M. 85 Pf. „ Einband 17 „ 25 „ . Für die verbleibenden 260 M. 34 Pf. sind bereits seit geraumer Zeit Bestellungen gemacht, bisher aber noch ohne Erfolg geblieben. e) Von dem im Juni 1891 bewilligten einmaligen Zuschuss zur Vervollständigung der Universitätsschriften- Samm- lung verblieben am Scbluss des Vorjahres noch 1487 M. 71 Pf. Davon wurden verausgabt: 57 M. 41 Pf. fQr Anschaffungen, 394 „ 25 „ „ Einband, so dass noch 1060 M. 63 Pf. verfügbar bleiben. f) Für die sächlichen Kosten der Instituts-Eatalogi- sirung wurden unter dem 4. November 1893 weitere 1200 M. bewilligt, wovon 497 M. 37 Pf. bisher verausgabt wurden. Es verbleiben noch 702 M. 63 Pf. 5. Revision des BOcherbeetandee. In der offen zugänglichen Lesesaalbibliothek haben die vorgeschriebenen vollständigen Revisionen regelmässig monatlich einmal stattgefunden. Leider sind auch im ver- flossenen Jahre trotz verschärfter Eontrole 5 Bände abhanden gekommen. Eine allmälige vollständige Revision des gesammten Bücherbestandes ist mit der im Januar begonnenen Neuauf- stellung und Neunumerirung der Bibliothek, worüber unten be- richtet werden wird, verbunden. 6. Katalogleirang der Bibliothek und Ausscheidung ungeeigneter Werlie. Die systematische Ordnung der Xatalogzettel ist im Laufe des Jahres 1893 zu Ende geführt und demnächst im Januar 1894 mit der Neunumerirung und Neuaufstellung der Bibliothek 10 — 150 — begonnen worden. Verbunden mit dieser Arbeit wird die Ver- vollständigung und Berichtigung des vielfach Ifickenbaften und ungenauen alphabetischen-Bandkatalogs, in welchem nicht nur die neuen Standortssignaturen eingetragen, sondern auch alle unübersichtlich gewordenen grösseren Artikel um- geschrieben, ungenaue Eintragungen berichtigt, endlich die erforderlichen, bisher fast durchweg fehlenden Verweisungen nachgeholt werden. Fertig gestellt waren bis zum Schlüsse des Berichtsjahres: das Fach Allgemeine und indogermanische Sprachwissenschaft, und etwa der vierte Theil der klassischen Philologie. Von den zur Abgabe an die Königliche Bibliothek be- stimmten Werken sind im Laufe des Jahres 523 von dieser äbemommen und in unseren Katalogen gelöscht worden. Ausser- dem wurden auf Grund des § 71 des Reglements die hier vorhandenen Manuskripte der Handschriften - Abtheilung der genannten Bibliothek überwiesen. Bei der Auswahl der an die übrigen preussischen Uni- versitäts-Bibliotheken abzugebenden hier entbehrlichen Werke wurde der Unterzeichnete durch die Herren Professoren Dames, Fischer, Förster, Frey, Fuchs, Gurlt, Harnack, Hübler, Hübner, Klein, Lenz, Paulsen, Planck, Erich Schmidt, Eilh. Schulze, Seh wendener, Tobler und Zupitza auf das bereitwilligste unterstützt. Die betreffenden Katalogzettel haben bis jetzt denCni- versitäts-Bibliotheken zu Breslau, Kiel und Marburg vorgelegen, welche bezw. 48, 17 und 364 Werke für sich ausgewählt und im Austausch ^egen dort veriugbare Dubletten erhalten haben. Die Kontrole der Vollständigkeit des in den Vorjahren her- gestellten, für denDruck bestimmten Oesammtverzeichnisses der Berliner Universitätsschriften von 1809 — 1885 ist auf Grund der TJniversitäts - Akten zu Ende gefuhrt worden. Demnächst wurde eine Revision der Titelaufhahmen und ihre Schlnssredaktion für den Druck in Angriff genommen. Die im Laufe der letzten Jahre erworbenen ca. 16000 üniversitätsschriften des 16. bis 18. Jahrhunderts wurden einzeln in helle Aktendeckel geheftet, aussen mit dem Namen der Universität, dem Erscheinungsjahre und dem Verfasser- namen beschrieben und demnächst nach Universitäten and innerhalb dieser chronologisch geordnet und aufgestellt. — 151 — Von den in 2 Exemplaren vorhandenen Eatalogzetteln über die Universitätsschriften ans der Zeit vor 1848 wurde eines in alphabetische Ordnung gebracht; neu geschrieben worden für die beiden geplanten Kataloge je 1243 Zettel. 7. Kataiogisirung der Anstaltabibilotheken der hiesigen Universität Nachdem zunächst die aus dem Vorjahre noch rückständige alphabetische Ordnung der Kataloge des Juristischen, Historischen and Romanisch-Englischen Seminars zur Ausfährung gebracht worden war, wurden neu aufgenommen und in je H Exemplaren alphabetisch geordnet die Kataloge für das Physikalische, das Physiologische, das Phaiinakologische, das II. Chemische, das Technologische Institut, für das Theologische, das Homiletisch- Eatechetische, das Germanische Seminar, das Klinische Institut for Frauenkrankheiten, das Botanische Institut den Universitäts- garten, das Zahnärztliche Institut, das I. Chemische Institut, das Staatswissenschaftlich-Statistische Seminar und das Institut für theoretische Physik. Im Ganzen wurden bisher katalogisirt 21 Instituts-Bibliotheken mit 30085 Werken; diese erforderten einschliesslich der Rückweise 46 176 Zettel, die durchweg in 4 Exemplaren angefertigt wurden. Für das Institut für Alterthumskunde wurde mit Ge- nehmigung des vorgesetzten Ministeriums mit Hülfe des vierten Exemplars der Titelabschriften ein systematischer und Stand- orts-Katalog von Beamten der Üniversitäts-Bibliothek ausser- halb der Dienststunden angefertigt, die Bibliothek dement- sprechend numerirt und neu aufgestellt. 8. Persönliches. Als Hülfsdiener wurde am 12. April 1893 der bisherige Schutzmann Rehbaum eingestellt. Die neu errichtete Expedientenstelle wurde am 28. Juni 1893 dem Premier-Lieutenant a. D, Otto Lübcke provisorisch über- tragen. Der im Vorjahre als Hülfsarbeiter eingetretene Oberlehrer Dr. Albert Bielschowsky schied aus Gesundheitsrücksichten wieder ans. Der Volontär Dr. 0. Plate erhielt auf sein Ansuchen 10* — 152 — vom vorgesetzten Ministerium einen eiigährigen Urlaub vom 15. Juli 1893 ab. Behufs Mitwirkung bei der Eatalogisirung der Instituts* Bibliotheken wurden von der Königlichen Bibliothek hier be- urlaubt die Volontäre Dr. Julius Lippert vom 6. Oktober 1893 ab und Dr. Ernst Jeep vom 1. Dezember 1893 ab. Unter dem 3. März 1894 wurde vom vorgesetzten Mini- sterium ein Allerhöchster Erlass vom 14. Februar 1894 zur Eenntniss gebracht, wonach die Vorsteher der Universitäts- Bibliotheken künftig als „Direktoren^' zu bezeichnen, die Kustoden die Ämtsbezeichnung „Bibliothekar'^ fahren. Unter demselben Datum wurde vom vorgesetzten Herrn Minister dem Vertreter des Unterzeichneten Bibliothekar Dr. Graesel der Titel „Oberbibliothekar", femer den bisherigen Assistenten Dr. Runge und Dr. Simon die Amtsbezeichnung „Hülfsbibliothekar" verliehen. Dr. W. Erman, Direktor der Universitäts-Bibliothek. 39. Der botanisehe Garten und das botanische Mnsenm« A. Botaniacher Garten. a) Personal Veränderungen: Der bisherige Kustos des botanischen Gartens Dr. Fax wurde zu Beginn des Etatsjahres zum ordentlichen Professor und Direktor des botanischen Gartens zu Breslau ernannt. In seine Stelle rückte der bis- herige dritte Kustos am botanischen Museum P. Hennings. Die durch die Ernennung des Dr. Gurke zum Kustos am botanischen Museum frei werdende Hilfskustos-Stelle erhielt Dr. Dammer. Zum Assistenten wurde Dr. Gilg ernannt Für die Kulturen der Warmhauspflanzen wurde eine dritte Obergehülfen-Stelle bewilligt, welche E. Albers, bisher Gehnife in Sanssouci bei Potsdam, erhielt. Am Schluss des Etatsjahres wurde der bisherige zweite Obergehülfe E. Wocke zum Obergärtner des botanischen Gartens in Zürich ernannt b) In den Gewächshäusera sind grössere bauliche Ver- änderungen nicht vorgenommen worden. Das Victoria-regia-Haus und das Famhaus wurden im -- 153 — Sommer resp. Herbst mit einem neuen Oelfarben-Anstrich ver- sehen. Die alten Gewächshäuser (z. 6. Sncculentenhaus, No. 14, 15, 16 etc.) wurden neu mit Kalk oder Cement ver- putzt und schadhafte Stellen im Mauerwerk ausgebessert. Das Nutzpflanzenhaus No. 18/19 erhielt Doppelfenster. Im Garten wurden mit Bewilligung 8r. Excellenz des Herrn Ministers die zwischen dem Camellienhause, Cacteen- hause und Orchideenhause stehenden 4 grossen Pappeln gefällt, um den nächstgelegenen Gewächshäusern das nöthige Licht zu verschaffen. Aus demselben Grunde wurden im Be- reiche der geographischen Anlagen einige überflüssige Bäume entfernt. Ebendaselbst wurden mehrere Rasenplätze mit muldenartigen Vertiefungen versehen, um den dort auszu- pflanzenden Stauden eine gleichmässige Feuchtigkeit zu ge- währen. Das Arzneipflanzenstück wurde vergrössert; ein Theil des bisherigen Reserve-Staudenstückes wurde zu Anzucht- und Versuchsbeeten verwendet. Wegen Verbreiterung der Grunewald-Strasse musste der Garten auf der Südseite einen bis zu 4 m breiten Streifen an die Stadtverwaltung von Berlin abtreten. Die den üebergang nach der Insel im Teiche beim Winter- hause vermittelnde Brücke wurde abgerissen und an Stelle der alten verfallenen Holzbrücke in der Nähe des Victoria-Hauses wieder aufgebaut. Die erwähnte Insel wurde dadurch vom Verkehr des Publikums gänzlich abgesperrt, um den dort nistenden Vögeln den nöthigen Schutz zu gewähren. c) Die Erwerbungen des botanischen Gartens waren im Wesentlichen folgende: 1. Lebende Pflanzen: 1285 Arten durch Tausch, Kauf oder als Geschenk erworben von 24 botanischen Gärten, Handels- gärtnereien und Privatpersonen sowie von dem Direktor in den Südalpen, Dalmatien, Bosnien und der Hercegowina ge- sammelt. Unter den Geschenkgebern sind besonders zu nennen: Prof. Ascherson-Berlin, R. Beyer-Berlin (Alpenpflanzen), L. Cockayne (New-Zealand), v. Decker-Schloss Eichberg, Dr. Gilg-Berlin, Dr. M. Gürke-Berlin, E. Grundmann- Berlin, M. Leichtl in -Baden-Baden, Freiherr von Lyncker- Berlin, P. Matte-Lankwitz, Reimers-Ottensen bei Altena, — 154 — A. Staudt-Berlin, Dr. P. Taubert -Berlin, Dr. Weber-Paris. Webßr-Spindlersfeld bei Köpenick, E. Wocke-Berlin. 2. Samen-Eingang: 3712 Prisen durch den üblichen Tausch- verkehr mit botanischen Gälten, landwirthschaftlichen Anstalten und anderweitigen Instituten sowie von folgenden Privat- personen: Prof. Ascherson-Berlin, Benary- Erfurt, J. Born- müll er-Weiraar, L. Cockayne (New-Zealand), H. Correvon- Genf, Pere Duss (Guadeloupe), Dusen-Kamerun, Dammann & Co.-Neapel, Dr. Damm er- Berlin, Prof. Engl er -Berlin, Dr. F. Franceschi (Kalifornien), C. Holst (Deutsch-Ostafrika). Henry (Hupeh), Frau Hasse (Joinville), Th. Hanbury-La Mortola, Haage & Schmidt-Erfurt, Dr. 0. Kuntze (Süd- amerika), Prof F. Kurtz (Argentina), Kärnbach (Neu-Guinea). C. Klose -Magdeburg, G. Lehmann-Berlin (Joachimtbarsches Gymnasium), M. Leichtlin-Baden-Baden, Th. Meehan-Gennan- town, Baron F. v. Müller (Australien), Palmer (Mexiko). H. Raap-Genua, C. S. Sargent (Japan), ß. Sartorius-Biele- feld, Prof. Schwacke (Minas Geraes), Prof. Schweinfurth- Berlin, A. Schenkel-Hamburg, R. Schlechter (Kapland), H. Siegfried-Winterthur, P. Sintenis (Orient), F. Sünder- mann-Lindau, G. Treffer (Tirol), Prof. ürban -Berlin, Dr. Volkens (Ostafrika) Prof. Wittmack (Chicago), Wild- pret (Teneriffa), Zenker (Kamerun). Abgegeben wurden: 1. Lebende Pflanzen: 1765 Arten an 17 botanische Gärten, Institute, Schulen und Handelsgärtnereien. 2. Samenprisen: 10060 Prisen an 100 botanische Gärten von Universitäten, Polytechniken und Schulen. Dass der Zahl von 3712 eingegangenen Samen-Prisen eine so hohe Zahl ab- gegebener Samen gegenübersteht, erklärt sich daraus, dass der botanische Garten zu Berlin an die zahlreichen kleineren An- stalten des Inlandes und Auslandes bedeutend mehr abgiebt als er von diesen im Tausch erhalten kann. Es ist somit der Berliner botanische Garten eine Art Centralstelle tür andere botanische Gärten Preussens. Die Victoria regia entwickelte im Jahre 1893 26 Blttthen. Das grösste Blatt erreichte am 5. Juli, dem Tage der Ent- faltung der ersten Blüthe, einän Durchmesser von 2,06 Meter. — 155 — B. BotaaiaohM MoseHa. a) Grössere Veränderungen: Die Berufung des Dr. Fax nach Breslau hatte zur Folge, dass der bisherige Hilfskustos am botanischen Garten Dr. M. Gfirke als dritter Eustos zum Museum zurückkehrte, und der bisherige Assistent am botanischen Garten Dr. Lindau erster Hilfsarbeiter am Museum wurde. Als zweiter Hilfsarbeiter wurde Dr. Taubert beschäftigt. Der zweite Eustos, Professor Dr. Earl Schumann, habili- tirte sich an der Universität als Privatdozent b) Von Erwerbungen sind folgende anzufahren: 1. Durch Schenkung: Herr Dr. Arnold-Mänchen: 32 Liehen, exs. Herr Prof. V. von Borbäs-Budapest: 87 seltenere Pflanzen der ungarischen Flora. Herr L. Cockayne: 64 Arten ans New-Zealand. Hen' Dr. C. Dus6n-Schweden: 166 Pflanzen aus Eamerun. Herr Pere Dnss in Guadeloupe: 687 Arten (Geschenk der Herren Erug und ürban). Herr Baron H. Eggers: 485 Herbarpflanzen, 134 trockne und 423 in Alkohol aufbewahrte Museumsgegenstände aus Ecuador (Geschenk des Herrn Professor L. Erug). Herr Professor Dr. A. Eng 1er: 196 von ihm in Bosnien, der Hercegowina und Dalmatien gesammelte Pflanzen. Herr Prof. A. Garcke: 135 von Adamovid in Serbien gesammelte Pflanzen. Die Direktion des botanischen Gartens zu Groningen: 58 kultivirte Papaveraceen. Herr Eustos P. Hennings: Phykotheka marchica fasc. I und 42 von Herrn F. Wendel in Island gesammelte Algenarten. Jamaica Botanic Department Herbarium (Direktor W. Faw- cett): 90 Arten (meist Myrtaceen) aus Jamaica (Ge- schenk der Herren Erug und ürban). Herr L. Eärnbach: 140 Arten, meist Eryptogamen aus Deutsch- Neu-Guinea. Herr Prof. Aurel Krause-Berlin: 135 Arten Eryptogamen aus Tenerifia. Herr Prof. F. Eurtz-Cördoba: 129 Pflanzen aus Argentina und Europa. — 156 — Herr Konsul F. C. Lehmann-Popayan: 1723 Nummern Pflanzen aus Columbia, Ecuador und Guatemala, 13 Spiritus- präparate und 5 Nummern Früchte etc. Herr C. Lucas-Cbarlottenburg: 72 Algen aus Eovigno. Herr Dr. E. Müller-Halle: 54 Laubmoose aus Afrika, 358 Arten desgl. aus Argentina (leg. P. 6. Lorentz). Herr Graf Joachim Pfeil: 172 Pflanzen aus Deutsch-Sudwest- Afrika (Geschenk des Herrn Prof. K. Schumann). Herr P^re L. Picarda: 90 Hochgebirgspflanzen aus Haiti (Ge- schenk der Herren Krug und ürban). Herr Eektor Rensch-Berlin: 351 Pflanzen aus Jaroslaw (leg. Petrowsky). Herr C. ßust: 693 Herbarpflanzen aus dem südwestlichen Eaplande, 17 Museumsgegenstände, 10 EnoUeu und Zwiebeln. Herr Oberstabsarzt Dr. J. Schroeter: 100 Pilze aus Schlesien. Herr Prof. Wilh. Schwacke: 1368 brasilianische Pflanzen. Herr Prof. Schweinfnrth: 15 Moose aus Afrika und Arabien, desgl. 20 Museumsgegenstände. Herr Rittmeister vonSeemen: 38 Bogen und 118 Gläser Spiritusmaterialien von Linaria-Pelorien. Herr Dr. F. Stuhl mann: 67 Pflanzen der Expedition Emin Pascha (Geschenk des Herrn Prof. Schweinfurth). Herr Geh, Eriegsrath A. Winkler durch Vermächtniss sein Eeimpflanzenherbar. Ausserdem lieferten kleinere Beiträge der Service d'accli- matisation et jardin botanique Cochinchine, die Herren W. Da- fert-Sao-Paulo, U. Dammer-Friedenau, A. N. Harzen-Müller- Berlin, A. Purpus-Darmstadt. 2. Durch Tausch wurden Pflanzensammlungen und Museoms- gegenstände von den botanischen Museen zu Breslau, Calcutta, Cambridge (Mass.), Görlitz, Eew, Eopenhagen, Melbourne, Natal, Stockholm, Wien (botan. Garten) sowie von den Herren H. Christ-Basel, J. B. Ellis-Newfleld, P. Magnus-Berlin, Th. Reinbold-Eiel, H. Schinz-Zürich, J. D. Smith-Baltimore, P. Sydow-Berlin, L Velenovsky-Prag und der Frau Weber van Bosse erworben. Dagegen wurden Dubletten abgegeben an die botanischen Museen zu Breslau, Greifswald, Hamburg, Eew, Petei-sburg, — 157 — Stockholm, Strassburg sowie an die Herren Berlese, Christ, Ellis, Glaziou, Magnus, E. Müller-Halle, Schinz, Tor- ralbas, Velenovsk]^. 3. Durch Kauf wurden aus dem dafür ausgeworfenen Etat das Herbar des Prof. Dr. Rein in Bonn, besonders reich an japanischen und marokkanischen Pflanzen, das Algenherbar des Prof. F. Kutzing in Nordhausen (dieses mit Hilfe eines Zu- .«^chusses von Seiten des königl. Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten) sowie theils grössere und interessantere Pflanzensammlungen aus ver- schiedenen Ländern der Erde, theils Fortsetzungen von Exsic- caten erworben. c) Benutzung. Es arbeiteten wissenschaftlich ausser den Beamten und Hilfsarbeitern 7 Herren während grösserer Zeit- räume ständig, 21 Herren vorübergehend am botanischen Museum. An 29 Botaniker wurden Theile der Sammlungen zur wissen- schaftlichen Benutzung nach auswärts verliehen. C. Laboratorium. Der Arbeitsraum diente zur Abhaltung der morphologischen Hebungen (8 Theilnehmer) und des pharmakognostisch-mikro- skopischen Praktikums (29 Theilnehmer) unter der Leitung des Direktors. Auch wurden die vorhandenen Arbeitsplätze von vorgeschrittenen Studirenden bei selbstständigen wissenschaft- lichen Arbeiten benutzt. D. wissenschaftliche Arbeiten, a) Von den Beamten des königl. botanischen Gartens und Museums wurden in der Zeit vom 1. April 1893 bis 31. März 1894 veröffentlicht: A. Engler: Eine neue Icacinacee aus Neu-Guinea, in Engler's botan. Jahrb. Bd. XVI, Beibl. 39, 1 S. - - Beiträge zur Flora von Afrika III. Olacaceae, Icacinaceae, Ochnaceae, Guttiferae, Rosaceae, ebenda Bd. XVII, 20 S. - - Ueber die Flora des Gebirgslandes von Usambara, auf Grund der von Herrn Carl Holst daselbst gemachten Sammlung, ebenda, 13 S. - - Icacinaceae, Quiinaceae, Guttiferae, in Engler-Prantrs „Natürliche Pflanzenfamilien", 81 S. mit 302 Einzel- bildern in 30 Fig. — 158 — A. Engler: Ueber die Verwerthung anatomischer Merkmale bei dersystematischen Gliederung dericacinaceae« in Sitzungs- berichte d. kgl. preuss. Akad. d. Wiss. zu Berlin 18^3. vom 13. April, 22 S., 1 Taf. - - Nekrolog auf Alphonse de Candolle und Karl Prantl. in Generalversammlungsheft der deutsch, bot. GesellschM Bd. XI, 22 S. - - Botanische Beiträge zu Victor Hehn, Kulturpflanzen und Hausthiere in ihrem Uebergang aus Asien nach Griechenland und Italien etc. Sechste Aufl.. herausgeg. von 0. Schrader, Berlin 1894. - - Plantae Gürichianae, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XIX. 25 S. I. ürban: Biographische Skizzen. I. (1. Friedrich Sellow). IL (2. Georg Heinrich von Langsdorff", 3, Ludwig Riedel), in Engler's botan. Jahrb. Bd. XVII und XVm, 38 S. - - Humiriaceae, Tumeraceae, Umbelliferae, in P. Taubert: Plantae Glaziovianae novae vel minus cognitae. IV, ebenda Bd. XVII, 4 S. - - Krugia, eine neue Myrtaceengattung, in Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch. XI, 2 S. K. Schumann: Chlaenaceae in Engler-Prantrs „Natürliche Pflanzenfam.", 8 S. mit 28 Einzelbildern in 2 Fig. - - Menisperraaceae in P. Taubert: Plantae Glaziovianae novae vel minus cognitae IV, in Engler's bot Jahrb Bd. XVII, 1 S., 1 Holzsch. - - Das Gonioskop, in Ber. d. deutsch, bot. Gesellsch. XL 3 S., 1 Holzsch. - - Asclepiadaceae africanae, in Engler's bot. Jahrb, XVÜ. 42 S., 1 T. - - Nachruf auf Alph. de Candolle, in Naturwiss. Rund- schau 1893, 7 S. - - Eubiaceae der Insel S. Thome, in Boletim Soc. Brotero- ana 1893, 8 S. - - Echidnopsis Virchowii und andere Aufsätze, iu Monat?- schrift f. Kakteenkunde, 20 S., 5. T. - - Berg und Schmidt, Pflanzenatlas, Heft 8 und 9, 43 S. in 4^ 12 T. — 159 — E. S Cham an u: Blflthenentwicklung der Gattang Crocus, in Botan. Zeitung 1893, 25 S. in 4 ^ 1 T. G. Hieronymus: lieber die Organisation der Phycochromaceen- zellen. Herrn Prof. E. Zacharias zur Erwiderung, in Botan. Zeitung 1893, Heft V, 8 S. - - üeber Eupatoriopsis, eine neue Eompositengattung, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVII, Beibl. 43, 2 S. - - Plantae Lehmannianae in Columbia et Ecuador collectae etc. Compositae, ebenda Bd. XIX, 32 S. - • Herbarium cecidologicum, Sammlung von Gallen. Lief. 11, No. 50—100. P. Hennings: Einige neue und interessante Pilze aus dem kgl. botanischen Museum in Berlin, in Hedwigia XXXII, 3 S. 1 T. - - Taphrina Gilgii, ebenda, 2 S. - - Fungi Warburgiani, ebenda, 12 S., 1 T. - - Die von Herrn P. Sintenis auf der Insel Portorico. 1884 — 87 gesammeltenPilze(Basidiomyceten), in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVII, 8 S. - - Fungi brasilienses II, in P Taubert: Plantae Glazio- vianae novae vel minus cognitae IV, ebenda, 3 S. - - Die schädlichen Krj^ptogamen unserer Gewächshäuser, in Gartenflora, Jahrg. 42, 8 S. - - Fungi novo-guineenses II, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVIII, 19 S. M. Gurke: Placourtiaceae-Oncobeae africanae, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVm, 4 S., 2 T. - - Verbenaceae africanae, ebenda, 19 S. U. Dammer: Batidaceae in Engler-Prantl's „Natttrl. Pflanzen- fam.", 3 S. nebst Abbild. 6. Lindau: Acanthaceae africanae I, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVn, 25 S. mit Abbild. - - Xantheranthemum und Pseuderauthemum , zwei neue Gattungsnamen der Acanthaceen, in Gartenflora 1893, 2 S. mit Abbild. * - Acanthaceae novae africanae insulae S. Thom6, in Boletim Soc. Broteroana 1893, 3 S. - - Beiträge zur Systematik der Acanthaceen, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVIII, 39 S., 2 T. — 160 — 6. Lindau: Debersicht der bisher bekannten Arten der Gattung Thnnbergia L. fil., ebenda Bd. XVm, Beibl. 41, 13 S. - - Bemerkungen über Bau nnd Entwicklang von Aecidinm Engleriannm, ebenda Bd. XVn, 5 S., 1 T. - - Der Epheakrebs, in Zeitschr. £ Pflanzenkrankh. K. 3 S., 1 T. - - Nachruf auf Felix von Thümen, in Hed wigia XXXII, 11 S. - - F. V. Thflmen, in Ber. d. deutsch, bot. Gresellsch. XI, 3 S. E. Gilg: Ueber die Anatomie der Acanthaceengattungen Afromendoncia und Mendoncia. in Ber. d. deutsch, bot Gesellsch. XI, 14 S., 1 T. - - Afromendoncia, nov. gen. afr. Acanthacearam, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVII, 3 S. - - Loganiaceae africanae, ebenda, 27 S. - - Stachyuraceae, Tameraceae, Loasaceae, Geissolomaceae, Penaeaceae, Oliniaceae, Thymelaeaceae, Elaeagnaceae, in Engler-Prantl's „Natürl. Pflanzenfam.", 81 S. mit zahlreichen Abbild« P. Taubert: Tiifolium ornithopodioides Sra., eine für die österreichisch-ungarische Flora neue Pflanze und seine Identität mit Trif. perpnsillum Simk., in Oesterr. bot Zeitschr. XLm, 3 S. - - Oxalideae, Ochnaceae, Droseraceae, Araliaceae, Erica- ceae, Loganiaceae, Gentianaceae, in P. Taubert: Plantae Glaziovianae novae vel minus cognitae in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVH, 10 S., 1 Holzsch. - - Leguminosae in Engler-Prantl's „Natflrl. Pflanzenfam.'. 179 S. mit zahlreichen Abbild. - - Anhang und Beiträge zu Schweinfurth und Ascherson: Primitiae florae Marmaricae, in Bull, de l'Herb. Boissier I. b) Ferner sind folgende im botanischen Museum ausgearbeitete Dissertationen erschienen: R. Schulze: Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Lilia- ceen, Haemodoraceen, Hypoxidoideen und Velloziaceen, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVH, 100 S., 2 T. A. Weberbauer: Beiträge zur Samenanatomie der Nymphae- aceen, ebenda, Bd. XVm, 4ö S., 1 Taf. K. Sopprian: Beiträge zurEenntniss der Thymelaeaceae and Penaeaceae, ebenda, Bd. XVm, 48 S., 1 Taf — 161 — c) Von anderweitigen AbhandlnDg^n, die ebenfalls im botanischen Mnsenm znm Abschlnss gelangten, sind zn er- wähnen: H. Harms: Malesherbiaceae nnd Passifloraceae in Engler- Prantl's „Natärl. Pflanzenfam.", 28 8. mit Abbild. 0. Hoffmann: Compositae africanae L Mntisiaeae, in EDgler's bot Jahrb. XV, 12 S. - - Compositae in Schinz, Beiträge znr Eenntniss der afrikanischen Flora, in Bull, de THerb. Boissier I, 20 S. - - Compostas da Africa portugeza, in Bol. Soc. Brotero- ana X, 16 S. - - Die nenere Systematik der natärlichen Pflanzenfamilie der Compositen. Wissenschaftliche Beilage zum Jahres- bericht des Friedrich -Werderschen Gymnasiums zu Berlin, 34 8. - - Compositae (ausser Hieracium) in Engler-Prantl's „Natür- liche Pflanzenfam.", 375 S. und Nachtrag, mit zahlreichen Abbildungen. E. Koehne; Deutsche Dendrologie. Stuttgart (F. Enke) 1893, 602 S. mit etwa 1000 Einzelflg. in 100 Abbild. Th. Loesener: Hippocrateaceae (Schluss) in Engler-Prantl's ,^atürl. Pflanzenfam.", 6 S. - - Aquifoliaceae in E. Koehne: Deutsche Dendrologie, 5 8. - - Ueber das Vorkommen von Domatien bei der Gattung Dex, in Biolog. Centralbl. XIII, 3 S. - - Aquifoliaceae et Celastraceae africanae, in Engler's bot Jahrb. Bd. XVII, 13 S. 0. Warburg: Vegetationsskizzen aus Südost- Asieu. I. Ceram- laut, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVil, 7 8. - - üeber den Einfluss der Verholzung auf die Lebens- vorgänge des Zellinhaltes, in Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch. XI, 16 8. - - Flaconrtiaceae und Begoniaceae in Engler - Prantl's „Natürl. Pflanzeufam.", 79 8. mit zahlreich. Abbilduugen. - - Plantae Hellwigianae, Beitrag zur Flora von Kaiser Wilhelms-Land, in Engler's bot. Jahrb. Bd. XVHI, 28 8. A. Weberbauer: üeber die fossilen Nymphaeaceengattungen Cratopleura und Holopleura und ihre Beziehungen zu — 162 — der recenten Gattung Brasenia, in Ber. d. deutsch, bot Gesellsch. XI, 10 S, 1 Taf. Professor Dr. A. Engler. 40. Die Sternwarte. Auf der Sternwarte sind ausser den im Personal verzeicüniss der Universität aufgeführten Beamten, nämlich den Henen Prof. Dr. Knorre, Dr. Battermann und Prof Dr. Gold stein, bei denen keine Veränderungen vorgekommen sind, die fol- genden Astronomen thätig gewesen: Dr. A. Marcuse, Dr. H. Paetsch, Dr. K. Laves, Cand. Necker und Cand. M. Ebell. Am grossen Meridian-Instrument hat Herr Dr. Batter- mann hauptsächlich die von Herrn Geheimrath Auwers ge- wünschten Ortsbestimmungen von Sternen aus der südlichen Hälfte der von der Berliner Sternwarte übernommenen Zone, neben den laufenden Zeitbestimmungen der Sternwarte, aus- geführt und Ortsbestimmungen derjenigen Sterne in Angriff genommen, welche bei den Polhöhen-Beobachtnngen in Potsdam und Prag benutzt worden waren. Am kleineren Meridian -Instrument hat Herr Dr. Marcnse hauptsächlich die Deklinationen der von ihm bei den Polhöhen- Beobachtungen in Honolulu benutzten Sterne bestimmt und ausserdem eine Reihe von Untersuchungen über den Einfluss der Kopflage des Beobachters bei Durchgangs- und Deklinations- Beobachtungen, besonders in der Nähe des Scheitelpunktes, begonnen. Am Refraktor des grossen Aequatorials hat Herr Prof. Enorre hauptsächlich etwa 400 vollständige Doppelstern- messungen mit dem neuen Doppelbild-Mikrometer nebst den dazu gehörigen Untersuchungen des Instrumentes ausgeführt. Ausserdem wui^den am Bamberg'schen Faden-Mikrometer, neben Planeten- und Kometen-Beobachtungen, Untersuchungen des Winkelwerthes und der sonstigen Beschaffenheit der Mikro- meter-Schraube angestellt. An diesen Beobachtungen haben sich die oben genannten Herren Laves, Necker und Ebell betheiligt, insbesondere hat Cand. Ebell einige Reihen von Planeten-Beobachtungen — 163 — and von Doppelstem-Messungen mit dem Doppelbild-Mikrometer begonnen. An dem Universal-Durchgangs-Instrnmente hat Herr Dr. Paetsch eine Reihe von Beobachtungen im Ost- West-Vertikal begonnen, und zwar als Grandlage einer längeren Beobachtungs- reibe zur Erprobung der von mir vorgeschlagenen absoluten Deklinationsbestimmungen durch blosse Zeitmessungen. Herr Prof. Dr. Goldstein hat mit Benutzung der ihm in der physikalisch-technischen Reichsanstalt zur Verfügung gestellten Räume und Einrichtungen seine elektrischen Untersuchungeu fortgeführt, welche immer deutlichere Einblicke in das Wesen gewisser Lichterscheinnngen der Himmelsräume eröffnen. Ausserhalb der Stern waite, aber in Verbindung mit der- selben hat Herr 0. Jesse in Steglitz seine Bearbeitung der Ortsbestimmungen von leuchtenden Wolken nahezu beendigt und Herr F. S. Archenhold in unserer photographisch-astro- nomischen Station im Grunewald seine Au&ahmen von Kometen, Meteoren, Nebelflecken, leuchtenden Wolken u. s. w. nebst ein- schlägigen experimentellen Untersuchungen weitergeführt. Der öffentliche Zeitdienst unserer Sternwarte und die Aus- theilung von genauen Zeitangaben durch telegraphische Signale, insbesondere auch für die Zeitball-Einrichtungen an der Küste, ist in der bisherigen Weise fortgefulirt worden. W. Foerster. 41. Das astronomisehe Beehen-Institot. Das von dem Rechen -Institut herausgegebene Jahrbuch für 1896 hat gegen den Jahrgang für 1895 keine wesentlichen Aenderungen erfahren. Von den kleinen Planeten, welche bis Mitte September 1893 entdeckt worden sind, konnten, mit Ausnahme von sieben Planeten, elliptische Elemente veröffentlicht werden und von fSnf unter diesen sieben Planeten enthält das Jahrbuch noch Kreisbahnelemente, welche für die spätere Identifizirung von Nutzen sein können. Die Zusammenstellung der Oppositionszeiten und der denselben entsprechenden geo- zentrischen Oerter wurde bis auf den Planeten (334) ausgedehnt. Ausser dem Jahrbuch für 1896 ist im letzten Jahre der I. Theil der Arbeit des Herrn Qinzel „Untersuchungen über — 164 — die Bahn des Olbers'schen Kometen^' von dem Bechen-Institnt veröffentlicht worden. Von den Mitgliedern des Instituts ist Herr Dr. Bohlin ausgeschieden. lieber die Betheiligung der Mitglieder an den Arbeiten zur Herstellung des Jahrbuchs ist wieder im Anhange des letzteren ausführlich berichtet; über die ausserhalb der Bureaustnnden ausgeführten Arbeiten mag hier Folgendes erwähnt werden: Herr P. Lehmann hat den astronomischen und chrono- logischen Theil des vom Eönigl. Statistischen Bureau heraus- gegebenen Königl. Preuss. Normalkalenders bearbeitet sowie sich mit theoretischen und praktischen Untersuchungen behufs einer anschaulichen, den natürlichen Verhältnissen möglichst nahe kommenden Darstellung des Verlaufs von Sonnenfinster- nissen für Lehrzwecke beschäftigt. Herr Lange hat seine Untersuchungen über das Drei- körperproblem fortgesetzt Herr Ginzel, welcher die Fortsetzung seiner Arbeit über den Olbers'schen Kometen vorläufig unterbrechen musste, hat eine Abhandlung „Ueber einen Versuch, das Alter der vedischen Schriften aus. alten historischen Sonnenfinsternissen zu be- stimmen" fertiggestellt. Die Deutung der von Prof. Ludwig angegebenen Stellen am Rigveda, welche sich auf Sonnen- finsternisse beziehen, ist zwar schwierig, doch scheint daraus so viel mit Sicherheit hervorzugehen, dass die Finsternisse vor 1400 V. Chr. liegen müssen. Es war daher ein Hinausgehen über die Grenzen des „Oppolzer'schen Kanons" (der nur bis 1207 V. Chr. zurückreicht) nothwendig und es wurden die Elemente sämmtlicher Finsternisse von 1200 bis 1400 v. Chr. näherungsweise bestimmt. Herr Berberich führte Hülfsrechnungen zur Verfolgung neu entdeckter und Wiederaufsuchung älterer kleiner Planeten aus. Dieselben beanspruchten im letzten Jahre einen ziemlich beträchtlichen Zeitaufwand, so dass nur gelegentlich die Be- arbeitung der früher zur Berechnung übernommenen Kometen fortgesetzt werden konnte. Ferner hat derselbe die astronomische Abtheilung der von der „Physikalischen Gesellschaft zu Berlin** herausgegebenen „Fortschritte der Physik" für die Jahre 1888, 1889 und 1893 fertig gestellt. — 165 — Herr Archenhold hat folgende Arbeiten auf der Orunewald- Stemwarte ausgeffihrt: 1. Beobachtungen der leuchtenden Nacht* wölken in den Sommermonaten Juni-Juli. 2. Photographische Aufnahmen von Kometen und Nebelflecken. 3. Geschwindigkeits- bestimmungen von Sternschnuppen auf photographischem Wege. 4. Herstellung von selbstleuchtenden Sternkarten und Stem- hohlgloben. 5. Vorarbeiten für ein projektirtes grösseres Ob- lektiv-Fernrohr von kurzer Brennweite. F. Tietjen. 42. Das Konigliehe Meteorologische Institut. Da das Meteorologische Institut nur nebenher den Lehr- zwecken der Universität dienstbar gemacht wird, während seine Hauptaufgaben auf einem ganz anderen Gebiete liegen, so kann der hier zu gebende Bericht ganz kurz gefasst werden, und zwar um so mehr, als das Institut ohnehin alljährlich einen ausfuhrlichen Thätigkeitsbericht veröflfentlicht.*) Es mag deshalb genügen, darauf hinzuweisen, dass auch im verfossenen Jahre von Seiten des Instituts wieder mehrere umfangreiche Publikationen herausgegeben worden sind, durch welche die in dem Stationsnetz gesammelten Beobachtungen allgemeiner Verwerthung und Benutzung zugänglich gemacht werden. Dieses Netz, welches abgesehen von dem Königreich Prenssen auch die angrenzenden norddeutschen Staaten um- fasst, besteht zur Zeit aus 115 Stationen I. und II. Ordnung, 58. Stationen HE., 13 Stationen IV. Ordnung und 1773 Stationen, an welchen nur Niederschläge gemessen werden — sogenannte Eegenstationen. — Ausserdem erhält das Institut von 1407 Be- obachtern genauere Berichte über die an den betreffenden Orten beobachteten Gewitter. Während des Berichtsjahres war auch zum ersten Male das meteorologisch-magnetische Observatorium des Instituts auf dem Telegraphenberge bei Potsdam in vollem Gange und es *) Wer sich näher für die Organisation und die Aufgaben des Instituts interessirt, mag auf nachstehendes Schriftchen verwiesen werden: W. von Bezold. Das Königliche Meteorologische Institut in Berlin und dessen Observatorium bei Potsdam. Berlin 1890. Mayer & Müller. 11 — 166 — bestand das daselbst thätige Personal ans 2 wissenschaftlichen Oberbeamten, 3 wissenschaftlichen Assistenten nnd sonstigen Httlfskräften. Eine nicht zn unterschätzende Störung erwuchs dem Institut aus def mit dem 1. April erfolgten Einfuhrung der mittel- europäischen Zeit in das bürgerliche Leben. Um die Vergleichbarkeit und den klimatologischen Wertk der Beobachtungen nicht zu verlieren, mussten die Stationen höherer Ordnung (I. bis in.) angewiesen werden, die Beobach- tungen nach wie vor nach mittlerer Ortszeit — also fast allent- halben zu verschiedener bärgerlicher Zeit — anzustellen, während die Aufzeichnungen an den blossen Regen- und Ge- witterstationen mit Rücksicht auf die Beobachter nach mittel- europäischer Zeit gemacht werden. Es wurden dadurch in den ganzen Dienst Missstände hereingebracht, die an sich unvermeidlich sind, und nur durch das oben angedeutete Kompromiss auf verhältnissmässig kleineres Maass herabgedrückt werden konnten. Zu der Weltausstellung in Chicago sandte das Institut Instrumente, Publikationen, Karten und Photographien, welche zum Theil mit grosser Mühe eigens für diesen Zweck her- gestellt waren, um ein Bild von der Thätigkeit desselben zu gewähren. Ganz besonders hervorzuheben ist die Betheiligung des Instituts an dem von Professor Dr. Assmanü angeregten, durch die Gnade Seiner Majestät des Kaisers und Königs ermög- lichten grossen Unternehmen der Erforschung der Verhältnisse in der freien Atmosphäre vermittelst des Luftballons. Im Berichtsjahre wurden 18 Fahrten, darunter mehrere bis zu beträchtlichen, in Deutschland früher nie erreichten Höhen, ausgeführt, an denen jedesmal Beamte des Institute als Beobachter theilnahmen. Die Vorbereitungen für die einzelnen Fahrten sowie die Verarbeitung der dabei gewonnenen Ergebnisse erfolgt ebenfalls durch Beamte des Instituts, Was die Lehrthätigkeit sowohl des Direktors als des Professors Dr. Assmann betrifft, so hat sich dieselbe erfreu- lieber entwickelt als in den früheren Jahren. Insbesondere ist die Betheiligung von Ausländem, welche speziell zQiQ — 167 — Stadium der Meteorologie nach Berlin kommen, sowohl an den Vorlesangen als an den Uebungen und dem CoUoquium hervorzuheben. Thatsächlich ist auch Berlin zur Zeit die einzige Universität des In- und Auslandes, an welcher Studirenden Gelegenheit geboten ist, sich sowohl theoretisch als praktisch in diesem Fache auszubilden. Umsomehr ist es zu bedauern, dass die dem Institut über- wiesenen Räumlichkeiten so beschränkte sind, dass es unmög- lich ist, den Uebungen grössere Ausdehnung zu geben und auch die Durchführung umfangreicherer instrumenteller und experimenteller Arbeiten zu gestatten. Uebrigens wurde einigen älteren Studirenden Gelegenheit geboten, sich an dem Observatorium in Potsdam sowohl mit dem meteorologischen als magnetischen Dienst näher vertraut zu machen. Dr. von Bezold. ¥111. Ministerlal-Erlasse und -Verffigungen. Unter den im Laufe des Rechnungsjahres 1893/94 von dem vorgeordneten Ministerium in Universitäts-Angelegenheiten er- lassenen Anordnungen ist von besonderer Wichtigkeit: 1. Der Erlass vom 7. Februar 1894, durch welchen die §§2-4 der Vorschriften fnr die Studirenden vom 1. Oktober 1879, die Immatrikulation der Studirenden betreffend, durch fol- gende, am 1. April 1894 in Kraft getretene Bestimmungen ersetzt werden: §2. Zum Nachweis der wissenschaftlichen Vorbildung für das akademische Studium haben Angehörige des Deutschen Reiches ausserdem dasjenige Reifezeugniss einer höheren Lehranstalt beizubringen, welches für die Zulassung zu den ihrem Studien- fach entsprechenden Berufsprüfungen in ihrem Heimathstaate vorgeschrieben ist. Durch dieses Studienfach bestimmt sich zugleich die Fakultät, bei welcher der Studirende einzutragen ist. 11» — 168 — §3. Mit besonderer Erlanbniss der Immatrikulations-Kommission können Angehörige des Deutschen Reiches, welche ein Reife- zeugniss nach § 2 Absatz 1 nicht ei'worben, jedoch wenigstens dasjenige Mass der Schalbildang erreicht haben, welches fax die Erlangung der Berechtigung zum Einjahrig-Freiwilligen- Dienst vorgeschrieben ist, auf vier Semester immatrikulirt und bei der philosophischen Fakultät eingetragen werden. Die Immatrikulations-Eommission ist ermächtigt, nach Ab- lauf dieser vier Semester die Verlängerung des Studiums um zwei Semester aus besonderen Grttnden zu gestatten. Eine weitere Verlängerung ist nur mit Genehmigung des Kurators (Kuratoriums) zulässig. §4. Ausländer können immatrikulirt und bei jeder Fakultät eingetragen werden, sofern sie sich über den Besitz einer Schul- bildung ausweisen, welche der in § 3 bezeichneten im Wesent- lichen gleichwerthig ist. 2. Der Erlass vom 10. Februar 1894. Durch denselben werden, dem Antrage der Universität entsprechend, die für Inländer geltenden Promotionsbestimmungen auf Ange- hörige des Deutschen Reiches ausgedehnt. 3. Der Erlass vom 12. Februar 1894. Nach demselben ist durch Allerhöchste Ordre den Universitätslehrern, welche das Prädikat „Professor^^ besitzen, gestattet worden, sich als „Universitäts-Professor" zu bezeichnen, so lange sie an der Universität wirklich lehren. IX. IJnlTersltSts- Grundstück. 1. Durch Ministerial-Erlass vom 22. März 1893 wurde die Anbringung von Läutewerken in sämmtlichen Hörsälen des Universitäts-Gebäudes genehmigt. Die Ausfahrung ist in den Herbstferien erfolgt. 2. In dem Zimmer No. 21 wurde mit Genehmigung des Ministeriums ein zweites Telephon angebracht. — 169 — 3. Der östliche Theil des hinteren üniversitätsgartens ist auf Kosten der Stadt mit elektrischer Beleuchtung versehen worden. 4. Nach dem Ministerial-Erlass vom 30. März 1894 ist die Verwaltung der Park- und Gartenanlagen auf dem Universitäts- Grundstttck, welche seit der Neueinrichtung der Anlagen durch die Königl. Ministerial-Bau-Kommission erfolgt war, wieder der Universität selbst überlassen worden. Die Universität hat mit der Unterhaltung der Anlagen den Landschaftsgärtner Richard Köhler betraut. X. Festliclikelteii and Programme. 1. Festlichkeiten. Auf eine Einladung zu der am 25. Juni 1893 in Neapel stattgefundenen Leichenfeier jfur den verstorbenen Professor de Sanctis übersandte die Universität dem Rektor der Uni- versität Neapel eine Adresse. Am 3. Oktober 1893 feierte die Universität in hergebrachter Weise in ihrem grossen Hörsaale den Geburtstag ihres Königlichen Stifters. Die Festrede hielt der damalige Rektor, Geheime Medizinalrath Prof. Dr. Virchow über die Gründung der Berliner Universität und den Uebergang aus dem philosophischen in das naturwissenschaftliche Zeitalter. Im Anschluss an die Rede verkündigte der Rektor die Urtheile der vier Fakultäten über die Bewerbungsschriften, welche zur Lösung der im Jahre 1892 gestellten Preisaufgaben eingereicht waren, sowie die Namen der Sieger und die neugestellten Preisanfgaben für das Jahr 1893/94. Am 15. Oktober 1893 fand statutenmässig die öffentliche Uebergabe des Rektorats an den neugewählten Rektor der Universität, Geheimen Regierungsrath Prof. Dr. Weinhold statt. Der neue Rektor hielt seine Antrittsrede über die Be- ziehungen der germanischen Philologie zur Geschichte der Berliner Universität und zur Wissenschaft überhaupt. Am 21. Oktober bezw. am 8. November 1893 wurden dem Prorektor, Geheimen Medizinalrath Prof. Dr. Virchow und — 170 — dem Prof. Dr. Mommsen aus Anlass i^res öOjährigen Doktor- jubiläams GläckwuDSch-Adressen der Universität übersandt Am 22. Januar 1894 feierte der bei dieser Gelegenheit von Sr. Majestät dem Kaiser und König zum Wirklichen Geheimen Rath ernannte Prof. Dr. Zeller seinen 80. Geburtstag. Die Universität begrflsste denselben an diesem Tage durch eine Deputation. Am 27. Januar 1894 beging die Universität in ihrem grossen Hörsaale die Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Die Pestrede hielt der Prof. Dr. Lenz über Luther's Lehre von der Obrigkeit 2. Programme. Die Programme zu den lateinischen Lektions-Katalogen waren : Fär das Sommer-Semester 1893: De Euripidis Hercule disputatio. Für das Winter-Semester 1893/94: De Ovidii Fastis dsiputatio. CHRONIK DER KÖNIGLICHEN^ ;^^ FßlEDRIGH-fflLHElMS-ÜNiyEBSITÄT ZV BERIilN FÜR DAS RECHNUNGSJAHR 1894/95. JAHRGANG VIIL BERLIN DRÜCK VON JULIUS BECKER 181)5. 3er\\ri. Univers'iia V CHRONIK DER KÖNIGLICHEN FRIEDRICH-WILHELMS-ÜNIVEBSITÄT ZIJ BERIiOr FÜR DAS RECHNUNGSJAHR 1894/95. JAHRGANG Vm. BERLIN DRÜCK VON JULIUS BECKER 1895. YORK Su»BAM A. M Inhalt Seite I. Akademische Behörden 5 II. Lehrkörper der Universität 6 1. Todesfälle 6 2. Abgang 8 3. Berufungen, Ernennungen und Habilitationen ... 9 4. Auszeichnungen 11 ni. Beamte der Universität 13 IV. Studirende der Universität 13 1. Hörerzahl im Sommer-Semester 1894 13 2. Hörerzahl im Winter-Semester 1894/95 19 V. Promotionen 24 1. Ehren-Promotionen 24 2. Promotionen . . , 24 3. Preise 40 VI. Stiftungen, Geschenke und sonstige Zuwendungen . 43 VIL Wissenschaftliche Anstalten der Universität ... 44 1. Das theologische Seminar . 44 2. Das praktisch-tHeologische Seminar 45 3. Die christlich-archäologische n. epigraphische Sammlung 46 4. Das juristische Seminar 47 5. Das Seminar flir Deutsches Recht 49 6. Das philologische Seminar 49 7. Das psychologische Seminar 50 8. Das Institut ftlr Alterthumskunde öl 9. Das historische Seminar . 51 10. Das staatswissenschaftlich-statistische Seminar ... 52 11. Das germanische Seminar 59 12. Das romanisch-englische Seminar 59 13. Das mathematische Seminar 61 — 4 ~ Seite 14. Das Seminar für die Aasbildung der Stadirenden im wissenschaftlichen Rechnen 62 15. Das Seminar für Orientalische Sprachen ..... 62 16. Der archäologische Apparat 64 17. Das geographische Institut 64 18. Der geographische Apparat 65 19. DerApparat für Vorlesungen über neuere Ronstgeachichte 66 20. Die klinischen Anstalten 61/ 21. Das erste anatomische Institut 81 22. Das zweite anatomische Institut 80 23. Das physiologische Institut 87 24. Das pathologische Institut . 94 25. Die hygienischen Institute 98 26. Die Sammlung chirurgisch-geburtshülflicher Instrumente und Bandagen 1U2 27. Das pharmakologische Institut 103 28. Die praktische Unterrichts-Anstalt ftir die Staataarznei- künde 103 29. Das erste chemische Laboratorium 105 30. Das zweite chemische Institut 108 31. Das physikalische Institut HO 32. Das Institut für theoretische Physik 112 33. Das zoologische Institut 113 34. Das Museum für Naturkunde 115 35. Der Universitätsgarten 135 36. Das botanische Institut 135 37. Das pflanzenphysiologische Institut 136 38. Das technologische Institut 138 39. Die Universitäts-Bibliothek 139 40. Der botanische Garten und das botanische Museum . 148 41. Die Sternwarte 158 42. Das astronomische Recheninstitut 161 43. Das Königliche meteorologische Institut 161 Vin. Miuisterial-Erlasse und Verfugungen 163 IX. Universitäts-Grundstück 164 X. Festlichkeiten und Programme 164 I. Akademlaehe Behörden. 1. Im Sommer-Semester 1894 bestand der akademische Senat: aus dem Sektor, Geheimen Begiernngs-Rath Professor Dr. Wein- hold, „ Universitäts - Richter, Geheimen Regiemngs - Rath Dr. Dande, ., Prorektor, Geheimen Medizinal - Rath Professor Dr. Virchow, ,. „ Dekan der theologischen Fakultät, Professor Dr. Dill- mann, „ Dekan der juristischen Fakultät, Wirklichen Geheimen Ober-Justiz-Rath Professor Dr. von Gneist, ., „ Dekan der medizinischen Fakultät, Geheimen Medizinal- Rath Professor Dr. von Bergmann, ,, ., Prodekan der philosophischen Fakultät, Professor Dr. Hirschfeld, ,. ,, Senator, Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Vahlen, ,, ,, Senator, Professor Dr. Harnack, „ ,, Senator, Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Schulze, V „ Senator, Geheimen Justiz-Rath Professor Dr. Pernice, M ., Senator, Professor Dr. J. Schmidt. 2. Im Winter-Semester 1894/95 war der akademische Senat zusammengesetzt: ans dem Rektor, Professor Dr. Pf leiderer, „ „ Universitäts -Richter, Geheimen Regierungs-Rath Dr. Daude, -^ 6 — aus dem Prorektor, Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Weinhold, „ Dekan der theologischen Fakultät, Professor Dr. Harnack, „ Dekan der juristischen Fakultät, Oeheimen Justiz-B^th Professor Dr. Hinschi us, „ Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Dr. Hertwig, „ Dekan der philosophischen Fakultät, Geheimen Be- gierungs-Bath Professor Dr. Freiherm von Richt- hof en, „ Senator, Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Schulze, „ Senator, Geheimen Justiz-Rath Professor Dr. Pernice, Senator, Geheimen Medizinal - Rath Professor Dr. Gerhardt, Senator, Geheimen Regierungs-Rath Professor Dr. Sachau, „ Senator, Professor Dr. Di eis. V n II« Ijelirkdrper der UnlverslIJU. 1. Todesfälle. Am 21. Mai 1894 verstarb zu Israelsdorf bei Lübeck der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät, Direktor des physikalischen Instituts, Mitglied der Akademie der Wissen- schaften, Mitglied des Kuratoriums der Physikalisch-technischen Reichsanstalt, Geheimer Regierungs-Rath Dr. August Enndt. Am 18. November 1839 zu Schwerin in Mecklenburg geboren^ promovirte er am 19. April 1864 an der Universität Berlin. Im Jahre 1868 erfolgte seine Ernennung zum Professor der Physik am eidgenössischen Polytechnikum in Zttrich und am 6. April 1888 seine Berufung als ordentlicher Professor in der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität. Am 4. Juli 1894 verstarb zu Berlin der ordentliche Professor in der theologischen Fakultät, Mitglied der Akademie der Wissenschaften Dr. August Dillmann. Am 25. April 1833 7 — zu Illingen im Königreich Württemberg geboren, promovirte er am 14. Hai 1846 an der Universit&t Tübingen, woselbst seine Ernennung zum Prof. extraord. honorar. im Februar 1853 erfolgte. Am 16. 'August 1869 wurde er als ordentlicher Professor in die theologische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Am 8. September 1894 verstarb zu Charlottenburg bei Berlin der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät, Wirkliche Geheime Rath, Präsident der Physikalisch-technischen Reichsanstalt, Mitglied der Akademie der Wissenschaften Dr. Hermann von Helmholtz, Excellenz. Am 31. August 1821 zu Potsdam geboren, promovirte er am 2. November 1842 (als Dr. med.) bei der hiesigen Universität, wurde im Jahre 1849 zum ausserordentlichen Professor der Physiologie an der Universität Königsberg ernannt und am 13. Februar 1871 als ordentlicher Professor in die philosophische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Am 13. April 1894 verstarb zu Berlin der ausserordentliche Professor in der philosophischen Fakultät, ständige Sekretär der Akademie der Künste, Geheime Regierungs-Bath Dr. Philipp Spitta. Am 27. Dezember 1841 zu Wechold bei Hoya (Hannover) geboren, promovirte er am 23. Juli 1864 an der Universität Göttingen. Am 14. April 1875 wurde er zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität ernannt. Am 19. September 1894 verstarb zu Berlin der ausser- ordentliclie Professor in der medizinischen Fakultät, Geheime Medizinal-Rath, Oberstabsarzt I. Klasse und Regimentsarzt a. D., dirigirender Arzt im Gharite-Krankenbause Dr. Oskar Max Viktor Fraentzel Am 4. März 1838 zu Meseritz, Provinz Posen, geboren, promovirte er am 15. März 1860 und habilitirte sich am 12. April 1870 bei der hiesigen Universität, bei welcher er am 3. September 1875 zum ausserordentlichen Professor ernannt wurde. Am 3. März 1895 verstarb zu Berlin der ausserordentliche Professot in der philosophischen Fakultät, Dr. Georg von Gizycki. Geboren am 14. April 1851 zu Glogau, promovirte er am 29. Mai 1875 an der hiesigen Universität, habilitirte 1* — 8 - sich hier am HO. November 1878 für Philosophie und wurde am 11. August J883 zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät ernannt. Am 18. März 1895 verstarb zu Berlin der ausserordentliche Professor in der juristischen Fakultät, AmtsgerichtsratL Dr. Ernst Traugott Rubo. Am 8. Juli 1834 zu Berlin geboren, promovirte er am 28. März 1857 an der Universität Heidelberg, habilitirte sich am 26. April 1870 fiir Rechts- wissenschaft an der hiesigen Universität, woselbst am 8. März 187(3 seine Ernennung zum ausserordentlichen Professor erfolgt«. Am 9. September 1894 verstarb zu Berlin der Privatdozent in der philosophischen Fakultät, Legationsrath Professor Dr. Heinrich Brugsch. Geboren am 18. Februar 1827 zu Berlin, promovirte er am 30. August 1850 und habilitirte sich am 12. August 1854 für Aegyptologie an der hiesigen Universität. Am 17. Februar 1867 erfolgte seine Ernennung zum ordent- lichen Professor an der Universität Göttingen, in welcher Stellung er bis Ostern 1881 verblieb, wo er die ihm ertheilte venia legendi an der hiesigen Universität wieder aufnahm. 2. Abgang. Der Privatdozent Lic. Heinrich Voigt ist zum ausser- ordentlichen Professor in der theologischen Fakultät der Uni- versität Königsberg, der Privatdozeut Dr. Rudolf Hfibner zum ausserordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der Universität Bonn, der ausserordentliche Professor in der medi- zinischen Fakultät Dr. Alb recht Eossei zum ordentlichen Pro- fessor in der medizinischen Fakultät der Universität Marborg, der Privatdozent, Professor Dr. Karl von Noorden zum diri- girenden Arzt des Krankenhauses in Frankfurt a. M., der Privat- dozent Dr. Johannes Schlange zum Chefarzt der chirurgischen Abtheilung des neuen Krankenhauses in Hannover, der ausser- ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät Dr. Adolph Furtwängler zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität München, der ausserordentliche Professor in der philosophischen Fakultät Dr. Stephan Waetzöldt zum Regierungs- und Schulrath in Magdeburg, der ausserordentliche Professor in der philosophischen Fakultät Dr. Hermann — 9 — Ebbinghans zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät der Universität Breslan, der Privatdozent Dr. Otto Meinardas zum Staats-Archivar beim Staatsarchiv in Wiesbaden, der Privat- dozent, Professor Dr. Karl Heider zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck und der Privatdozent Dr. Ludwig Abel zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Er- langen ernannt worden. Der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Wirkliche Geheime Rath Dr. Zell er, Excellenz, ist auf seinen Antrag mit dem Schluss des Sommer-Semesters 1894 von seinen akademischen Verpflichtungen entbunden worden. Der Oberbibliothekar Professor Dr. Ascherson ist in den Ruhestand getreten. 4 3. Beruftangen, Ernennungen^ Habilitationen. A. Berufungen. Der bisherige ordentliche Professor an der Universität Greifswald Dr. Friedrich Baethgen ist als ordentlicher Professor und der Privatdozent Lic. Gunkel aus Halle a. S. als ausserordentlicher Professor in die theologische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Der bisherige ordentliche Professor an der Universität Freiburg i. B. Dr. Emil Warburg ist als ordentlicher Professor in die philosophische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Der Assistent am astrophysikalischen Institut zu Potsdam, Dr. Julius Scheiner, ist als ausserordentlicher Professor in die philosophische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Der Oberlehrer am hiesigen Eönigl. Lehrerinnen-Seminar Dr. Eugene Pariselle ist als Lector für die französische Sprache angestellt. Der Universitäts-Stallmeister Hemme rling und der Uni- versitäts-Fecht- und Turnlehrer Neumann haben ihre Stellungen niedergelegt. An ihre Stelle sind der Stallmeister Beutner beziehentl. der Fecht- und Turnlehrer Teege getreten. — 10 — B. Ernennungen. 1. in der medizinischen Fakultät: Der ausserordentliche Professor Dr. Henbner ist zum ordentlichen Professor und der Privatdozent Dr. Strassmano zum ausserordentlichen Professor ernannt. 2 in der philosophischen Fakultät: Der Privatdozent Dr. Blasius ist zum ausserordentlicbeD Professor ernannt. C. Habilitationen. Als Privatdozenten habilitirten sich: I. in der juristischen Fakultät: der Dr. jur. Johannes BArchard fär Handels-, See- und Wechselrecbt, der Gerichteassessor Dr. jur. Wilhelm Kaufmann für Völker- recht und internationales Privatrecht. U. in der medizinischen Fakultät: der Dr. med. et chir. Alexander Westphal für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, der Dr. med. et chir. Richard Greeff fflr Augenheilkunde, der Dr. med. et chir. Karl Gebhard fttr Geburtshülfe und Gynä- kologie, der Dr. med. et chir. Erich Wernicke fftr Hygiene, der Dr. med. et chir. Martin Mendel söhn für innere Medizin, der Dr. med. et chir. Wilhelm Weintraut für innere Medizin, der Dr, med. et chir. Adolf Loewy für Anatomie und Phy- siologie. ni. in der philosophischen Fakultät: der Dr. phil. Franz Winter für Archäologie, der Dr. phil. Eduard Sei er fiir amerikanische Sprachen- Völker- und Alterthumskunde, der Dr. phil. Ernst Gilg für Botanik, der Dr. phil. Otto Krauske für Geschichte, der Dr. phil. Otto Kern für klassische Alterthumswissenschaft, der Dr phil. Friedrich Schumann für Philosophie, der Dr. phil. Max Friedländer für Musikwissenschaft — 11 — der Dr. phJL Hermann Thoms für pharmacentische Chemie, der Dr. phil. Gustav Oppert für drawidische Philologie and indische ürbevOlkernng, der Dr. phil Gustav Lindau für Botanik, der Dr. phil. Martin Schöpff für Chemie. 4. AasKelehnnngen. Der ordentliche Professor, Wirkliche Geheime Ober-Justiz- rath, Ober-Verwaltungsgerichtsrath und Mitglied des Staats- raths Dr. von Gneist ist zum Wirklichen Gtoheimen Batb mit dem Prädikat „Excellenz'' ernannt. Dem ordentlichen Professor Dr. Heubner und den ausser- ordentlichen Professoren Dr. Schweninger, Dr. Eossei und Dr. Beruh. Fränkel ist der Charakter als Geheimer Medizinal- rath und dem Privatdozenten Dr. Perl der Charakter als Sanitätsrath verliehen. Den Privatdozenten Dr. Landau, Dr. J. Munck, Dr. Krönig, Dr. Langerhans, Dr. Qold- scheider und Dr. Louis Lewin ist der Titel „Professor" ver- liehen. Die ordentlichen Professoren Dr. Jolly, Dr. Bubner and Dr. Olshausen sind zu Mitgliedern der wissenschaftlichen Deputation ffir das Medizinalwesen, der ordentliche Honorar- Professor Dr. B. Koch ist zum Generalarzt L El. & la suite des Samtätskorps und der ausserordentliche Professor Dr. Strass- mann zum gerichtlichen und Stadtphysikus emann worden. Der ordentliche Honorar-Professor Dr. Lazarus hat den Charakter als Geheimer Begierungsrath erhalten mti mt ausserordentliche Professor Dr. Hettner ist als etatsmässiger Professor an die Technische Hochschule zu Charlottenburg berofen. Den Privatdozenten Dr. Hoeniger, Dr. Volkens Dr. Tenne, Dr. Kotter, Dr. Ludw. Schlesinger und Dr. Jahn ist der Titel „Professor** verliehen. Orden wurden verliehen: Der ordentliche Professor Dr. Mommsen ist zum Vize- Kanzler des Ordens pour le merite für Wissenschaft und Kunst ernannt — 12 — Der Rothe Adler-Orden DI. Klasse mit der Schleife: dem Professor Dr. Eekal6 und dem Geheimen Kegiemngs- rath Professor Dr. Seil. Der Bothe Adler-Orden m. Klasse: dem Privatdozenten Geheimen Sanitätsrath Professor Dr. Tobold. Der Rothe Adler-Orden IV. Klasse: den ord. Professoren Dr. Pfle iderer, Geheimen Regierangsrath Dr. Sachau und Dr. Ermann, dem ausserordentlichen Professor Dr. Neesen, dem Oberbibliothekar Professor Dr Ascherson; den Privatdozenten Dr. Schlange und Dr. von Luschan. Der Kronen-Orden I. Klasse: dem Geheimen Regiemngsrath Professor Dr. Curtias. Der Kronen-Orden IL Klasse: den ordentlichen Professoren Geheimen Medizinalrath Dr. Ley- den, Geheimen Regiemngsrath Dr. Landolt Geheimen Jostiz- rath Dr. Brunner und Geheimen Regiemngsrath Dr. Bastian sowie dem ausserordentlichen Professor Geheimen Justizrath Dr. von Cuny. Der Kronen-Orden ÜI. Klasse: dem Privatdozenten Geheimen Regiemngsrath Professor Dr. von Kauffmann. Der Kronenorden DI. Klasse mit der Zahl „50^': dem ausserordentlichen Professor Dr. Garcke. Ferner erhielten: der Professor Dr. Mommsen das Kaiserlich Königliche Oester- reichische Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft; der Geheime Regiemngsrath Professor Dr. Curtius das Kommandeurkreuz I. Klasse mit dem Stern des Königlich Schwe- dischen Nordstern-Ordens; der Geheime Regiemngsrath Professor Dr. Helmert das Kommandeurkreuz II. Klasse des Königlich Schwedischen Nord- stern-Ordens; der Geheime Regiemngsrath Professor Dr. S ach an die :'i. Stufe der 11. E^asse des „Strahlenden Sterns*' vom Snltanat Zanzibar ; ' der Geheime Medizinalrath Professor Dr. von Bergmann die — 13 ~ IL Klasse mit dem Stern des Königlich Bairischen Ordens vom heiligen Michael; der Geheime Kegierongsrath Professor Dr. Wagner das Ritterkreuz I. Klasse des Grossherzoglich Badischen Zähringer Löwen-Ordens. III. Beamte der UnlTerftltftt. Die Militäranwärter Karge und Broosch sind als Hülfs- haasdiener und der Militäranwäiler Horlbogen als Sicherheits- beamter angenommen worden. lY. Stadirende der llnlTenlttt. 1. Hörerzahl im Sommer - Semester 1894. 1. Hnmmarlsrhe Febersicht. A. Im Winter-Semester 1893/94 sind immatrikulirt gewesen 473ö Davon sind a) verstorben 3 b) abgegangen 1. mit Exmatrikel . . .1716 2. auf Grund einer Anzeige 109 c) weggegangen ohne sich abzumelden und daher gestrichen 29 d) gestrichen auf Grund des § 13 der Vor- schriften für die Studirenden etc. vom 1. Oktober 1879 125 e) gestrichen aus sonstigen Gründen . 62 zusammen 2044 Es sind demnach geblieben 2691 Dazu sind in diesem Semester gekommen ... 1149 Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studi- r enden beträgt daher 3840 Preussen . . 307 Die theologische Fakultät zählt: Die juristische Fakultät zählt: Nichtpreussen 67 374 Preussen . . 822 Nichtpreussen 250 1072 Die medizinische Fakultät zählt: L^. ,^ * ^ ^^,, I Nichtpreussen 229 101 1 Die philosophische Fakultät zählt: -- 14 — Uebertrag 2457 ' a) Preassen mit dem Zeugniss der Reife eines Gymnasiums 526 b) Prenssen m. d. Zengniss der Reife eines Realgymnasiums 158 c) Preassen m d. Zengniss der Reife einer Oberrealschnle 262 d) Prenssen ohne Zengniss der Reife ^ 7 953 e) Nichtprenssen 430 1383 sind obige 3840 B. Ausser diesen immatriknlirten Stndirenden sind znm Hören der Vorlesungen berechtigt: 1. Nicht immatriknlirte Prenssen und Nicht- prenssen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben 193 2. Studirende der militärärztlichen Bildungs- Anstalten 264 3. Studirende der Technischen Hochschule . 1681 4. Studirende der Berg-Akademie 106 5. Studirende der Landwirthschafblichen Hoch- schule, welche im Besitz des Berechtigungs- scheins zum einjährigen Militänlienst sind 507 6. Studirende der Thierärztlichen Hochschule 396 7. Studirende der Akademie der Künste . . 297 3444 Die Oesammtzahl der Berechtigten ist mithin . . 7284 Von diesen Berechtigten hören Vorlesungen: AA. Von den immatriknlirten Stndirenden: in der theologischen Fakultät ..... 374 in der juristischen Fakultät 1067 in der medizinischen Fakultät 993 in der philosophischen Fakultät . . . . 1327 zusammen 3761 Vom Hören von Vorlesungen dispensirt sind: in der theologischen Fakultät — in der juristischen Fakultät 5 — 15 — Uebertrag 5 3761 in der medizinischen Fakultät 18 in der philosophischen Fakultät . . . 56 zusammen 79 BB Von den fibrigen berechtigten Personen: 1. Nicht immatrikulirte Preussen undNicht- preussen, welche vom Rektor die £r- laubniss dazu erhalten haben .... 174 2. Studirende der militärärztlichenBildungs- Anstalten . . t 1 3. Studirende der Technischen Hochschule 17 4. Studirende der Berg-Akademie ... 8 5. Studirende der Landwirthschaftlichen Hochschule 6 6. Studirende der Thierärztl. Hochschule 3 7. Studirende der Akademie der Künste . 1 zusammen 210 Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vorlesungen hören, ist mithin 3971 - 16 — O. Immatriknllrte Prenssen. 1 nach der Fak ultät evangelisch- theologische. • o OQ SD 1 • .£3 •§ •*^ TS « B philosophische Provinz. Philos., Philol. u. Geschichte. a 1 6 * V "1 Pliarmacie und Zahnheilkunde. • p c a ■ s a ZK3 Ostprenssen .... 6 24 29 ! 12 8 1 1 1 i 16 37 88 Westpreussen . . . 14 46 77 15 , 10 1 12 38 175 Brandenburg . . . 158 341 303 184 143 4 58 389 1191 Pommern .... 29 16 20 16 11 53 67 67 57 8 60 69 74 49 10 33 36 34 24 5 21 19 36 14 5 2 1 1 2 12 20 19 16 9 68 76 90 56 19 210 Posen 218 Schlesien .... 251 Sachsen 178 Schleswig-Holstein . 48 Hannover .... 9 5 11 28 40 41 33 28 26 21 14 21 11 14 14 1 1 6 12 6 39 40 42 1(19 Westfalen . 113 Hessen-Nassau . 120 Rheinprovinz . . 12 59 32 33 17 , 1 8 59 162 HohenzoUern . . — 1 — 1 — * 1 Summa • 307 |822 782 432 312 15 194 953 2864 Davon sind im Sommer- 1 1 1 Semester 1894 imma- 1 trikulirt worden • • 87 259 187 127 82 3 1 1 76 1 288 821 — 17 — III. Immatriknlirte NIcht-PrensKeii. Land. nach der Fakultät =5-5. OD JS o oa ■f.4 a philosophische 55 « s S S^* 0 0 — 0 §§1 0 0» 3 a 00 I. fiebrige Reichelander: Anhalt Baden Bayern Brannecbweig . . . Bremen ElsasB-Lothringen . . Hamburg Hessen, Grossherzogth. Lippe Lübeck Mecklenburg- Schwerin Mecklenburg - Strehlitz Oldenburg .... Renss ältere Linie . Reuss jüngere Linie Sachsen, Königreich Sachsen, Grossherzgth Sachsen-Altenburg . Sachsen -Koburg-Gotha Sachsen-Meiningen . Schaumburg-Lippe . Schwarzbg.- Rudolstadt Schwarzbg.-Sondersh. Waldeck .... Württemberg . . . 8 1 6 1 3 1 Summe I 2 1 1 4 15 21 11 5 7 21 17 1 8 10 1 9 4 11 16 11 2 4 8 6 1 5 10 4 3 6 7 7 4 3 9 4 2 7 3 6 2 4 1 1 4 6 2 1 4 1 3 2 1 22 3 4 11 4 1 2 1 30 11 4 2 2 2 2 1 1 15 11 1 3 1 5 1 1 3 1 3 3 1 3 1 1 3 2 1 1 1 3 ; 1 1 1 1 33 203 115 69 IL Sonttioe, vermals zum deotsclieii Bunde geMkige Linder: Oesterreich: a) Erzherzogthum . b) Böhmen .... c) Schlesien . . . d) Steiermark . . . Summe U 53 25 10 2 1 1 1 — 14 1 — 9 11 20 11 6 6 16 10 2 13 4 2 1 19 3 3 2 8 3 1 1 1 5 152 12 2 1 1 16 20 38 63 34 13 20 46 33 2 5 81 8 16 1 1 55 11 9 18 11 4 4 4 3 53 503 18 2 1 1 22 — 18 — -^ "■ 1 1 n lacli • { der Fak philo ultät »sophische Land. elisch- gische. • ja o CB OQ B Phllol. hichte. 4 • £ 1 • c • es evang theolo OB c S IS 0^ s "1 i§2 S S s 3 III. Uebrige europäteche Siaatmi: Belgien — 1 1 1 1 2 3 Bulgarien . . — 1 2 2 — — 2 0 Dänemark . . 1 2 —~ — 2 3 Frankreich . . -^ 2 — 3 — 3 0 Griechenland . — 1 2 2 — 2 5 Grossbritannien 1 5 9 6 — — 15 21 Italien . . . 1 1 2 3 2 1 — <— 5 9 Niederlande ^— 4 2 3 i 1 3 8 12 Oesterreich-Un^arn (so- weit vormals nicht zum deutschen Bunde ge- hörig) : a) Bukowina . . . — — 1 — — — 1 b) Galizien .... — 2 9 3 — 12 14 c) Siebenbürgen . . 2 1 — — — — 3 d) Ungarn . . . • 2 8 8 15 ^_^ — 15 33 Rumänien — 2 4 6 3 1 10 16 Russland 2 9 38 47 47 5 1 100 149 Schweden u. Norwegen 2 — — 2 1 — 3 5 Schweiz 10 12 4 13 4 17 43 Serbien — 1 1 ^^^^ _ 1 2 Spanien — 1 1 — 1 0 4M Türkei — 1 2 1 1 "~~ ^"^ 2 0 Summe III . 20 40 76 117 i 73 5 5 200 336 IV. Ausserearopäisohe ( Länder: Amerika 13 31 32 ' 18 8 58 102 Asien 3 6 2 2 1 4 13 Summe IV . 13 3 37 34 18 1 10 62 115 Hierzu Summe III 20 40 76 117 73 ' 5 5 200 336 „ II . 1 4 1 14 1 — 1 1 16 22 I . 33 203 115 69 53 5 1 25 152 503 Haupt-Summe . 67 250 229 234 145 ^ 20 31 430 976 Davon sind im Sommer- Semester 1894 imma- trikulirt worden i • • 22 91 81 67 44 9 14 134 328 — 19 — 3. Hörerzahl im Winter-Semester 1894/95. I. Summarische Uebersicht. A. Im Sommer-Semester 1894 sind immatrikulirt gewesen 3840 Davon sind a) verstorben 4 b) abgegangen 1. mit Exmatrikel .... 1088 2. auf Grund einer Anzeige 67 c) weggegangen ohne sich abzumelden und daher gestrichen 53 d) gestrichen auf Grund des § 13 der Vor- schriften f&r die Studirenden etc. vom 1. Oktober 1879 150 e) gestrichen aus sonstigen Gründen . . 69 zusammen 1431 Es sind demnach geblieben 2409 Dazu sind in diesem Semester gekommen .... 2398 DieGesammtzahlderimmatrikulirten Studirenden beträgt daher 4807 Die theologische Fakultät ^ählt: j^[^^^^^^^^^^^ ^,3 TAI • • X- u J:^ u i^K4. xui^ f Preussen . . 1225 Die juristische Fakultät zählt: { Njchtpreussen 392 1617 Die medimische Fakultät zählt: j SprTussen 291 1166 a) Preussen mit dem Zeugniss der Reife eines Gymnasiums 382 b) Preussen m. d. Zeugniss der Reife eines Realgymnasiums 229 c) Preussen m. d. Zeugniss der Reife einer Oberrealschule 16 d) Preussen ohne Zeugniss der Reife 390 1017 e) Nichtpreussen 534 1551 Die philosophische Fakultät zählt: sind obige 4807 B. Ausser diesen immatrikuliii;en Studirenden sind zum Hören der Vorlesungen berechtigt: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nicht- preussen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben 256 — 20 — Uebertrag 256 4807 2. Studireude der militärärztlichen BUdongs- Anstalten 263 3. Studirende der Technischen Hochschule . .1903 4. Studirende der Berg-Akademie 142 5. Studirende der Landwirthschaftl. Hochschule, welche im Besitz des Berechtigungsscheins zum einjährigen Militärdienst sind .... 561 6. Studirende der Thierärztlichen Hochschule . 415 7. Studirende der Akademie der Künste . . . 305 3846 Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin. . 8652 V^on diesen Berechtigten hören Vorlesungen: AA. Von den immatrikulirten Studirenden: in der theologischen Fakultät 471 in der juristischen Fakultät 1611 in der medizinischen Fakultät .... 1150 in der philosophischen Fakultät . . . . 1498 zusammen 4730 Vom Hören von Vorlesungen dispensirt sind: in der theologischen Fakultät 2 in der juristischen Fakultät 6 in der medizinischen Fakultät .... 16 in der philosophischen Facultät . . . . 63 zusammen 77 BB. Von den übrigen berechtigten Personen: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nicht- preussen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben 228 2. Studirende der militärärztlichen Bildungs-An- stalten 263 3. Studierende der Technischen Hochschule . . 18 4. Studirende der Berg-Akademie 19 5. Studirende der Landwirthscbaftlichen Hoch- schule 3 6. Studirende der Thierärztlichen Hochschule . 8 7. Studirende der Akademie der Künste . . . 1 zusammen Mfj Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vorlesungen hören, ist mithin 5270. — 21 II. Immatrlkiillrte Prenssen. evangelisch- theologische. nacl] i der Fak ultä isophit s t Provinz. • 00 00 * o OD a a • ■ o *- Pu2 PI« 3 philo • et *J K c es A .5 5« jche • .2 1 s 1 • c « c OB 3 • B B CO Oslpreussen .... 8 46 22 14 8 2 10 34 110 Westpreussen .... 18 65 71 19 16 13 48 202 Brandenburg .... 157 432 347 188 143 5 68 404 1340 Pommern 38 95 54 38 26 2 18 84 271 Posen 15 75 69 35 23 2 20 80 239 Schlesien 21 98 81 36 40 18 94 294 Sachsen 28 105 58 26 17 1 11 55 246 Schleswig-Holstein . . 11 26 20 5 6 6 17 74 Hannover 15 47 34 19 12 8 39 135 Westfalen 10 84 42 23 19 — 10 52 188 Hessen-Nassau . . . 17 55 29 21 17 1 5 44 145 Rheinprovinz .... 12 97 48 34 20 2 10 66 223 Summa . . 350 1225 875 458 347 15 197 1017 3467 Davon sind im Winter- Semester 1894/95 im- matrikulirt worden 154 687 344 140 125 7 68 340 1525 :: 22 — ni. Immatrlknllrte Nlcht-Prensaen. nach de I ' Fakultä philosophii • t 1 Mi • 9 sehe 1 • • 'S © M i 1 X * Land. evangelisc theologisc o (B c O c M 9 B O M _: « SS §21 »1 Ol 0 - 1 • o c c i 9 94 ■ B s 1. Uebrfge Reichsländer : Anhalt 5 10 3 3 3 ^~ 2 8 26 Baden 3 33 12 8 3 2 3 16 64 Barern 7 43 26 13 8 2 23 99 Braunschweig . . . 5 23 9 6 5 3 14 51 Bremen 1 9 1 4 3 1 8 19 ElsasB-Lothringen . . 6 15 2 7 2 9 32 Hamburg 1 27 9 8 9 17 54 Hessen, Grossherzogtfi. 1 22 5 8 7 1 2 18 46 Lippe 6 — 1 1 1 Lübeck 3 2 1 4 7 10 Mecklenburg - Schwerin 3 22 10 4 4 4 12 47 Mecklenburg-Strelitz . 2 2 3 — 2 3 5 12 Oldenburg 2 10 6 1 1 2 20 ReuBS jüngere Linie . — 3 ' 1 1 4 Sachsen. Königreich . 4 43 15 12 3 1 2 18 80 Sachsen, Grossherzgth. 1 8 2 2 1 1 4 15 Sachsen-Altenburg . . 5 3 2 2 10 Sachsen-Koburg- Gotha 2 11 2 3 2 5 20 Sachsen-Meinigen . . 3 3 4 — 3 3 13 Schaumburg-Lippe . . — — 1 1 1 3 3 Schwarzbg.-Rudol Stadt 1 1 — 1 — 1 3 Schwarzbg. - Sondersh. 1 2 1 — 1 1 5 Waldeck 1 3 2 — — — — — 6 Württemberg .... 3 31 23 3 3 2 1 1 66 Summe I . . 52 335 138 88 62 6 31 187 712 II. Sonstige, vormals zum deutschen Bunde gehörige Länder: Luxemburg .... 1 1 2 ^^ 2 4 Oesterreich : a) Erzhcrzogthum . 1 2 1 6 2 1 9 13 b) Böhmen .... 2 1 1 4 4 c) Krain — — — — — d) Mähren .... — 1 — ^— 1 1 e) Schlesien . . . — — _^^ 1 — 1 1 f) Steiermark . . . — — ^ — — — g) Tirol — — — — Summe IL . . 1 3 2 11 4 1 1 17 23 23 — " nach dei •Fak :alt&t « o bo So ^ .£3 • o OB « • ja o CO 0 tu s philo »sophische Land. -32 S ja ■ • 9 Mathematik nnd Natur- wissenschaften. Camerallen und Landwirtb- schaft. Pharmacie und Zahnheilkunde. • a 9 i s « 9 • et B a CO fll. Uebrige europüsche Staaten: Belgien — 1 1 — 1 2 Bnlgarien — 1 3 2 1 1 — 4 8 Dänemark 1 1 — 2 Frankreich — — — 0 1 6 6 Griechenland .... 2 — ^— — 2 6ro88britannien und Ir- land 1 2 7 11 6 •— 17 27 Italien 1 1 5 4 — 4 11 Niederlande .... — 1 5 4 4 ^ 2 10 16 Oesterreich-Ungarn (so- weit vorm. nicht zum deutschen Bunde ge- hörig): . . , . . ai Bukowina . . . 1 — 1 1 — 1 3 b) Dalmatien . . . — e) Gallzien ^ . . . 2 2 15 2 2 19 23 d) Siebenbürgen . . 2 — 2 — 4 e) Ungarn .... 3 10 6 9 1 10 29 Rumänien 2 5 1 — 1 7 9 Rossland 2 8 31 58 49 8 2 117 158 Schweden u. Norwegen 1 1 4 3 2 — 5 11 36 17 7 14 9 ■ 23 83 Serbien — — ^_ — Spanien — 2 1 1 3 Türkei 2 2 1 , 1 2 6 Summe TU. . . 47 50 79 133 78 11 5 227 403 IV. Aussereuropäische Länder: Afrika — — — — Amerika 23 2 67 71 21 7 99 191 Asien — 2 5 3 1 4 11 Australien — — — 23 4 72 74 21 8 ... 103 202 Hierzu Summe III . . 47 50 78 133 78 11 5 227 403 „ II . . 1 3 2 11 4 1 1 17 23 . I . . 52 335 138 88 62 6 31 187 712 Haupt-Summe . . 123 392 291 306 165 26 37 534 1340 Davon sind im Winter- Semester 1894/95 im- matrikulirt worden. 96 297 189 181 75 19 16 291 873 2« — 24 — T. Promottoneii. 1. Ehrenpromotionen. a) Zum Doktor der Theologie: Oldenberg, Friedrich, Prediger a. D. und gescliäftsffihreDder Sekretär des Central-Ausschusses für innere Mission zu Berlin, am 31. Oktober 1894. b) Zum Doktor beider Rechte: von Schelling, Hermann, Königl. Preuss. Staats- und Justiz- minister zu Berlin, am 19. April 1894. c) Zum Doktor der Philosophie: Fontane, Theodor, Schriftsteller zu Berlin, am 8. November \^A. 2. Promotionen. a) Zu Ucentiaten der Theologie: Promotionen zu Licentiaten der Theologie haben nicht stattgefunden. b) Zum Doktor boider Rechte sind promovirt worden: 1. Göppert, Heinrich, aus Breslau, Dissert.: Zur rechtlichen Natur der Personenbeförderung auf Eisenbahnen, am 19. April 1894. 2. Immerwahr, Walter, Dr. phil., aus Breslau, Dissert.: Actio praejudicialis und Feststellungsklage, am 18. Juli 1894. 3. Eck, Walther, aus Berlin, Dissert.: Indignität und Ent- erbung, am 21. Juli 1894. 4. Hanau, Hermann, aus Frankfurt a. M , Dissert. : Die Voraus- setzungen, unter welchen nach gemeinem Recht der Man- dant für Schaden haftet, welcher dem Mandatar bei Aus- führung seines Auftrages erwächst, am 21. Juli 1894. 5. Kekule, Stephan, Dr. phil, aus Gent, Belgien, Dissert. Die Schadenersatzpflicht des Mandanten nach gemeinem Recht, am 10. Oktober 1894. 6. Wolff, Martin, aus Berlin, Dissert.: Das beneficium excussionis realis, am 3. November 1894. 7. Seeliger, Arthur, aus Schlesien, Dissert : Der „Erfolg*' als Voraussetzung der grossen Havarei, am 15. Dezember l^- — 25 — 0) Zu Doktoren der Modiziii sind promovirt worden: 1. Favre, Georg, aus Posen, Dissert.: Ueber Höhleubildung im Rückenmark, am 12. April 1894. 2. Lichtenstein, Jacob, aus Odessa, Dissert.: Beiträge zur Kenntniss der Nabelhernien der Erwachsenen, am 12. April 1894. 3. Binkin, Mendel, aus Witebsk, Dissert.: Ueber das Ver- halten des Zirkulationsapparates bei Diabetes mellitus, am 12. April 1894. 4. Loos, Otto, aus Württemberg, Dissert.: Der Hypnotismus und die Suggestion in gerichtlich -medizinischer Beleuch- tung, am 24. April 1894. 5. Moxter, Wilhelm, aus Hahnheim, Dissert.: Ueber die oculo-pupillären Symptome bei Lähmungen der oberen Extremität, am 24. April 1894. 6. Kruger, Otto, aus Schudereiten, Dissert.: Ueber die Pupillarreaktion nebst Mittheilung eines Falles von ein- seitiger reflektorischer Pupillenstarre, am 24. April 1894. 7. Zeller, Martin, aus Oranienburg, Dissert.: Zur Kenntniss der Raynaud'schen Gangrän, am 24. April 1894. 8. Katz, Julius, aus Grünberg, Dissert.: Einfluss der Harz- burger Cordo-Quelle auf den Stoffwechsel im menschlichen Körper, am 27. April 1894. 9. Elkind, Ludwig, aus Russland, Dissert.: Die Behandlung des Keuchhustens mit Chinin, am 4. Mai 1894. 10. Fridmon, Eschoua, aus der Türkei, Dissert.: Beiträge zur Erkenntniss des Spasmus nutans, am 4. Mai 1894. 11. Stumpff, Otto, aus Seelow, Dissert: Ueber Refrakturen der Patella durch Muskelzug, am 4. Mai 1894. 12. Ramrath, Albert, aus Brilon, Dissert.: Ueber Wander- niere, am 4. Mai 1894. 1.3. Wentzel, Georg, aus Pillnitz, Dissert.: Ein Fall von Dystrophia muscularis progressiva juvenum mit Gesichts- betheiligung, am 11. Mai 1894. 14. Fischkin, Elias, aus Krementschug, Dissert : Ueber die Beziehungen der Hysterie zu den gynäkologischen Ope- rationen, am 11. Mai 1894. — 26 — 15. Philipp, Adolph, aas Crone a. d. Brahe, Dissert.: Kritische Darstellung der neueren Theorien der Basedow'schen Krankheit, am 11. Mai 1894. 16. Arndt, Max, aus Deutsch-Krone, Dissert.: Zur Pathologie des Kleinhirns, am 25. Mai 1894. 17. Kob, Johannes, aus Stolp i. Pomm., Dissert.: Die Be- deutung des Gronokokkennachweises fär die gerichtUche Medizin, am 5. Juni 1894. 18. Heyn, Justus, aus Kantreck i. Pom , Dissert.: Ein Beitrag zur Lehre vom Muskel - Echinokokkus, am 5. Juni 1894. 19. Voigt, Walter, aus Eisleben, Dissert.: üeber die Badikal- Operation der Hydrocele testis, am 5. Juni 1894. 20. Israel, Eugen, aus Spandau, Dissert.: Zwei Fälle von Hypertrophie der männlichen Brustdrüsen, am 5. Juni 1894. 21. Müller, Eobert Franz, aus Berlin, Dissert.: Ueber das Verhalten der Leukocystose nach Bakterieninjektioneii. am 5. Juni 1894. 22. Moser, Ernst, aus Sorau, Dissert.: Ueber Dupuytren'scbe Fingerkontrakturen und deren Operationen, am 8. Juni 1894. 23. Richter, Friedrich, aus Loquard, Dissert.: Ein Fall ?od geheilter üreterfistel, am 8. Juni 1894. 24. Laese, Oskar, aus Schoenfliess, Dissert.: üeber Larynx- Papillome bei Kindern, am 15. Juni 1894. 25. Holzmann, Max, aus Konitz, Dissert.: Zur klinischen Kenntniss der akuten P^ndokarditis, am 15. Juni 1894. 26. Behrens, Alexander, aus Wittenberge, Dissert: üeber primäre tuberkulöse Darminfektion des Menschen, am 15. Juni 1894. 27. Lackner, Georg, aus Bartenstein, Dissert.: üeber zwei Fälle von Paranoia mit Gedankenlautwerden, am 15. Juni 1894. 28. Re ichel, Richard, aus Bartenstein, Dissert.: Zur Literatur- geschichte der antiken Arzneimittellehre nebst einem Theil des Revocativum memoriae des Johannes deSancto Amando (XIII. Jahrhundert), am 22. Juni 1894. 29. Stuertz, Ernst, aus Berlin, Dissert.: Stenose und Ob- literation der Aorta an der Einmündungsstelle des Doctns Botalli, am 22. Juni 1894. — 27 — oO. Saül, Ephraim, ans Birnbaum, Dissert.: Untersuchungen über Katgut-Desinfektion, am 10. Juli 1894. 31. Hnber, Oskar, aus Stuttgart, Dissert: Zur pathologischen Anatomie der multiplen Sklerose des Rückenmarkes, am 13. JuH 1894. 32. Heide mann, Max, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Todes- ursache nach der Ascites-Punktion bei Leber-Cirrhose, am 13. Juli 1894. 33. Kuhn, Philalethes, aus Berlin, Dissert.: Tabes und Lues, am 13. Juli 1894. 34. Lind, Alfred, aus Minnesota U. S. A., Dissert.: Zur chirurgischen Behandlung von Ulcus ventriculi, am 13. Juli 1894. 35. Apolant, Ernst, aus Beigard, Dissert.: Hemiplegie nach Diphtheritis, am 13. Juli 1894. 36. Schneider, Richard, aus Binde (Altmark), Dissert.: Ueber die Stickstoff-Bilanz bei Kranken, die an Herz- klappenfehlern leiden, am 13. Juli 1894. 37. Crampe, Theodor, aus Halberstadt, Dissert: Ueber zwei Fälle von Imbecillität, am 20. Juli 1894. 38. Grohmann, Max, aus Gr. Poserin, Mecklenburg, Dissert: Beiträge zur Aetiologie und Symptomatologie des Morbus Basedowii, am 20. Juli 1894. 31). Janssen, Theodor, aus Marienhafe, Hannover, Dissert.: Ueber Muskelatrophien bei Gelenkaffectionen, speziell bei dem chronischen Gelenkrheumatismus, am 20. Juli 1894. 40. Friedrich, Gustav, aus Wadem (Rheinland), Dissert.: Ueber Delirium tremens bei Verletzungen, am 27. Juli 1894. 41. Fischer, Wilhelm, aus Paris, Dissert.: Ueber den Tod darch Sturz aus der Höhe in gerichtlich-medizinischer Be- ziehung, am 27. Juli 1894. 42. Obst, Curt, aus Görlitz, Dissert: Beitrag zur Trans- plantation dicker Hautlappen, am 27. Juli 1894. 43. Krüger, Fried*ich, aus Anklam, Dissert.: Die primären Bindegewebsgeschwülste des Magendarmkanals, am 31. Juli 1894. 44. Lieberkähn, Richard, aus Magdeburg, Dissert.: Die — 28 — historische Entwickelung der operativen Behandlung der Gallensteine, am 31. Juli 1894. 45. Gust, Hans, aus Lauban i. Schlesien, Dissert.: Ueber Wild- vergiftung, am 31. Juli 1894. 46. Grotjahn, Alfred, aus Schiaden am Harz, Dissert.: Bei- trag zur Lehre von der Purpura, am 31. Juli 1894. 47. Di eckhoff, Max, aus Breslau, Dissert.: Ueber drei Fälle von Aphasie, am 7. August 189J. 48. Geige, Richard, aus Schwedt a. d. 0., Dissert.: Ueber chirurgische Eingriffe am Bückenmark, am 7. August 1894. 49. Binder, Ernst, aus Braunschweig, Dissert.: Ueber Myo- klonie, am 7. August 1894. 50. Dreising, Joachim, aus Merseburg, Dissert.: Ueber Ver- letzungen des Uterus, am 7. August 1894. 51. Marcus, Callmann, aus Schubin, Dissert.: Zur TechDik der Darmnähte, am 7. August 1894. 52. Hoff mann, Wilhelm, aus Cassel, Dissert.: Ueber die Frage der Eegeneration des Rückenmarks, am 7. August 1894. 53. Becker, Theophil, aus Michelstadt im Odenwald, Dissert: Ueber Psychosen beim Militär, am 7. August 1894 54. Störmann, Wilhelm, aus Schmallenberg i. W., Dissert.: Ueber Entzündungen, insbesondere Augenentzündungen. hervorgerufen durch Raupenhaare, am 7. August 1894. 55. Lent, Georg, ausRottstock (Kreis Zauche-Belzig), Dissert.: Ueber die Aetiologie der multiplen Sklerose, am 10. August 1894. 56. Melo t de Beauregard, Louis, aus Waltershausen, Dissert,: Ueber einen Fall Friedreich'scher Krankheit mit Stönmgen der Sensibilität, am 10. August 1894. 57. Barack, Hans, aus Rastatt, Dissert.: Ueber plötzUchen Tod durch Thyranshj pertrophie in gerichtlich-medizinischer Beziehung, am 10. August 1894. 58. Hübener, Erich, aus Most, Dissert.: Ueber die Unter- scheidung von Hautverbrennungen und ihnen ähnlichen Hautkrankheiten in gerichtlich- medizinischer Beziehung, am 10. August 1894. 59. Westenhoeffer, Max. aus Ansbach, Bayern, Dissert.: Tabes dorsalis und Syphilis, am 10. August 1894. — 29 — 60. Thummel, Karl, aus Freiberg, Dissert.: Ueber Icterus in der Fiiihperiode der Syphilis, am 14. August 1894. Gl. Henneberg, Bruno, aus Magdeburg, Dissert.: Beiträge zur Entwickelungsgeschichte des Unterkiefers beim Menschen, am 14. August 1894. 62. Brieske, Max, aus Schadwalde, Dissert.: Myom und Schwangerschaft, am 14. August 1894. GB. Doeblin, Albert, aus Berncastel a. d. Mosel, Dissert.: Die Amennorrhoe und ihre Behandlung mit Elektrizität, am 14. August 1894. C4. Rettig, Richard, aus Lassowko, Posen, Dissert.: Ueber angeborene Nabelschnurbrüche und ihre operative Be- handlung, am 14. August 1894. 65. Aronsohn, Oskar, ans Graudenz, Dissert.: Ueber Heredität bei Epilepsie, am 14. August 1894. G6. Littaur, Eugen, aus Oppeln, Dissert.: Das Antrum Highmori, seine Gestalt, Grösse und Zugänglichkeit, am 14. August 1894. 67. Hirsch, Victor, aus Tasdorf, Dissert.: Ein Beitrag zur Prognose der Diphtherie, am 9. Oktober 1894. 68. Rosenbaum, Bernhard, aus Mewe, Dissert.: Aeltere Fieberhypothesen, am 9. Oktober 1894. 69. Valentin, Fritz, aus Berlin, Dissert.: Ist die tuberkulöse Pneumonie eine Mischinfektion? am 12. Oktober 1894. 70. Josipovici, Sando S., aus Jassy, Dissert : Ein Fall von Urämie, am 12. Oktober 1894. 71. Richter, Richard, aus Loquard, Dissert.: Der Verlauf der Geburt bei Vagina septa, am 12. Oktober 1894. 72. Moses, Georg, aus Berlin, Dissert.: Zur Kenntniss des Erythema nodosum, am 26. Oktober 1894. 73. Schwab, Arthur, aus Mannheim, Dissert: Ueber die Ent- bindung durch bimanuelle Expression in Narkose bei Schädel-, Vorderhaupts- und Gesichtslagen, am 26. Oktober 1894. 74. Thorn, Julius, aus Wetzlar, Dissert.: Zur Genitaltuber- kulose des Weibes und zui* Frage der intrauterinen Ueber- tragbarkeit der Tuberkulose, am 2. November 1894. — 30 — 75. Rietz, Emil, ans Berlin, Dissert.: Beitrag zur Kritik der balkeulosen Gehirne, am 2. November 1894. 76. Joseph, Enist, ans Breslau, Dissert.: Ein Beitrag zur Kenntniss der Hemiatrophia faciei, am 20. November 1894. 77. Santo Domingo, Luis F., aus Monyros, Dissert.: Ueber angeborene Hornhauttrübungen, am 4. Dezember 1894. 78. nie, Otto, aus Berlin, Dissert.: Beiträge zur Kemitniss der Aneurysmen, am 4. Dezember 1894. 79. Matern, Georg, aus Ostpreussen, Dissert : Aus dem Revocativum memoriae des Johannes de Sancto AmaDdo. am 4. December 1894. 80. Hochstetter, Ernst, aus Württemberg, Dissert.: Ein Fall von Morphinismus mit Chorea in der Abstinenzperiode, am 18. Dezember 1894. 81. Rauschke, Max, aus Köslin, Dissert.: üeber zwei Fälle von entzündlichem Exophthalmus mit todtlichem Ausgange, am 18. Dezember 1894. 82. Wo da, Clemens, aus Westpreussen, Dissert : Erkrankungen der Haut mit Bezug auf die Enquete des Kaiserlichen Gesundheitsamtes den denaturirten Spiritus betreffend, am 18. Dezember 1894. 83. Abraham, Otto, aus Berlin, Dissert.: üeber den Erfolg der künstlichen Frühgeburt, am 21. Dezember 1894. 84. Liesegang, Fritz, aus Techow in der Priegnitz, Dissert.: Ein Beitrag zur Behandlung der Coxitis tuberculosa, am 21. Dezember 1894. 85. Goldstein, Georg, aus Oppeln, Dissert. : Ueber Lähmungen des Nervus radialis in Folge von Frakturen des Humerus, am 21. Dezember 1894. 86. Petzold, Friedrich, aus Doberan, Dissert: üeber die Schrift des Hippokrates „Von der Lebensordnung in akuten Krankheiten u. s w.", am 21. Dezember 1894. 87. Orschansky, Laiba, aus Jekaterinoslaw, Dissert: Ueber die Ulnarisanalgesie als Tabessymptom, am 8. Januar 1895. 88. Berger, p]rich, aus Ijuckau N.-L., Dissert: Die Schuss- verletzungen der Haut, am 22. Januar 1895. 89. Liepmann, Hugo Karl, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Delirien der Alkoholisten, am 22. Januar 1895. — 31 >- 90. Kops, Konrad, aus Döbeln, Dissert.: Ueber die Schuss- verletzungen desHerzens und derGefässe, am22. Januar 1895. Ol. von Drygalski, Wilhelm, aus Dresden, Dissert: Ueber Verletzungen durch Luftdruckschwankungen, am 22. Januar 1895. 92. Niedendarp, Friedrich, aus Nemden, Dissert.: Ein neuer Fall von Thomsen'acher Krankheit, am 22. Januar 1895. 93. Jankelowitz, Adolf, aus Neustadt Ostpr., Dissert.: Zur Entwickelnng der Bauchspeicheldrüse, am 1. Februar 1895. 94. Fälleborn, Friedrich, aus Kulm, Dissert.: Beiträge zur Entwickelnng der Allantois der Vögel, am I.Februar 1895. 95. Schnelle, Walter, aus Rostock, Dissert.: Die Chirurgie des Johannes Mesue jun., am 1. 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Graetz, Emil, aus Sommerfeld, Dissert: Blutungen als diagnostisches Hilfsmittel in der Gynäkologie, am 8. Fe- bruar 1895. U)4. Plathner, Friedrich, aus Euskirchen, Dissert.: Ueber das Zusammen vorkommen von tabes dorsualis und In- sufficienz der Aortenklappen, am 15. Februar 1895. — 32 — 105. Bloch, Ernst, aus Berlin, Dissert: Zar Eenntniss der Nabelschnurbrüche, am 15. Februar 1895. 106. G r u m m e , Friedrich, aus Gera, Dissert. : Ueber einen Fall von Kleinhimtnmor, am 22. Februar 1895. 107. Weber, Hermann, aus Neu-Ruppin, Dissert.: Historische Entwickelung der Ansichten über die Erwärmung der Ge- schosse und ihre Ursachen, am 22. Februar 1895. 108. Hochheime r, Q^org, aus Zeitz, Dissert.: Der gegen- wärtige Stand der Peritonilisfrage, am 22. Februar 1895. 109. Nüsse, Siegfried, aus Strelitz in Mecklenb., Dissert.: Kritische Beurtheilung der Ansichten über Grösse und Form der Ein- und Ausschuss-Oeffnung und ihres gegenseitigen Verhältnisses, am 22. Februar 1895. 110. 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Kahle, Bernhard, aus Köslin, Dissert.: Ueber zwei Fälle von Tuberculosis conjunctivae, am 8. März 1895. 119. Ihm, Eduard, aus Schwetzingen, Dissert.: Beitrag znr — 33 — manuellen Umwandlung von Gesichtslagen in Hinterhaupts- lagen, am 8. März 1895. 120. Galisch, Adolf, aus Schlesien, Dissert.: Ein Fall von Echinococcus der gesammten Bauchhöhle, am 8. März 1895. 121. Baron Küster, Felix, aus Strehlen, Kgr. Sachsen, Dissert: Die klinische Bedeutung der Halsrippen, am 8. März 1895. 122. Grotthoff, Franz, aus Greven, Dissert : Ueber einen Fall von Sogn. fötaler Rachitis, am 8. März 1895. 123. Katerbau, Paul, aus Jüterbogk, Dissert.: Beitrag zur Aetiologie des Diabetes mellitus, am 8. März 1895. 124. Schrecker, Kurt, aus Seehausen, Dissert.: Zur Prognose der Kopfschussverletzungen, am 8. März 1895. 125. Weithörner, Gustav, aus Enger i. Westfalen, Dissert: Ein Fall von Coma diabeticum mit Hämoglobinurie und Anurie, am 15. März 1895. 126. Ratner, Salomon, aus Mohileff a. Dniepr, Dissert.: Ueber postthemiplegische Bewegungsstörungen, am 15. März 1895. 127. Herms, Franz, aus Bohne, Prov. Sachsen, Dissert: Bei- trag zu den Störungen des Kehlkopfes bei Tabes, am 15. März 1895. 128. Ehlers, Hans, aus Zwickau, Dissert: Zur Pharmakologie des Mittelalters, am 15. März 1895. 129. Wolff, Richard, aus Finsterwalde i. L., Dissert: Ueber das Flimmerepithel der üterusschleimhaut, am 15. März 1895. 130. Hahn, Robert, aus Hof i. B., Dissert: Zur Pathologie und Therapie des Genu valgum, am 15. März 1895. 131. Katzenelson, Meier, aus Russland, Dissert: Ueber den Mechanismus der Frakturen des Beckenringes und der Verletzungen der Hamorgane, am 22. März 1895. 132. Stöltzner, Wilhelm, aus Berlin, Dissert: Ueber die An- wendbarkeit der vertikalen Extension bei der Behandlung von Oberschenkelfrakturen rachitischer Kinder, am 22. März 1895. 133. Margaritti, Menelaos, aus Ochrida, Dissert: Ueber die Netzhautentzündung bei angeborener Lues, am 22. März 1895. — 34 — 134 Garlipp, Otto, aus Osterburg, Dissert.: üeber KesektioD bei Kniegelenks tuberkulöse, am 22. März 1895. 135. Vollmer, Paul, aus Braunschweig, Dissert.: Ueber das Zustandekommen der Querbrüche der Patella, am 22. März 1895. 136. Saland, Arthur, aus Berlin, Dissert.: Die Chirm-gie des Jamerius nach den Fragmenten bei Guy de Chauliac, mn 22. März 1895. 137. Wolff, Hermann, aus Saarburg, Dissert.: üeber Pseudo- bulbaerparalyse, am 28. März 1895. 138. Freudenstein, Gustav, aus Mark. Friedland, Westpr., Dissert.: üeber Fieber und fieberhafte Komplikationen bei pemiciöser Anämie und Leukämie, am 28. März 1S95. 1.39. Peters, Arno, aus Obornik, Dissert: üeber Immuni- sirungs- und Heilversuche von Tetanus bei weissen Mäusen, am 28. März 1895. 140. Blümchen, Erich, aus Neu-Körtnitz, Dissert: Ueber Sandbäder, am 28. März 1895. 141. Massmann, Wilhelm,ausTelgte, Dissert: Die Laparotomie bei Scliussverletzungen des Abdomens, am 28. März 1895. 142. Ziegenhagen, Paul, aus Westpreussen, Dissert: Bei- träge zur Anatomie der Fischaugen, am 28. März 1895. 143. Brückner, Ernst, aus Mecklenburg, Dissert.: üeber den Tod durch Ertrinken, am 28. März 1895. 144. Frohse, Friedrich, aus Prov. Sachsen, Dissert: Die oberflächlichen Nerven des Kopfes, am 28. März 189;'). d) Zu Doktoren der Philosophie sind proraovirt worden: 1. Rose, Frederick, aus Gateshead-on-Tyne, Dissert.: Ein- wirkung des tfj Gumylhydrazins auf Zuckerarten, Ketone und Aldehyde, am 7, April 1894. 2. Pichtos, Nikolaus M., aus Metzowon, Dissert.: August Wilhelm von Schlegers aesthetiscbe Ansichten, am 11. April 1894. 3. Michaelis, Paul, aus Pyrmont, Dissert.: Beiträge zur gewichtsanalytischen Bestimmung des Arsens und dessen Trennung von anderen Elementen, am 18' April 1894. — 35 — « 4. Banse, Guido, aus Bernburg, Dissert.: Ueber einige Ab- kömmlinge des p.-Cyantoluols, am 25. April 1894. 5. Weberbauer, August, aus Breslau, Dissert. : Beiträge zur Samenanatomie der Nymphaeaceen, am 28. April 1894. 6. Kolsen, Adolf, aus Schwerin a. W., Dissert.: Guiraut von Bornelb, der Meister der Trobadors, am 2. Mai 1894. 7. Mozkin, Israel, aus Kiew, Dissert.: Ueber Kondensations- produkte von Phosphaten, Arsenaten oder Nitraten der Alkalien mit Chromaten oder Sulfaten derselben, am 2. Mai 1894. 8. Supprian, Karl, aus Berlin, Dissert.: Beiträge zurKennt- niss der Thymelaeaceae und Penaeaceae, am 6. Juni 1894. 9. Oppenheimer, Karl, aus Berlin, Dissert.: Zur Kenntniss der Amidine und ihrer Kondensationsprodukte, am 6. Juni 1894. 10. von Laszczinski, Stanislaus, aus Grabow, Dissert.: Or- ganische Flüssigkeiten als Lösungsmittel für anorganische Salze, am 14. Juni 1894. U. Techow, Walter, aus Orteisburg, Dissert: Ueber die De- rivate des Dimethylalloxans, am 14. Juni 1894. 12. Lehmann, Max, aus Berlin, Dissert.: Ueber einige ge- schwefelte Abkömmlinge des Propylamins, am 20. Juni 1894. 13. Küntzel, Georg, aus Schroda, Dissert.: Ueber die Ver- waltung des Mass- und Gewichtswe§ens in Deutschland während des Mittelalters, am 20. Juni 1894. 14. Wygodzinski, Willy, aus Hirschberg i. Schi., Dissert.: Ueber altwürttembergische Gemeindegüterpolitik , am 4. Juli 1894. 15. Wendt, Ernst, aus Berlin, Dissert. : Arithmetische Studien über den letzten Fermat'schen Satz, welcher aussagt, dass die Gleichung a°=b° + c" fürn>2 in ganzen Zahlen nicht auflösbar ist, am 4. Juli 1894. 16. Sie wert, Paul, aus Berlin, Dissert. : Plantus in amphitruone Fabula quomodo exemplar Graecum transtulerit, am 4. Juli 1895. 17. Eeichmann, Gustav, aus Bromberg, Dissert: De Anaxi- menis Lampsaceni vita, am. 5. Juli 1894. 18. Dragendorff, Ernst, aus Livland, Dissert.: Ueber die — 36 — Beamten des deutschen Ordens in Livland während des 13. Jahrhunderts, am 5. Juli 1894. 19. Siepert, Panl, aus Berlin, Dissert.: Petrographisehe Untersuchungen an alten Ergussgesteinen aus der argen- tinischen Bepublik, am 11. Juli 1894. 20. Loewe, Heinrich, aus Gross-Wanzleben, Prov. Sachseo, Dissert.: Richard von San Germano und die ältere Re- daktion seiner Chronik, I. Theil, am 11. Juli 1894. 21. Biermann, Hugo, aus Crefeld, Dissert.: Zur Kennlniss der Thiosemicarbazide der Naphtalinreihe, am 18. Juli 1894. 22. Altenkrüger, Ernst, aus Berlin, Dissert.: Friedricli Nicolai's Jugendschriften, am 18. Juli 1894. 23. Czechowski, Alexander, ausChröstowo (Posen), Dissert,: SamueFs von Skrzypna Twardowski „Wojna Domowa'*, am 18. JuU 1894. 24. Müller, Hermann, aus Holzminden, Dissert.: Ueber Para- phenylphenylenhydrazin, am 18. Juli 1894. 25. Hunsalz, Paul, aus Memel, Dissert.: Ueber den Hydra- zidracetaldehyd (Hydrazinoäthanal), am 25. Juli 1894. 2ü. Nachstädt, Wilhelm, aus Berlin, Dissert: De altera Plu- tarchi declamatione quae est „de Alexandri fortuna", am 25. Juli 1894. 27. Zumetikos, Alexander M., aus Macedonien, Dissert.: De Alexandri Olympiadisque epistularum fontibus et reliqDÜs. am 25. Juli 1894. 28. Heller, Hans, aus Dresden, Dissert.: Ueber die Einwirkung von Amidoacetal auf Anisaldehyd, Salicylaldehyd, Anisyl- chlorid und Salicylsäuremetliylester, am 25. Juli 1694. 29. Löwenstein, Ernst, aus Witten, Dissert. : Ueber die Kon- stitution der Thiocarbizine, am 1. August 1894. 30. Romberg, Julius, aus Meiningen, Dissert.: Petrographisehe Untersuchungen an Diorit-, Gabbro-und Amphibolitgesteinen aus dem Gebiete der argentinischen Republik, am 1. Au- gust 1894. 31. Biosfeld, Paul, aus Kurland, Dissert.: Ueber deuEinflass von Säuren, Basen, Salzen und anderen Stoffen auf die Drehung des Asparagins, am 1. August 1894. 32. Hancock. A. B. Harris, aus Charlottesville, U. S. A., — 37 — Dissert.: EineFonn des Additionstheorems für hyperellip- tische Funktionen erster Ordnung, am 1. August 1894. 33. Schulz, Hans, aus Berlin, Dissert.: Peter von Murrhone (Papst Coelestin V), I. Thl., am 8. August 1894. 34. Kunze, Gustav, aus Neubeesen, Dissert.: Beitrag zur Eenntniss der Amidine und deren Eondensationsprodukte, am 8. August 1894. 36. Illgen, Hermann, aus Erimmitschau (Sachsen) Dissert.: Beitrag zur Eenntniss stereoisomerer Thiosemicarbazide, am 8. August 1894. 36. Alexander, Walter, aus Brooklyn, Dissert.: Ueber die Eondensationsprodukte des Amidoacetals mit den Chloriden der drei Phtalsäuren, aus 8. August 1894. 37. Wobbermin, Georg, aus Stettin, Dissert: Die innere Er- fahrung als Grundlage eines moralischen Beweises für das Dasein Gottes. Eine methodologische Studie, am 13. Au- gust 1894. 38. Bachrach, Gregor, ausEowno, Bussland, Dissert. : üeber die Einwirkung von Brom auf Aethyl- und PhenylsenfÖl, am 13. August 1894. 39. Neck er, Earl, aus Berlin, Dissert. : Zur Ausgleichung von Massenbeobachtungen atmosphärischer Lichterscheinungen, am 13. August 1894. 40. Breasted, J. Heinrich, aus Rockford, Amerika, Dissert : De Hymnis in solem sub rege Amenophide IV conceptis, am lö. August 1894. 41. Schmidt, Bernhard, aus Westfalen, Dissert.: Der Vo- kalismus der Siegerländer Mundart, am 22. September 1894. 42. Vukicevic, Petar L., aus Serbien, Dissert.: Die Invarianten der linearen homogenen Differential - Gleichungen n*®' Ordnung, am 29. September 1894. 43. Zermelo, Ernst, aus Berlin, Dissert.: Untersuchungen zur Variationsrechnung, am 6. Oktober 1894. 44. Jahn, Eduard, aus Berlin, Dissert.: Holz und Mark an den Grenzen der Jahrestriebe, am 13. Oktober 1894. 4o. Buchwald, Johannes, aus Berlin, Dissert: Die Vor- bereitungsmittel der Leguminosen des tropischen Afrika, am 31. Oktober 1894. — 38 — 46. Silberstein, Ludwig, aas Warschau, Dissert: üeber die mechanische Auffassung elektromagnetischer Erscheinungen in Isolatoren und Halbleitern, am 22. November 1894. 47. Gensei, Walter, aus Leipzig, Dissert.: Johann Friedrich von Croneck, sein Leben und seine Schriften, am 22. No- vember 1894. 48. von Sommerfeld, Wilhelm, aus Stettin, Dissert: Die Beziehungen zwischen den deutschen und pommerschen Slaven bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts, am 28. No- vember 1894. 49. Montgomery, Thomas, aus Philadelphia, Dissert. : Sticho- stemma eilhardi nov. gen. nov. spec. Ein Beitrag zur Eenntniss der Nemertinen, am 5. Dezember 1894. 50. Eberlein, Richard, aus Gr.-Salze, Dissert.: üeber die im Wiederkäuermagen vorkommenden ciliaten Infusorien, am 5. Dezember 1894. 51. Beensch, Leo, aus Posen, Dissert.: Ueber die Giukoside einiger Alkohole und Oxysäuren, am 12. Dezember 1894. 52. von der Leyen, Friedrich, aus Charlottenburg, Dissert.: Des armen Hartmann Rede vom Glouven, am 15. De- zember 1894. 53. Hempel, Hans, aus Stralsund, Dissert.: Ueber 4. Alkyl- thiosemicarbazide, am 15. Dezember 1894. 54. Asbrand, Ernst, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Ein- wirkung von Brom auf Methylsenföl, am 17. Dezember 1894. 55. Seyferth, Paul, aus Langensalza, Dissert.: Sprache und Metrik des mittelenglischen Gedichtes , J^e morte Arthur^*, am 17. Dezember 1894. 5G. Dyckerhoff, August, aus Biebrich a, Rh., Dissert.: Zar Charakteristik der Oxysäuren, am 19. Dezember 1894. 57. Springer, Hermann, aus Döbeln, Dissert: Das alt- provengalische Klagelied mit Berücksichtigung der ver- wandten Litteraturen, am 19. Dezember 1894. 58. Dahms, Albert, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Gefrier- punkte einiger binärer Gemenge heteromorpher Substanzen, am 19. Dezember 1894. 59. Roessler, Friedrich, aus Frankfurt a. M., Dissert. :Synthese einiger Erzmineralien und analoger Metallverbindungen — 39 — durch Auflösen und Erystallisirenlassen derselben in ge- schmolzenen Metallen, am 9. Januar 1895. 60. Müller, Erich, aus Chemnitz, Dissert.: lieber Reduktion von Orthonitrobenzonitril, am 9. Januar 1895. 61. Bauer, Louis A., aus Washington, Dissert.: Beiträge zur Kenntniss des Wesens der Säkular-Variation des Erd- magnetismus, am 12. Januar 1895. 62. Westphal, Franz, aus Stadtgrube Senftenberg N.-L., Dissert.: Beiträge zur Kenntniss der molybdaensauren Salze, am 23. Januar 1895. 63. Bookman, Samuel, aus New- York, Dissert.: Ueber /? und und ;'-Aethoxybutylamin, am 30. Januar 1895. 64. Jaroslaw, Benno, aus Breslau, Dissert.: Bestimmung der Löslichkeit von Jod in einigen organischen Flüssigkeiten, am 30. Januar 1895. 65 Kunne, Hermann, aus Berlin, Dissert.: Zur Kenntniss der Amidoketone der Fettreihe, am 13. Februar 1895. 66. Scupln, Hans, aus Ottendorf i. Schi, Dissert.: Ueber die Histologie der Ganoidschuppen, am 20. Februar 1895. 67. Westphal, Arthur, aus Japan, Dissert.: Zur Kenntniss einiger Tetramethylstibonium -Verbindungen, am 2. März 1895. 68. Klinkenborg, Melle, ausGrimmersum, Dissert.: Geschichte der ten Broks, am 2 März 1895. 69. Richter, Konrad, aus Berlin, Dissert.: Der deutsche S. Christoph, am 6. März 1895. 70. Kalischer, Georg, aus Berlin, Dissert.: Zur Kenntniss der Isonitrofeketone, am 6. März 1895. 71. Levy, Anton, aus Berlin, Dissert.: Die Multirotation der Dextrose, am 11. März 1895. 72. von Winterfeld, Paul, aus Westpreussen, Dissert.: De Rufl Festi Avieni, am 11. März 1895. 73. Allin, Arthur, aus Canada, Dissert.: Ueber das Grund- prinzip der Association, am 11. März 1895. 74. Köbner, Otto, aus Breslau, Dissert.: Die Methode einer wissenschaftlichen Rückfallstatistik als Grundlage einer Reform der Kriminalstatistik, am 13. März 1895. 75 Rttdolphi, Max, aus Stendal, Dissert: Ueber Lösungs- — 40 — lind Dissociationswärmen einiger organischer Sübersalze, am 13. März 1895. 76. Maas, Günther, aus Berlin, Disssert: Die nntere Kreide des subhercynen Quadersandsteingebirges, am IS.März 1895. 77. Bromberg, Otto, aus Brasilien, Dissert.: Zur Kenntniss der Phtalazinderivate, am 18. März 1895. 78. Imgart, Hans, aus Polhiow, Dissert.: Ueber Dithiourazol und Imidothiourazol, am 18. März 1895. 79. Franz, Alfred, aus Kgr. Sachsen, Dissert: Libri qni poenitentiae adhortationes, am 21. März 1895. 80. Olivier, Frank, aus der Schweiz, Dissert.: De Critola peripatetico, am 27. März 1895. 3. Preise. Bei der am 3. August 1894 stattgehabten Preisvertheilung erhielten: 1. den Königlichen Preis der stud. theol. Arthur Hirschl aas Kosten i. Pos. für die Bearbeitung der Preisaufgabe der theologischen Fakultät: „Es ist eu untersuchen^ oh und m weit die neueren Verhandlungen über die Entstehung der Apokalypse das sachliche Verständniss des Buches geförd^t haben". 2. den aus dem vorigen Jahre zur Verfügung gebliebenen städtischen Preis der stud. theol. Carl Beth aus Stendal für die Bearbeitung der Preisaufgabe: „Welche Stellung weist Ritschi in seinem theologischen System dem Gedanken der Gemeinde an? welchen Einfluss hat das auf seine Fassung einzelner Lehren ausgeübt? und wie ist über diese Anschauung zu urtheilen?^^ 3. den Königlichen Preis der stud. jur. Dr. phil. Paul Meyer aus Haaiburg für die Bearbeitung der Preisaufgabe der juristischen Fakultät: ,,Der römische Konkubinat nach den RechtsqueUen und den Inschriften^^. 4. eine „öffentliche Belobung" der stud. phil. Walther Ramm aus Berlin und stud. phil. Wilhelm Bauer aus Höchst a. Rh. für die Bearbeitung der philosophischen Preisaufgabe der philosophischen Fakultät: ,,J& werde — 41 — untersucht, welche BestancUheile der pythagoreischen Lehre sich auf Grund glaübtoürdiger Zeugnisse oder wahrscheinlicher Combinatianen von Pythngoras selbst herleiten lassen'*. 5. den aus dem Jahre 1892/93 zur Verfügung gebliebenen Königlichen Preis der stud. phil. Paul von Winter feld aus Tynwalde in Westpr. für die Bearbeitung der phi- lologischen Preisaufgabe der philosophischen Fakultät : „Ciceronis Arateorum quae supersunt, Germanici Caesaris Äratea Avieni metaphrasis Arateorum ita cum Graecis Arati carminibi4s et inter se comparentur, ut quid ouique versioni proprium sit inde cognoscaiur^^. 6. den städischen Preis der stud. phil. Herbert Kath aus Stargard i. Pom. für die Bearbeitung der physikalischen Preisaufgabe: „Bei der Reflexion des Lichtes an Metallen kennen wir genau den Phasenunterschied der beiden entgegen- gesetst polarisirten Componenten eines einfallenden Strahles, der durch die Reflexion entsteht Es wird gefordert, dass durch Beobachtungen der Phasenunterschied zwischen den einfallenden und reflektirten Strahlen für jede einzelne der beiden Polarisationsrichtungen ermittelt werde^*. Die neuen Preisaufgaben für das Jahr 1894/95. Die theologische Fakultät stellt für das nächste Studienjahr folgende Preisaufgaben: 1) für den Königlichen Preis: ,jRecJU und Schranken der Behauptung, dass ah das betende Ich in den Psalmen nicht erst im gottesdienstlichen Gebrauch derselben, sondern schon nach der Absicht der Dichter die israelitische Gemeinde anzusehen sei, sind am exegetischen Thaibestande darzuthun". 2) für den städtischen Preis : „Die Bedeutung Hoseä's innerhalb der alttestamentlichen Pro- phetie ist aus der Nachwirkung seiner Hauptgedanken bei den späteren Propheten darzuiegen^^. 3) für den aus dem laufenden Jahre zur Verfügung ge- bliebenen städtischen Preis wiederholt sie die Aufgabe: „Der Begriff der Erlösung ist biblisch-theologisch zu unter- solchen und in seiner Bedeutung für die Heilslehre klarzustellen^^. — 42 - Die Juristen-Fakultät stellt folgende Aufgaben: 1) far den Königlichen Preis: „Das VerhäUniss zwischen den Ansprüchen auf Konventional- strafe und auf das Interesse des Gläubigers'^. 2) für den städtischen Preis: jjUeber das MUurheberrechi^^. 3) für den aus dem laufenden Jahre zui* Verfügung ge- bliebenen städtischen Preis: „Verbrechen und Vergehen als Ehescheidungsgrund nach evangelischem Kirchenrecht^^. Die medizinische Fakultät stellt folgende Preisanfgaben : 1) für den aus dem laufenden Jahre zur Verfügung ge- bliebenen Königlichen Preis wiederholt sie die Preisfrage: „Z)i6 FakuUät verlangt experimentelle Untersuchungen an Säugethieren über den Einfluss der bewegten Luft auf den Stoffverbrauchy die Wärmeproduktion und die Wärmeabgabe^^, 2) für den Königlichen Preis für 1895 wird die Aufgabe gestellt: „Ueber die durch Kontusion und Erschütterung entstehenden Krankheiten des Hersens". 3) für den nicht verliehenen städtischen Preis für 1894 wird die Preisfrage: „Es soll durch sorgfältige mikroskopische Untersuchungen fest- gestellt werden^ und ewar bei Menschen und bei Säugethieren. in welcher Weise die Regeneration der üterusschleimhautnach der Geburt geschieht, insbesondere wie die Uterusdrüsen wieder hergestellt werden^^ wiederholt. 4) für den städtischen Preis für 1895 wird die Aufgabe gestellt: „Ueber die Structur und die Entstehung der Sandkörper in Hirn und Rückenmark sowie in den peripheren Nerven^'. Die philosophische Fakultät stellt für den Königlichen Preis folgende Aufgaben: 1) eine philologische: „3Iuneris choregici qui status fuerit Äthenis quinto a, Ghr, n. saeculo coUatis scriptorum et inscriptionum testimoniis eruatur et exponatur^\ — 43 — 2) eine mathematische: „Die Fakultät verlangt eine ausammenfassende, von Literaüir- angaben begleitete Darstellung der bis jetzt bekannten Eigen- schaften der Flächen constanten Kiümmungsnumsses. Im Anschlüsse hieran sollen diejenigen krummen Flächen unter- sucht werden, welclve auf einer Ebene in der Weise conform abgebildet werden können, dass den geodätiscJien Linien der Fläche bei der Abbildung Kreisbogen oder gerade Linien entsprechen^^ 3) für den aus dem laufenden Jahr zur Verfägung gebliebenen Preis eine philosophische: ,,2)ic Quellen der Poetik J. C. Scaliger's sollen bestimmt werden*^, 4) sie wiederholt die historische: jyDer römische Senat von Ca^sar^s Tode bis zur Einseteung des Triumvirats und Charakteristik der einzelnen Senatoren*'^. Für den städtischen Preis stellt sie 5) eine philologische Aufgabe: j^Solonis fragmenta et olim et nuper reperta coUigantur ver- borumque et ordinis ratio breviter reddatur^^ Für den Preis aus der Grimm -Stiftung, fär welchen die nachstehenden Bedingungen zu vergleichen sind, wird für die Preisperiode 1893 — ^95 gestellt: 6) eine Aufgabe aus der neueren deutschen Literatur- geschichte: „Entstehung und Quellen der Märchen Clemens Brentano^s^^. Tl. S^tiltnngen, Geschenke und sonstige Zuwendan^en. Folgende Vermächtnisse sind der Universität in dem Rechnungsjahre 1894/95 zugefallen: 1. Der verstorbene Unterstaatssekretär, Wirkliche Geheime Bath Dr. Homeyer hat der Universität zu Gunsten ihres Homeyer'schen Freitischfonds 6000 M. vermacht. Die Annahme dieses Legats ist landesherrlich genehmigt worden. Die Zinsen des Kapitals werden in gleicher — 44 — Weise wie die bisherigen Einkünfte des Fonds Yergeben werden. 2. Die yerstorbenen Dr. pUl. Daniel Mfiller'schen Eheleute haben der Universität zur Gew&hnmg yon Stipendien bis zum Betrage von 600 M. an Studirende erangelischen Bekenntnisses ein Legat von 50,000 M. ausgesetzt. Die Annahme dieses Legats ist landesherrlich genehmigt und das Kapital eingezahlt worden. Die bereits entworfenen Statuten werden nach der noch ausstehenden Bestätigung in der nächstjährigen Chronik veröffentlicht werden. Tu. WIssenBchaftllehe Anstalten der UnlvenitM. 1. Das theologische Seminar. L Die alttestamentliche Abtheilung hat der verewigte Professor Dr. Dillmann im Sommersemester in gewohnter Weise geleitet; im Winterhalbjahre blieb sie geschlossen, da der Lehr- stuhl Dr! Dillmann's erst im Frühjahr wieder besetzt wurde. Doch wurden alttestamentliche Uebungen von den Herren Pro- fessoren Strack und Gunkel gehalten. n. In der neutestamentlichen Abtheilung des theologi- schen Seminars (Leiter: Professor Dr. Weiss) fanden im Laufe des Sommersemesters 1894 11 ordentliche Sitzungen statt, an welchen 31 ordentliche Mitglieder und 37 Hospitanten theilnahmen. Gegenstand der exegetischen Uebungen waren die drei ersten Kapitel des Galaterbriefes. Schriftliche Ar- beiten wurden von einem der Hospitanten eingereicht. Im Laufe des Wintersemesters 1894/95 wurden 15 Sitzungen gehalten, an welchen 30 ordentliche Mitglieder und 56 Hospi- tanten theilnahmen. Gegenstand der Besprechung waren die drei letzten Kapitel des Galaterbriefes und Matthäus Ea^ pitel 23. Schriftliche Arbeiten wurden von einem Hospitanten angefertigt. Senior des Seminars war während beider Semester cand. theol. G. Arnold. HI. In der kirchengeschichtlichen Abtheilung (Leiter: Professor Dr. Hamack) waren im Sommersemester 15 ordent- — 45 — liehe Mitglieder aufgenommen und eine grössere Anzahl von ZohOrem. Es wnrden die aof die Auferstehung Jesu Christi bezügl. Quellenstellen und die ersten Bücher derEirchengeschichte des Eusebius (Donnerstags von 6 — 8 ühr) gelesen und fast von sämmtlichen ordentlichen Mitgliedern grössere schriftliche Ar- beiten geliefert. Im Wintersemester betrug die Zahl der ordent- lichen Mitglieder 17; etwa ebenso gross war die Zahl der Zu- hörer. Es wurden ausgewählte Stücke aus der christlichen Urliteratur gelesen und erklärt; auch in diesem Semester haben die ordentlichen Mitglieder umfangreiche schriftliche Ar- beiten eingereicht, die besprochen wurden. Senior war in beiden Semestern stud. theol. Schneemelcher. Dr. Harnack. 2. Das praktiseh- theologische Seminar. L Die homiletische Abtheilung des praktisch-theologi- schen Seminars blieb auch im Studienjahr 1894/5 in 2 Kurse getheilt Der erste Kursus, welcher im Sommer 12, im Winter 14 Sitzungen abhielt, befasste sich mit der Anfertigung und Durchsprechung yon Textanalysen, Entwürfen und Dispo- sitionen über gegebene Texte; mit analysirenden und ver- gleichenden Referaten über Musterpredigten aus allen Zeit- altem der Kirche; mit praktischer Uebung einzelner Aufgaben ans der homiletischen Topik. Im zweiten Kursus wurden in zusammen 32 Predigtgottesdiensten von den Mitgliedern des Kursus Predigten über aufgegebene Texte gehalten, welche in den anschliessenden Sitzungen zur Beurtheilung und Durchsprechung gelangten. Die Zahl der ordentlichen ein- geschriebenen Seminarmitglieder betrug im Sommer 82, im Winter 70. P. Kleinert n. In der katechetischen Abtheilung des praktisch- theologischen Seminars sind im Sommersemester 189417 Ka- techesen in 9 Sitzungen, im Wintersemester 1894/5 16 Ka- techesen in 16 Sitzungen gehalten worden. Gegenstand der Kathechesen im Sommersemester war die Bergpredigt Jesu nach Matth. 5; im Wintersemester das apostolische Olaubens- bekenntniss nach der Erklärung in Luther' s kleinem Katechis- mus. Betheiligt haben sich im Wintersemester 39 Studirende. Dr. Pfleiderer, — 46 — 3. Die christlich -archäologische und epigraphische Sammlang. Mit den zur Yerfiigang stehenden Etats-Mitteln konnten nur die wichtigsten literarischen Neuheiten angeschaffi werden, während von sonstigen Erwerbungen abgesehen werden mnsste. Zn den angekauften Werken kam auch in diesem Jahre eine Reihe von geschenkten Büchern, so von dem Eönigl. Ministerium der geistlichen u. s. w. Angelegenheiten, von Frau Gräfin Ou war off, Präsidentin der Kais, archäologischen Gesellschaft in Moskau, die sich ebenso wie früher ihr mittlerweile ver- ewigter Gemahl die Sammlung durch Ueberlassung werthvoller russischer Publikationen zu lebhaftem Dank verpflichtete, von Monsignore Bulic, Direktor des Gymnasiums und des archäologischen Museums zu Spalato, der auf meine Bitte hin eine Anzahl der gelegentlich des ersten internationalen Kongresses für christliche Archäologie in Spalato (20. bis 22. August 1894) erschienen Festschriften bereitwilligst schenkte und aus eigener Initiative mehrere Jahrgänge des von ihm herausgegebenen „Bullettino di Archeologia e Storia Dalmata^ stiftete, sowie von dem Unterzeichneten, der auch die Sammlung der Abklatsche von altchristlichen Inschriften durch Her- stellung von Papierabdi'ücken in Agram im September vorigen Jahres wiederum vermehren konnte. Es gereichte mir zu besonderer Freude, dass ich infolge einer Aufforderung des vorbereitenden Komites gelegentlich des erwähnten Kongresses in Spalato am 21. August 1894 einen Vortrag halten durfte über die hiesige christlich- archäologische und epigraphische Sammlung, deren Einzigartigkeit allgemein anerkannt wurde, und die in Zukunft wohl das VorbUd fnr ähnliche Institute innerhalb und ausserhalb Deutschlands ab- geben wird. Hinsichtlich des Besuchs und der Benutzung der Sammlnng im Etatsjahr 1894/95 verdient hervorgehoben zu werden, dass sich unter den Besuchern auch Schüler der obersten Klassen hiesiger Gymnasien unter Führung ihrer Religionslehrer, sowie Mitglieder der Berliner Stadtmission unter Fuhning ihres Inspektors, Pastor Abramowski, befanden, die insbesondere auf dem Gebiet der ältesten christlichen Kunst durch den Unter- zeichneten orientirt zu werden wünschten. Die sich mehrende — 47 — Frequenz des Instituts durch Schüler hat mir den Gedanken nahe gelegt, späterhin womöglich besondere Ferienkurse für Gymnasiallehrer einzurichten. Die Arbeiten von Studirenden in den Räumen der Sammlung nahmen ihren ungestörten Fortgang. Allein in den letzten drei Monaten des Etatsjahres promovirten vier Herren mit christlich- archäologischen und epigraphischen Dissertationen, von denen drei die hier befindlichen Hilfsmittel benutzten, während der vierte wenigstens von mir die erste Anregung erhielt. Trotz der fast um die Hälfte verminderten Zahl von Theologiestudirenden an der hiesigen Universität haben die Interessenten der christlichen Archäologie nicht abgenommen. Die von mir im Institut ge- haltenen seminaristischen üebungen, die an die Erklärung von ausgewählten Denkmälern des christlichen Alterthums und Mittelalters, vor Allem Skulpturwerke, anknüpften, waren im Sommersemester 1894 von 21 Herren, darunter ein Professor der Theologie aus Amerika und ein Gymnasiallehrer aus Arnstadt i. Th., letzterer Hospitant, im Wintersemester 1 894/95 von 42 Herren, darunter drei Kunsthistoriker, ein Philologe und ein Jurist, besucht. Mit Eücksicht auf die grosse Zahl im ge- nannten Wintersemester raussten die Theilnehmer an den üebungen wieder auf zwei Kurse veitheilt werden. Wie es meine Pflicht ist, den Fleiss der Besucher zu rühmen, so darf ich es auch nicht verschweigen, dass unter den eingereichten schriftlichen Arbeiten einige recht gute Leistungen waren, die zu veröffentlichen ich den betreffenden Verfassern rieth. Nicolaus Müller. 4. Das jnrlstisebe Seminar (für römisches und kanonisches Recht.) I. Im Sommersemester 1894 leitete Professor Eck die üebungen in der romanistischen Abtheilung des Seminars. Von den mehr als 100 Bewerbern waren 25 in das Seminar aafgenommen. Eine Anzahl derselben lieferte auch wissen- schaftliche Arbeiten ein. In den Seminarstunden wurden ab- wechselnd diese Arbeiten durchgesprochen und exegetische üebungen angestellt. Alle Mitglieder erschienen regelmässig, and etwa die Hälfte nahm auch an der mündlichen Debatte — 48 — mit Eifer Theil. Einige zeigten auch gate juristische Anlage und erfreuliches Wissen. Im Ganzen überwog die Neigung der Seminaristen, praktisch - dogmatische Fragen zu behandeln; die Eenntniss und das Verständniss der römischen Quellen war, wie gewöhnlich, die schwächste Seite, was mit der immer mehr zurfickgehenden Vorbildung in der lateinischen Sprache zu- sammenhängt. n. Professor Demburg hielt im Wintersemester 1894/95 seminaristische Hebungen mit einer grösseren Anzahl von Studirenden ab. Der Titel Digest, de hereditatis petitione wurde zu Grunde gelegt. Die Mehrzahl der Theilnehmer besuchte die Uebungen unausgesetzt fleissig und beth&tigte reges Interesse an denselben. m. Die Seminarübungen auf dem Gebiete des romischen Rechtes wurden unter Leitung des Professors Pemice während des Winterhalbjahres in gewohnter Weise fortgesetzt. Es betheiligten sich 32 Herren. 16 verschiedene Themata wurden bearbeitet und besprochen. Die Arbeiten waren von ungleichem Werthe; aber der Durchschnitt war befriedigend. Die Be- sprechungen waren immer lebhaft und angeregt. Der Besuch, soweit die Influenza nicht hinderte, war regelmässig. So lassen sich die Ergebnisse als erfreulich bezeicHnen. IV. Professor Dr. Hübler hat im Sommerhalbjahr 1894 das kirchenrechtliche Seminar in derselben Weise wie im Sommer 1893 geleitet. Angenommen wurden 18 Mitglieder, darunter ein beurlaubter Kammergerichtsreferendar, ein katho- lischer Kleriker aus dem Bisthum Fulda und ein junger italie- nischer Doktor, der im Begriff steht, sich an der Universität Neapel zu habilitiren. Von den Studirenden gehörten fast alle dem letzten Semester an. Aus diesem Grunde ist von den vor Beginn des Seminars mehrfach übernommenen schriftlichen Arbeiten nur eine abgeliefert worden. Der Besuch der Uebungen war ein reger, die Betheiligung am Eonversatorium schwächer als sonst V. Das von Professor Dr. Hinschius im Winterhalbjahr 1894/95 geleitete kirchenrechtliche Seminar war von 6 Mitgliedern und 19 Hospitanten besucht. Dieselben haben mit regelmässigem Fleiss an den Uebungen theilgenommen. Dernburg. Hinschius. Hflbler. Pernice. Eck. — 49 — 5. Das Seminar fflr deutsches Recht. I. Im Seminar fBr deutsches Recht wurden im Sommer- semester 1894 unter Leitung des Unterzeichneten üebungen in den Rechtsqnellen des deutschen Mittelalters abgehalten, bei denen der Sachsenspiegel gelesen und einige Urkunden interpretirt wurden. Siebzehn Tbeilnehmer betheiligten sich hieran mit regem Fleisse. Doch wurden nur von zweien unter ihnen schriftliche Arbeiten (über Morgengabe im Sachsenspiegel und über den Begriff der unkörperlichen Sache im deutschen Recht) angefertigt. Otto Gierke. n. Im Wintersemester 1894/96 wurden die wichtigsten Titel der Lex Salica unter Vergleichung verwahdter Rechtsquellen durchgenommen. Die Zahl der Theilnehmer betrug zwölf. Von schriftlichen Arbeiten wurde nur eine eingeliefert, welche die Dos der Lex Saxonum behandelte. Heinrich Brunner. III. Von dem Unterzeichneten wurden im Sommer- semester 1894 Üebungen über Westgothische Rechtsquellen abgehalten, bei welchen dessen neue Ausgabe der Leges Visi- gothornm antiquiores zu Grunde gelegt wurde unter Heran- ziehung der älteren westgothischen Concilienschlüsse. Die Zahl der Theilnehmer betrug 5. Im Wintersemester wurden Üebungen im Anschluss an die Lektüre der Goldenen Bulle und anderer wichtiger Reichsgesetze des Mittelalters (nach Altmann undBem- heim, Ausgewählte Urkunden zur D. Verfassnngsgeschichte) mit 13 Theiluehmem abgehalten. Grössere schriftliche Arbeiten wurden nicht eingeliefert. Karl Zeumer. 6. Üas philologische Seminar. Die Üebungen des philologischen Seminars leiteten in der lateinischen Abtheilung Professor Vahlen, in der griechischen Abtheilung Professor Kirchhoff. Im Sommersemester 1894 wurden Juvenal's Satiren und Reden des Antiphon, im Wintersemester 1894/95 des Terentius Adolphi und das erste Buch der llias interpretirt. Ueberdies leitete im Sommer Professor KirchhoflF, im Winter Professor Vahlen die Disputirfibungen, und fanden in beiden Abtheilungen Becensionen der eingegangenen Semesterarbeiten statt. An den Üebungen nahmen im Sommersemester 7, im — 50 — Wintersemester 10 ordentliche Mitglieder Theil; überdies hatten sich im Sommersemester 12, im Wintersemester 15 ausser- ordentliche Hitglieder einzeichnen lassen. A. Kirchhoff, z. Z. geschäflaführender Direktor. 7. Das psychologische Seminar. Nachdem Prof. Ebbinghaus mehrere Jahre hindurch psycho- physische Uebungen geleitet hatte und darin durch gelegentUche Bewilligung von Geldmitteln von der K. Regierung unterstützt worden war, wurde bei der Berufung des Unterzeichneten die Einrichtung eines Seminars zur Ergänzung der psychologischeo Vorlesungen durch theoretische und experimentelle Uebungen in Aussicht genommen xind die erforderlichen Bäumlichkeiten und Geldmittel zur Verfügung gestellt. Im Sommer 1894 wurde Herr Privatdozent Dr. F. Schumann aus Göttingen zam Assistenten ernannt. Mit dem Beginne des W^intersemesters 1894/95 waren die Räumlichkeiten (drei Zimmer, Dorotheenstr. 5) soweit eingerichtet, dass das Seminar eröffnet werden konnte. Es meldeten sich eine grosse Anzahl von Studirenden zur Theil- nähme und wurden 23 als Mitglieder aufgenommen. Die meisten betheiligten sich, entsprechend ihrer Vorbildung und ihrem vor- wiegendem Interesse, nur an den theoretischen Uebungen (Diskussionen über neuere Untersuchungen), worin das Haupt- gewicht auf strengste Genauigkeit in der Deutung der Beobachtungen und in der Prüfung der Beweisführung gelegt wurde. Auch künftig sollen theoretische Uebungen in dieser Absicht regelmässig und für alle Mitglieder obligatorisch statt- finden. Einzelne konnten aber auch bereits zu den experimen- tellen Studien des Direktors und des Assistenten herangezogen werden. Ausserdem hielt der letztere mit den Hilfsmitteln des Seminars einen besonderen, von 10 Theilnehmem besuchten Kursus zur Einführung in die experimentelle Psychologie. Es ist nunmehr ein Grundstock von Apparaten und Demonstrationsmitteln zur Lehre von den Sinneswahrnehmungen und zur Psychophysik überhaupt vorhanden. Zu den Demon- strationsmitteln gehört auch die im Vorzimmer des Hörsaals Nu. Gl befindliche Sammlung von über GO Tafeln, die sich in — 51 — der Vorlesung über Psychologie nützlich erwiesen hat. Endlich ist inr die Seminarmitglieder eine Bibliothek angelegt worden, die die wichtigsten Schriften der neueren und älteren Psycho- logie sowie 6 in- und ausländische psychologische Zeitschriften in vollständigen Exemplaren umfasst, Prof. C. Stumpf. 8. Das Institut fttr Alterthamskande. I. Griechische Abtheilung (Direktor Professor Köhler); Gegenstand der Uebungen im S.-S.: Geschichte und Ver- fassung des achäischen Bundes. Theilnehmer: 6; im W.-S.: Das letzte Decennium des peloponnesischen Krieges. Theilnehmer: 9. IL Römische Abtheilung (Direktor Professor Hirschfeld) : Gegenstand der Uebungen im S.-S.: Ciceros Briefe; Theil- liehmer: 14; im W.-S.: Epigraphik; Theilnehmer: 9. Femer hielt Professor Diels die Uebungen seiner philo- logischen Societät im Institut für Alterthumskunde ab. Für Benutzung der Bibliothek wurden an Karten ausgegeben: im S -S. 39, im W.-S. 46. Die Geschäftsführung hatte im S.-S. Professor Hirschfeld, im W.-S. Professor Köhler. Die Bibliothek verwaltete stud. phil. ßadecke. Köhler. Hirschfeld. 9« Das historische Seminar. Professor Wattenbach trug im Sommersemester lateinische und griechische Paläographie vor, verbunden mit praktischen Uebungen. Im Wintersemester war derselbe durch den Zu- stand seiner Gesundheit verhindert, Vorlesungen zu halten. Professor Scheffer- Boichorst besprach Controversen aus der Geschichte des Mittelalters, welche möglichst so gewählt wurden, dass die verschiedenen Probleme der Forschung, wie Echtheit und Unechtheit, Abfassungszeit, Autorschaft, Glaub- würdigkeit und Anderes durch je ein Beispiel vertreten waren. Professor Lenz stellte im Sommer Untersuchungen über die Politik Friedrichs des Grossen im ersten Jahr seiner Re- gierung an; im Winter erörterte er Fragen aus der Geschichte der französischen Revolution. — 52 — Professor Delbrück liess im Sommersemester kriegs- geschichtliche Arbeiten machen; im Winter behandelte er den Ursprung des siebenjährigen Krieges. Professor Schiemann hielt im Sommersemester Uebimgen Ober die neuere Geschichte Russlands ab. Zur Theilnahme an den üebungen des Seminars mid zar Benutzung der Bibliothek waren im Sommersemester 68, im Wintersemester 61 Mitglieder eingezeichnet. Auch in dem abgelaufenen Jahre erhielt die Bibliothek durch die Liberalität des Herrn Oeheimrath Wattenbach eine Reihe namhafter Zuwendungen. Ausserdem sind wir Frau Pre- diger Hossbach hierselbst zu besonderem Danke verpflichtet welche der Bibliothek aus dem Nachlass ihres Gemahls eine Reihe werthvoller Werke, darunter ein Gesammtexemplar der Jahrbücher der Deutschen Geschichte, geschenkt hat. M. Lenz, z. Z. geschäftsführender Direktor. 10. Staatswissenschaftlich-staUsttsches Seminar. Das Seminar hatte im Sommer 1894: 67, im Winter 1894/95: 102 Mitglieder. Die Bibliothek wurde im Laufe des Etatsjahres mn 350 Accessionsnummem vermehrt; sie umfasst gegenwärtig etwa 3900 Bände. Der Königliche Bibliothekar Dr. Wolfstieg hat die Bibliothek neu geordnet und dadurch ihre Benntz- barkeit und ihren Werth far die Studirenden wesentlich er- höht. M. Sering, z. Z. geschäftsführender Direktor. L Bericht des Professors Dr. Ad. Wagner. Meine nationalokonomischen u. s.w. üebungen im staatswissen- schaftlichen Seminar fanden im Sommer in wöchentlich 2— SStcmden in gewohnter Weise statt. Die Zahl der Theünehmer incl. Ho- spitanten erhob sich bis auf 38. Es kamen 12, meistens grössere, schriftliche Arbeiten zur Behandlung im Seminar, eine Anzahl weiterer nur zu privaten Besprechungen mit mir. Die Theilnehmer waren überwiegend jüÄgere Gelehrte, Doktoren, — 53 — jüngere Beamte, besonders auch Ausländer neben eigentlichen Studenten. Die behandelten Themata waren: Yergleichung der Staats- und rechtsphilosophischen Anschauungen von Kant und A. Smith; Hegels Rechtsphilosophie und Einfluss auf den neueren Socialismus ; die Entwicklung der historischen Methode in der neueren deutschen Nationalökonomie ; die Yolks- dichtigkeit nach statistischer Seite; die volkswirthschaftliche Begründung der Enteignung; die Lehre vom Inhalt der Geld- schuld mit Rücksicht auf die sog. Couponprozesse und die moderne Währungsfrage; die Gewerkvereinsfrage; das Bank- wesen in der Rheinprovinz; das (ältere) nordamerikanische Bankwesen; die Consumvereine in Concurrenz mit den privat- wirthschaftlichen Unternehmungen des Kleinhandels; die Ur- sachen der ländlichen Verschuldung, statistisch und kritisch er- öi-tert; die verschiedenen Formen der Tabakbesteuerung, Ad. Wagner. IL Bericht des Professors Dr. Schmoller. Ich habe im Wintersemester 1894/95 meine Vorlesungen wieder Montag 6 — 8 Uhr und Donnerstag 6—7 Uhr abgehalten. Obgleich ich eine ziemliche Zahl von weniger gut vorbereiteten Studirenden abwies, stieg die Zahl der Theilnehmer doch auf 53, hauptsächlich dadurch, dass in den ersten Wochen des Semesters eine grössere Anzahl Ausländer und ausstudirter Herren sich meldeten, welche wesentlich meines Seminars wegen hierher gekommen waren. Es waren darunter 16, die den Doktor schon gemacht hatten, zwei amerikanische Professoren, 5 Oesterreicher, 1 Russe etc. In den ersten Stunden trug ich über die Geschichte der staatswissenschaftlichen und nationalökonomischen Theorien mit besonderer Rücksicht auf Methode vor. Der Rest der Abende wurde durch Vortrag und Besprechung der wissenschaftlichen Arbeiten der Mitglieder ausgefüllt. Eine ganze Reihe der Ar- beiten bezogen sich auf die gegenwärtige Lage des deutschen Handwerks; sie werden meist in dem Sammelwerk des Vereins ftir Socialpolitik über dieses Thema veröffentlicht werden. Die übrigen Arbeiten, von welchen mehrere aus früheren Semestern stammten, waren dem Studiengang, Lebenszweck etc. der Be- — 54 — treffenden angepasst. Dreissig grössere wissenschaftliche Ar- beiten wui'den angefertigt, 24 davon im Seminar vorgetragen, die andern privatim von mir mit den Verfassern besprochen. Eine Anzahl der Ausländer war von Arbeiten wegen mangelnder Eeuntniss der deutschen Sprache dispensirt, andere Hitglieder wurden durch Krankheit oder ähnliche Ursachen verhindert ihre Arbeiten fertig zu stellen, mehrere wollen sie mir im näch- sten Semester noch vorlegen. Die Leitung und immer wiederholte Besprechung von so viel wissenschaftlichen Arbeiten (in den Sprechstunden) über- steigt fast meine Kräfte; es sollten in einem derartigen Seminar nicht über 15 — 20 Arbeiten in einem Semester zu überwachen sein. Es ergiebt sich daraus, wie nothwendig es ist, dass hier mehrere Dozenten zugleich staatswissenschaftliche Uebnngen halten. O. Schmoller. ni. Bericht des Professors Dr. Aug. Meitzen. Der Unterzeichnete hat mit Bäcksicht auf die Schwierigkeit welche der Bibliotheksverwaltung des Seminars aus der Be- theUigung von Stndirenden, die im Uebrigen nicht Mitglieder des Seminars werden wollen, seine Vorlesung über die Statistik des Deutschen Beiches nicht in Verbindung mit dem Seminar gelesen. Im Seminar wurden mit 10 Theilnehmem agrargeschichtliche und agrarpoli tische Vorlesungen und Uebnngen abgehalten. Es wurde in denselben ein allgemeiner Ueberblick über die Siede- lungsverhältnisse und den bäuerlichen Wirthschaftsbetrieb des Mittelalters und über die Entwickelung des landwirthschafUichen Grossbetriebes in der Neuzeit und seine gegenwärtige Lage gegeben. Spezielle Erörterungen und Vorträge der Semina- risten betrafen die Termingeschäfte an der Börse, besonders im Produktenhandel, die österreichische Gesetzgebung über die Verschuldung der Bauerngüter, die Veränderungen in der ras- sischen Verwaltung und Agrarpolitik seit der Aufhebung der Leibeigenschaft, die Bübenzuckerfabrikation und ihre Be- steuerung, die agronomische Bodenuntersuchung im nord- deutschen Flachlande. Zur näheren Erläuterung letztgedachter Frage wurde eine Excursion in die Rüdersdorfer Kalkbräche unternommen. — 55 — Die für das Wintersemester 1894/95 angekündigten seminaristischen Besprechungen und Vorlesungen über Theorie und Technik der Statistik habe ich abgekündigt, weil ich mich wenig wohl fühlte und kein geeignetes Lokal zu Gebote stand. Das Seminar war jeden Abend von einem der Herren Dozenten besetzt, und die Aussicht, ein weiteres Lesezimmer für dasselbe zu erhalten, erfiillte sich nicht. Dr. August Meitzen. IV. Bericht des Professors Dr. Böckh. Die statistischen üebungen sind nach demselben Plane, welcher sich aus der methodischen Behandlung der Aufgaben der Statistik mit Nothwendigkeit ergiebt, auch in den beiden letzten Semestern fortgesetzt worden; an denselben nahmen im Sommersemester 6 Inländer, im Wintersemester 11 Inländer und 2 Ausländer, nämlich ein mit der Einrichtung eines sta- tistischen Amtes beauftragter Schweizer und ein Kusse theil. Der günstige Umstand, dass dem Unterzeichneten bereits bei der vor 20 Jahren erfolgten Uebernahme des Statistischen Amtes der Magistrat dieser Stadt erlaubt hat, seine seminaristischen UebuDgen auf diesem Amte selbst abzuhalten, zusammen mit der reichen Entwickelung, welche die Statistik dieser Stadt in der gleichen Zeit erfahren hat, macht es möglich, dass an den hier vorhandenen Materialien alle Stadien statistischer Thätig- keit von den ersten Elementen an bis zur Lösung der höheren wissenschaftlichen Probleme in ihiem Zusammenhange klargelegt werden können. Allerdings kann dies nur dann von entsprechendem Erfolg sein, wenn der Theilnehmer sich nicht allein bereits mit sta- tistischen Studien befasst hat, sondern auch die nöthige sons- tige, insbesondere historische, volkswirthschaftliche und mathe- matische Vorbildung besitzt, und die Erfahrung, dass trotz der konsequenten Gedankeneinheit in der Methode des Unter- zeichneten doch in der Kegel nur den mit umfassenden Vor- kenntnissenBegabteneinwirklichesEindringenin dasW esenstatis- tischer Arbeit gelingt, weist entschieden daraufhin, die Zulassung zu den üebungen auf die hierzu ausreichend Vorbereiteten einzu- schränken. Dagegen hat andererseits die Erfahrung wiederholt ge- zeigtjdass bei vorhandenen vielseitigen Vorkenntnissen und anhal- 4* — se- iendem Fleisse diese Uebungen sehr geeignet sind, die zar prak- tischen Handhabung der wissenschaftlichen Statistik erforder- liche Ausbildung zu geben, und namentlich die Äusbildong zm- Leitung statistischer Anstalten auf diese Weise binnen kurzer Zeit gewonnen werden kann. Diese Einführung in die praktische Behandlung des Stoffes kann entweder so erfolgen, dass in jedem einzelnen Stadium der StoflF verschiedenen zu der betreffenden Darlegung besonders geeigneten Zweigen der Statistik abwechselnd entnommen wird, oder so, dass an dem gleichen Stoff alle Stadien statistischer Thätigkeit nach einander entwickelt werden; so wurde im ver- gangenen Winter die Statistik der Ehescheidungen als Gegen- stand der Uebungen gewählt, indem an derselben die Aas- zählungen, die Tabellen-Konstruktion, die Reduction auf die verschiedenen Arten der Verhältnisssätze, die von der einfachen Darstellung bis zur wissenschaftlichen Formulirung fort- schreitende graphische Behandlung und die entsprechende ver- gleichende Berechnung bis zu der — nach dem dermaligen Stande der Statistik einstweilen nur in Berlin möglichen — Ge- winnung des wissenschaftlichen Ausdruckes für die Scheidongs- frequenz durchgeführt wurde. BöckL V. Bericht des Professors Dr. Sering. An meinen staatswissenschaftlichen Uebungen nahmen im Sommer 1894: 34, im Winter 1894/95: 55 Zuhörer theil. Davon entfiel annähernd je ein Drittel auf ältere Studirende der Rechts- und Staats Wissenschaft (im W. S. 20), studirende Landwirthe und Techniker (17) und auf solche Mitglieder, welche die üblichen Universitätsstudien abgeschlossen hatten (18, näm- lieh ein nordamerikanischen Universitäts-Dozent, ein Assessor, 3 Beamte der statistischen Verwaltung, ein Major und Guts- besitzer, 2 Bankbeamte, 5 Referendarien und Dres jur., 5 Dres phiL). Unter den Zuhörern waren im W^intersemester 4 Ame- rikaner, 3 Polen, 1 Japaner. Die grosse Zahl der Theilnehmer macht es unmöglich, dass jeder Einzelne zum Vortrage im Seminar gelangt. Sofern nicht besondere Entschuldigungsgründe vorliegen, wird aber jedes Mitglied verpflichtet, ein Thema schriftlich zu bearbeiten^ welches sich nach Möglichkeit seiner Eigenart, seinem Bildnngs- — 57 — gang^e oder Erfahrnngskreise anpasst Im Wintersemester wurden 39 Arbeiten an 40 Zuhörer ausgegeben, davon 23 fertig gestellt, 14 vorgetragen und diskutirt. Eine Anzahl grösserer Arbeiten geht in das nächste Semester aber. Eifer und Interesse der grossen Mehrzahl der Zuhörer ver- dienten Anerkennung. Die Vereinigung von Angehörigen ver- schiedener Bemfskreise erwies sich nach wie vor als in hohem Grade anregend und belehrend. Vier während des Winters unternommene Seminar-Arbeiten gehören zu der vom Verein für Sozialpolitik veranlassten Er- hebung über die gegenwärtige Lage des deutschen Handwerks und werden in den Vereinsschriften erscheinen. Eine in- zwischen publizirte Studie ober die Formen des „Getreide- Absatzes der Landwirte" ist vom Herrn Minister für Land- wirtschaft, Domänen und Forsten auf meinen Antrag durch ein Reisestipendium in dankenswerter Weise gefordert worden. Auf selbständigen Forschungen beruhte ferner die Arbeit eines künftigen Grossindustriellen, über den „Einfluss der technischen Entwicklung auf die Lage der Arbeiter in der Eisenhütten- Industrie", eines Landwirths über die „relative Konkurrenz- fähigkeit des kleinen und mittleren gegenüber dem grossen Betrieb in der Landwirthschaft", sowie eine Darstellung der neueren Entwicklung des deutschen Buchdrucker- Verbandes. Es fanden in beiden Semestern vier durch Vorträge vor- bereitete gemeinsame Ausflüge in Berliner, bezw. Spandauer Fabriken und auf ein nahe gelegenes Landgut statt. M. Sering. VI. Bericht des Privatdozenten Dr. Hoeniger. Dr. Hoeniger hielt in S. S. mit 3 und in W. S, mit 5 Theil- nehmem sozialgeschichtliche Hebungen ab. Die einleitenden Erörterungen beschäftigten sich mit der allgemeinen sozial- geschichtlichen Entwicklung Deutschlands. Als engeres Gebiet wurde üraprung und Entwicklung des Städtewesens unter sozial- geschichtlichen Gesichtspunkten behandelt. Dr. Hoeniger. VII. Bericht des Privatdozenten Dr. Oldenberg. Im Sommer 1894 nahmen an meinen sozialpolitischen Pebungen 9 Studenten Theil, nämlich 8 Deutsche und ein Nord- — 58 — amerikaner. 5 trieben neben den national-ökonomischen juristi- sche oder historische Studien, 1 studirte Philosophie, 1 Ma- schinenbau, 2 bezeichneten sich als Nationalökonomen. Fast Alle waren in der Nationalökonomie nicht eigentliche Anfänger. Sie standen an Kenntnissen und Begabung Ober dem Durch- schnitt der allerdings zahlreicheren Theilnehmer des voran- gegangenen Semesters, 3 hatten schon an meinen Uebungen in diesem vorangehenden Semester theilgenommeu. Die Mehrrahl hatte das Triennium fast oder ganz absolvirt. Der Besuch war regelmässig, die Theilnahme an der Dis- kussion rege. Die vorgetragenen Referate waren nicht durch- weg befriedigend. Im Unterschiede vom vorhergehenden Se- mester wurden nur zwei je in sich zusammenhängende Gruppen von Themen behandelt, nämlich 1) die Konkurrenz zwischen ge- werblichem Gross- und Kleinbetrieb, und 2) Arbeitslosigkeit und Arbeitsvermittlung. Das erstere Thema lehnt sich an eine vom Verein für Sozialpolitik unternommene Sammlung von Mono- graphien an, und mehrere der in den Uebungen begonnenen Arbeiten sind zur Veröffentlichung in dieser Publikationenserie bestimmt. Es wurden nacheinander in Referaten und Dis- kussionen die Begriffsbestimmung von Gross- und Kleinbetrieb, die Vorzüge beider Betriebsformen, die Bedeutung der Klein- motoren, der Innungen, der Produktivgenossenschaften für die Konkurrenzfähigkeit des kleineren Betriebs und der selbst- ständigen Arbeit, sowie die deutsche Betriebsstatistik durch- gesprochen ; es folgte die Schilderung einzelner Gewerbszweige, nämlich der Berliner Bäckerei, des Berliner Schlosser- und Schmiedegewerbes und einiger Handwerkszweige eines länd- lichen Bezirks. Bei möglichster Abkürzung der Referate und unter Verzicht auf Korreferate wurde der Diskussion ein breiterer Raum als früher gewährt. Die Uebungen wurden zweistündig an einem Abende jeder Woche im Seminarlokale gehalten. Am ersten Seminarabende nach der einleitenden Zusammenkunft trug ich selbst Einzelnes aus einer damals unter meinen Händen befindlichen sozialpolitischen Arbeit vor. Im Winter 1894/95 war ich verhindert, die im Vorlesungs- verzeichniss schon angekündigten Uebungen zu halten. Dr. Oldenberg. — 59 — 11. Germanisches Seminar. An den üebungen der altdeutschen Abtheilung nahmen im Sommersemester 1894 theil 16 ordentliche und 15 ausser- ordentliche Mitglieder sowie eine Anzahl Hospitanten. Gelesen wurde Wolframs v, Eschenbach Parzival 116,5—134,23. Sechs schriftliche Arbeiten wurden eingereicht. Im Wintersemester 1894 — 1895 betheiligten sich 10 ordent- liche und 16 ausserordentliche Mitglieder; eine Anzahl, nament- lich ausländischer, Studirender hospitirten. Gelesen wurden ausgewählte Stucke aus Otfrids Evangelien- gedicht. Vier schriftliche Arbeiten wurden eingereicht. K. Weinhold. In den üebungen der modernen Abtheilung, an denen sich etwa 25—30 ordentliche und ausserordentliche Mitglieder und zahlreiche Hospitanten betheiligten, wurden im Sommer Gredichte Elopstocks, Goethes, ühlands erklärt, im Winter an die Werke Heinrichs von Kleist textkritische, stilistische, metrische, motivgeschichtliche Untersuchungen angeknüpft. Eine grössere Bücherspende hat Frau Kantorowicz in Posen zum Andenken an ihren Bruder Dr. Szamatölski dem Seminar dargebracht E. Schmidt. 12. Das romanisch-englische Seminar. I. Romanische Abtheilung. Nachdem von den bisherigen ordentlichen Mitgliedern zwei ausgetreten und dafäi- zwei neue aufgenommen worden waren, stellte Professor Tob 1er im Sommer 1894 mit den Seminaristen, denen sich zwölf Hospitanten anschlössen, Interpretationsübungen an, die sich auf die in der Vorlesung des vorangegangenen Semesters nicht erklärten Theile von Crestien's Kitter mit dem Löwen bezogen. Dies gab Anlass, die Kenntnisse der Theil- nehmer in Bezug auf Sprache und Verskunst der alten Zeit zu befestigen und zu erweitem; ausgewählte Stücke des Textes wurden von sämmtlichen Seminaristen ins Neufranzösische schriftlich übertragen und die eingereichten Arbeiten vom Lehrer korrigirt und, soweit die Zeit es erlaubte, besprochen. — In — eo — den neufranzösischen Uebungen, welche Professor Waetzoldt leitete, wurde an einer Reihe ausgewählter Stellen eine ver- gleichende Kritik der hervorragendsten französischen üeber- Setzungen von Gk)ethe's Faust versucht Abwechselnd damit französische Vorträge im Anschluss an ausgewählte ErzählungeD von Frangois Coppee. An den Uebungen nahmen 9 Seminaristen und 4 Hospitanten Theil. — Vier Mitglieder des Seminars be- theiligten sich an den italienischen Uebungen des Lektors Rossi, der mit ihnen Foscolo's Tragödie Tieste und einige kleinere Gedichte des nämlichen Verfassers las, sie den dritten und den vierten Akt von Lessing's Emilia Galotti ins Italienische übersetzen liess und Versuche italienischer Unteiredungen mit ihnen anstellte. Nach dem Ausscheiden von sieben und der Au&ahme von fünf neuen Mitgliedern nahm Professor Tobler im Winter 1894/95 italienische Uebungen vor, zu denen sein italienisches Lesebuch den Stoff gab. Prosaische und poetische Stücke, insonderheit ein längerer Abschnitt aus dem Basenden Roland, wurden inter- pretirt, mehrere Gedichte auswendig gelernt, wobei streng auf sorgfältige Aussprache geachtet wurde. Der Lehrer bediente sicK soweit es zweckmässig schien, der fremden Sprache und liess sich in dieser nach Möglichkeit auch antworten. — An den neufran- zösischen Uebungen des Lektors Dr. Pariselle betheiligten sich zehn ordentliche Mitglieder des Seminars sowie acht als Zuhörer zugelassene Herren. Interpretirt wurde : Beaumarchais^ Le Barbier de S6ville. Ins Französische übersetzt wurden S. 1—36 aus Fontane, Kriegsgefangen, Erlebtes 1870. Die ordentlichen Mitglieder haben freie Vorträge gehalten und Auf- sätze angefertigt. Ausserdem haben grammatische Repetitioneu stattgeftinden und sind Gehörübungen angestellt worden. — Italienische Uebungen wurden durch den Lektor Rossi wegen Mangels an Betheiligung nicht abgehalten. n. Englische Abtheilung. Aus dem Wintersemester 1893/94 traten 2 Seminaristen in das Sommersemester 1894 hinüber; durch die Aufnahme von 6 neuen Mitgliedern stieg die Gesammtzahl auf 8. Von diesen blieben 4 auch im Wintersemester 1894/95 im Seminar, während 8 neue aufgenommen worden, so ds^s sich die Zahl jetzt auf 12 — 61 — belief. Während beider Semester wurden mehrere Studirende als Hörer zugelassen. Im Wintersemester war ein Seminarist als Nordamerikaner von der Theilnahme an den Hebungen des Herrn Harsley entbunden. Professor Znpitza legte seinen Uebungen im Sommer- semester einige kleinere Gedichte Chaucers zu Grunde. Von Chaucer's Worten an seinen Schreiber Adam, Aetas prima, Chaucer's Geleit an Bukton, Chaucer's Geleit an Scogan, Chaucer's Klage an seine Börse und Chaucer's Gutem Rath wurde ein kritischer Text hergestellt und dieser dann allseitig besprochen. Im Wintersemester betrafen die Uebungen Shelley. Ozymandias, Staiizas written in Dejection near Naples und ungefähr die Hälfte des ersten Aktes des Prometheus ünbound wurden über- setzt und erläutert unter Benutzung von bisher unbekannten Lesarten, die der Leiter der Uebungen in den Sommerferien 1894 aus dem handschriftlichen Nachlass Shelley's ausgezogen. Lektor Harsley Hess Wildenbruch's Danaide und Putlitz' Dame mit den Hirschzähnen ins Englische übersetzen, ausser- dem im Winter englische Aufsätze über freigewählte Themen schreiben. Tobler, z. Z. geschäftsführender Direktor. 13. Das mathematische Seminar. Während des Sommersemesters 1894 haben 24 Mitglieder, während des Wintersemesters 1894/95 haben 18 Mitglieder an dem Seminar theilgenommen. Die Uebungen wurden wie bisher wöchentlich einmal. Mittwochs von 5 bis 7 Uhr beziehungsweise bis 8 Uhr, im Auditorium No. 28 abgehalten und von den Professoren Fuchs, Schwarz und Frobenius abwechselnd geleitet. Die Mitglieder des Seminars hielten Vorträge über frei gewählte oder von den Directoren vorgeschlagene Themata aus den verschiedenen Disciplinen der' Mathematik. An diese Vor- träge schlössen sich Discussionen an. Ausserdem lösten die Theilnebmer bestimmte ihnen gestellte Aufgaben. Die auf die Bäumlichkeit der Bibliothek bezüglichen Ver- b<nisse haben sich seit der Erstattung des letzten Berichts lücht geändert — 62 — Im Laufe des Wintersemesters begann seitens der König- lichen Universitätsbibliothek die Catalogisimng des Bestandes der Seminarbibliothek. Im Anschlnss hieran hat die Direction für die Benutzbarkeit der Bibliothek dringlich erforderliche Einrichtungen veranlasst, welche den Fonds des Seminars erheblich belasteten. Dnrch hohe Verfügung des Herrn Ministers sind der Seminarbibliothek die Hefte 4 von Band 12 (H. Reihe) sowie 1, 2 und 3 von Band 13 (Q. Reihe) des Archivs far Mathematik und Physik zugewiesen worden. Die Königliche Academie der Wissenschaften hat dem Seminar die fortlaufende geschenkweise Lieferung ihrer mathe- matischen und naturwissenschaftlichen MittheUungen zugesagt Durch hohe Verfügung des Herrn Ministers vom 2. April 1894 ist dem Seminar für das Rechnungsjahr 1894/95 ein Zuscbus> von 450 M. geneigtest bewilligt worden. Die Direction des mathematischen Seminars. Fuchs. H A. Schwarz. Frobenins. 14. Das Seminar zur Ansbildang der Studierenden Im wissenschaftlichen Rechnen. An den Uebungen des Seminars betheiligten sich im Sommer- semester 1894 vier, im Wintersemester 1894 ebenfalls vier Studirende. Während des Sommersemesters behandelte Professor Tietjen Aufgaben aus dem Gebiete der Theorie der allgemeinen Störungen und Prof. Foerster die Berechnung der Sonnen- finsternisse. Im Wintersemester, in welchem Herr Prof Tietjen zur Herstellung seiner Gesundheit beurlaubt war, behandelte Prof. Foerster die numerische Differenzirung und Integrirung and im Anschluss an die erstere auch die Interpolation. W. Foerster. 15. Das Seminar f&r Orientalische Sprachen. Das Seminar zählte a) im Sommersemester 1894 99 Mitglieder; b) im Wintersemester 1894/95 112 Mitglieder. — es — Ein f&r Eanfleute eingerichteter nichtamtlicher Kursus im Bussischen wurde von 50 Personen besucht. Der Lehrkörper bestand a) im Sommersemester 1894 aus 11 Lehrern und 8 Lektoren. Zum Lehrer des Russischen wurde zu Beginn des Semesters Herr P. Schalfejew ernannt. Die Leitung des Suaheli-Unterrichts übernahm vertretungsweise Herr Beferendar Zache. Mit dem Ende des Semesters schied der Lektor des Sfidchinesischen, Herr Au Fung Tschü, aus. b) im Wintersemester 1894/95 aus 12 Lehrern und acht Lektoren. Die Leitung des Suaheli-Unterrichts über- nahm vertretungsweise Herr Beferendar Leopold Henning von Herbst 1894 bis Neujahr 1895, wo der neuemannte Lehrer, Herr Dr. Neuhaus, eintrat. Als Lektor des Türkischen wurde im Herbst Herr Hassan Djelal-ed-din ernannt. Der Unterricht erstreckte sich; a)im Sommersemester 1894 auf 9 Sprachen: Chinesisch, Japanisch, Guzerati, Arabisch (Syrisch, Aegyptisch, Marokkanisch, Zanzibarisch), Persisch, Türkisch, Neu- griechisch, Suaheli, Bussisch, und 4 Bealienfächer. b) im Wintersemester 1894/95 auf zehn Sprachen: Chinesisch, Japanisch, Hindi, Guzerati, Arabisch (Syrisch, Aegyptisch, Marokkanisch, Zanzibarisch), Persisch, Türkisch, Neu- griechisch, Suaheli, Bussisch, und 4 Bealienfächer. Der Unterricht wurde ertheilt a) im Sommersemester 1894 zwischen 7 und 2 Uhr, Nach- mittags zwischen 3 und 8 Uhr. b) im Wintersemester 1894/95 zwischen 8 Uhr Morgens und 87» Uhr Abends. Während der Herbstferien 1894 fanden Ferienkurse statt vom 15. September bis 15. Oktober, während der Osterferien 1895 vom 15. März bis 15. April. Die Bibliothek des Seminars war während der Semester geöffiiet an den Wochentagen Vormittags von 9 bis 12 Uhr Nachmittags (ausser Sonnabends) von 4 bis 6 Uhr. S ach au, kommissarischer Direktor. — 64 — 16. Der arehlologlsehe Apparat. Der archäologische Lehrapparat der Egl. Universität ist in herkömmlicher Weise verwaltet worden. Mit Hilfe von zwei Assistenten war es möglich, die Benutzung desselben an jedem Wochentag von 1 — 3 Uhr den Stadirenden zn gestatten. Den Herren Dozenten der Universität wurde die Benutzung nach Belieben ermöglicht. Auf die Vermehrung des Vorraths an Bachern, Karten, Abbildungen und kleinen Abgüssen ist die jährliche Summe von 1500 Mk. verwendet worden. Bmim's „Denkmäler der griechischen Kunst'' sind als Geschenke vom Königl. Ministerium überwiesen werden, ebenso das in Aasgabe begriffene grosse Werk über Olympia. Von Seiten der Königrl. Akademie der Wissenschaften empfängt der Lehrapparat die monatlichen Sitzungsberichte. Man ist dem Grundsatz treu geblieben, keine Kupfer- und Druckwerke zu verleihen. Curtius. 17. Das geographische Institat. Die Betheiligung an dem im Institut abgehaltenen geo- graphischen Kolloquium ist im verflossenen Jahr ebenso rege wie früher gewesen. Die Zahl der Theilnehmer und Hospitanten erhält sich ungefähr auf gleicher Höhe. £s wurden in jeder der zwei- bis dreistündigen Wochensitzungen zwei Vortrage gehalten, an die sich oft lebhafte und eingehende Diskassion geknüpft hat. Dagegen hat die eigene praktische Thäti^keit von Mitgliedern des Instituts, sowohl was die Ansfuhning von Reisen zum Zweck des Studiums und der selbststäodigen Forschung, als was wissenschaftliche Ausarbeitungen ausserhalb des Rahmens der Vorträge betriift, in der letzten Zeit nach- gelassen. Die Vermehrung der Sammlungen erlitt nicht unwesentliche Einschränkung durch die nach und nach stark angestiegenen Kosten, welche dem Institut von der Hausverwaltung für Heizung und Beleuchtung auferlegt werden. Die wesentlichste Be- reicherung haben die Bibliothek und Karteusammlung erfahren. Einzelne Zeitschriften wurden vervollständigt, und die wichtigsten Erscheinungen der neueren Zeit konnten neben manchen älter n — 65 — Werken angeschafft werden. Zu der Vermehrung der Bibliothek haben auch Geschenke wiederum beigetragen. Ausser den in früheren Berichten genannten staatlichen Behörden und gelehrten Gesellschaften, welche fortlaufende Veröffientlichungen einsenden, sind das Königlich Sächsische meteorologische Institut, die Seewarte und einzelne der älteren Mitglieder des Instituts selbst als Geber zu nennen. Ein werthvoUes Geschenk entstammt der dankenswerthen Freigebigkeit des Direktors der geologisch- paläontologischen Sammlung des Königlichen Museums fär Naturkunde, welcher eine grosse Zahl aus dem Besitz Leopold von Buch's herrührender Karten, nachdem der Königliclien Bibliothek die erste Auslese überlasssen worden war, dem geographischen Institut zur weiteren Auswahl der für dasselbe Verwendbares zur Verfügung stellte. Neben grösseren Reihen von Generalstabskarten aus der Mitte des Jahrhunderts befinden sich darunter viele ältere Kartenwerke, welche theils historischen Werth besitzen, theils zur Erläuterung der Entwickelung der kartographischen Methoden und des physisch-geographischen Verständnisses zu dienen geeignet sind. Auf Veranlassung des Königlichen Kultusministeriums wurde im Laufe des Sommers durch geschulte Bibliotheksbeamte ein Zettelkatalog der Büchersammlung des Instituts angefertigt Da derselbe allen Anforderungen besser genügt als der syste- matische und der alphabetische Zettelkatalog, welche in der Anstalt selbst fortlaufend geführt worden sind, so durfte die üeberlassung von zwei Exemplaren, die eine Anordnung nach verschiedenen Gesichtspunkten gestatten und eine leichte üebersicht ermöglichen, mit besonderem Pank entgegengenommen werden. v. Richthofen. 18. Der geographisehe Apparat. Die vom Unterzeichneten mit vorzüglicher Berücksichtigung des klassischen Alterthums vertretene historische Richtung der geographischen Studien hatte im abgelaufenen Jahre ähnlich wie im vergangenen unter dem allgemein wahrgenommenen ßöckgange der philologischen Studien zu leiden. Unter der i^eringen Zahl der ziemlich unregelmässig erschienenen Zuhörer, namentlich des Privatkollegs über Geschichte der Erdkunde — 66 — und der EntdeckungeD, im letzten Wintersemester, hat ancb nach wiederholten Anfforderungen keiner die Gelegenheit wahr- nehmen wollen, die im Apparat anmittelbar neben dem Audi- torium zugänglichen, nur wegen grossen Volumens in den Vorlesungen selbst nicht wohl verwendbaren Kartenwerke zo besichtigen, noch weniger sie und die vorhandenen Bucher zn selbstständigen Studien und Arbeiten zu benutzen. Dieses Material weiter zu vermehren, wäre daher kaum eine andere Veranlassung gewesen, als der für den genannten Gegenstand der Vorlesungen erwünschte Erwerb einer Reihe von Original- karten des 16. und 17. Jahrhunderts auf antiquarischem Wege. Anderseits wurden als Beispiele neuester kartographischer Leistungen, zugleich im Interesse der mit diesen Studien beschäf- tigten Herren Kollegen, VogeFs grosse Karte des deutschen Reiches und die Originalarbeiten der jüngsten europäischen Kulturstaaten, Serbiens und Bulgariens, beschafit Die immer nur sehr beschränkte Bfichersammlung des Apparats bedurfte keiner Vermehrung, konnte dagegen eine kleine Reihe ent- behrlich gewordener Werke zu leichterer Benutzung an die Universitäts-Bibliothek überlassen. Die gesammten Anschaffungen des Jahres haben kaum über die Hälfte der dafür angewiesenen Mittel beansprucht und eine ähnliche Beschränkung des Bedürf- nisses ist für die nächste Zukuiift zu erwarten. Kiepert 19. Der Apparat fAr Yorlesangen Ober neuere Knnstgesehidite. Der kunstwissenschaftliche Lehrapparat der Königlichen Universität ist in gewohnter Weise verwaltet worden. Die Bibliothek und das Anschauungsmaterial konnten, da die ver- fugbaren Mittel für die Anschaffung von Glasphotogrammen verwendet werden mussten, nicht vermehrt, die im vorigen Jahre abbestellten Abonnements auf wissenschaftliche Zeit- schriften noch nicht erneuert werden. Das ist um so be- dauerlicher, als schon seit Jahren die Apparatverwaltnng nicht in der Lage ist, wichtige Neuheiten auf dem Gebiete der modernen Kunstgeschichte zu erwerben, und die bestehenden grossen Lücken bei dem Unterrichte, besonders in den Uebungen, zumal bei der stätig steigenden Zuhörerzahl, sich immmer unerträglicher fühlbar machen. — 67 — An Geschenken gingen ein: Von dem Königlichen Enltus- ministerium das kostbare Dürerwerk Bd. 1 bis 3 ed. Dr. Fr. Lippmann, der fällige Jahrgang der internationalen chalkographischen Gesellschaft; von der Königlichen Haas- bibliothek Niccolini's Pompeji Lief. 124 bis 127 sowie eine grosse Anzahl von Abbildungen (meist Stiche) nach Werken der neuesten Kunst. Die Büchersammlung des Apparates ist im Laufe des ver- flossenen Etatsjahres von der Verwaltung der Königlichen Universitätsbibliothek katalogisirt worden. Bei dieser Ge- legenheit sind einige aus Schenkungen früherer Zeit herrührende und meist unvollständige Werke, die für den Apparat keine Bedeutung haben, der Königlichen Universitätsbibliothek ab- getreten und demäss im Kataloge gelöscht worden. Die Sammlung der Glasphotogramme ist im verflosseneu Jahre von 2370 auf 2800 Stück gewachsen. Die Bestellung resp. Anfertigung derselben ist nicht sowohl nach bestimmtem Plane, als vielmehr von Fall zu Fall, ^zur Befriedigung der bei den jeweiligen Vorlesungen der Docenten sich heraus- stellenden Bedürfnisse, erfolgt. Auch jetzt noch sind erhebliche Lücken, besonders auf dem Gebiete der frühmittelalterlichen deutschen Kunst und der Architektur aller Völker und Zeiten vorhanden, die allmählich ausgefüllt werden sollen. Für die Bergung dieser Sammlung ist ein neuer (der 5.) Schrank nötbig geworden, auch ist jetzt ein Sachverzeichniss (neben dem vor- handenen Zettelkatalog) und eine Neuaufstellung der Glasbilder, die auch dem Laien die schnellste Auffindung derselben er- möglicht, in Angriff genommen worden. Von den 430 Diapositiven, die im Laufe des vergangenen Etatsjahres, wie erwähnt, hinzugekommen sind , hat der Photograph Günther 170 Stück in bekannter Vorzüglichkeit ge- liefert. Der Umstand jedoch, dass der dafür zu zahlende Preis von 3 M. pro Bild zwar ein der Qualität entsprechender, mit Rücksicht auf die verfügbaren Mittel des Apparates, die mit seinen Bedürfnissen an Glasphotogrammen durchaus im Missverhältniss stehen, aber ein zu hoher ist, hat der Unter- zeichnete sich entschlossen, die Anfertigung der Diapositive selbst zu übernehmen. Allein dafür fehlte es zunächst an allen Hilfsmitteln. Erst im Laufe der Sommerferien konnten, zunächst — 68 — aus Privatmitteln, dann dank der Munificenz des Königlichen Eoltusministeriums, eine kleine Dunkelkammer in einem Seiten- raam der Universität und die ganze Einrichtung derselben, die nothwendigsten photographischen Apparate, die Chemikalien etc. für yerhältnissmässig geringe Kosten angeschafft und zu Beginn des Winterhalbjahres in Benutzung genommen werden. Die Herstellung der Diapositive ist keine leichte ; doch ist es ge- lungen, in kurzer Zeit und nach wenigen Versuchen, trotz der widrigen Beleuchtungsverhältnisse im Apparatlokale, wo. abgesehen von der ungünstigen Witterung des letzten Winters, vor Allem das Oberlicht fehlt, die Schwierigkeiten zu über- winden und Resultate zu erzielen, die jetzt den Vergleich mit den Erzeugnissen des Mheren Lieferanten aushalten können. 260 Diapositive, unter Hinzurechnung der entsprechenden Negative also ö20 Platten, sind von der Apparatverwaltang während des Winters fertiggestellt worden. Dankbar an- zuerkennen ist, dass bei dieser ganzen Organisation, besonders bei der Beschaffimg ier Utensilien wie bei der Anfertigong der Glasbilder, der s. Z. mit der Beaufsichtigung des Lelir- materiales während der Apparatstunden beauftragte Student, Herr Carl Eohwaldt, mit grosser Intelligenz und ünermädlichkeit mitgewirkt hat. Die zu Anfang erhofften Vortheile treten nun, wo das neue photographische Institut einigermassen glatt fungirt, immer mehr zu Tage. Nicht nur dass jetzt eine beliebig grosse Anzahl von Glasbildern in jedem Format, in jeder Dichtigkeit und Farbe nach Bedürftiiss in kürzester Frist und ziemlich mähelos beschafft werden kann, ist die Erspamiss eine ganz bedeutende. Belaufen sich doch die Kosten für ein Diapositiv jetzt nur auf den 4. bis 5. Theil des früheren Preises. Allein von Anfang an ist vorgesehen worden, dass die Einrichtung auch den Studirenden. vornehmlich denen der Kunstgeschichte, zu Gute käme; nicht nur um die nöthigen Hilfskräfte für die Anfertigung der Glas- bilder zu gewinnen, sondern zumeist im Interesse der Studirenden selbst. Denen wird hier Gelegenheit geboten, einmal die photographisclie Technik überhaupt zu erlernen, sodann sich mit verhältnissmässig minimalen Kosten ein genügendes An- schauungsmaterial zn eigenem Gebrauche, sei es zum Stodiom. sei es zur Illustration ihrer wissenschaftlichen Arbeiten, zu — 69 — beschaffen. An dem von dem Unterzeichneten geleiteten photographischen Kursus während des Winterhalbjahres haben sich 10 Herren (9 Kunsthistoriker und ein Student der christlichen Archäologie) betheiligt. Leider mussten mit Eücksicht auf den beschränkten Eaum und auf die geringen Mittel alle weiteren Gesuche um Zulassung zu diesen praktischen Uebungen, be- sonders von Angehörigen anderer Fakultäten, unberücksichtigt bleiben. Die seminaristischen Uebungen wurden im Sommersemester von 10, im Wintersemester von 25 Herren besucht, von denen die meisten auch bis zu Ende aushielten. Erklärt vmrden die Werke Michelozzo's und Donatello's nach Vorlagen und die Biographien Brunelleschi's nach der Ausgabe des Unter- zeichneten. Diese Uebungen finden zumeist im Apparatlokale statt, dessen Beleuchtung bisher eine unzulängliche war. Mit Rücksicht darauf haben Seine Magnificenz der Herr Rektor und der Senat der Königlichen Universität mit dankenswerthester Bereitwilligkeit die vorhandenen Lampen durch 9 zu 50 Vol. ersetzen bezw. vervollkommnen lassen. Carl Frey. 20. Die klinischen Anstalten. A. Klinische Anstalten, welche für sich bestehen. a. Chirurgische Klinik und Poliklinik. Bei der seit dem 1. Oktober 1882 durch den Unterzeichneten geleiteten Klinik kamen im verflossenen Jahre folgende Per- sonalveränderungen vor. Der bisherige Oberarzt, Privatdocent Dr. Schlange, und der dritte Assistenzarzt, Privatdocent Dr. Schimmelbach, schieden aus ihren Stellungen aus. Dafür traten neu ein die Herren Dr. Rindfleisch und Dr. Dünsch- mann. Die Leitung der Poliklinik, in Vertretung des Direktors, fibemahm als erster Assistenzarzt Herr Dr. Nasse. Die übrigen Assistenten verblieben in ihren Stellungen. Von den Assistenten werden sechs von der Klinik angestellt, als siebenter fungirt der zur Klinik kommandirte Stabsarzt Dr. Geissler. Aus dem Vorjahre sind in der Klinik 163 Patienten über- nommen worden. Im Laufe des Jahres w^urden 1884 Patienten neu aufgenommen und im Ganzen 55 385 Verpflegungstage absorbirt. 5 — 70 — Von diesen Patienteu starben im Laufe des Jahres 172, entlassen worden 1711, demnach blieb für das nächste Jahr ein Bestand von 164 Patienten. Auf 8 Stationen wird die Pflege der Kranken dnreh Schwestern des Victoriahanses und auf 3 Stationen durch Wärter bezw. Wärterinnen ausgeübt. In der Poliklinik wurden im Laufe des Jahres 19 898 Kranke behandelt. v. Bergmann. b. Medlziitoolie PollMiilk. In dem Personal der Universitäts-Poliklinik ist eine Ver- änderung durch den am 1. April erfolgten Abgang des bis- herigen ersten Assistenten Dr. Gast eingetreten. An seine Stelle trat der bisherige zweite Assistent, Privatdocent Dr. Hosenheim, während die beiden anderen Assistenten Dr. Laves und Dr. Kirstein in die freigewordene 2. bezw. 3. Assistenten- steile aufrückten. Als 4. (klinischer) Assistent wurde der bis- herige Volontär-Assistent Dr. Heinrich Eosin angestellt und als Volontär-Assistent trat Dr. Fritz Frankenhäuser ein. Die Zahl der neu aufgenommnen Kranken betrag in dem Berichtsjahre : Männer 4 760 Weiber 4489 Kinder 2 934 zusammen 12 183 Die Vorlesungen und Kurse sind in derselben Weise wie in dem vorigen Berichtsjahre abgehalten worden Die Zahl der Zuhörer der Poliklinik betrug im Sommer 1894 Winter 1894/5 Praktikanten: 45 77 Hospitanten: 9 9 Aerzte: 6 11 znsammen 60 97 Wissenschaftliche Arbeiten sind aus dem Institut hervor- gegangen: H. Senator: 1. Ein Fall von sog. amyotrophischer Lateral- sklerose. Deutsche med. Wochenschrift 1894. No. 20. - 71 - 2. lieber hereditäre Atoxie (Friedreich'sche Krank- heit). Berliner klin. Wochenschr. 1894. 3. Ein Fall von wiederholtem Kothbrechen etc. Oharitö-Annalen 1894. 4. Ueber Wassersucht bei Nierenkrankheiten. Ber- liner klin. Wochenschr. 1895 No. 12. Privatdocent Dr. Rosenheim: 1. Zur Diagnose der Pylorustu- moren Deutsche med. Wochen- schr. 1894 No. 30. 2. Ueber neuere Behandlungsme- thoden chron. Krankheiten des Magens und Darms. Berliner klin. Wochenschr. 1894, Mai. 3. Ueber einen bemerkenswerthen Fall von Gastritis gravis. Ber- liner klin. Wochenschr. 1894 No. 39. 4. Ueber das Verhalten der Ma- genfunktion nach Ausführung derGastroenterostomie. Dtsch. med. Wochenschr. 1894 No. 50. 5. Ueber die Chirurg. Behandlung der Magenkrankheiten. Dtsch. medizin. Wochenschrift 1895 No. 1—3. 6. Ueber Oesophagoscopie. Berl. klin. Wochenschr. 1895 No. 13. Dr. N. Savelieff: 1. Ueber das Vorkommen von Aceton im Mageninhalt. Berliner klin. Wochenschrift 1894 No. 40. 2. Ueber die Behandlung des Magenge- schwürs etc. Therap. Monatshefte 1894 No. 10. Dissertationen. 1. M. Binkin; Ueber das Verbalten des Cirkulationsapparats bei Diabetes mellitus. Berlin 1894. 5* " 72 - 2. M. Fridmann: Beiträge zur Kenntniss des Spasmus natans. Berlin 1894. 3. K. Thümel: üeber Icterus in der Frühperiode der Syphilis, Berlin 1894. 4. TL Janssen: üeber Muskelatrophien bei GrelenkaffektioneiL Berlin 1894. 5. G. Freudenreich: üeber Fieber und fieberhafte Kompli- kationen bei pemiciöser Anämie und Leukämie. Berlin 1895. Prof. H. Senator. 0) Uiiiversitits- Klinik ffir Angeakruke Poliklinik . . . 10994 Patienten, davon kamen zur Anfiiahme Männer 399, Frauen und Kinder 565. Arbeiten: Geh. Rath Schweigger: 1. Die Erfolge der Schieloperation. Knapp und Schweigger's Archiv für Augenheilkunde, Bd. XXX. 2. ZumAccommodations-Mechanismus. Arch. f. Augenheilk., Bd. XXX. Dr. Silex: 1. Bericht tiber die augenärztliche Untersuchung der Zöglinge des Waisenhauses zu Rumnielsburg. Berl. Communalblatt, 1895. 2 üeber Blennorrhoea neonatorum. Zeitschrift für Geburtshülfe und Gynäkologie, Bd. XXXI. 1 3. üeber Augensyphilis. Zeitschrift £ Dermatologie, Jahrg. I. 4. üeber das Sehvermögen der Eisenbahnbeaiiiten Monographie. Berlin 1895. Dr.Greelf: l.Die Retina der Wirbelthiere. Nach Arbeiten von R. y Coyal. Wiesbaden 1895. 2. Die Spinnenzellen im Sehnerven und in der Re- tina, Verhandl. der physiol. Gesellschaft zu Berlin und Aixh. f. Augenheilkunde, Bd. XXXI. Dr. Abelsdorff: üeber die Erkennbarkeit des Sehpurpurs von Abramis Brama mit Hülfe des Augen- — 73 — spiegeis. Sitzungsbericht der Akademie der Wissenschaften vom 4. April 1895. Dissertationen: 1. S. Domingo: Ueber angeborene Hornhauttrübungen. 2. Rauschke: Ueber zwei Fälle von entzündlichem Ex- ophthalmus mit todtlichem Ausgange. 3. Stormann: Ueber Entzündungen, insbesondere Augen- entzündungen, hervorgerufen durch Raupen- haare. 4. Kahle; Ueber zwei Fälle von Tuberculosis conjunctivae. Prof. Dr. Schweigger. d) Klinisches Institut für Frauenkraniclielten und GeburtsbOlfe. « Bauliche Veränderungen fanden in diesem Jahre nicht statt. Der im Jahre 1893 neu erbaute klinische Hörsaal bewährte sich in seiner ganzen Anlage recht gut. Oberarzt der Künik blieb Professor . Dr. Winter; ana- tomischer Assistent Dr. Gebhard, welcher sich in diesem Jahre als Privatdocent fiir Gynäkologie habilitirte. Klinische Assistenten waren Dr. Koblanck, Dr. Heuck, Dr. Matthaei, Dr. Gessner, Dr. Knorr. In der Klinik kamen 1025 Geburten vor. 1034 gynäkologische Kranke fanden in der Klinik Aufnahme Ambulatorisch wurden behandelt 4461 neue Kranke, zu denen etwa die doppelte Zahl solcher Kranken hinzutritt, welche schon in früheren Jahren behandelt wurden und von Neuem in Behandlung traten. Die geburtshülfliche Poliklinik leitete 2632 Geburten und Aborte. An Operationen wurden in der Klinik ausgeführt: 432, darunter waren 242 Laparotomieen und 65 vaginale Uterus- exstirpationen Die Zahl der ausgeführten Sectionen betrug 140; darunter betrafen 58 Kinderleichen, welche grössten Theils aus der Poli- klinik stammten. Vorlesungen hielten in den Räumen der Klinik, ausser dem — 74 — Direktor, der Prof. extraord. Dr. Winter und die Privatdozenten Prof. Dr. Veit und Dr. Gebhard. Ausserdem fanden in jedem Semester Untersuchungs- and Operationskurse für Studirende, sowie in den Oster- und Herbst- ferien fiir Aerzte statt. Die Zahl der Studirenden, welche die Klinik besuchten, be- trug einschliesslich 28 bis 30 Studirender der militärärztlichen Akademie, im Sommersemester 1894: 184, im Wintersemester 1894 — 95: 208. Ausserdem waren gegen 150 Aerzte mehr oder weniger lange in den klinischen Vorlesungen und bei Operationen anwesend. Nachstehende Arbeiten, welche sich auf das Material der Klinik stützen, wurden im Laufe des Jahres publicirt: 1. Olshausen: Spontane Geburt; prophylaktische Wendung. Symphyseotomie. Cbl. f. Gyn. 1894, No. 36. 2. Derselbe: lieber den ersten Schrei. Berlin. EQin. Wochen- schrift 1894, No. 48. 3. Derselbe: Zur intrauterinen Therapie. Berl. Klin. Wochen- schrift 1894, No. 50. 4. Derselbe: Ueber Exstirpation der Vagina. Cbl. für Gyn. 1895, No. 1. 5. Winter: Die Laparotomie beim Uteruskrebs. Ztschr. im* Gebh. u. Gyn. XXIX., p. 510. 6. Gebhard: Ein Fall von traumatischem Hämatothorax beim Neugeborenen. Ztschr. f. Gebh. u. Gyn XXX., p. 402. 7. Matthaei: Zwei Fälle von centralem Dammriss. D. med. Wochenschr. 1894, p,417. 8. Derselbe: Ueber Resektion der Ovarien. Ztschr. f. Gebh. u. Gyn. XXXI., p. 345. 9. Kallmorgen: Ueber die Dauererfolge der Hydrastinin- behandlung. Ztschr. f. Gebh. u. Gyn. XXIX., p. 282. 10. Koblanck: Zur Prognose der Schwangerschaftsnephritis. Ztschr. f. Geb. u. Gyn. XXIX., p. 268. 11. Schaller: Ueber Vagitus uterinus. Ztschr. f. Gebh. u. Gyn. XXX., p. 358. Femer folgende Dissertationen: Otto Abraham: Ueber den Erfolg der künstlichen Frähgebnrt 21. XII. 1894. - 75 — Ed. Ihm: Beitrag zm* manuellen Umwandlung der Gesicktslage in Hinterhaaptlage. 2. m. 189ö. Emil Graetz: Blutungen als diagnostisches Hilfsmittel in der Gynäkologie. 8. 11. 1895. Richard Wolff: Ueber das Flimmerepithel der Uterus-Schleim- haut. 15. III. 1895. Der Direktor Dr. R Olshausen. e. Kllirik md Polikltelli fir OhrenliraikMtaB. Im Jahre 1894/95 wurden in der Klinik 214 Kranke mit 8340 Behandlungstagen, in der Poliklinik 7118 Kranke behandelt. Ueber die im Berichtsjahre zur Ausführung gelangten Operationen, sowie über die Frequenz der Studirenden wird im klinischen Jahrbuch für 1894/95 berichtet werden. Bei dem ärztlichen Personal der Anstalt ist keine Aenderung eingetreten. Veröffentlichungen im Berichtsjahre 1894/95: 1. Lucae: „Ueber einige wesentliche Verbesserungen meiner federnden Drucksonde und deren therapeutische Anwendung bei gewissen Formen chronischer Hör- störungen." Berliner klinische Wochenschr., XKXI. Jahr- gang, S. 374. 2. Jansen: „Die Erfahrungen über Sinustrombose während des Jahres 1893 in der Klinik des Herrn Geheimrath Lucae". Vortrag, gehalten auf der dritten Versamm- lung der Deutschen otolog. Gesellschaft am 12. und 13. Mai zu Bonn. (Referat im Arch. für Ohrenheilk. Bd. 37.) 3. Derselbe: „Einige Beobachtungen über cerebrale Compli- kationen bei Mittelohreiterungen". Vortrag, ebendaselbst gehalten. (Rfir. a. a. 0.) Der Direktor Dr. Lucae. f. Unlversltits-Pollklliiili fOr Htls- Md Naseokranke. In dem Personal ist keine Veränderung eingetreten. Der Zugang an Kranken betrug 3003. In Folge der Errichtung der Klinik für Hals- und Nasenkranke in dem Königl. Charite- — 76 — Krankenhause, deren Leitung dem Unterzeichneten übertragen wurde, ist eine Veränderung der Vorlesungen eingeführt worden. Es wird dreimal wöchentlich „Klinik der Krankheiten des Kehl- kopfs, Schlundkopfs und der Nase^' gehalten, welche zwehnal in der Charit^ und einmal in der Poliklinik stattfindet, so dass der Krankenbestand sowohl der Klinik, wie der Poliklinik ftr diese Vorlesung benutzt werden kann. £benso wird für die Korse in den betreffenden Untersuchungs-Methoden Klinik und Poli- klinik, vorwiegend aber die Poliklinik, benutzt, während die praktischen Uebungen für Fortgeschrittenere ausschliesslich in der Poliklinik statthaben. Prof. B. Fränkel. g. Ulliversit&to-Polikliilik fOr orttiopädlsohe Chirurgie. Bezüglich der bereits im vorjährigen Bericht erwähnten Frage der Anstellung besoldeter Assistenten ist noch keine Aendernng eingetreten* Die in jenem Bericht genannten vier freiwilligen Assistenzärzte haben ihre Thätigkeit wie bisher beibehalten. Der Zugang an Kranken betrug 1386. Veröffentlichungen im Betriebsjahr: 1) 0. Joachimsthal: Ueber die Einwirkung der Suspension am Kopfe auf den Kreislauf, v. Langenbeck's Archiv für klinische Chirurgie. 49. Band. 2) W. J. Cowl und G. Joachimsthal: Ueber die Ein- wirkung einer auf die Wirbelsäule ausgeübten Extension auf den Blutdruck. Centralblatt für Physiologie. 1895. 24. 3) Joachimsthal: Ueber Anpassungsverhältnisse des Körpers bei Lähmnngszuständen an den unteren Glied- massen. Virchow's Archiv. 139. Band. 4) Inaugural - Dissertation von 6. Landä. Zur Therapie der Scoliose. Berlin 1895. Der Direktor Prof. Dr. Julius Wolf f. Ii. Das zaliB&rztilche Institut In dem Personal, welches an dem zahnärztlichen Institut angestellt ist, sind während des betreffenden Jahres folgende Veränderungen eingetreten: — 77 — An Stelle des ausscheidendeu Assistenten Heimann Benrath wurde der Zahnarzt Jacob Schmidt auf ein Jahr angestellt. Stndirende der Zahnheilkunde waren an der hiesigen Universität immatrikulirt: während des Sommer-Semesters 1894 .... 126, „ ' „ Winter- „ 1894/95 ... 135. Das zahnärztliche Staatsexamen bestanden: während des Sommer-Semesters 1894 .... 29, „ ' „ Winter „ 1894/95 ... 13. Auf den drei Abtheilungen, aus welchen das Institut besteht, gestaltete sich die Thätigkeit im letztvergangenen Jahre folgendermassen (Tabelle 1, 2 und 3). An Uterarischen Leistungen wurden in dem Berichtsjahr von den Lehrern und Assistenten des Instituts folgende Arbeiten geliefert : Professor Dr. Busch: lieber die Schädelbildung bei niederen Menschenrassen. Verhandlungen der Deutschen odontologischen Gesell- schaft. Bd. VI Heft 1. Derselbe: Bericht über die zehnjährige Thätig- keit auf dem zahnährztlichen Institut der hiesigen Königlichen Universität. Ebendas. Heft 3. Derselbe: Die Extraction der Zähne, ihre Tech- nik und Indikations-Stellung mit Ein- schluss der Betäubung. Berlin 1894, Verlag von August Hirschwald. Professor Dr, Miller: Einleitung zum Studium der Bacterio- Pathologie der Zahnpulpa. Ebendas. Heft 2. Prof. Dr. Warnekros: Die Therapie der anomalen Zahn- stellungen. Ebendas. Heft 1. Zahnarzt Benrafh:. Inwieweit sind wir berechtigt, in der Narkose mit Stickstoffoxydul eine Gefahr für den Patienten zu sehen und wie ist dieselbe zu beseitigen. Ebendas. Heft 2. Der Direktor. Professor Dr. Busch. 78 — Tabelle i. Zusammenstellung der im Etatsjahr 1894/95 in der Poliklinik für Zahn- und Mood- krankheiten anBgefibten Thätigkeit Die Poliklinik Von diesen PatieDtes •Tahr MonaL wurde aafgesacht von wurde bei folgesdei 1/ Okl&A • JMM, V U C» V* folgender Zahl von Zahlen die Betiaboog Patienten. eingeleitet 1894 April 974 193 - Mai 845 141 - Juni 1093 181 - Juli 1052 187 - August . . . . 141 16 - September . . 454 65 - Oktober. . . . 1067 154 * November . . 944 137 - Dezember . . 466 68 1895 Januar . . . . 876 87 - Februar . . . 850 72 - März 858 69 Summe 9620 1370 Da somit von sämmtlichen 9620 Patienten, welche die Poliklinik zum Zwecke der Entfernung kranker Zähne oderza anderen chirurgischen Eingriflfen aufsuchten, 1370 betäubt wurden, um bei der Operation keinen Schmerz zu habeot so fand die Betäubung in 14,2 Prozent sämmtlicher Fälle statt. Etwa Vfi der die Betäubung verlangenden Patienten waren weiblichen Geschlechts. - 79 - Tabelle 2. Zusammenstellung der im Etatsjahr 1894/95 auf der Abtheilung für konservireude Zahnheilkunde ausgeführten Zahnfüllungen. Jahr. Monat 1 Gold- Zinngold- Amalgam- Cement- Provi- sorische F tt 1 1 u n g e n. 1894 • 1895 April Mai Juni Juli ...... August . . . . September . . Oktober. . . . November . . Dezember . . Januar . . . . Februar. . . . März 219 175 273 615 27 68 166 191 111 190 239 239 40 22 60 73 6 6 23 23 19 44 29 57 213 202 303 335 21 85 218 186 121 224 185 210 196 162 232 230 29 104 244 192 191 198 185 223 59 47 112 97 12 33 34 KJO 54 97 109 58 * Summe 2513 402 2303 2186 812 Alles zusammen wurden somit 8216 Füllungen ausgeführt, um kranke Zähne vor der fortschreitenden Verderbniss zu schätzen. 80 — Tabelle 3. Zusammenstellung der im Etatsjahre 1894/95 im zahnärztlichen Institut der Königlichen Universität Berlin in der Abtheilong für Zahnersatz angefertigten Zahnersatzstücke. Jahr. Monat. Oanze Gebisse. Ober- resp. Unter- ! Stucke mit 10 bis 14 Zälinen. ; Partielle StUcke mit 1 bis 9 Zähnen. * S 2 o 3 © Stiilzlbne. © a »mm o s s Verscbiussplatten rosp. Kanülen fUr den Oberkiefer. Bcmer- koBgeo 1894 April. . . 10 23 44 1 2 - Mai . . . 10 21 34 ' — - Jnni . . . 15 19 37 2 1 2 - Juli . . . 16 25 46 1 2 5 1 - August . 1 7 , 11 1 1 1 * September 2 9 , 19 — - Oktober . 10 41 38 2 1 3 I 2 - November 8 28 26 2 1 1 1 1 - Dezember 14 11 28 1 5 1895 Januar. . 9 29 34 2 1 1 - Februar . 7 19 27 5 1 1 1 """ - März . . . Sa. 11 18 31 9 1 113 250 375 8 30 1 14 1 ' 6 1 AnmerkODg: Unter den partiellen Stücken worden 4 ans Gold ge- fertigt. Ausserdem wnrden 5 Kronen und Brückenarbeiten sowie 2 Resektionsstücke angefertigt. Von den neu hinzugetretenen Studirenden wurden 118 par- tielle Metallstücke, 22 Stiftzähne, 10 Kronen und Brücken- arbeiten, 21 ganze Gebisse und 96 partielle Stücke in Kautschuck zur Uebung angefertigt — 81 — B. Mit dem Charit^-Erankenhanse in Verbindnng stehende klinische Institute. Die von den Direktoren der mit dem Charite-Krankenhause in Verbindnng stehenden klinischen Institute: a. Erste medizinische Klinik, b. Zweite medizinische Klinik, c. Dritte medizinische Klinik, d. Chirurgische Klinik, ^ e. Gynäkologische Klinik, f. Gynäkologische Poliklinik, g. Geburtshälfliche Klinik, h. Gebmlshülfliche Poliklinik, i. KUnik für syphilitische Krankheiten, k. Klinik für Hautkrankheiten, 1. Klinik für Kinderkrankheiten, m. Poliklinik für Kinderkrankheiten, n. Klinik flir psychische und Nervenkrankheiten, o. Klinik für Hals- und Nasenkrankheiten, p. Klinik fiir Ohrenkrankheiten erstatteten Berichte sind in dem klinischen Jahrbuche 1894/95 veröflFentlicht. 21. Das erste anatomische Instltat. Personal-Veränderungen sind im Jahre 1894/95 nicht vor- gekommen. Vorlesungen und üebungskurse. Sommer-Semester 1894. I. Anstalts-Vorstand Prof. Dr. Waldeyer: 1. Oeffentlich: Anatomie der Hernien (223 Hörer). 2. Privatim: Topographische Anatomie (118 Hörer). 3. „ (mit Prof. H. Virchow) mikroskopischer Uebungskursus (103 Theilnehmer). II. Erster Prosektor Prof. H. Virchow: 1. Privatim (mit Professor Waldeyer): Mikroskopischer Uebungskursus (103 Theilnehmer). 2. Privatim: Osteologie und Syndesmologie (120 Hörer). m. Prof. W. Krause: Oeffentlich: Anatomie der Menschenrassen nebst kranio- logischen Uebungen. (70 Hörer). — 82 — Wintersemester 1894/95. I. Prof. Waldeyer: 1. OefFentlich: Nervenlehre (539 Hörer). 2. Privatim: Systematische Anatomie (328 Hörer). n. Erster Prosektor Prof. H. Virchow: Privatim: Osteologie und Syndesmologie (167 Hörer). in. Prof. W. Krause: Oeifentlich: Geschichte der Anatomie (12 Hörer). An den Präparir-Üebungen, welche vom Anstalts- Vorstande, den beiden Prosektoren und Prof. W. Krause geleitet wurden, nahmen theil 526 Praktikanten (einschliesslich der Studirenden der militärärztlichen Bildungsanstalten (etwa 130) und der Zahnheilkunde (etwa 30). Auf jeden Praktikanten kamen 7—8 Präparate. Ausserdem waren beim Unterrichte auf dem Präparirsaale thätig die Herren Assistenten Dr. Dr. Jablonowski und Sobotta, die Herren Stabsärzte Dr. Dr. Müller und Enge, die Herren Volontär - Assistenten Hein, Helm, Hinze, Friedeberg und Dr. Frohse und die Herren Demonstratoren, Dr. Brühl, v. Bardeleben, Habrecht, Schnitzer, Ln- bowski, Thedinga und Jahn. Für pie Vermehrung der Sammlung sorgten ausser dem Unterzeichneten insbesondere die Herren H. Virchow, Brösike, Jablonowski, Hein, Sobotta und Frohse. Neu aufgestellt wurden 200 Präparate. An Geschenken liefen ein: eine Anzahl werthvoUer mikro- skopischer Präparate und 8 Durchschnitte eines erhärteten Ge- hirns von Prof Dr. v. Brunn (Rostock), mehrere Schädel und ausgezeichnet konservirte Gehirne von AiFen und Anthropoiden von Prof Dr. Sei enka (Erlangen), eine- Anzahl mikroskopischer Präparate der menschlichen Netzhaut von Prof Dr. Dogiel (Tomsk), mehrere Embryonen, von den Herren Oberstabsarzt Dr. Tiemann (Potsdam), Dr. Abel und Dr. Nagel, Dr. Buhe- mann und Dr. Dührssen, ferner verschiedene Bücher vom Unterzeichneten. Die 1. anatomische Anstalt betheiligte sich an der Be- schickung der Welt-Ausstellung in ( 'hicago dadurch, dass ein- mal eine Anzahl Präparate, die zum Theil von den HerreD - 83 — Dr. Frohse, Hein und Präparator Wickersheimer neu an- gefertigt waren, eingeschickt wurden, und dass sie ferner die Versendung und Bücksendung der aus ganz Deutschland ein- gegangenen anatomischen Sachen grossentheils übernahm; ins- besondere ist hierbei der IT. Prosektor Herr Dr. Br ösike thätig gewesen. Prof. H. Virchow hat zur Zeit in Chicago selbst die Aufstellung der Anatomica geleitet. An wissenschaftlichen Arbeiten gingen aus der Anstalt hervor: a) vom Unterzeichneten und aus dessen und W. Krause's Laboratoriums- AbtheUung (8 Laboranten): 1. Ueber Negergehirne, Berichte der Königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften 1894. 2. Dr. Kalischer: Ueber die Nerven der Harnblase, des Uterus und der Vagina, Ebend. 3. Dr. Gerota: Der anorectale Lymphapparat. Ebend. 1895. 4. Dr. Frohse: Die oberfl. Kopfherven. Berlin 1895. Dissert. inaug. kl. Fol. mit 8 Tafeln (auch selbst- ständig erschienen im Verlage von Karger, Berlin). b) Aus der Laboratoriums - Abtheilung von Professor H. Virchow (7 Laboranten): 1. H. Virchow: Dottersyncytium und Keimhautrand der Salmoniden. Anat. Anzeiger, 1894. 2. Dr. Fülleborn: Die AUantois des Huhnes, Diss. inaug. Berlin 1895. 3. Dr. Fülleborn: Wissenschaftlicher Bericht über eine Reise nach Nordamerika zur Untersuchung der Ent- wicklung von Amia, Lepidosteus und Necturus. Sitzungsbericht der K, Pr. Akad. der Wissenschaften Oktober 1894. 4. Dr. Ziegenhagen: Ueber Fischaugen, Diss. inaug. Berlin, 1895. 5. Dr. Ziegenhagen: Ueber Gefässentwicklung bei Salmoniden. Anat. Anzeiger, 1894. c) Von Professor W. Krause: 1. Die Betina der Säugethiere und des Menschen. Internationale Monatschr. f. Anatomie, 1895 Bd. XII. — 84 - 2. Ein Reise-Mikroskop aas Alaminium. Ebend. 1894. Bd. XI, und Zeitschr. für Ethnol. Bd. XXV, 1894. 3. Pithekanthropns erectus Dubois. Zeitschr. f. Etknol. Bd. XXVI, 1895. 4. Bericht über die Leistungen in der Anatomie nnd Histologie für 1893 (Jahresbericht, herausgegeben von R. Virchow und Gurlt). d) Von Dr. Sobotta; 1. Ueber Mesoderro, Herz, Gefäss- undBIutbildung bei Salmoniden. Anat. Anzeiger j 1894. (Verhandl. d. anat. Gesellschaft, 1894). 2. Die Entwicklung der Vorniere der Salmoniden. Ebend. 1894. 3. üeber die Bildung des Corpus luteum bei der Maos. Ebend. 1895. 4. Bericht über die Leistungen in der Anatomie^ und Entwicklungs-Geschichte für 1893 (Jahresbericht herausgegeben von B. Virchow und Gurlt). e) Von Dr. Brösike: L Die vierte Auflage seines Lehrbuches: Knrsos der Anatomie des Menschen. Berlin 1894. 2. Der menschliche Körper. Handbuch der Anatomie und Gesundheitslehre für Turnlehrer. Berlin 1814. In der 1. anatomischen Anstalt wurden femer abgehalten: 1. Zwei Operations -Uebungskurse für Studirende von deo Hen'en Professoren Dr. A. v. Bardeleben und Dr. Y. Bergmann (Sommersemester 1894). 2. Drei Operations-Uebungskurse für Militärärzte, während der Oster- und Herbstferien von den Herren v. Barde- leben und y. Bergmann. 3. Drei anatomische Uebungskurse für Militärärzte vom Unterzeichneten und Prof. Dr. H. Virchow. 4. Ein Theil der anatomischen und zahnärztlichen Staats- prüfungen vom Unterzeichneten, sowie die akiurgisehen Staatsprüfungen von den Herren Professoren Dr Dr. V. Bardeleben, v. Bergmann, R. Köhler und Dr. Schlange. — 85 — Die Hilfsmittel der Anstalt wurden wie bisher vielfach von hiesigen und auswärtigen Dozenten und Aerzten in An- spruch genommen. Der Direktor der ersten anatomischen Anstalt. Dr. Waldeyer. 22. Das zweite anatomische Institut. Das im vorausgegangenen Etatsjahr im Eohbau feritg ge- stellte Dienerwohngebäude ist im Oktober 1894 vom Prä- parator des Instituts Kühne und vom Heizer Franzke bezogen worden. Eine Assistentenwohnung, welche im Dachgeschoss desselben Gebäudes mit eingerichtet worden ist, steht augen- blicklich noch unbenutzt. Im Personenbestand des Instituts sind keine Veränderungen eingetreten, dagegen macht sich immer mehr das Bedürfniss geltend, dass neben dem ersten noch ein zweiter Assistent an- gestellt werde, da die Arbeitsleistung eines einzigen zur Unter- stützung der mit eigenen Untersuchungen im Laboratorium be- schäftigten Praktikanten sowie der an den mikroskopischen und embryologischen Uebungen Theil nehmenden Studirenden, femer zur Vorbereitung der Kurse, kaum ausreicht. - Während des Sommerseraesters 1894 wurden folgende Vor- lesungen und Uebungen von dem Endes-Unterzeichneten ab- gehalten : 1) Allgemeine Anatomie (221 Zuhörer). 2) Ent\^dcklungsgeschichte des Menschen und der Wirbel- thiere (139 Zuhörer). 3) Die Zelle und ihr Leben, 1 Mal wöchentlich publice. 4) Mikroskopischer Kursus (78 Theilnehmer). 5) Embryologische Uebungen (17 Theilnehmer). Im Wintersemester wurde gelesen: }) Vergleichende Anatomie (98 Zuhörer). 2) Nervensystem und Sinnesorgane im Thierreich (publice). 3) Embryologische Uebungen (28 Theilnehmer). Mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigten sich im La- boratorium während des Sommersemesters 6, während des Wintersemesters 10 Herren. 6 — Be- im Etatsjahre 1894/95 sind aus dem zweiten anatomischen Institut folgende wissenschaftliche Arbeiten hervorgegangen: 1) Oscar Hertwig. Ueber den Einfluss äusserer Be- dingungen auf die Entwicklung des Froscheies. Sitzungsber. der Berliner Akademie. 1894, 5. April. 2) Derselbe. Praeformation oder Epigenese? Qnmdzflge einer Entwicklungstheorie der Organismen. 1. Heft der Zeit- und Streitfragen der Biologie. 1894. 3) Derselbe. Neuere Experimente über das Regenerations- und Gestaltungsvermögen der Organismen. Berliner khnische Wochenschrift und naturwissenschaftliche Wochenschrift. 1894. No. 50. 4) Derselbe. Beiträge zur experimentellen Morphologie und Entwicklungsgeschichte. I. Die Entwicklung des Froscheies unter dem Einfluss schwächerer und stärkerer Kochsalzlösmigen. Arch. f. mikroskop. Anatomie. Bd. 44. 5. Dr. Kopsch, Assistent des Instituts. Oberflächenbilder des sich entwickelnden Forellenkeims. Verhandl. der anat. Ge- sellsch. Strassburg 1894. 6. Derselbe. Die Zellenbewegungen während des Gastru- lationsprozesses an den Eiern vom Axolotl und vom braunen Grasfrosch. Sitzungsber. der Gesellsch. naturforsch. Freunde. Berlin 1895. 7. Dr. Henneberg. Prosektor der Anatomie in Giessen. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Unterkiefers beim Menschen. (Dissertation.) 8) Dr. Martin Jacoby. Ein Beitrag zur Kenntniss des menschlichen Primordialcraniums. Arch. f. mikrosk. Anatomie. Bd. 44. 9) Dr. C, S. Engel. Die Blutkörperchen im bebruteten Hühnerei. Arch. f. mikrosk. Anatomie. Bd. 44. 10) Dr. Luigi Sala. Privatdocent in Pavia. Experimen- telle Untersuchungen über die Reifung und Befruchtung der Eier l)ei Ascaris megalocephala. Arch, f. mikrosk. Anatomie. 13d. 44. 11) Dr. Zondek. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Gehörknöchelchen. Arch. f. mikrosk. Anatomie. Bd. 44. 12) AlbrechtBetha. Studien über das Centralnervensystem — 87 — von Carcinus maenas nebstAngaben über ein neues Verfahren der Methvlenblanflxation Arch. f. mikrask. Anatomie. Bd. 44. 13. Dr. Jankelowitz. Zur Entwicklung der Bauchspeichel- drüse. Inauguraldissertation. Professor Oscar Hertwig. Director des ü. anatomischen Instituts 23. Bas physiologisehe Institut. Während des Rechnungsjahres fanden bei dem Institut folgende Personalveränderungen statt. Der Assistent der mikroskopisch - biologischen Abtheilung, Herr Privatdocent Dr. Ben da, hat am 1. Oktober das Institut verlassen. Diese Stelle ist noch nicht wieder ausgefüllt. Der Vorsteher der chemischen Abtheilung, Herr Professor Albrecht Eossei, ist am 31. März einem Buf als ordentlicher Professor nach Marburg gefolgt. Der erste Assistent bei derselben Abtheilung, Herr Dr. Martin Krüger hat am 31. Januar seine Stellung autgegeben. In diese ist der zweite Assistent, Herr Dr. Albert Neumann, gerückt, dessen Stelle noch unbesetzt ist. Der Hülfsdiener Petri ist dem Prof. Kossei nach Marburg gefolgt. Der Unterzeichnete hielt in beiden Semestern dieselben Vorlesungen wie in den früheren Jahren. Prof. E. du Bois-Reymond, Direktor. I. Mikroskoplsch-biologisohe Abthellung. Eine mit Unterstützung der Königl. Akademie der Wissen- schaften unternommene Reise nach dem Orient, welche an erster Stelle die Untersuchungen über die Entwickelung der elektrischen Fische fördern sollte und daher im Frühjahr aus- geführt werden musste, machte eine zeitweise Vertretung des Abtheilungsvorstehers durch Herrn Dr. Ben da noth wendig. Die öffentliche Vorlesung über: Normale Histologie und die mikroskopischen Uebungen wurden in der seit Jahren erprobten Weise wiederum gehalten, und zwar unter wesentlich gleicher Betheiligung als im Vorjahre. 6* — 88 — Es betheiligttfii sich an den Hebungen von Civilstudirenden 27. Studirenden des Friedrich-Wilhelms-Tnstitiits 33. Ausserdem wurden vom Abtheilungsvorsteher im Herbst und im Frühjahr Ferienkurse über die Anwendung der Phot^n graphie zu wissenschaftlichen Zwecken abgehalten. Herr Dr. Ben da las im Sommersemester über Mikro- skopische Technik. Derselbe hielt ebenfalls Ferienkurse über die normale und pathologische Anatomie der Hant. welche im Monat März von 25 Theilnehmeni, im Oktober von 5 besucht wurden. Von der Reise Ende Juni zurückgekehrt, nahm der Ab- theilungsvorsteher seine Lehrthätigkeit wieder auf und las im Wintersemester wiederum über die materiellen Grund- lagen der Descendenzlehre, während er sich privatim mit der Ausarbeitung der Reiseergebnisse sowie antropologisch- photographischen Arbeiten beschäftigte; es wurde ausserdem mit Herrn Dr. Katz zusammen eine Darstellung des mensch- lichen Gehörorgans im vergrössertem Massstabe durch Stereo- skopen gegeben. Als Ergebnisse dieser verschiedenen Arbeiten wurden folgende Veröflfentlichungen gedruckt, beziehungsweise für den Druck fertiggestellt und sollen demnächst erscheinen: l)Prof. Gustav Fritsch: Bericht über die im Frühjahr 1894 mit Unterstützung der Humboldtstiftung unternommene wissenschaftliche Reise. Sitzungsbericht der Königl. preuss. Akad. der Wissenschaften zu Berlin. 1894. XXXIV. 2) üeberHypnossubnigerDum. Von Demselben. Wird demnächst in den Sitzungsberichten der Akad. erscheinen. 3) Von demselben: lieber die graphischen Methoden zur Darstellung der Proportionen des menschlichen Körpers. Zeit- schrift für Ethnologie. 1895. 4) Von demselben: Die Gestalt des Menschen inderKnnst. Meyer's Conversationslexikon zum Artikel: Mensch. 5) Von demselben: Ueber die Aufnahme von Stereoskopen in vergrössertem Massstabe. Soll in der raedizinisch-photo- graphischen Monatsschrift erscheinen. Ci) Herr Dr. Ben da veröffentlichte zusammen mit FrL P. Günther einen: Histologischen Handatlas, eine SammluDg — 89 — mikroskopischer Zeichnungen nach dem Präparat. Wien. 1894. Bei Fr. Deuticke. 7) Herr Dr. Katz gab als besonderen Theil seines Atlas des menschlichen Gehörorgans die vom Abtheilungsvorsteher gefertigten Stereoskopbilder heraus. Prof. Dr. Gustav Fritsch, Abtheilungsvorsteher. 2. Speoiell-Physlologische Abthellung. Das Studienjahr an der Universität zu Cleveland, Ohio, für welches dem UnterzeichnBten ein Urlaub Allerhöchsten Orts gnädigst bewilliet war, lief Mitte Mai ab; derselbe kehrte An- fang Juni nach Berlin zurück. Es war zu spät, um während des Sommersemesters noch Vorlesungen zu beginnen, doch wurde die Arbeit in dem Laboratorium, wo sich auch alsbald einige Praktikanten einfanden, sofort aufgenommen. Im Wintersemester las der Unterzeichnete über die Phy- siologie der Sprache und über die Physiologie des Central- Nervensystems und leitete experimentell - physiologische und experimentell -pathologische Arbeiten in dem Laboratorium. In dem durch die Beurlaubung des Unterzeichneten ge- kürzten Berichtsjahre gingen folgende Mittheilungen theils un- mittelbar aus der Abtheilung hervor, theils erschienen dieselben im Anschluss an Arbeiten in der Abtheilung: 1. J. Gad. Einige Grundgesetze des Energieiimsatzes im thätigen Muskel. E. du Bois-Reymond's Archiv für Physiologie 1S94, S. 387. 2. Derselbe. Der Energieumsatz in der Retina. Ebenda S. 491. 3. W.T.Porter. UeberspinaleAthembahnen, Ebenda S. 547. 4. W. Cowl. Ueber Cardiographie. Verhandlungen der Physiologischen Gesellschaft zu Berlin, 2G. Oktober 1894. 5. M. Levy-Dorn. Beitrag zur Lehre von der Wirkung verschiedener Temperaturen auf die Schweissabsonderung. Ebenda 9. November 1894 und Zeitschrift für Klinische Medizin XXVI. 5/6. 6. G. Joachimsthal. Ueber den Einfluss der Suspension am Kopfe auf den Kreislauf. Verhandlungen der Physiologischen — 90 — Gesellschaft zu Berlin 7. Dezember 1894 und Archiv ior kli- nische Chinirgie XLIX 2 S. 460. 7. J. Gad und Ch. Sihler. Ueber eine leichte und sichere Methode, die Nervenendigung an Muskelfasern und Gefässen nachzuweisen. Verbandlungen der Physiologischen Gesellschaft 7. Dezember 1894. 6. F. H. Southgate. Ueber Blutresorption aus der Bauch- höhle. Centralblatt für Physiologie Vm, 14. S 449. 9. W. Y. Cowl und G. Joachimsthal. Ueber die Ein- wirkung einer auf die Wirbelsäule ausgeübten Extension auf den Blutdruck. Ebenda VIII, 24. S. 769. 10. J. Gad, Ueber Nervenzellenfunktionen, Tageblatt der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Wien 1894. S. 170. 11. W. Cowl, Ueber die Nervenerregung durch den Schliessungs-Inductionsschlag und Intensitätsmessungen de> letzteren. Ebenda S. 409. 12. Derselbe. Verbesserte Hilfsmittel zur Haematokrit- methode. Ebenda S. 409. 13. F. Falk. Ueber combinirte Erregungszustände im Nervensystem. Archiv für Psychiatrie XXVI 3, S. 890. 14. J. Gad et J. F. Heymans Trait6 de Physiologie bu- maine, traduit de TAUemand par les auteurs et le Dr. E. Ma- soin. Louvain et Paris 1895, 15. J. Gad. Real-Lexikon der Medizinischen Propaedeutik. Bd. IL Urban u. Schwarzenberg, Wien. 16. J. Gad u. J. Latschenberger. Centralblatt für Physiologie. Bd. VIII. F. Denticke, Wien. Prof. Dr. J. Gad, Abtheilungsvorsteher. 3. Chemische Abthellong. Während des Sommersemesters 1894 wurden von dem Unterzeichneten folgende Lehrkurse abgehalten: 1. Praktische Uebungen im Laboratorium. 2. Praktischer Kursus der Chemie für Mediziner, 3. Praktischer Kursus der Chemie für die Sludirenden der militärärztlichen Bildungsanstalten. 4. Physiologische Chemie. — 91 — Die gleicben Vorlesungen und üebungskurse fanden auch im Wintersemester 1894/95 statt. Ende Januar verliess der bisherige erste Assistent Herr Dr. Martin Krüger das Institut, an welchem er vier Jahre mit gutem Erfolg gewirkt hatte. Vom Beginn des Jahres 1894 bis zum 1. April 1805 sind folgende in der chemischen Abtheilung des physiologischen In- stituts ausgeffihrte Arbeiten veröffentlicht worden: M. Kräger. „Ueber die Ausscheidung der Harnsäure und der sogenannten Xanthin Stoffe im normalen und leukämischen Harn." E. du Bois-Reymond's Archiv für Physiologie, Jahrg. 1 894. M. Krüger. ,,Ueber zwei neue ßasen im Harn von Irren- kranken." Ebenda. M. Krüger. „Ueber die Bestimmung des Stickstoffes in Benzol-Pyridin- und Chinolinderivaten nach der Kjeldahrschen Methode," Berichte der deutsch, ehem. Ges. 1894, S. 609. M. Krüger, „üeber die Bestimmung des Stickstoffs in Nitraten, Nitro- und Nitrosoverbindungen auf nassem Wege." Ebenda S. 16. 33. M. Krüger. „Das Verhalten von Harnsäure, Adenin und Hypoxanthin zu Kupfersulfat u. s. w." Zeitschrift f phys. Chemie, Bd. 20. S. 170. M. Krüger u. C. Wulff „üeber eine Methode zur quan- titativen Bestimmung der sog. „Xanthinkörper" im Harn." Ebenda S. 176. A. Kossei. „Leitung zur Physiologie der Kohlehydrate." (Nach gemeinschaftlich mit Herrn A. Neumann angestellten Untersuchungen.) E. du Bois-Reymond's Archiv für Physiologie. Jahrgang 1894. A. Kossei. „Ueber einige Bestandtheile tlüerischer Zellen." (Nach gemeinschaftlich mit Herrn A. Neumann angestellten Untersuchungen.) Ebenda. A. Kossei. „Ueber die Bestimmung des Harnstoffes im Harn." (Nach Versuchen des Herrn H. Schmied.) Ebenda. A. Kossei und A. Neumann. „Ueber die Spaltungsprodukte der Nucleinsäure." Sitzungsberichte der Kgl. Preuss. Akademie der Wissenschaften vom 12. April 1894. A. Kossei. „Ueber Nucleinstoffe." Berichte der Pharma- ceutischen Ges. G. Dezember 1894. — 92 — A. Kos sei und A. Neumann. ,,Dai stellang nnd Spaltungs- produkte der Xucleinsäure." (Adenylsäure.) Bericht d. deutsch, ehem. Ges. 1894, S. 2215. L. Kutusow. Ueber die Anwendung der Colorimetrie zor quantitativen Bestimmung der Pikrinsäurse und ihrer Ver- bindungen mit organischen Basen. Zeitschrift für physioL Chemie Bd. 20. S. 166. L. Lilien fei d. Ueber Blutgerinnung. Ebenda S. 89. L. Lilienfeld. Ueber proteinähnliche Substanzen. E. du Bois-Eeymond's Aixhiv für Physiologie. Jahrgang 1894. L. Lilienfeld in Gemeinschaft mit A. Wolkowicz. Zur Chemie! der Eiweisskörper. Ebenda. Eine Publikation des Herrn Bethe „über die irisirende Substanz der Fischschnppen ist im Druck und wird demnächst in der Zeitschrift für physiol. Chemie erscheinen. Prof. Dr. A. Kos sei, Abtheilungs Vorsteher. 4. Physikalische Abtheilung mit besonderer Berücksichtigung der physiologischen Optik. Mit der Ausführung wissenschaftlicher. Untersuchungen waren im Sommersemester 1894 sieben und im Wintersemester 1894 — 95 vier Personen beschäftigt. Ausserdem haben mehrfach vorübergehend praktische Augenärzte von den Apparaten der Sammlung Gebrauch gemacht. Der Abtheilungsvorsteher hielt folgende Collegien: I. Sommerseraester 1894. 1. Privatim (2 ständig) Cursus in der Handhabung physiologisch- optischer Apparate. 2. Privatissime. Leitung selbständiger Arbeiten au.s dem Gebiete der physikalischen Physiologie, insbesondere der physiologischen Optik. n. Wintersemester 1894/95. 1. Oeflfentlich ( 1 stündig). Ueber den gegenwärtigen Stand und die historische Entwicklung der Lehre von den Farben- empfindungen. — 93 — 2. Privatissime. Leitung selbständiger Arbeiten aus dem Gebiete der physikalischen Physiologie, insbesondere der physiologischen Optik. Die Untersuchung der pathologisch entstandenen Formen der Farbenblindheit, deren Beginn bereits in dem vorigen Be- richt erwähnt worden ist, wurde in diesem Jahre fortgesetzt und hat durch die hiesige Akademie der Wissenschaften eine pecuniäre Unterstützung empfangen. Die Ergebnisse derselben sollen, wenigstens in Bezug auf ihre Einzelheiten, zunächst noch nicht veröffentlicht werden, da durch die Auffindung neuer Formen immer wieder die Gesichtspunkte für die Beurtheilung der bereits gewonnenen Resultate verändert werden. In dem Berichtsjahr gingen folgende Arbeiten aus der Ab- theilung hervor; 1. A. König. Eine bisher noch nicht beobachtete Form an- geborener Farbenblindheit (Pseudo-Monochromasie). Zeit- schrift f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorgane, Bd. 7. 2. Th. Wertheim. Ueber die indirecte Sehschärfe. Zeit- schrift f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorgane, Bd. 7. 3. A. König und J. Zumft. Ueber die lichtempfindliche Schicht in der Netzhaut des menschlichen Auges. Sitzungs- bericht der Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom 2J. Mai 1894. 4. A. König. Ueber den menschlichen Sehpurpur und seine Bedeutung für das Sehen. Sitzungsber. der Akademie der Wissenschaften zu Berlin v. 21. Juni 1894. 5. A. König. Ein neues Spectralphotometer. Wiedem. Ann., Bd. 53. 6. E. Köttgen. Untersuchung der spectralen Zusammen- setzung verschiedener Lichtquellen. Wiedem. Ann., Bd. 53. 7. A. König. Ueber die Anzahl der unterscheidbaren Spectralfarben und Helligkeitsstufen. Zeitschr. f. Psychol. und Physiol. d. Sinnesorgane, Bd. 8. Theilweise beruhen auf Arbeiten, die in der Abtheilung ausgeführt wurden, folgende Veröffentlichungen: 8. W. Stern. Die Wahrnehmung von Bewegungen ver- mittels des Auges. Zeitschr. f. Psychol. und Physiol. der Sinnesorgane, Bd. 7. (Auch als besondere Brochüre er- schienen bei L Voss, Hamburg.) — 94 — 9. C. Ladd- Franklin. The normal defect of vision in the fovea. Psychol. Review, Vol. ü. Auf Anregung des Abtheilungsvorstehers wurde ver- öffentiicht: 10. Somya. Zwei Fälle von Grünsehen. Zeitschr. f. Psychol. XL Physiol. d. Sinnesorgane, Bd. 7. Der Abtheilungsvorsteher vollendete femer die Herausgabe des durch den Tod des Verfassers in der Drucklegung nnter- brochenen dritten Bandes der „Wissenschaftlichen Abhand- lungen" von Hermann v. Helmholtz. Mit der Herausgabe des „Handbuches der physiologischen Optik" und der ..Vor- lesungen über theoretische Physik" desselben Verfassers ist er zur Zeit noch beschäftigt. Prof. Dr. Arthur König, Abtheilnngsvoreteher. 24. Das Pathologisehe Institot. Der schon in früheren Jahren hervorgetretene Mangel an Raum und Arbeitsgelegenheit ist immer fiihlbarer geworden. In- zwischen hat auch der bauliche Zustand desjlnstituts, dessen Gefahr durch die Sachverständigen schon vor Jahren anerkannt worden ist, eine fortschreitende Verschlechterung erfahren, indem die ein- geschobenen Stützbalken sämmtlich geborsten und mit langen Sprängen durchsetzt sind. Die Vorstudien zu einem Neubau des Instituts an benachbarter Stelle sind so weit vorgerückt, dass die Inangriffiiahme des Baues im nächsten Etatsjahr in Aussicht gestellt wird. Soweit es innerhalb des Eahmens der gegebenen Ver- hältnisse möglich war, sind für die erweiterten Anforderungen des praktischen Unterrichtes neue Einrichtungen getroffen worden. Die Zahl der Uebungen im pathologischen Seciren wurde seit dem Sommersemester 1894 durch Hinzunahme von Spät- nachmittagsstunden auf wöchentlich drei gebracht und damit dem erkennbaren Bedürfniss entsprochen. Nachdem dem IL anatomischen Assistenten Dr. Robert Langerhans die mit einer Prosektur verbundene Stelle als Assistent am Moabiter Krankenhause übertragen war, ist an seinen Platz der m. anatomische Assistent Dr. David Hanse- — 95 — mann und an dessen Stelle der bisherige Volontär-Assistent Dr. Bichard Oestreich aufgerückt. Zngleich wurde eine grössere Zahl von freiwilligen Hülfs- kräften, sämmtlich approbirte Aerzte, als Demonstratoren bei dem Unterrichte im demonstrativen und im praktisch mikro- skopischen Kursus gewonnen. Sie finden den Lohn für ihre Mühewaltung in der während ihrer Dienstzeit zu erreichenden, möglichst vollständigen Ausbildung in der pathologischen Ana- tomie als Grundlage für eine spätere klinische oder wissen- schaftliche Thätigkeit. Am 15. September traten sechs Demon- stratoren ein; dieselben waren zunächst nur für das Winter- semester verpflichtet, haben sich jedoch auch für das kommende Sommer-Semester zur Verfügung gestellt. Im März sind weitere vier eingetreten. An Arbeiten, welche im Laufe des Jahres im Institut aus- gefiihrt wurden, sind folgende zu nennen: L Von den anatomischen Beamten desselben: Vom Kustos Dr. Jürgens: 1. Demonstration eines Falles von embolischer Gehirn- erweichung mit gänzlichem Schwund der Insel und des grössten Theiles des Stirnhims. Verein für inn. Med., 18. Febr. 1895. 2. Demonstration eines Falles von Fungus durae matris. Ver. f. inn. Med., 18. Febr. 1895. 3. Ueber Pyocephalus intern, ulceros. chron. in Folge von Arachnitis cerebro - spinalis purulenta bei einem Kinde. Ges. d. Charit6-Aerzte, 26. Febr. 1895. 4. Ueber Erkrankung durch Protozoen beim Menschen mit Demonstration. Berl med. Ges., 27. März 1895. Vom I. anatomischen Assistenten Prof. Dr. 0. Israel: !• Vergleichend-pathologische Untersuchungen zur Nekrose. Atti der XL Congr. med. Internat. 1894. 2. Ueber die Erscheinungen der Nekrose bei Caulerpa prolifera. Ges. d. Charite-Aerzte, 24. Mai 1894. 3. Demonstration eines Blasensarkoms. Berl. med. Ges., 14. Nov. 1894. Beri. klin. Wochenschr. No. 48, 1894. 4. Zur Kenntniss der Protoplasmamechanik. Ges. d. Charite- Aerzte, 16. Nov. 1894. — 96 — 5. Ueber eine eigenartig:e Contraktionserscheinnng bei Pe- lomyxa palustris (Greff)- Arch. f. mikrosk, Anat., Bd. 44. 6. In Verbindung mit C. v. Noorden in Frankfait a. M.: Allgemeine Pathologie in Virchow's Jahresbericht über die Leist. u. Fortschr. d. ges. Med. f. 1893. Vom n. anatomischen Assistenten Dr. David Hanse- mann: 1. Ueber die Speciflcität der Zelltheilung. Arch. f. mikrosk. Anat., Bd. 43. 2. Adenomyxom der Niere. Berl. klin. Wochenschr. 1894, No. 31. 3. Veränderungen der Pankreas beim Diabetes. Atti der XI. Congr. med. Internat. 1894. 4. Die Beziehungen des Pankreas zum Diabetes. Zeitschr. f. klin. Med., Bd. 26. 5. Mittheilungen über Diphtherie und das Diphtherie- Heilserum. Berl. klin. Wochenschr. 1894, No. 50. Therap. Monatsh. 1894, Dec. G. Ueber „larvirte" Diphtherie. Deutsche Med Wochen- schrift 1894, No 52. 7. Ueber die Beziehungen des Löffler'schen Bacillus zur Diphtherie. Virch. Arch., Bd. 139. 8. 80 Artikel der Buchstaben H bis N für das pro- pädeutische Lexikon, herausgeg. von Gad. Vom IIL anatomischen Assistenten Dr. Oestreich: 1. Syphilitische Bronchialstenose. Demonstr. im Ver. f. inn. Med., 9. Apiil 1894. Deutsche Med. Wochenschr., No.3. Vereinsbeilage 1894. 2. Fall von Sinusthrombose. Demonstr. i. Ver. f. inn. Med., 19. Nov. 1S94. Deutsche Med. Wochenschr. No.3, Vereinsbeilage 1895. 3. Gallenblasenkrebs und Pankreasnekrose. Demonstr. im Ver. f. inn. Med., 19. Nov. 1894. ibid. 4. Primärer Trachealkrebs. Demonstr. im Ver. f. innere Med., 7. Jan. 1895. Deutsche Med, Wochenschr. No. 6. Vereiflsbeilage 1895. IT. Von anderen Arbeitern. Von K. Yamagiwa: Zellenstudie an der gereizten Hornhaut. Virch. Arch , Bd. 136. — 97 — Von Alexander Behrens: üeber primäre tuberkulöse Darm- infektion des Menschen. Inaug.-Diss. „ Oskar Hub er: Zur pathologischen Anatomie der mul- tiplen Sklerose des Rückenmarks. Inaug.-Diss. „ Emil Rietz: Beitrag zur Kritik der balkenlosen Gehirne. Inaug.-Diss. IIL Aus dem chemischen Laboratorium. ]• E. Salkowski: Kleinere Mittheilungen physiologisch- chemischen Inhaltes. Pflüger's Arch. f. Physiol., Bd. 56, S. 339—354. 2. H. Schwiening: Ueber fermentative Prozesse in den Organen. Virchow's Arch., Bd. 13(5, S. 444—481. 3. E. Salkowski: Ueber die Kohlehydrate der Hefe. I. Berichte der deutsch, ehem. Ges., Bd. 27, S. 497—502, und II. Ebend., S. 3325—3329. 4. Savelieff: Ueber den Einfluss des Eiweisszerfalls auf die Ausscheidung des neutralen Schwefels. Virch. Arch., Bd. 13.), S. 195-202. 5. E. Salkowski : Ueber die Bestimmung der Harnsäure nnd der Xanthinkörper im Harn. Centralbl. f. d. med. W., No. 30. 6. Biesenthal: Ueber den Einfluss des Piperazins auf die Harnsäure - Diathei^e. Virchow's Arch., Bd. 137, S. 51—77. 7. E. Salkowski: Ueber die Anwendung des Caseins zu Ernährungszwecken. Berl. klin. Wochenschr. 1894, No. 47 und 51. 8. F. Blumenthal: Ueber Vorkommen und Bildung der Bernsteinsäure. Virch. Arch., Bd. 137, S. 539—568. 9. E. Salkowski und E. Gieske: Ueber die Vertheilung des Stickstoffs im Fleisch. Centralbl. f. d, m. W. 1894, No. 48. 10. H. Schwiening: Ueber den Einfluss einiger Eiweiss- körper auf Glycogenlösungen. Pflüger*s Arch , Bd. 58, S. 222. U.E. Salkowski und M.Hahn: Ueber das Verhalten des Phosphors im Casein bei der Pepsinverdauung. Pflüger's Arch., Bd. 59, S. 225 - 250. — 98 — 12. £. Salkowski und Yamagiwa: üeber das Oxydations- ferment der Gtewebe. Centralbl £ d. med. Wiss. 1894. No. 52. 13. E. Salkowski and J. Mank: Bericht aber physioL Chemie in Virchow-Hirsch's Jahresb. fiber d. Fortschr. d. ges. Med. f. 1893, S. 113—180. Der Direktor des pathologischen Instituts. Bndolf Virchow. 25. Die hyglenisehea Institate. A. Hygienisches Laboratorinm. Personal: Professor Dr. Rabner, Direktor. Stabsant Dr. Wernicke, Stabsarzt Dr. Bonhoff, Marine - Stabsarzt Dr. Wilm, Privatdozent Dr. Günther — seit dem 1. März als Kustos des Hygiene - Museums angestellt, — Dr. Niemann, Assistent, Dr. Wolpert, Volontär - Assistent. Privatdozent Dr. Thierfelder ist seit 1. März ausgeschieden und zum Tor- stand der chemischen Abteilung des physiologischen Instituts zu Berlin ernannt worden. Dr. Nie mann ist mit EndeMäi^ vom Institut abgegangen und dessen Stelle von Dr Wolpert über- nommen. Untericht: I. An Vorlesungen wurden im Sommer- Semester 1894 gehalten: 1) Hygiene II. Theil, 4 mal wöchentlich. 2) üeber Nahrungs- und Genussmittel und deren Ver- fälschung, 1 mal wöchentlich. 3) Ueber Impfung als Einleitung zu den praktischen üebungen. 4) Chemie der Bakterien. 5) Bakteriologie mit Demonstrationen. II. Kurse. 1) Hygienischer Kursus, einschliesslich bakteriologischer üebungen für Studirende, 2 mal wöchentlich. 2) Impfkursus. 3) Zwei vierwöchentliche bakteriologische Kurse for Civilärzte. — 99 — 4) Ein desgl. fiir Studirende der militärärztlichen Bildungs- anstalt. 5) Ein desgl. fär Assistenz- und Oberstabsärzte. 6) Ein Fortbildungskursus für Medizinal-Beamte (3 Wochen). 7) Kursus der Mikrophotographie. Winter-Semester 1894/95. I. An Vorlesungen wurden gehalten: 1) Hygiene 1. Theil, 4 mal wöchentlich. 2) Vorträge über Hygiene, (für Studierende aller Fakultäten) 1 mal wöchentlich. 3)üeber Nahrungs- und Genussmittel und deren Ver- fälschung. 4) lieber Impfung als Einleitung zu den praktischen Uebungen. 5) Vorträge über die Geschichte der Heilkunde. 6) Ueber Wasseranalyse. 7) Bakteriologie mit Demonstrationen. II. Kurse. 1) Hygienischer Kursus, einschliesslich bakteriologischer uebungen für Studirende, 2 mal wöchentlich. 2) Impfkursus. 3) Hygienischer Kursus für Verwaltungsbeamte. 4) Ein vierwöchentlicher bakteriologischer Kursus für Stabsärzte. 5) Ein desgl. für Assistenzärzte. 6) Ein desgl. für Studirende der militärärztlichen Bildungs- anstalt. 7) Zwei desgl. für Civilärzte. 8) Kursus der Mikrophotographie. III. Arbeiten des Laboratoriums. Für praktische Arbeiten der Vorgeschritteneren konnten sowohl im Sommer- wie auch im Winter-Semester Plätze zur Verfügung gestellt werden. Während des Jahres 1894/95 gelangten zur Publikation folgende Arbeiten: l)ßubner: Lehrbuch der Hygiene. 5. Auflage. % e 4 • '- - ^'^ — 100 — 2)Rubner: Leitende Grundsätze för die Anlage von Krankenhäusern und über nothwendige Reformen der Zaknnft. 3)ßubner: Ueber Gasgluhlicht. 4) Kubner: Die Sonnenstrahlung. 5)Rubner und Gramer: Ueber den Einfluss der Sonnen- strahlung auf Stoffzersetzung, Wärmebildnng und Wasserdampf- abgäbe bei Thieren. 6) Rubner: Einfluss der Haarbedeckang auf Stoffverbraucb und Wärmebildung. 7) Rubner: Das Strahlungsvermögen der Kleidungsstofff nach absolutem Maasse. 8) Rubner: Das mikroskopische Verhalten der Eleidongs- stoffe. 9) Rubner: Thermische Studien über die Bekleidung. 10) Rubner: Ueber die Bedeutung der strahlenden Wärme irdischer Lichtquellen. Vortrag, gehalten bei der Natorlbrscher- Versammlung zu Wien. Günther und Thierfelder: Zur Eenntniss der spontanen Milchgerinnung. E. Fischer und Thierfelder: Verhalten der verschiedenen Zucker gegen reine Hefen. Cr am er: Ueber die Messung der Sonnenstrahlung in by- gienischer Hinsicht Wernicke: Beitrag zur Kenntniss der im Wasser vor- kommenden choleraähnlichen Vibrionen. Bon hoff: Untersuchungen über intraperitoneale Cholera- infektion und Choleraimmunität. Bon hoff: Untersuchungen über Giftbildung verschiedener Vibrionen in Hühnereiern. Bon hoff: Eine Verpackung von flüssigen und halbflfissigen Nahrungsmitteln behufs Sterilerhaltung derselben nach Oeffuen der Gefässe. Günther und Niemann: Untersuchungen des Berliner Leitungswassers. Niemann: Ueber sterilisirte Milch. Niemann: Ueber den internationalen Hygiene-Congress in Budapest. Niemann und Itzerott: Atlas der Bakterienkunde. Wolpert: Neuerungen an Glashähnen. 101 - Wolpert: üeber eine VorrichtuDg zur Verhütung des Siedeyerzngs und Flüssigkeitsauswurfs. Gosio: Zersetzungen zuok erhaltigen Nährmaterials durch den Vibrio cholerae asiaticae Koch. Oosio: Ueber Links-Milchsäure bildende Vibrionen. Nishimnra: Ueber den Cellulosegehalt tuberkuloser Organe. Grigoriew: Vergleichende Studien über die Zersetzung des Hühnereiweisses durch Vibrionen. del Rio: üeber einige Arten von Wasserbakterien, die auf der Gtelatineplatte typhusähnliches Wachsthum zeigen. Günther: Ueber einen neuen im Erdboden gefundenen Eommabacillus. Günther: Ueber die Untersuchung des Stralauer Roh- wassers auf Cholera- und Typhusbakterien. Günther: Die Blutserumtherapie gegen Diphtherie. Zu- sammenfassende historische Uebersicht. Mie: Eine Modifikation des Wolffhügel'schen Colonien- Zählapparates. Eisner: Untersuchungen zur Plattendiagnose des Cholera- vibrio. Villinger: Ueber die Veränderung einiger Lebenseigen- schaiten des Bacterium coli commune durch äussere Einflüsse. Wilm: Ueber die Einwanderung von Choleravibrionen in das Hühnerei. Bernstein: Die Herstellung eines neuen Getränkes aus Milch. Ausserdem wurden während des genannten Zeitraumes folgende Untersuchungen und Gutachten im Auftrage des Königlichen Ministeriums ausgeführt resp. abgegeben: 1) Ueber das Amheim'sche Feuerkloset. 2) Ueber die Wasserversorgung der Stadt Stralsund. 3) Ueber das Speiseregulativ der Hallenser Kliniken. 4) Bericht über die Theilnahme an dem VIII, internatio- nalen Congress für Hygiene etc. und ein Reise- bericht Während der auch in diesem Berichtsjahre aufgetretenen Cholera-Epidemien wurden vielfach von Aerzten choleraver- dächtige Dejektionen von (über 20) Fällen eingesandt und untersucht, dabei ist sechs mal ein positiver Befund festgestellt 7 — 102 — worden. Fäi' die Untersuchung der Choleradejektionen sind wie in den Vorjahren besondere Hülfskräfte dem Institut nicht zur Verfugung gestellt worden. Die materiellen Ausgaben mussten aus dem laufenden Etat gedeckt werden. Auf Antrag von Königlichen und Eommunal-Behörden sind mehrere Gutachten über Wasserversorgung und Beschaffenheit des Wassers, Aber Desinfektionsapparate, Erankenhänser. Krankentransportnüttel, Wasserfilter u. a. m. abgegeben worden. B. Hygiene-Museum. '* Personal: Professor Dr. Rubner, Direktor, Privatdozent Dr. Thierfelder, Kustos; derselbe schied mit nlt. Februar 1895 aus und ist ersetzt durch Privatdozent Dr. Gfinther. Eine Reihe von Modellen, Zeichnungen und Karten wurden nach der Ausstellung für Hygiene in Budapest gesandt; die- selben sind vollzählig zurückgelangt, aber durch die mangel- hafte Einpackung in Budapest in beschädigtem Zustande an- gekommen. Wie in den Vorjahren erfreute sich das Museum auch in diesem Jahre eines regen Besuchs von Seiten der Bevölkemn? Besondere Dienste leisteten die Modelle der Sammlung bei dem Unterricht der Verwaltungsbeamten und Medizinalbeamten. die zu Kursen an das Institut einberufen waren. Auch für andere Berufszweige, wie für die Herren Offiziere der Kriegsakademie und für die zu den Fortbildungsvorträgen ein- berufenen Schulmänner, wurde das Museum zur VerfSgnng gestellt. Leider erlaubten die sehr unzureichenden Mittel des Etats nicht, eine zweckgemässe Erweiterung des Museums bezw einen Ersatz veralteter Modelle durch neuere zu organisiren. Der Direktor der hygienischen Institute Rubner. 26. Die HammlDiig ehlrnrgisch-geburt«hfilf licher Instrument« und Bandagen. Die Sammlung umfasst gegenwärtig 1976 Nummern, Ton denen im Jahre 1894/95 drei Nummern hinzugekemmen sini V. Bergmann. — 103 — 27. Das pharmskologisehe Institut. Im Etatsjahr 1894/95 wurden folgende Vorlesungen ge- halten: 1) Ueber Heilmlttellehre und Rezeptirkunst. 2) Ueber neue Heilmittel. 3) Toxikologischer Kursus. 4) Praktische üebungen im Laboratorium. Special-Untersuchungen wurden ausgeführt: 1 ) Ueber die Wirkung der cantharidinsauren Salze. Liebreich. 2) Untersuchungen über Tuberkulose der Meerschweinchen. Liebreich. 3) Biologische Verbreitung der Cholesterinäther. Liebreich. 4) Ueber Inula graveolens von Dr. M. Mendelsohn. 5) Eine neue Methode der allgemeinen Narkose von Dr. P. Rosenberg. 6) Ueber überschwefelsaure Salze von Dr. R. Friedländer. 7) Ueber die Einwirkung yerschiedener Temperaturen bei der Chloroform-Narkose von Stabsarzt Dr. Muller. 8) Ueber den Nachweis von Chlor im Wollfett. Spiegel. 9) Ueber Magnesiumnitrit. Spiegel. 10) Ueber Gelseminin. Spiegel. Die Untersuchungen 4—7 wurden unter Leitung des Privat- dozenten Professor Langgaard, die von 8—10 unter Leitung des Dr. Spiegel ausgefiihrt. Der Direktor Professor 0. Liebreich. • 28. Die praktische Cntenichtsanstalt ffir die Staatsarzneiknnde. Die Direktion des Instituts war zunächst, wie bisher, dem Unterzeichneten provisorisch, vom 15. August an definitiv über- tragen. Als Assistent fungirte bis zum 1. Oktober 1894 weiter Dr. Carl Strecker, seitdem Dr. Rudolf Schulz. In jedem Semester wurde eine theoretische Vorlesung über gerichtliche Medizin und ein demonstrativer Kursus mit Sektions- übongen abgehelten. Die Zahl der Zuhörer beider Vorlesungen 7* — 104 - betrog im Sommerseinester 53 bezw. 5, im Wintersemester Vß bezw. 10 Stadirende, ausserdem nahmen an Vorlesang wie Kurs im Sommersemester 30, im Wintersemester 31 Zögling« des Friedrich Wilhelms-Institutes Theil. An den gerichtlich-medizinischen Enrsen, die unter Ober- leitung des Unterzeichneten durch die Assistenten in Oster- und Herbstferien für praktische Aerzte abgehalten wurden, be- theiligten sich 14 resp. 10 Herren. Zu den Sektionsübungen standen im Berichtsjahre 109Leichen zur Verfügung. Die Sammlung besteht gegenwärtig aus 8 Wachs-, 371 Spiritus-, 196 Enochenpräparaten, 48 Instrumenten, 184 Ab- bildungen und Photographien. Veröffentlicht wurde von dem Director des Instituts: ,yEin Beitrag zur Lehre vom Zusammenhang zwischen Tbymns- hyperplasie und plötzlichem Tode.'^ Zeitschrift für Medizinal- beamte 1894. Heft 17, und „Wiederholte Simulation von Geistes- krankheit in Untersuchungshaff Aerztliche Sachverständigen- Zeitung 1895, Heft 7. Von Dr. C. Strecker: üeber die anatomischen Veränderungen des Herzens bei chronischen Geistesstörungen. Archiv für pathologische Anatomie, Bd. 136. 1894. Femer folgende Dissertationen (sämmtlich Berlin, 1894): Loos: Hypnotismus und Suggestion in gerichtlich-medizinischer Beleuchtung. Eob: Die Bedeutung des Gk)nococcennachweises flu* die gericht- liche Medizin. Fischer: üeber den Tod durch Sturz aus der Höhe in gerichtlich- medicinischer Beziehung. Barack: üeber plötzlichen Tod durch Thymushypertrophie. Die ünterrichtsanstalt besitzt seit dem Neubau 1886 Räume für ein chemisches Laboratorium, das indess bisher noch nicht eingerichtet worden ist Die endliche Einrichtung des- selben erscheint dringend erforderlich, damit das Institut auch die chemische Seite der gerichtlichen Medizin zu pflegen in der Lage ist. Bei den wesentlich ungünstigeren Verh&lUiisseDt in denen wir uns gegenüber den gleichartigen Instituten der aus- ländischen, besonders der österreichisch-ungarischen Uniyersitftten — 106 — in Bezng anf das Leichenmaterial befinden, ist es doppelt noth- wendig, dass das zu Gebote stehende Material wenigstens mit voller Intensität ausgenützt werden kann. So lange wir nicht im Stande sind, chemische üntersuchnngen vorzunehmen, ist das selbstverständlich nicht der Fall. Der Unterzeichnete hat aus diesen Gründen bei seiner definitiven Ernennung die üeber- nahme des Laboratoriums auf den Etat beantragt, doch ist es aus finanziellen Grttnden leider nicht möglich gewesen, im laufenden Etatsjahr Mittel für diesen Zweck bereitzustellen. Prof. Strassmann. 29. Das erste ehemisdie Laboratorlnm. Während des Jahres 1894/1895 wurden im 1. chemischen Laboratorium die folgenden Vorlesungen und Uebungen gehalten: Biedermann, R., Prof. Dr., S.-S.: Neuerungen auf dem Gebiete der Chemie und Technologie der aromatischen Verbindungen. — Elemente der allgemeinen, mechanischen und chemischen Technologie in Verbindung mit technologischen Excursionen. - - - - W.-S.: Technische Chemie unter Berück- sichtigung der neueren patentirten Erfindungen, n. Theil: Die organischen Stoffe. Fischer, E., Prof. Dr., S.-S.: Organische Experimentalchemie. - - - W.-S.: Anorganische Experimentalchemie. - - - S.- und W.-S. : Leitung praktisch-chemischer Arbeiten in Gemeinschaft mit Prof. S. Gabriel. Freund, M., Dr., S.-S.: Einige Kapitel aus der neueren che- mischen Literatur. - - - W.-S.: Repetitorium der organischen Chemie mit Experimenten. Gabriel, S., Prof. Dr., S.-S.: Gasanalyse. - - - W.-S.: Titrirmethoden. - - - S.- und W.-S.: Qualitative chemische Analyse. — Synthetische Methoden der organischen Chemie. — CoUoquium ttber organische Chemie. Reissert, A., Dr., S.-S.: Die wichtigsten Kapitel der orga- nischen Chemie. — Einführung in die allgemeine Chemie und die Grundbegriffe derselben. — 106 — Reissert, W.-S.: Stereochemie. — Chemie des Naphtalins, Anthracens etc. Seil, E., Prof Dr., S.-S.: Anorganische Experimentalchemie. W.-S.: Organische Experimentalchemie. Tiemann, F., Prof. Dr., S.-S.: Chemie der Riechstoffe. - - - W.-S.: Chemie der aromatischen Verbindungen. Will, W., Prof. Dr., S.-S.: Ausgewählte Kapitel aus der tech- nischen Chemie. S.- und W.-S.: Geschichte der Chemie. Die Vorlesung über Experimentalchemie wurde im Somraer- semester von 267. im Winter von 308 Zuhörern besucht, ein- begriffen sind die Angehörigen des Friedrich Wilhelms-Instiluu mit 72 beziehungsweise 55 Theilnehmern. Im Laboratorium arbeiteten während des Sommers 57 Prak- tikanten auf ganzen und 1.9 auf halben Plätzen, im Winter 62 auf ganzen und 33 auf halben Plätzen. Thätig als Assistenten waren die Herren: Prof. Dr. S. Gabriel, Dr. 0. Piloty, Dr. J. Fogh, Dr. C. D. Harries. Dr. L. Ach fbis 1 Oktober 1894), Dr. P. Eehländer und Dr. L. Beensch 61 41,9 59,1 7o der Theologen 1 42,2 34 45,8 34,6 ; 40,8 1 36,5 7ü der Juristen 1 42 42,1 38,8 37 36,4 7o der Mediziner » 43,7 46,3 46,6 7o der Philosophen — 140 — Die Zahl der erledigten Bestellzettel betrug 43 225 gegen- über 40029 im Vorjahr. Von diesen 43325 Bestellzetteln worden 30831 (-- 71,1 7o) durch Verabfolgung des verlangten Werkes oder durch Hinweis auf sein Vorhandensein in der Lese- saalbibliothek erledigt, 6 749 (= 15,6 7o) als verliehen, 5 745 (=r= 13,3 T) &1^ nicht vorhanden bezeichnet. 1893/94 betrugen die entsprechenden Prozentzahlen: 73,5 12,8 und 13,7. Zahl der Verleihungen. Nach Werke Hanse Bände In den Lesesaal Werke Bande 1892/93 20 706 26273 5946 10275 1 1893/94 20440 • 26648 G133 9942 ■ 1894/95 20732 27 666 4862 8852 , Nicht mitgerechnet sind hierbei 1211 Werke, die bereit gelegt aber nicht abgeholt wurden. Aus der Lesesaalbibliothek wurden mit der Verpflichtung der Rücklieferung am nächsten Tage nach Hause gegeben: 551 Werke mit 579 B&nden. Für die Uebungen von 5 Docenten wurden Apparate zur Benutzung durch die Theilnehmer im Lesesaal aufgesteUt Journalzirkel der Universität. Die neuesten Hefte von 111 Zeitschriften wurden im Sprechzimmer der Universität zur Benutzung durch die Docenten ausgelegt. 141 1 1 189091 1891192 1892,93 189394 189495 1 Der Lesesaal war geöfftiet : 290 280 289 285 291 Tage Ihn besuchten im Ganzen . . 1 29957 46818' 47 911 35354 39541 Be- natzer Dnrchschnlttlich täglich i. Jahre 104 167 166 124 136 i> DorchschTiittlich t&glich im S.-S. 76 128 171 104 131 » Darcbschnittlich t&gUchi.W.-S. 157 235 206 188 176 H Durchschnittlich - tagl. i. d. Ferien 44 87 80 63 64 »» Höchste Besucher- zahl an 1 Tage 238 (9. Dez.) 322 (19. Jan.) 305 (22.NOV.) 251 (27.NOV.) 264 (22.NOV.) Von der ersten Ausgabe des Verzeichnisses der Lesesaal- nnd Handbibliothek wurden im Laufe des Jahres noch 39 Exem- plare verkauft; von der im Juli 1894 erschienenen 2. Ausgabe bis jetzt 138 Exemplare. 2. Vermehrung. In den Accessionskatalog wurden eingetragen: 1892/93 1893/94 1894/95 2753 3167 3137 Nammern 4337 4753 4554 Bände aasserdem: 14482 4960 6575 Universitätsschriften 897 847 855 Schulschriften — 142 — Es gingen ein: 1. als Geschenke: 1070 Bände. Die regelmässigen Gescbenkgeber waren das Ministeriam der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-AngelegenheitciL die Universität Berlin, die Akademie der Wissenschaften zn Berlin, das Grossherzogliche statistische Bureau zu Karls- ruhe, die E. E. Gradmessungs-Eommission zu Wien, das EönigUche statistische Bureau in Born, die statistischen Bureaus in Bern und Stockholm, das Norwegische meteoro- logische Institut in Christiania, die Clinical Society in London, das Department of the Interior in Washington, die American Association of Obstetricians , die American Orthopedic Association, die Association of American Physicians, die Library of Surgeon General's Office in Washington, der Geological Survey of Minnesota, of Canada, das Office of Superintendent of Government Printing in Calcutta, die Asiatic Society ofBengal inCalcutta. Werth- volle einmalige Zuwendungen erhielt die Bibliothek von der EOniglichen Hausbibliothek und der Bibliothek desMinistemms der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten, ferner aus der Bibliothek Sr. EönigUchen Hoheit des Prinzen Heinrich durch die Eönigliche Bibliothek, vom Geheimen Staatsarchiv, von Herrn Professor Dr. Eiepert und Herrn Regierungsrath Hoyer. Die Universitäten Bonn, Breslau, Greifswald, Halle, Kiel, Eönigsberg, Marburg, Erlangen, Freiburg, Giessen, Jena. Leipzig, München, Rostock, Strassburg, Tübingen, Würzburg. Bern, Zürich, Prag überwiesen auf unser Ansuchen ihre Statuten und Ordnungen sowie diejenigen ihrer Fakultäten und Institute. 2. durch Abgabe von der hiesigen Eöniglichen Bibliothek auf Grund des § 71 des Reglements: 17 Bände. 3. auf Grund des Ministerialerlasses vom 15. Oktober 1891 betr. das Verhältniss der Anstalts-Bibliotheken zur Universitäts-Bibliothek : — 143 — vom Institut fär Alterthumskunde 104 Bände, vom Germanischen Seminar 52 Universitätsschriften 34 Schulschriften, vom Staatswissenschaftlichen Seminar 2 Bände, vom Zoologischen Institut 1 Band. 4. durch Tausch: a) durch den von der Bibliothek vermittelten Schriftenaus- tausch der hiesigen Universität mit andern Universitäten: 4649 Universitätsschriften, 850 Schulschriften, 135 Bände anderer Werke. b) im Austausch gegen Dubletten hauptsächlich von der Stadtbibliothek zu Bern: 52 Bände. c) im Austausch gegen hier ausgeschiedene ungeeignete Werke von den Universitäts-Bibliotheken zu Bonn und Göttingen: 67 Universitätsschriften, 43 Schulschriften, 353 Bände anderer Werke, o. als Pflichtexemplare: 1598 Bände. Ausser der seit 4 Jahren vollkommen geregelten Einziehung der Pflichtexemplare der in buchhändlerischem Verlag er- scheinenden Werke wurde in diesem Jahre auch die Ein- ziehung der im Selbstverlage von Vereinen und Gesellschaften erschienenen Publikationen, die aus alter Zeit her noch viele Lücken aufwiesen, durchgeführt, ausserdem mit der Einziehung der lücksländigen Veröffentlichungen von Be- hörden und öffentlichen Anstalten begonnen. 6. durch Kauf: 1222 Bände (darunter 639 Bände abgeschlossener Werke und 583 Bände von Zeitschriften und Fortsetzungen) und 39 Universitätsschriften, zusammen für 9284 M. 83 Pf. Unter den von der Königlichen Hausbibliothek erhaltenen Werken befand sich ein vollständiges Exemplar der bisher er- schienenen Bände der kritischen Gesammtausgabe von Luther's — 144 — Werken. Das Geschenk des Gteheimen Staatsarchivs bestand aus einem Exemplar der Yossischen Zeitung von 1816 ab nnd des Deutschen Reichsanzeigers und Königlich Preussischen Staatsanzeigers von 1819 ab. 3. FlnanzieHes. a) Der regelmässige Fonds für Anschaffung und Einband von Büchern erfahr durch den Staatshaushaltsetat für 18&tD5 eine Erhöhung von 2500 M., so dass er nun 13000 M. beträgt. Davon mussten zur Deckung der unter b zu erwähnenden üeber- schreitung des Etatstitels für die sonstigen sächlichen Aasgaben 265 M. 94 Pf. dienen, so dass für den eigentlichen Zweck 12 734 M. 6 Pf. verwendet werden konnten, und zwar: für Bächeranschaffung . . 8761 M. 10 Pf. far Büchereinband . . . 3972 „ 96 „ b) Auch die Mittel für die sonstigen sächlichen Ausgaben einfuhren eine Erhöhung, indem der Etatstitel von 4700 ani 6000 M. gebracht wurde. Diese Summe wurde um 265 M. 94 Pf. überschritten. c) Aus den Zinsen des Vermächtnisses des Professors JaSe und aus dem Beitrag des Universitäts-Lesezirkels waren ver- fügbar: 233 M. 46 Pf, hiervon wurden für Bücheranschafifangen 230 M. 22 Pf. verausgabt d) Der letzte Rest des im April 1892 bewilligten zweiten ausserordentlichen Zuschusses von 3000 M. für die Venoll- ständigung der Akademieschriften im Betrage von 260 M. 34 Pf. gelangte zur Verwendung, indem 247 M. 10 Pf. für Anschafiungen, 13 „ 24 „ für Einband ausgegeben wurden. e) Von dem im Juni 1891 bewilligten einmaligen Zuschuss von 3000 M. zur Vervollständigung der üniversitätsschrift^n- Sammlung wurden 46 M. 25 Pf. für Anschaffungen verausgabt. Es verbleibt ein Bestand von 989 M. 80 Pf. f) Der am 4. November 1893 bewilligte zweite Zuschuss von 1200 M. für die sächlichen Kosten der Instituts -Katalogi- sirung, von welchem noch 702 M. 63 Pf. verfügbar waren, ist ganz verausgabt worden. — 146 — 4. Revision des BOcherbestandss. In der den Besuchern ohne Weiteres zugänglichen Lesesaal- bibliothek haben die vorgeschriebenen Revisionen monatlich stattgefunden. Leider sind auch in diesem Jahre zahlreiche Diebstähle, namentlich im Dezember und Januar, vorgekommen. Entwendet wurden 30 Werke mit 38 Bänden. Die Revision der in einem abgeschlossenen Räume aufgestellten Handbibliothek ergab Vollständigkeit des Bestandes. Eine allmälige vollständige Revision des gesammten Bücher- bestandes ist mit der Neuaufstellung und Neunumerirung ver- bunden. 5. Katalogisirung der Bibliothek und Aussoheidung ungeeigneter Werke. Die im Januar 1894 begonnene Neunumerirung und Neu- anfstellung der Bibliothek, mit der eine Berichtigung und Ver- vollständigung, vielfach auch Neuanfertigung der Blätter des alphabetischen Bandkatalogs verbunden ist, wurde, soweit es die verfügbaren Arbeitskräfte gestatteten, gefordert. Dauernd waren bei der Arbeit beschäftigt der Hülfs- bibliothekar Dr. Milkau und der Assistent Dr. Eöhnke, ausser- dem zeitweise der Unterzeichnete. Fertig gestellt wurde das Fach Klassische Philologie (Signatur V — Vz und W — Wu), die Allgemeine und vergleichende Literaturgeschichte (X — Xb), die Mittel- und Neulateinische Literatur (Xc— Xg), der allgemeine Theil der Romanischen Sprachwissenschaft (Xh), der grössere Theil der Französischen (Xs — Xv), und der Anfang der Deutschen Sprachwissenschaft und Literatur (Y — ^Yb). Von den zur Abgabe an die Königliche Bibliothek be- stimmten Werken sind im Laufe des Jahres 333 von dieser übernommen und in unseren Katalogen gelöscht worden. Von den an die übrigen preussischenüniversitäts-Bibliotheken abzugebenden, hier entbehrlichen Werken haben auf Grund des übersandten Zettelverzeichnisses für sich ausgewählt: 1. die Universitäts-Bibliothek zu Bonn . . 18 Werke 2. „ „ „ „ Breslau . 17 „ 3. „ „ „ „ Göttingen . 5(te „ 0. „ » 6. „ jy 7. . » o. •• Panüniscbe — 146 — 4. die Universitäts-Bibliothek za Greifswald 84 Werke „ „ Halle . . 117 „ yj ^j JDl161 • • ■ Ol fj y, „ Marburg . 364 „ jj „ Münster . 139 „ Die Eontrole der Vollständigkeit und die Schiassredaktion des für den Druck bestimmten Gesammtverzeichnisses der Berliner Universitäts-Schriften von 1809—1885 wurde za Ende geAihrt. Für die beiden in Arbeit befindlichen Zettel-Kataloge der Universitätsschriften-Sammlung wurden 3820 SchiifleD in je 2 Exemplaren neu aufgenommen. Die im Vorjahr be- gonnene alphabetische Anordnung des einen Exemplars wurde für alle fertigen Zettel durchgeführt. Für 826 Sammelbände, deren einzelne Bestandtheile bereits katalogisirt sind, wurden Hauptzettel, die den Inhalt jedes einzelnen Bandes nachweisen, angefertigt. Da das im Oktober 1891 in 600 Exemplaren gedrockte Yerzeichniss der Lesesaal- und Handbibliothek zn An- fang des Sommer-Semesters beinahe vergriffen war, wurde mit Unterstützung des vorgesetzten Ministeriums ein alle ein- getretenen Aenderungen und Vermehrungen berücksichtigender neuer Druck hergestellt, der im Juli 1894 zur Ausgabe gelangte. Während das erste Verzeichniss einen Bestand voa 1303 Werten mit 10639 Bänden aufwies, verzeichnet die neue Aasgabe 1670 Werke mit 12484 Bänden. 6. Katalogteliung der Aattalltbibiiothekei dar hieslgeii Univerritiii Im Laufe des Jahres wurden fertiggestellt die Kataloge der Bibliotheken der Dnterrichtsanstalt fiir Staatsarzneikunde, des Zoologischen Instituts, des Geographischen Instituts, der Geologisch-paläontologischen Sammlung, der Charit^, der Mineralogisch-petrographischen Sammlung, der Klinik für Einderkrankheiten, i — 147 — des Pflanzenphysiologischen Instituts, des Geographisch eD Apparats, des Apparats fiir neuere Kunstgeschichte. Für die 9872 Werke dieser 10 Bibliotheken waren ein- schliesslich der Eäckweise 12 2C0 Zettel erforderlich. Diese wurden in 4 Exemplaren hergestellt, von denen 3 in alpha- betische Ordnung gebracht wurden, während das vierte der betreffenden Institutsbibliothek zur Herstellung eines syste- matischen Katalogs zur Verfügung gestellt wurde. Ausserdem wurde die Titelaufnahme der 4812 Werke der Bibliothek des Mathematischen Seminars auf 5377 Zetteln beendet, deren alphabetische Anordnung indess noch aussteht 7. Persönliches. Dem Bibliothekar Professor Dr. Ascherson wurde am 19. Dezember 1894 der Titel Oberbibliothekar verliehen. Der Hülfsbibliothekar Dr. Eunge wurde am 1. April als Bibliothekar nach Kiel versetzt. An seine Stelle trat am 1. Mai der Hülfsbibliothekar Dr. Milkau, zuletzt in Bonn. Als Bibliotheksassistenten wurden vereidigt: Die Volontäre Dr. Köhnke und Dr. Pretzsch am 25. April, Dr. l^rüger am 26. Mai, Dr. Paszkowski am 28. Juni 1894 und Dr. Wille am 10. Januar 1895. Die Volontäre Dr. Sapper und Dr, Plate schieden am 1. bezw. 15. Juli 1894 aus dem Bibliotheksdienst aus. Der behufs Theilnahme an der Katalogisirung der Instituts- bibliotheken von der Königlichen Bibliothek beurlaubte Assistent Dr. Lippert trat am 1. Februar 1895 zur Königlichen Bibliothek zurück. Neu trat ein als Volontär Dr. phil. Brodmann, zuletzt Assistent am Physikalischen Institut der Universität Göttingen, am 1. September 1894; ferner als ausserordentlicher Hülfsarbeiter der Cand. phil. Heyne am L Oktober 1894 und der Korvetten- kapitän a. D. Jachmann am 22. Februar 1895. — 148 — An die Stelle des am 1. Jali wieder aasgeschiedenen, mit der Verwaltang der Expedientenstelle beauftragten Prender- Lientenants a. D. Lübcke trat zunächst probeweise und seit dem 1. Januar 189ö definitiv der Militäranwirter J. Krause. Dr. W. Erman, Direktor der Universitäts-Bibliothek. 40. Der botanische Garten und das botanische llnseniii. A. Bvttiisober Barten. a) Personalveränderungen: Der Assistent des Gartens Dr. Gilg habilitirte sich an der Universität als Privatdozent An Stelle E. Wocke's, welcher als Obergärtner des bota- nischen Gartens nach Zürich ging, wurde der bisherige Gehülfe der pflanzengeographischen Anlage M. Löbner zum Ober- gärtner für die Freiland-Eulturen ernannt, und als dieser Anfang Oktober zum Leiter einer Lehranstalt nach Wädeos- weil bei Zürich berufen wurde, der bisherige Gehülfe Carl Peters. b) Es wurden folgende grössere Veränderungen vor- genommen. 1. Die ganze Innenseite des Palmenhauses erhielt einen neuen Oelfarben-Anstrich. Ein grosser Theil der gänzlich verfaulten Doppelfenster der Seitenwände und des Daches musste durch neue Fenster ersetzt werden. Die total ver- rosteten, gitterförmig durchbrochenen Eisenplatten der Galerien wurden herausgerissen und an der Westseite des Hanses, soweit der Anbau reicht, erneuert. Ueber den Galerien wurden die aus Eisenblech bestehenden, total verrosteten Kappengewölbe entfernt; an ihre Stelle traten gemauerte Ge- wölbe. Die schon seit 1858 in Betrieb stehenden zwei Dampf- kessel der Dampfheizung wurden durch neue ersetzt. Für diese Beparaturen waren 12420 Mark extraordinär bewilligt worden. 2. Die schadhaften Eanalheizungen des Winterhauses and des Succulentenhauses wurden abgerissen und gänzlich nen auf- gemaueit. — 149 — 3. Das an der Grnnewaldstrasse neben dem ehemaligen Steuergebäude liegende, der Stadt Berlin gehörende Dreieck wnrde dem Garten einverleibt, rigolt and bepflanzt, nachdem die Mauer, welche dasselbe vom Garten trennte, abgerissen war. Dagegen wnrde zur Verbreiterung der Grunewaldstrasse ein Streifen von ca. 2 m Breite an den Magistrat der Stadt Berlin abgetreten An Stelle der Mauer trat vorlänfig ein Holz- zaun. Die vier Bäume auf der Südseite des Museums wurden gefaUt, um mehr Licht für die Arbeitsräume zu gewinnen. Die Amygdalaceen, welche bisher an der südwestlichen Seite des Gartens längs der Elsholzstrasse gruppirt waren, wurden herausgenommen und unmittelbar hinter dem Museum und vor demselben längs der Grunewaldstrasse wieder an- gepflanzt. Den dadurch frei gewordenen Platz nahmen die Pomaceen ein. Auch im verflossenen Jahre war der Garten an jedem zweiten Sonntage des Monats von 2—7 Uhr dem Publikum geöffnet. Die Victoria regia blühte vom 17. Juli bis 15. Oktober und brachte 35 Blttthen hervor und mehrere hundert Samen, die jedoch merkwürdigerweise nicht keimten. c) Die Erwerbungen des botanischen Gartens waren im Wesentlichen folgende: 1. Lebende Pflanzen: 1450 Arten, durch Tausch, Kauf oder als Geschenk, von Handelsgärtnereien und Privatpersonen erworben sowie von dem Direktor in den Alpen gesammelt. Unter den Geschenkgebern sind besonders zu nennen: J. F. Benecken dorf - Freienwalde , R. Brandt - Charlottenburg , Dr. Bree- Charlottenburg, Dammann & Co. -Neapel, Dr. Faw- cett (Jamaica Bot. Departm.), Finger- Schöneberg, Dr. F. Franceschi (Kalifornien), P. Gräbner-Berlin, Geh. Rath Hauchecorne-Berlin,Prof.v. Heldreich-Athen, P. Hennings- Berlin, Herb & Wulle-Neapel, Kapelle-Springe, Krüger (Ostafrika), L. Linden-Brüssel, L. Schiricke-Caracas, Pro- fessor Schweinfurth-Berlin, Dr. Stuhlmann (Ostafrika), Prof. Schumann-Berlin, Schwarz-Steglitz, von St. Paul- lUaire- Fischbach, Prof. Schröter- Zürich, E. Teusz (Ka- merun), Prof. Troschel - Berlin, Prof. Volkens - Berlin (Kilimandscharo). 10 — 150 — 2. Samen-Eingang 4650 Prisen durch den üblichen Tanscb- verkehr mit botanischen Gärten und von folgenden PriTat- personen und Instituten: M. Bang (Bolivia), Dr. Beyer-Berlin. Frau V. Bourset- Berlin, J. Bornmüller- Weimar, Professor Buchenau- Bremen, Apotheker Capelle-Springe, L Cockayne (New-Zealand), Deutsche Uendrologische Gesellschaft. Piro Du SS- Guadeloupe, Baron Eggers (Ecuador), Professor Engler-Berlin, E. Eppelsheim-Bielefeld, Dr. F. Franceschi (Kalifornien), Dr. Gurke- Berlin, L E&rnbach (Neu-Guinea), Dr. 0. Euntze - Friedenau, Dr. Eugler- München. M. Leichtlin-Baden-Baden, Eonsul Lehmann (Columbien), Ober- lehrer Lehmann -Berlin, M. Löbner-Wädensweil, Dr. Lorenz- Friedenau, Baron F. v. Müll er- Melbourne, Dr. Fritz Müller (Brasilien), Petsch (Madeira), Frau ConsulProchelle-Berlin Prof. V. Lagerheim- Tromsö in Norwegen, Prof. Sodiro- Quito, Dr. Stuhlmann (Ostafrika), Dr. S tu bei (Columbien. Professor Schröter -Zürich, Professor Schweinfurth- Berlin, Dr. Taubert-Berlin, Dr. Trabut (Algier), Prof. Urb an- Berlin. Prof. Yolkens- Berlin (Eilimandscharo), Zenker & S tan dt (Eamerun). Abgegeben wurden: 1. Lebende Pflanzen: 1887 Arten an 15 botanische Gärten, an Handelsgärtnereien und Privatpersonen. 2. Samenprisen: 5900 Prisen an botanische Gärten von Universitäten, Polytechniken und Schulen. B. BotaaitcbM Mnem. a) Personalveränderungen: Eeine. Der erste Hülfsarbeiter, Dr. Lindau, habilitirte sich an der Universität als Privatdozent. b) Von Erwerbungen sind folgende anzuführen: 1. Durch Schenkung: Herren T. F. und P. Allen-Newyork: 35 Characeen aus Nord- amerika und Japan. Herr Dr. Arnold -München: 183 Liehen, eis. Herr G. B amier: 120 Herbarpflanzen und 20 Museums- gegenstände von den Tami-Inseln. Herr Bau mann: 322 Arten nebst vielen MuseumsgegenständeD aus Togo. — 151 > — Herr W. E. Broadway: 30 Arten aus Grenada (Geschenk der Herren Krag nnd Urban). Herr Prof. F. Bnchenau: 129 Arten, meist aus Nordamerika. Herr^Rev. J. Bufton: 548 Arten aus Tasmania. Herr L. Cockayne: 181 Arten aus New-Zealand. Herr Dr. C. Düsen -Schweden: 179 Pilzarten aus Kamerun. Herr Pore Duss: 227 Arten aus Guadeloupe (Geschenk der Herren Krug und Urban). Herr Prof. A. Engler: 196 von ihm in Bosnien, Dalmatien und der Herzegowina gesammelte Arten. Herr Prof A. Garcke: 293 von B. Balansa in Tonkin ge- sammelte Pflanzen. Herren A. Glaziou und I. Urban: 452" Herbarexemplare und 25 Gläser Alkoholpräparate brasilianischer Pflanzen. Herr Paul Heyer- Delitzsch: 68 Herbarpflanzen und 17 Mu- seumsgegenstände aus Nordamerika. Jamaica Botanical Department (Direktor W. Fawcett, Col- lector W. Harris): 454 Nummern in zahlreichen Exem- plaren aus Jamaica (Geschenk der Herren Krug und Urban). Herr W. Krebs -Cleveland: 700 Pflanzenarten aus Ohio- Herr Prof. L. Krug-Gross-Lichterfelde: Abschrift des zweiten (nur in zwei Exemplaren vorhandenen) Theiles von Macfadyen's Flora of Jamaica. Herr Dr. 0. Kuntze-Friedenan: 115 südamerikanische Gra- mineen. Herr Dr. C. Lauterbach -Stabelwitz: 67 Pilzarten aus Neu- Guinea. Herr Dr. Th. Loesener: 30 südafrikanische Celastraceen. Herr Dr. Pas sarge: 196 Arten aus dem Hinterlande von Kamerun. Herr Dr. v. Pernhoffer: 34 Arten steiermärkischer Hieracien. Herr Pore L. Picarda: 139 Hochgebirgspflanzen aus Haiti (Geschenk der Herren Krug und Urban). Herr Dr. Preuss: 207 Nummern aus Kamerun. Aus dem Nachlass des verst. Prof. N. Pringsheim (Geschenk seiner Tochter): 49 Arten Kryptogamen von Arecha- valeta-Montevideo. Herr A. Purpus-Darmstadt: 28 Pilze aus Kalifomien. 10» — 152 — Herr Dr. H. Ross- Palermo: 71 Pflanzen aus Sicilien. Herr Dr. E. Rothschah: 500 Pflanzenarten ans Nicaragua. HeiT Prof. Dr. J. Schroeter- Breslau: 100 Pilze aus Schlesien. Herr Prof. W. Schwacke: 94 Pflanzenarten aus Brasilien (Ge- schenk der Herren Lindau, Loesener, Schumann, Urban). Herr Prof. Schweinfurth: 71 Pflanzenarten und 77 Museums- gegenstände aus der Eritrea, 17 Alkoholpräparate aas OstaMka (ges. von Dr. Stuhlmann), 14 Nummern alt- ägyptischer Pflanzenreste. Herr Geh. Rath Spindler- Spindlersfelde (Obergärtner Weber) 119 Formen von Codiaeum yariegatum (Geschenk des Herrn Dr. Da mm er). Herr Dr. Stuhlmann: 1700 Nummern Pflanzen und 6 starke Holzproben aus Deutsch-Ostafrika. Herr P. Sydow- Berlin: 39 kalifornische Uredineen. Herr Dr. Taubert -Berlin: 47 australische Leguminosen (aus dem Museum zu Melbourne). Herr Dr. N. Terracciano-Caserta: 292 italienische Pflanzen. Herr Prof. Urban: 179 Tafeln aus Martins' Flora brasiliensk Herr Dr. 0. Warburg -Berlin: 95 Algen ven seiner ost- asiatischen Beise. Herren Zenker und Staudt: 473 Pflanzenarten von der Yaundestation in Kamerun in vielen Exemplaren sowie zahlreiche Museumsgegenstände und Alkoholpräparate. Ausserdem lieferten kleinere Beiträge die* Herren Con- wentz-Danzig, E. Jacobasch -Friedenau, L. Lewin-Berlin, T. Makino- Japan, A. Möller -Berlin, Paetsch, C. Kensch- Berlin, K. Lehmann -Berlin, Tappe nbeck-Madagascar, P. Taubert-Berlin, Teusz- Kamerun, ferner die Deutsche Kolonial-Gesellschaft sowie die Neu-Guinea-Kompagnie. 2. Durch Tausch wurden Pflanzensammlnngen und Museums- gegenstände von den botanischen Museen zu Breslau, Boiteii' zorg, Calcutta, Cambridge (Mass.), Capstadt, Coimbra, Ham- burg, Helsingfors, Kew, Kopenhagen, London (Brit Mus.), Mel- bourne, München, Natal, Paris, Stockkolm, Washington, Wien (k. k. Hoftnuseum) sowie von den Herren W. Barbey-Gtenfi C. de Candolle-Genf, H. Christ- Basel, J. B. Ellis- Newfield, Haussknecht - Weimar, Keller - Winterthur, — 153 — P. Magoos- Berlin, 0. Pazschke- Leipzig, J. Roll -Darm- stadt, H. Schinz- Zürich, P. Sydow- Berlin, P. Taubert- Berlin erworben. Dagegen wurden Doubletten abgegeben an die botanischen Museen zu Bremen, Breslau, Galcutta, Capstadt (Bücher), Coimbra, Edinburgh, Qreifswald, Hamburg, Kew, Kopenhagen, London (Brit. Mus.), Marseille, München, Paris, Petersburg, Santiago (Chile), Stockholm, Strassburg, Washington, Wien (Bot. Garten), Wien (k. k. Hoftnuseum) sowie an die Herren Bar bey, Berlese - Camerino, C. de Candolle, J. M. Coulter-Lake Forest, EUis, E. L. Qreene, Keller, Magnus, Paläcky- Prag, Pazschke, Roll, Schinz, J. D. Smith -Baltimore, Sydow. 3. Durch Kauf wurden aus dem dafür ausgeworfenen Etat theils grössere und interessantere Pflanzensammlungen aus verschiedenen Ländern der Erde, theils Fortsetzungen von Exsiccaten erworben. c) Benutzung. Es arbeiteten wissenschaftlich ausser den Beamten und Hilfsarbeitern 7 Herren während grösserer Zeiträume ständig, 25 Herren vorübergehend am botanischen Museum. An 30 Botaniker wurden Theile der Sammlungen zur wissenschaftlichen Benutzung nach auswärts verliehen. C. Laboratorien. Ausser den Hennen, welche grössere Arbeiten mit den Hilfsmitteln des botanischen Gartens und des botanischen Museums ausführten, waren in dem Laboratorium im Sommer- Semester 42, im Winter-Semester 63 Studirende thätig, welche zu mikroskopischen Untersuchungen angeleitet wurden. D. WissenscbafUiohe Arbeiten. a) Von den Beamten des Königl. botanischen Gartens und Museums wurden in der Zeit vom 1. April 1894 bis 31. März 1895 veröffentlicht: A. Engler: Ueber die Gliederung der Vegetation von Usambara und der angrenzenden Gebiete, in Abhandl. d. Königl. Akad. d. Wiss. z. Berl. 1894, 86 S. 4«. — 154 — A. Engler : Beiträge zur Flora von Afrika, VII. Scrophalariacea«. Gtesneriaceae, Icacinaceae, in Bot. Jahrb. XVIU., 15 S. und 3 Tafeln. - -* Beiträge znr Flora von Afrika VUUL. G^esneriaceae II, Pedaliaceae, in Bot. Jahrb. XIX., 6 S. - - Beiträge zur Flora von Afrika, IX. Loranthaceae, Podostemonaceae, Hydrostachydaceae, Burmanniaceae. Moraceae, in Bot. Jahrb. XX., 73 S. und ö Tafeln. I. ürban: Juglans jamaicensis C. DC. und Streptopetalmn graminifolium ürb. in Notizbl. d. kgl. bot. Gart. No I. 3 S. - - Additamenta ad Cognitionen! florae Indiae occidentalis. Particula 11 in Engl. Bot. Jahrb. Bd. XIX, 120 S. A. Garcke: Illustrirte Flora von Deutschland. Siebzehnte Auflage. Berlin 1895. 768 S. und 759 Abbild. K. Schumann: Triuridaceae, Lilaeaceae, Potamogetonaceae et^. in Martins' Flor, brasil. 144 Sp. fol. 13 Tafeht - - Lehrbuch der Systematik, Phytopalaeontologie u. Phyto- geographie. 705 S. mit 193 Fig. u. 1 Karte. - - Cactaceae in Engler-Prantl Nat. Pflanzenfam. 48 S. 48 Einzelbildern in 16 Fig., 1 Heliogramm. - - Nachruf auf Pringsheim in Verh. d. bot. Ver. Branden- burg. 9 S. - - Berg u. Schmidt, Atlas der offlzinellen Pflanzen. Heft X bis XIII. 24 Taf. 55 S. Qross-Quart. - - Bignoniaceae in Engler-Prantl Nat. Pflanzenfam 65 S. mit 123 Einzelbildern in 13 Fig. - - Traunia, eine neue Gattung der Asclepiadaceen in Notizbl. d. kgl. bot. Gartens. 3 S. - - Verzeichniss der gegenwärtig kultivirten Kakteen und einige andere Aufsätze in Monatsschr. for Eakteenkunde 1894. 32 S. mit 4 Taf. - - Die Untersuchungen des Herrn Baciborski über ü^ Nymphaeaceae und meine Beobachtungen, in Berichten der deutschen botanischen Gesellschaft. 6 S. P. Hennings: Neue und interessante Pilze aus dem koi »_: — 155 - botanischen Masenm in Berlin, II. in Hedwigia XXXni. 5 Seiten. P. Hennings: Fnngi tonkinenses u. Fnngi capenses in Hedwigia XXXIV. 4 8. - - Die Helvellaceen der Umgegend Berlins in Verhandl. d. botan. Ver. d. Provinz Brandenb. XXXVI. 13 S. - - üeber exotische Pilze in den Gewächshäusern des Berliner botan. Gartens, daselbst. 2% S. - - üstilago Tritici (Pers.) var. foliicola P. Henn. in Zeit- schrift für Pflanzenkrankheiten IV. 1 8. - - Die Septorienkrankheit neuseeländischer Veronicaarten unserer Gärten, daselbst. 1 S. - - üeber das Vorkommen von Bulgaria polymorpha (Oed.) an lebenden Eichen, daselbst. 1 S. - - Sterigmatocystis Ficuum (Beicb.) P. Henn., die Ursache einer schädlichen Krankheit in Feigenfrfichten, in Naturwissenschaftliche Wochenschrift, No. 4 (1895) 1 Spalte. - - Präparations-Methoden für Herbarpflanzen in Zeitschrift Ar Gartenbau u. Gartenkunst, No. 6. 1)^ Spalten. - - Beitrag zur Pilzflora des Samlandes in Schrift, d. phys.- oek. Ges. Eönigsb. XXXV. 5 S. - - Fungi goyazenses in Hedwigia XXXIV. 29 S. - - Üstilago Ficuum Reich, ebenda. 1 S. - - u. G. Lindau: Verzeichniss der bei Templin 20. Mai 1894 beobachteten und gesammelten Pilze in Verhandl. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenb. XXXVI 37« Seiten. M. Gurke: Labiatae africanae, in Engler's Bot. Jahrb. Bd. XIX. 29 S. - - Ueber Gossypium anomalum Wawra et Peyr., ebenda 2 Seiten. - - Capitanya, eine neue Gattuüg der Labiaten, ebenda. Bd. XXI. 2 S., 1 Taf. - - Borraginaceae in Engler's Natürl. Pflanzenfam. 61 S. mit 279 Einzelbildern in 22 Fig. - - Pavonia Schwackei Gurke n. sp. in Notizbl. d. K. bot. Gartens und Museums No. 1. 1 S. - - Diagnosen verschiedener afrikanischer Pflanzen, in Engl. Bot. Jahrb. Bd. XIX. 4 S. - 156 — Ü. Dammer: Anleitang fQr Pflanzensammler. Mit 21 in den Text gedruckten Abbildungen. Stuttgart (F. Enke) 1894. 8*. VIL 83 S. G. Lindau: Acanthaceae africanae ü, in EngL Jahrb. XX. 76 Seiten. - - Acanthaceae papuanae, in Engl. Jahrb. XIX. Beibl. 48. 5 Seiten. - - Beiträge zur Flora von Argentina, in Engl. Jahrb. XIX. Beibl 48. 16 S. - - Acanthaceae in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. (Anhang). 63 S. - - Uebersicht über die in den Jahren 1892/93 erschienenen Arbeiten über Pilze (incl. Flechten). Engl. Jahrb. XVm. 38 S. - - Bemerkungen über Bau und Entwicklung von Ditiola radicata, in Hedwigia 1894. 7 S. - - Richard Spruce, in Hedwigia 1894. 3 S. - - Diverse Diagnosen, in Taubert: Plantae Glaziomnae ; Loesener: Plantae Selerianae, und Engler: Beiträge zur Flora von Afrika IX. E. Gilg: Ueber die Verwandtschaftsverhältnisse der Thyme- laeales und über die anatomische Methode, in Engler's Botan. Jahrb. XVIII. 85 Seiten, 12 Holzschnitte. - - Carl Holst, sein Wirken und Schaffen in der Er- forschung der Flora von Usambara, in Engler's Botan. Jahrb. XIX. 4 Seiten. - - Dipterocarpaceae in Engler-PrantPs Natürl. Pflanzenfam. 33 Seiten (zusammen mit Herrn Prof. Dr. Brandis). - - Thymelaeaceae africanae, in Engler's Botan. Jahrb. XIX. 23 S. - - Ancistrocladaceae, in Engler-Prantl, Natürliche Pflanzen- fam. 3 S. - - Oliniaceae afticanae, in Engler's Botan. Jahrb. XIX. 1 Seite. - - Zwei neue Dipterocarpaceae aus Malesien, in Engler's Botan. Jahrb. XVni. 3 S. - - Reductionen Im Pflanzenreiche und ihre Bedeutnng für ein System des Gewächsreichs, in Potoniö's Naturwissen- schaftliche Wochenschrift, o S. - 157 - E. Gilg: Diverse Diagnosen, in Engler's Jahrb. XIX. 6 S. P. Taubert: Ueber das Vorkommen der Gattung Physostigma in Ostafrika und einige piorphologische Eigenthämlich- keiten derselben. Berichte d. deutsch, bot. Gesellschaft. Xn. 5 8., 1 Holzschnitt. - - Leguminosae. Lief. 104 in Engler-PrantUs Natürliche Pflanzenfamilien. 2 Bg. 12 S., 62 Einzelbilder in 7 Fig. - - Pterocarpus Soyauxii Taub, in Hooker's Icones t. 2396, 2 S., 1 Tafel. - - Vouapa coemlea Taub, und Dolichos kilimandscharicus Taub., in Engler's Botan. Jahrb. XIX. 2 S. b) Femer ist folgende im botanischen Museum aus- gearbeitete Dissertation erschienen: J. Buchwald: Die Verbreitungsmittel der Leguminosen des tropischen AMka, in Engler's Bot. Jahrb. XIX. 67 S., 2 Tafeln. c) Von anderweitigen Abhandlungen, die ebenfalls im bota- uischen Museum zum Abschluss gelangten, sind zu erwähnen: H. Harms: Araliaceae, in Engler-Prantl, Natfirl. Pflanzenfam. in, 8. 48 S. nebst Abbildungen. - - Passifloraceae Lehmannianae, in Engler's Botan. Jahrb. XVIU Beibl. 46. 14 S. - - Crinum Braunii Harms und Hypoxis villosa L. var. Schweinfiirthii, in Notizbl. des kgl. bot. Gartens No. 1. 3 Seiten. - - Amaryllidacearum, Iridacearum, Passifloracearum, Aralia- cearum spec. nov., in Engler's Bot. Jahrb. XIX. 2Va S. E. Koehne: üeber die Beziehungen der kaukasischen Buche zu Fagus Sieboldi Endl. in Verh. d. bot. Vereins Branden- burg XXXVI, 1894, S. 15—16. - - Quercus Gambeli Nutt. in Gartenflora, Bd. 44, 1895, S. 6 bis 10. Mit 1 Holzschnitt. - - Ueber theils seltene, theils schwierig unterscheidbare, theils neu eingeführte Holzgewächse in Mitth. d. deutsch, dendrol. Ges. No. 3. 1894, S. 9—16. - - Glossopetalon meionandrum n. sp. in Gartenflora, Bd. 43, 1894, S. 237—240. Mit 1 Zinkographie. - - Bemerkungen zu J. BornmüUer's Aufsatz über Crataegus — 158 — tanacetifolia (Lam.) Pers. in Gartenflora Bd 43, S. *221 bis 291. Mit 1 Holzschnitt. Th. Loesener: Gelastraceae africanae in Ball, de l'Herb. Boiss. VoL IL 2 8. - -* Gelastraceae IL und Hippocrateaceae africanae in Engl. Bot. Jahrb. Bd. XIX. 12 S. - - Plantae Selerianae L in Bull, de THerb. Boiss. Vol. IL 34 S., 1 Taf. 0. Warburg: Begoniaceae (Schluss) und Datiscaceae, in Engler- Prantl's Naturl. Pflanzenfamilien. 10 S, 4 Fig. - - Moraceae afiricanae (Ficus), in Engler's Botan. Jahrb. XX. 24 S. - - Die Kulturpflanzen Usambaras, in MittheiL ans den deutsch. Schutzgebieten VIL 69 S. - - Ueber die wichtigsten Krankheiten des Kaffeebamnes und die Mittel dagegen, in Deutsches Koloiüalblatt V. 5Vs S. Professor Dr. A. Engler. 41. Die Sternwarte. Auf der Sternwarte sind ausser den im Personalverzeichniss der Universität aufgeffihrten Beamten, nämlich den Astronomen Prof. Dr. Knorre und Dr. Battermann und dem Physiker Prof. Dr. Goldstein, die folgenden Astronomen thätig gewesen: Dr. A. Marcuse, Dr. H. Paetsch, Cand. M. Ebell sowie Cand. K. Heuer und Dr. Tetens. Die im vorigen Jahresberichte als freiwillige Mitarbeiter genannten Astronomen Dr. Laves und Dr. Necker haben in- zwischen Anstellung im Auslande gefunden, nämlich Herr Dr. Laves an der Universität in Chicago und Dr. Neck er an der Sternwarte des Herrn von Kufiher zu Wien. Am grossen Meridian-Instrument hat Herr Dr. Battermann hauptsächlich, neben den laufenden Zeitbestimmungen der Stern- warte, über 3000 Ortsbestimmungen von solchen Sternen ausgeführt, welche bei den in den letzten Jahren ausgeführten genauen Be- obachtungen aber die Lagenänderungen der Erdaxe benatzt worden sind, ausserdem von solchen Sternen, welche in der südlischen Hälfte der von der Berliner Sternwarte übernommenen — 159 - Zone und in der von der Sternwarte zn Kasan äbemommenen Zone vorkommen, endlich« von Vergleichsstemen für Planeten-, Kometen- nnd Nebel-Beobachtnngen. Zugleich wurden experimentelle Untersuchungen über den Einfluss der Helligkeit der Objekte und der Kopflage des Be- obachters auf die Durchgangsbeobachtungen angestellt. Ausserdem hat Herr Dr. Battermann seine Beobachtungen von Stern-Bedeckungen wieder aufgenommen, und zwar syste- matische Beobachtungen von Stembedeckungen am dunklen Mondrande, wie er sie in dem fänfben Hefte der Beobachtungs- ergebnisse der Berliner Sternwarte als wünschenswerth hin- gestellt hat. Am kleineren Meridian-Instrument hat Herr Dr. Marcuse die Bestimmung der Deklinationen der von ihm bei den Pol- höhen-Beobachtungen in Honolulu benutzten Sterne fortgesetzt. Am grossen Aequatorial hat Herr Prof. Dr. Knorre etwa vierhundert vollständige Doppelstem-Messungen mit dem neuen Doppelbild-Mikrometer ausgeführt, ausserdem einige Planeten- nnd Kometen - Beobachtungen am Bamberg' sehen Faden- mikrometer. Zugleich hat er sich mit experimentellen und theoretischen Untersuchungen des vorerwähnten [Wellmann 'sehen] Doppelbild- Mikrometer beschäftigt. Bei den Beobachtungen am Aequatorial hat sich insbesondere Herr M. Ebell betheiligt. Derselbe hat etwa achtzehn Be- obachtungen von kleinen Planeten und fünf von Kometen angestellt sowie dreizehn Doppelsteme am Doppelbild-Mikrometer und zweiundzwanzig Doppelsteme am Faden -Mikrometer be- obachtet. Herr M Ebell hat sich ausserdem an der Berechnung von kleinen Planeten betheiligt und auch zusammen mit Herrn Heuer bei dem Zeitdienst der Sternwarte geholfen. Herr Dr. H. Paetsch hat seine Beobachtungen zum Zweck von absoluten Bestimmungen der Deklinationen von Sternen durch blosse Zeitmessungen fortgesetzt. Herr Dr. Tetens hat am grossen Aequatorial mikrometrische Ortsbestimmungen und Gestalt- Messungen von Sonnenflecken begonnen. Herr Prof. Dr. Goldstein hat mit Benutzung der in der physikalisch • technischen Reichsanstalt ihm zur Verfügung ge- — 160 — stellten Räume und Einrichtungen seine elektrischen Unter- suchungen fortgef&hrt. Die Verfolgung der elektrischen Nachbildung von Kometen-Erscheinungen musste er jedoch leider unterbrechen, weil seitens der Sternwarte die Anschaffung einer ffir diese Untersuchungen als sehr wichtig erwiesenen konstanten Batterie von mehreren hundert hinreichend grossplattigeo Elementen statt der intermittirenden Entladungen eines In- duktoriums noch nicht ermöglicht werden konnte. Er hat aber inzwischen seine Untersuchungen über die Eigenschaften der Eathodenstrahlen erweitert, insbesondere hinsichtlich der merk- würdigen disgregirenden Wirkungen, welche die magnetisch deformirbaren Eathodenstrahlen auf die von ihnen getroffenen Körper ausüben. Ausserhalb der Sternwarte, aber in Verbindung mit derselben, hat Herr 0. Jesse in Steglitz seine Bearbeitung der Orts- bestimmungen und der Bewegungstheorie der leuchtenden Wolken fortgesetzt und Herr F. S. Archenhold in unserer photographisch -astronomischen Station im Grunewald seine photographischen Aufnahmen von Hinmielserscheinungen nebst einschlägigen experimentellen Untersuchungen weitergefohrt. Im Frühjahr 1894 haben wir aufs Neue korrespondh^ende photographische Aufnahmen der leuchtenden Wolken, und zwar zu Frankfurt a/0., zu Rathenow und in der eben erwähnten Station, im Zusammenwirken der Herren Archenhold, Hener und Dr. Tetens veranstaltet. Es wurde dabei erwiesen, dass die leuchtenden Wolken noch immer in den Monaten Juni nnd Juli unter nahezu denselben Umständen wie seit 9 Jahren auf- treten. Leider war in beiden Monaten das Wetter in der Gegend tod Berlin äusserst ungünstig, und die übrige astronomische Welt kümmert sich leider fast gar nicht um diese überaus wichtige und merkwürdige Erscheinung, weil diese einem Grenzgebiet zwischen Meteorologie und Astronomie angehört. Der öffentliche Zeitdienst unserer Sternwarte und die Ans- theilung von genauen Zeitangaben durch telegraphische and telephonische Signale ist wie bisher fortgeführt worden. In ausgezeichneter Weise funktionirt gegenwärtig das central von der Sternwarte ausgehend regulirte, durch die Eisenbahn- telegraphen jeden Morgen um acht Uhr allen Stationen ies Staatsbahnnetzes zugehende Zeitsignal. — 161 — In Erprobung begriffen ist auf der Sternwarte im Interesse einer grösseren Einheitlichkeit der Zeitsignale an den deutschen Seekusten eine neue Einrichtung, durch welche es ermöglicht werden wird, von hier aus in einer geeigneten verkehrsfreien Nachtstunde mit einem Schlage auf sämmtlichen Zeit-Signal- stationen der Küsten gewisse Hülfseinrichtungen richtig zu stellen, welche alsdann im Laufe des darauf folgenden Tages die erforderlichen Signale, seien es sog. Zeitball-Signale oder Licht-Signale, völlig korrekt und selbstthätig abzugeben vermögen. W. Poerster. 42. Das astronomisclie Bedieninstitat. Das von dem Recheninstitut herausgegebene Jahrbuch für 1897 hat gegen den Jahrgang für 1896 keine wesentlichen Aenderungen erfahren. Von den kleinen Planeten, welche bis Ende März 1894 entdeckt worden sind — in der Zeit vom 1. April bis 1. November 1894 sind Entdeckungen neuer Pla- neten nicht vorgekommen — konnten, mit Ausnahme von zehn Planeten, elliptische Elemente veröffentlicht werden und von nenn unter diesen zehn Planeten enthält das Jahrbuch noch Kreisbahnelemente, welche für die spätere Identifizirung von Nutzen sein können. Die Zusammenstellung der Oppositions- zeiten und der denselben entsprechenden geocentrischen Oerter wurde bis auf den Planeten (368) ausgedehnt. üeber die Betheiligung der Mitglieder an den Arbeiten zur Herstellung des Jahrbuchs ist wieder im Anhange des letzteren ausführlich berichtet, über die ausserhalb der Bureaustunden ausgeführten Arbeiten mag hier Folgendes erwähnt werden. Herr Prof. P. Lehmann hat den astronomischen und chronologischen Theil des vom Königl. Statistischen Bureau herausgegebenen Königl. Preuss. Normalkalenders bearbeitet. Herr Lange hat seine Untersuchungen über das Drei- körperproblem fortgesetzt. L V.: P. Lebmann. 43. Das Königliche Meteorologische Institut. Das meteorologische Institut widmete sich ebenso wie in froheren Jahren mit gleichem Nachdruck den ihm übertragenen - 162 — Aufgaben, die freilich grössteDtheils jenen der ünivensitat voll- kommen fernliegen. Es mag deshalb bezflglich der Thätigkeit des Institnts im AUgemeinen wieder auf den als Veröffentlichong des InstitaU erscheinenden Bericht for 1894 verwiesen werden, und sollen nur einige wenige Punkte aus demselben auch hier hervor- gehoben werden. Das Beobachtungsnetz des Instituts umfasste im ver- flossenen Jahre, abgesehen von dem Observatorium bei Potsdam. 116 Stationen L und IL. Ordnung, 58 Stationen Ol., 12 Sta- tionen IV. Ordnung und ausserdem noch 1798 sogenamite Regenstationen. Ueberdies sandten 1383 Beobachter regel- mässige Berichte aber die an ihren Wohnorten beobachteten Gewitter ein. Es wurden wieder wie sonst umfangreiche Veröffent- lichungen herausgegeben, unter denen die von Dr. Eschen- hagen bearbeiteten „Ergebnisse der magnetischen Beob- achtungen an dem Observatorium in Potsdam in den Jahren 1890/91'^ als der Anfang einer neuen Eeihe besonders hervorgehoben werden mögen, und zwar vor Allem auch des- halb, da man in diesem Werke eine ausfQhrliche Beschreibung des magnetischen Observatoriums, sowie der an demselben ver- wendeten Instrumente findet. Desgleichen darf nicht unerwähnt bleiben, dass das unter Leitung von Prof. Dr. Assmann stehende grosse Untemehmeo der wissenschaftlichen Ballonfahrten, fär welches die Mittel aas dem Allerhöchsten Dispositionsfonds gewährt worden waren, erfreulichen Fortgang nahm und im Wesentlichen zum Abschloss gebracht ist. Es wurden auch in diesem Jahre zahlreiche Fahrten aus- geführt, an denen sich, abgesehen von dem Assistenten des Instituts, A. Berson, der die Mehrzahl aller Fahrten mit- gemacht hat, auch verschiedene andere Assistenten des In- stituts betheiligten. Dabei gelang es Herrn Berson, bei einer am 4. Dezember V. J. ganz allein unternommenen Fahrt, die Höhe von 9150 m glücklich und mit vollem Bewusstsein zu erreichen und direkte Beobachtungen in Höhen anzustellen, aus denen man bisher noch niemals solche gewonnen hatte. — 163 — Die Bearbeitung der bei diesen Fahrten aufgezeichneten Beobachtungen wird verschiedene Mitglieder des Instituts noch geraume Zeit hindurch beschäftigen, doch lässt sich schon jetzt übersehen, dass die Ergebnisse derselben eine wesentliche Be- reicherung der Wissenschaft bilden werden. Den Lehrzwecken der Universität diente das Institut in dem Berichtsjahre in ähnlicher Weise wie in den vergangenen Jahren. Leider ist dem schon in dem letzten Berichte beklagten Mangel an Bäumen noch immer nicht abgeholfen und der Fort- gang aller Arbeiten hat empfindlich unter diesem Uebelstande zu leiden. Ganz besonders wird die Entfaltung einer ausge- dehnteren Lehrthätigkeit dadurch gehindert. v. Bezold. Till. Hiiiisterial-Sirlasse und TerfOgmigeii. Von den im Laufe des Rechnungsjahres 1894/5 von dem vorgeordneten Ministerium in Universitäts-Angelegenheiten er- lassenen Anordnungen sind folgende von Wichtigkeit: 1. Durch verschiedene Erlasse ist ausgesprochen, dass bei der Frage wegen Zulassung von Frauen zum Besuch von Vor- lesungen bei der hiesigen Universität, vorbehaltlich der Prüfung aller sonstigen Erfordernisse, insbesondere auch der genttgenden Vorbildung, und vorbehaltlich der Einholung des Einverständ- nisses der betreffenden Lehrer, aus der Geschlechtsangehörigkeit ein Bedenken nicht herzuleiten ist. 2. Durch den Erlass vom 26. Februar 1895 ist bestimmt worden, dass als Assistenten bei den Universitäts-Insti- tuten nur Diejenigen angenommen werden sollen, welche die Doktorwürde an einer deutschen Universität auf Grund einer mündlichen Prüfung und einer gedruckten Dissertation er- worben haben. — 164 — IX« UnlTersitlkts-Onindstttck. 1. Durch die Allerhöchste Verordnong vom 24. April 1894 ist der Stadtgemeinde Berlin das Enteignongsrecht f&r die dauernde Beschränkung des für die Anlage einer Pferdeeisen- bahn über das Universitäts-Grundstück vom Opemplatz nach der Dorotheenstrasse in Anspruch zu nehmenden Grundeigenthnms ertheilt worden. Die Pferdeeisenbahnstrecke über das Uni- versitäts-Grundstück ist im Sommer 1894 gebaut und im Sep- tember 1894 in Betrieb genommen worden. 2. Die Ostgrenze des Üniversitäts-Grundstücks war seit langen Jahren streitig. Es ist jetzt gelungen, auf Grund von älteren amtlichen Karten, die sich bei der Königl. Ministerial- Baukommission vorfanden, diese Grenze genau festzusteUen. Nach erfolgter Anerkennung derselben durch die angrenzenden Eigenthümer ist das Grundbuch und das Kataster berichtigt und an der südöstlichen Ecke des Üniversitäts-Grundstücks in der Höhe des Strassenpflasters ein Grenzstein gesetzt worden. X. FestUeltkeiteii und ProgranuHe« 1. Festlichkeiten. Am 3. August 1894 feierte die Universität in hergebrachter Weise in ihrem grossen Hörsaale den Geburtstag ihres königlichen Stifters. Die Festrede hielt in Vertretung des zur Jubelfeier der Universität Halle abwesenden Rektors der Geheime Regierungsrath Professor Dr. Foerster über das Zusammenwirken von Bessel, Encke und Alexander von Humboldt unter der Regierung Friedrich Wilhelm HI. Im Anschluss an die Rede verkündigte der Redner die ür- theile der vier Fakultäten über die Bewerbungsschriften, welche zur Lösung der im Jahre 1893 gestellten Preisaufgaben ein- gereicht waren, sowie die Namen der Sieger und die neu gestell- ten Preisaufgaben für das Jahr 1894/5. Zum 200jährigen Jubiläum der Universität Halle am 2.-4. August 1894 entsandte die Universität den Rektor, Ge- — 165 — heimen Regierungsrath Professor Dr. Weinhold und den Pro- dekan deriheologischenFakultät,WirklichenOber-Konsistorialrath Professor Dr. Weiss. Am 15. Oktober 1894 fand statutenmässig die öffentliche Uebergabe des Rektorats an den neu gewählten Rektor der üniversit&t, Professor Dr. Pfleiderer statt. Der neue Rektor hielt seine Antrittsrede über Theologie und Geschichts- wissenschaft. Am 6. November 1894 feierte der Geheime Regierungsrath Professor Dr. Curtius sein 50 jähriges Professoren- Jubiläum. Die Universität begrüsste denselben an diesem Tage durch eine Deputation. Am 1. Dezember 1894 erfolgte die Enthüllung und feier- liche Uebergabe des im Kastanien Wäldchen errichteten Mit- scherlich- Denkmals an die Universität. An der am 14. Dezember 1894 in der Singakademie ver- anstalteten Gedächtnissfeier für den verstorbenen Wirklichen Geheimen Rath Professor Dr. von Helmholtz nahm der aka- demische Senat in corpore Theil. Am 27. Januar 1895 beging die Universität in ihrem grossen Hörsaale die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Die Festrede hielt der Rektor Professor Dr. Pfleiderer über das deutsche Nationalbewusstsein in Vergangenheit und Gegenwart. Dem Wirklichen Geheimen Rath Prof. Dr. v. Gneis t über- sandte die Universität zu seinem 50 jährigen Professoren - Jubiläum am 20. März 1895 eine Glückwunsch-Adresse. Zur Begrüssung Seiner Durchlaucht des Fürsten von Bis- marck an seinem 80. Geburtstage haben sich auf Anregung der Universität Berlin am 1. April 1895 die Vertreter sämmt- licher Universitäten des Deutschen Reichs und der Akademie zu Münster nach Friedrichsruh begeben, um dort unter Führung des Rektors der Berliner Universität Professor Dr. Pfleiderer Seiner Durchlaucht eine Glückwunsch-Adresse zu überreichen. Die gedachten Vertreter haben alsdann auch an den bei dieser Gelegenheit veranstalteten studentischen Festlichkeiten Theil genommen. 11 — 166 — 2. Programme. Die Programme zu den lateinischen Lektion s - Katalogen waren : Ffir das Sommer-Semester 1894: loannis Vahleni de Minucii Felicis Octavio disputatio. Für das Winter-Semester 1894/5: loannis Vahleni de Valerio Maximo dispntatio critica. ^^r^l .1 ^y^U»l>^'^ CHRONIK DER KÖNIGLICHEN FRIEDRICH-WILHELIS-ÜNIVERSITÄT ZV BERLIN FÜR DAS RECHNUNGSJAHR 1895/96. JAHRGANG IX. BERLIN DRÜCK VON JULIUS BECKER 181)6. \ t CHRONIK DER KÖNIGLICHEN FRIEDBICH-WILHELIS-ÜNiyEBSITÄT ZV BERI^IIV FÜR DAS RECHNUNGSJAHR 1895/96. JAHRGANG DC. BERLIN DRÜCK VON JULIUS BECKER 1896. Inhalt. Seite I. Akademische Behörden 5 n. Lehrkörper der Universität 6 1. TodeafäHe 6 2. Abgang 8 3. Bemfangen^ Ernennungen und Habilitationen .... 9 4. AuBzeichnuDgen 10 III. Beamte der Universität 13 IV. Studirende der Universität 13 1. HGrerzahl im Sommer-Semester 1885 13 2. Hörerzahl im Winter-Semester 1895/96 19 V. Promotionen 25 1. Ehren-Promotionen 25 2. Promotionen 25 3. Preise 41 VI. Stiftungen, Oeschenke und sonstige Zuwendungen . 45 VII. Wissenschaftliche Anstalten der Universität .... 48 1. Das theologische Seminar 48 2. Das praktisch-theologische Seminar 49 3. Die christlich-archäologische u. epigraphische Sammlung 50 4. Das juristische Seminar 51 5. Das Seminar für Deutsches Recht • 52 6. Das philologische Seminar 53 7. Das psychologische Seminar 54 8. Das Institut für Alterthumskunde 54 9. Das historische Seminar 55 10. Das staatswissenschaftlich-statistische Seminar ... 55 11. Das germanische Seminar 61 12. Das romanisch-englische Seminar 62 13. Das mathematische Seminar 65 — 4 — 14. Das Seminar für die Aosbildaog der Stadirenden im wissenschaftlichen Rechnen 66 15. Das Seminar für orientalische Sprachen (j^ 16. Der archäologische Apparat 68 17. Das geographische Institut 6^ 18. Der geographische Apparat 69 19. Der Apparat für Vorlesungen über neuere Kunstgeschichte 69 20. Die klinischen Anstalten TU 21. Das erste anatomische Institut 84 22. Das zweite anatomische Institut b9 23. Das physiologische Institut 91 24. Das pathologische Institut 98 25. Die hygienischen Institute 101 26. Die Sammlung chirnrgisch-geburtshülflicher Instrumente und Bandagen Kiö 27. Das pharmakologische Institut 1^)5 28. Die praktische Unterrichts-Anstalt für die Staatsarznei- kunde 106 29. Das erste chemische Laboratorium 108 90. Das zweite chemische Institut 11«^ 31. Das physikalische Institut 115 32. Das Institut fUr theoretische Physik 116 33. Das zoologische Institut . . IIT 34. Das Museum für Naturkunde 119 35. Der Universitätsgarten 14l^ 36. Das botanische Institut 142 37. Das pflanzenphysiologische Institut 143 38. Das technologische Institut 144 39. Die Universitäts-Bibliothek 145 40. Der botanische Garten und das botanische Museum. . 153 41. Die Sternwarte 165 42. Das astronomische Recheninstitnt 167 43. Das Königliche meteorologische Institut 170 Vlir. Üniversitäts-Grundstück 171 IX. Festlichkeiten und Programme 171 I. Akademlflche Behörden. 1. Im Sommer-Semester 1895 bestand der akademische Senat: aas dem Rektor, Professor Dr. Pfleiderer, „ „ Universitäts -Richter, Geheimen Regierungs - Rath Dr. Dande, ., ., Prorektor, Geheimen Regierungs -Rstth, Professor Dr. Weinhold, „ „ Dekan der theologischen Fakultät, Professor Dr. Harnack, „ ,, Dekan der juristischen Fakultät, Geheimen Justiz-Rath Professor Dr. Hinschius, „ „ Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Dr. Hertwig, ., ,, Dekan der philosophischen Fakultät, Geheimen Re- gierungs-Rath Professor Dr. Freiherrn vonRicht- hofen, ., „ Senator, Geheimen Regierungs -Rath Professor Dr. Schulze, ., „ Senator, Geheimen Justiz-Rath Professor Dr. Pernice^ „ Senator, Geheimen Medizinal - Rath Professor Dr. Gerhardt, „ Senator, Geheimen Regierungs -Rath Professor Dr Sachau, „ Senator, Professor Dr. Di eis. 2. Im Winter-Semester 1895/96 war der akademische Senat zusammengesetzt: aus dem Rektor, Geheimen Regierungs -Rath Professor Dr. Wagner, »1 '9 — 6 - aas dem Üniversitäts-Richter, Geheimen BegieruDgs-Bath Dr. Daude, Prorektor, Professor Dr. Pfleiderer, Dekan der theologischen Faknlt&t Professor Dr. Schlatter, Dekan der juristischen Fakultät, Geheimen Jastiz- Rath, Professor Dr. Brunner, Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Dr. Rubner, Dekan der philosophischen Fakultät, Professor Dr. Scheffer-Boichorst, Senator, Geheimen Regierungs-Rath, Professor Dr. Sachau, Senator, Professor Dr. Di eis, Senator, Geheimen Regierungs-Rath, Professor Dr. Möbius, Senator, Geheimen Justiz -Rath, Professor Dr. Hinschius, Senator, Ober-Konsistorialrath, ProfessorDr. Kleinert. II. I^ehrkSrper der VBlTerslUli. 1. Todesfälle. Am 21. Juni 1895 verstarb zu Berlin der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät Dr. Friedrich Tietjen. Am 13. November 1834 zu Westerstede im Gross- herzogthum Oldenburg geboren, promovirte er am 14. Mai 1864 und habilitirte sich am 25 Juni 1870 bei der hiesigen üniversiut. bei welcher er am 31. Juli 1874 zum ausserordentlichen Professor und am 14. März 1887 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Am 6. Juli 1895 verstarb zn Berlin der ordentliche Professor an der philosophischen Fakultät Dr. Julius Zupitza. Geboren am 4. Januar 1844 zu Eerpen bei Ober-Glogau, Kreis Neustadt O.-Schl., promovirte er am 8. Dezember 1865 an der hiesigen Universität. Von Ostern 1866 bis dahin 1867 war er als Probekandidat am Gymnasium in Oppeln und von Ostern 1867 bis Michaelis 1868 als wissenschaftlicher — 7 — HüUislehrer in Breslau beschäftigt. Am 1. Oktober 1864 habilitirte er sich für deutsche Philologie an der Universität Breslau. Im April 1872 erfolgte seine Ernennung zum ausser- ordentlichen Professor der nordgermanischen Sprachen an der Universität Wien, woselbst er am 14. Mai 1875 zum ordentlichen Professor ernannt vnirde. Am 21. April 1876 wurde er als ordentlicher Professor in die philosophische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Am 21. Juli 1895 verstarb zu Berlin der ordentliche Professor in der juristischen Fakultät, Wirkliche Geheime Eath, Ober-Verwaltungs-Oerichtsrath und Mitglied des Staatsrathes Dr. jur. u. Dr. phil. Rudolf von Gneist, Excellenz. Geboren am 13. August 1816 zu Berlin, promovirte er am 20. November 1838 und habilitirte sich am 18. November 1839 bei der hiesigen Universität. Am 20. März 1845 wurde er zum ausserordentlichen Professor und am 28. Juni 1858 zum ordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der hiesigen Universität ernannt. Am 2. August 1895 verstarb zu Berlin der Privatdozent in der medizinischen Fakultät Dr. Kurt Schimmelbusch, welcher sich bei dieser Fakultät am 7. Juli 1893 habilitii*t hatte. Am 9. August 1895 verstarb zu Berlin der Lektor der Stenographie, Professor Dr. Gustav Michaelis. Geboren am 27. Juni 1813 zu Magdeburg, promovirte er am 7. Januar 1837 an der hiesigen Universität Während der Jahre 1840—1845 war er als Lehrer an der Luisenstädtischen höheren Stadt- schule und am Werder' sehen Gymnasium zu Berlin thätig. Am 26. Januar 1851 wurde er als Lector der Stenographie bei der hiesigen Universität angestellt. Am 17. Dezember 1868 wurde ihm der Titel „Professor*' verliehen. Am 24. September 1895 verstarb zu Berlin der ordentliche Professor in der medizinischen Fakultät, Geheime Ober-Me- dizinalrathf Generalarzt I. El. ä la suite des Sanitäts- Corps, Hitglied der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinal- wesen und Direktor der chirurgischen Klinik im Charit^- Erankenhause Dr. Adolf von Bardeleben. Am 1. März 1819 zu Frankfurt a. 0. geboren, promovirte er am 15. Dezember 1841 an der hiesigen Universität. Michaelis 1844 habilitirte er sich an der Universität Giessen, woselbst am 8. November ~ 8 — 1848 seine Ernennung zum ausserordentlichen Professor er- folgte. Im Jahre 1849 wurde er als ordentlicher Professor der Chirurgie und Direktor der chirurgischen Klinik nach Oreifs- wald und am 4. September 1868 als ordentlicher Professor in die medizinische Fakultftt der hiesigen üniversit&t berufen. Am 3. November 1895 verstarb zu Berlin der Privatdozent in der philosophischen Fakultät, Professor Dr« Gustav Krabbe. Geboren am 24. Oktober 1855 zu Ohrbeck bei Osnabrück, pro- movirte er am 11. März 1882 und habilitirte sich am 9. Oktober 1884 für Botanik bei der hiesigen Universität. 2. Abgang. Der Privatdozent Lic. Arthur Titius ist zum ausser- ordentlichen Professor in der theologischen Fakultät der Universität Kiel, der ausserordentliche Professor in der juristischen Fakultät Dr. Otto Gradenwitz zum ausserordent- lichen Professor in derselben Fakultät der Universität Königsberg und der ausserordentliche Professor in der juristischen Fakultät Dr. Johannes Biermann zum ordentlichen Professor in der- selben Fakultät der Universität Giessen; der ausserordentliche Professor in der medizinischen Fakultät Dr. Johannes 6ad zum ordentlichen Professor der Physiologie an der deutschen Universität in Prag, der Privatdozent Dr. Wilhelm Wein- traud zum ausserordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität Breslau, der Privatdozent Dr. Otto Krauske zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Göttingen, der Privatdozent Dr. Otto Franke zum ausserordentlichen Professor in der philo- sophischen Fakultät der Universität Königsberg und der Privat- dozent Dr. Futterer zum Professor an der Technischen Hoch- schule in Karlsruhe ernannt worden. Der ordentliche Professor in der theologischen Faknltat Dr. Franz Ludwig Steinmeyer ist auf seinen Antrag mit dem Schluss des Sommer-Semesters 1895 von seinen akademischen Verpflichtungen entbunden worden. Die Privatdozenten Dr. med. Friedrich Fehleisen, Dr.med. Heinrich HöltzkeundProfessor Dr. HermannKranse sind aus der medizinischen Fakultät ausgeschieden. — 9 — Die Beziehangen des Lektors der italienischen Sprache Ginseppe Rossi znr Universität haben mit Ablanf des Winter- Semesters 1895/96 ihr Ende erreicht. Der Üniversitäts-Tanzlehrer Freising hat seine Stellung niedergelegt 3. Berafnngen^ Ernennangen, Habilitationen. A. Berufungen. Der bisherige ordentliche Professor an der Universität Bonn Geheime Justizrath Dr. jur. et theol. Wilhelm Kahl ist als ordentlicher Professor und der Privatdozent an der Universität Marburg Dr. Karl Creme als ausserordentlicher Professor in die juristische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Der ordentliche Professor an der Universität Göttingen Geheime Medizinalrath Dr. Franz König ist in derselben Eigenschaft in die hiesige medizinische Fakultät berufen. Der bisherige ausserordentliche Professor an der Universität Strassburg Dr. Alois Brandl, sowie der Privatdozent an der Universität Manchen Dr. Julius Bauschinger sind als ordent- liche Professoren in die philosophische Fakultät der hiesigen Universität berufen. Da<« ordentliche Mit>glied der Akademie der Wissenschaften Dr. J. H. van't Hoff ist zum ordentlichen Honorar-Professor in der philosophischen Fakultät ernannt. Der Dr. phil. Oskar Hecker ist als Lektor für die italienische Sprache und der Dr. phil. Franz Stolze als Lektor der Stenographie angestellt. An die Stelle des Universitäts- Tanzlehrers Freising ist der Tanzlehrer Zorn getreten. B. Ernennungen. 1. in der juristischen Fakultät: Die Privatdozenten Dr. Johannes Biermann und Dr. Paul Oertmann sind zu ausserordentlichen Professoren ernannt. 2. in der medizinischen Fakultät: Die Privatdozenten Dr. Johannes Thierfelder, Dr. — 10 — Dietrich Nasse, Dr. Otto Hildebrand, Dr. Maximilian Eoeppen sind zu ansserordentlicben Professoren ernannt H. in der philosophischen Fakultät: Der ausserordentliche Professor Dr. Hans Delbrück ist zum ordentlichen Professor, der ausserordentliche Professor Dr. Richard Böckh zum ordentlichen Honorar-Professor und die Privatdozenten Dr. Oskar Fleischer und Dr. Kurt Breysig sind zu ausserordentlichen Professoren ernannt. C. Habilitationen. Als Privatdozenten habilitirten sich: 1. in der juristischen Fakultät: der Dr. jnr. Emil Seckel för Römisches Recht 2. in der medizinischen Fakultät: der Dr. med. et chir. Heinrich Bonhoff für Hygiene uod Bakteriologie, der Dr. med. et chir. Ernst Stadelmann für innere MediziB. der Dr. med. et chir. Richard 0 estreich für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie, der Dr. med. et chir. Justus Boedeker t^r Psychiatrie, der Dr. med. et chir. Albert Jansen für Chirurgie (Ohren- heilkunde). 3. in der philosophischen Fakultät: der Dr. phil. Richard Heymons für Zoologie, der Dr. phil. Kurt Sethe fär Aegyptologie, der Dr. phil. Ludwig Plate flir Zoologie, der Dr. phil. Otto Hintze für Geschichte, der Dr. phil. Alb recht Zimmermann für Botanik, der Dr. phil. Karl Windisch fär Chemie, der Dr. phil. Arthur Rosenheim fBr anorganische und ana- lytische Chemie, der Dr. phil. Erich Pernice fSr Archäologie und philologische Hilfswissenschaften. 4. Aaszefehnangen. Der ordentliche Professor in der philosophischen Fakultät Dr. Ernst Curtius, ist zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikat „Excellenz^' ernannt. — 11 — DerordeDÜicheProfessorGeheimeMedizinalratliDr. Leyden ist für sich und seine eheliche Descendenz in den erblichen Adelstand erhoben und dem ordentlichen Professor Geheimen Begierangs-Rath Dr. Eekule ist der ausländische Adel unter dem von seinen Vorfahren gef&hrten Namen „Eekul6 von Stradonitz'' nebst dem überkommenen Wappen anerkannt und erneuert worden. Den ausserordentlichen Professoren Dr. Trautmann Dr. Schöler und Dr. Hirschberg ist der Charakter als „Geheimer Medizinalrath" und den Privatdozenteu Dr. Wein- stein, Dr. Jaekel, Dr. Rubens, Dr. Karsch, Dr. Riess und Dr. Dfihrssen sowie dem Lektor Dr. Paris eile der Titel „Professor** verliehen. Die ordentlichen Professoren Dr. Stumpf, Dr. E. Schmidt, Dr. Erman, Dr. von Treitschke und Dr. Warburg sind zu Mitgliedern, die ordentlichen Professoren Geheimer Medizinal- rath Dr. Waldeyer und Dr. Di eis zu ständigen Sekretären der Akademie der Wissenschafben gewählt worden. Der ordentliche Professor Geheime Medizinalrath Dr. Eönig ist zum ordentlichen Mitgliede der Wissenschaftlichen Depu- tation flir das Medizinal- Wesen berufen, der ordentliche Professor Dr. Rubner ist zum ausserordentlichen Mitglied des Keichs- gesundheitsamts und der Privatdozent Regierungsrath und Professor Dr. Weinstein ist zum Mitglied der Normal- Aichungs- Eommission ernannt worden.*) Der Geheime Justizrath Professor Dr. Brunn er und der Geheime Regierungsrath, Professor Dr. Grimm sind zu Rittern des Ordens pour le m^rite für Wissenschaften und Eünste ernannt worden. Orden wurden verliehen: Der Rothe Adler-Orden II. Elasse mit Stern und Eichenlaub: dem ordentlichen Professor Geheimen Ober • Medizinalrath Dr. da Bois-Reymond. *) Die in der Chronik für das Rechnungsjahr 1894/95 enthaltene Mit- theilong von der Ernennung des ordentl. Honorar-Professors Dr. Lazarus zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften beruht auf einem Versehen. — 12 — Der Bothe Adler-Orden U. Klasse mit Eichenlaub: dem ordentlichen Professor Dr. Steinmeyer. Der Bothe Adler-Orden IL Klasse: dem ordentl. Professor Geheimen Jostizrath Dr. Hinschius. Der Rothe Adler-Orden in. Klasse mit der Schleife: dem ausserordentlichen Professor, Geheimen Begierungsrath Dr. Dieterici. Die Schleife zum Bothen Adler-Orden III. Klasse: dem Privatdozenten, Geheimen Sanitätsrath Dr. Tobold. Der Bothe Adler-Orden IIL Klasse: dem ordentlichen Professor Dr. Schmoller und dem ausseroid. Professor Geheimen Medizinalrath Dr. Lewin. Der Bothe Adler-Orden IV. Klasse: dem ordentlichen Professor Dr. Planck, den Privatdozenten Justizrath Prof. Dr. Jacobi, Prof. Dr. Assmann, Prot. Dr. Lassar und Dr. Grawitz. Der Kronen-Orden L Klasse: dem ordentlichen Professor Dr. Mommsen. Der Stern zum Kronen-Orden IL Klasse: dem ordentlichen Professor Geheimen Begierungsrath Dr. Wein- hold. Der Kronen-Orden IT. Klasse: den ordentlichen Professoren Geheimen Begierungsräthen Dr. Kirchhoffund Dr. von ßezold. Der Kronen-Orden IV. Klasse: dem Privatdozenten Dr. Litten. Die grosse goldene Medaille für Wissenschaft: den ordentlichen Professoren Dr. Kiepert und Dr. Weber. Femer erhielten: Der Wirkliche Geheime Ober-Medizinalrath, Generalstabs- arzt der Armee, ordentliche Honorar-Professor Dr. von Coler. Excellenz, das Grosskrenz mit goldenem Stern des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens und das Grosskrenz des Königlich- Wttrttembergischen Friedrichs- Ordens ; Der ordentl. Professor Geheime Medizinalrath Dr. Virchow das Grosskreuz des Königlich Italienischen St. Mauritius- und — 13 — Lazarus-Ordens und das Eommandeurkreuz der Französischen Ehrenlegion; Der ordentl. Professor Geheime Eegiemngsrath Dr. Helmert das Eommandenrkreaz I. Klasse des Königlich spanischen Ordens y,I$abella der Katholischen^'; Der ordentl, Professor Dr. Fuchs das Ritterkreuz des Königlich Schwedischen und Norwegischen Nordstern-Ordens; Der ausserordentliche Professor Dr. Sering das Komthur- kreuz des Grossherzoglich Mecklenburgischen Greifen- Ordens; Der ausserordentliche Professor Dr. Kny das Offizierkreuz des Königlich Italienischen St. Mauritius- und Lazarus-Ordens ; Der ausserordentliche Professor Dr. Geldner das Ritter- kreuz L Klasse des Königlich Wfirttembergischen Friedrichs- Ordens; Der Privatdozent Geheimer Sanitätsrath Dr. Tobold das Grossoffizierkreuz des Grossherrlich Türkischen Osmani6-Ordens; Der Privat-Dozent Dr. Posner das Ritterkreuz des König- lich Italienischen St. Mauritius- und Lazarus-Ordens. III. Beamte der IJnlTerflltät. Der Hausdiener Broosch ist ausgeschieden. IT. Stodlrende der llnlTerflltät. 1. Horerzahl im Sommer-Semester 1895. I. Smninarisclie Uebersicht« Ä. Im Winter-Semester 1894/95 sind imnjatrikulirt gewesen 4807. Davon sind a) verstorben 4 b) abgegangen 1. mit Exmatrikel . . . 1661 2. auf Grund einer Anzeige 98 c) weggegangen ohne sich abzumelden und daher gestrichen 2d d) gestrichen auf Grund des § 13 der Vor- schriften für die Studirenden etc. vom 1. Oktober 1879 165 e) gestrichen aus sonstigen Gründen . 17 zusammen 1974 Es sind demnach geblieben 2853 — 14 — Die philosophische Fakultät zählt: 401S M 1178 Uebeitrag 2833 Daza sind in diesem Semester gekommen .... 118n Die Gesammtzahl der immatrikulirten Stndi- r enden beträgt daher , . , „ , , , , f Preussen . . 295 Die theologische Fakultät zahlt: j y^chtprengsen 91 Die juristische Fakultät zählt: { ^r^htpreVssen 211 ^. ,. . . i_ Tl. 1 i.«x «1.1. Preussen . . TtiO Die medizinische Fakultät zählt: ._. . ^^^ ... I Nichtprenssen 255 lob 's) Preussen mit dem Zeugniss der Reife eines Gymnasiums 433 b) Preussen m. d. Zeugniss der Reife eines Realgymnasiums 213 c) Preussen m. d. Zeugniss der Reife einer Oberrealschule 16 d) Preussen ohne Zeugniss der Reife 3461008 e) Nichtprenssen 431 14oi) sind obige 40H B. Ausser diesen immatrikulirten Studirenden sind zum Hören der Vorlesungen berechtigt: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nicht- prenssen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben 210 2. Studireude der militärärztlichen Bilduugs- Anstalten 264 3. Studirende der Technischen Hochschule . 1767 4. Studirende der Berg-Akademie .... 104 5. Studirende der LandwirthschaftlichenHoch- schule, welche im Besitz des Berechtigungs- scheins zum einjährigen Militärdienst sind 535 6. Studirende der Thierärztlichen Hochschule 278 7. Studirende der Akademie der Künste . . 288 3146 Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin 7464 — 15 — üebertrag 7464 Von diesen Berechtigten hören Vorlesungen: AA. Von den immatrikniirteu Stndirenden: in der theologischen Fakultät 382 in der juristischen Fakultät 1169 in der medizinischen Fakultät 1004 in der philosophischen Fakultät . . . . 1388 zusammen 39-13 Vom Hören von Vorlesungen dispensirt sind: in der theologischen Fakultät 4 in der juristischen Fakultät 9 in der medizinischen Fakultät 11 in der philosophischen Fakultät . . . 51 zusammen 15 BB. Von den übrigen berechtigten Personen: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nicht* preussen, welche vom Rektor die Er- laubniss dazu erhalten haben .... 186 2. Studirende der militärärztlichenBildungs- Anstalten 264 3. Studirende der Technischen Hochschule 19 4. Studirende der Berg-Akademie ... 15 5. Studirende der Landwirthschaftlichen Hochschule 5 6. Studirende der Tbierärztl. Hochschule 6 7. Studirende der Akademie der Künste . 1 zusammen 496 Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vorlesungen hören, ist mithin 4439 - 16 - IL Immatriknlirte PreoBseiu Provinz. nach der Fakultät II So o u Ä « (3 3 N OQ w4 (« o :3 •-4 8 philosophische •«3Ü 8 «•« ««O^ ■ 5 B (3 S s o s 3 Ostprenssen Westpreussen . Brandenburg . Pommern . . Posen . . . Schlesien . . Sachsen . . . Schleswig-Holste Hannover . . Westfalen . . Hessen-Nassau Rheinprovinz . n Summa I 5 12 139 32 16 20 23 7 11 11 9 10 33 50 360 73 68 71 72 10 31 48 35 66 22 73 323 57 64 77 37 7 20 29 18 33 14 22 10 11 194 149 36 31 38 31 31 4 20 19 20 24 26 39 16 6 11 15 16 17 2 1 10 1 3 1 14 16 67 18 17 13 9 6 5 10 7 7 40 50 420 86 84 84 56 16 36 44 43 49 1(«0 lb5 1242 246 232 252 1>^ 40 y> 132 105 loö 295 917 760 Davon sind im Sommer Semester 1895 imma- trikulirt worden . . 79 252 163 453 347 19 I 189 1008 29^0 114 96 13 64 287 f8l 17 III. Inunatriknlirte Nicht-Preagsen. E lacl • 1 der Fakultä philosophif Lt " A ® »che 'i. 9 • c 1 ^ • 9 Land. ingelisc »ologisci CO .s 'TS o S athematik nd Nator- senschafte et 1^- harmacie and nheilkund i • ei B B B So SS S.5 0| P4 ja p xn 1 . Uebrige Reichsiänder : Anhalt 4 8 2 3 2 1 6 20 Baden 3 11 4 4 2 1 3 10 2^5 Bayern 7 21 22 11 4 1 — 16 66 Brannschweig . . . 8 12 8 7 4 — 3 14 42 Bremen 3 8 2 6 4 — 10 23 ElsaBS-Lothringen . . 6 9 1 10 1 11 27 Hamburg 2 21 7 6 8 1 15 45 Hessen, Grossherzogth. 2 22 5 6 5 — 4 15 44 Lippe 3 1 1 4 Lübeck 4 1 1 1 4 6 11 Mecklenburg- Schwerin — 11 4 6 5 2 1 14 29 Mecklenburg - Strehlitz 1 1 2 2 4 6 Oldenburg 8 3 1 — 1 12 ReuBB ältere Linie . . 1 — — 1 ReuBS jüngere Linie . — 1 2 — — 3 Sachsen, Königreich . 5 20 11 7 3 1 3 14 50 Sachsen, Grossherzgth. 4 4 1 1 1 10 Sachsen-Altenbnrg . . 1 0 2 — 2 8 SachBen-Koburg-Gotha 2 6 2 3 — — 3 13 Sachsen-Meiningen . . 1 2 1 4 Schaumburg-Lippe . . 1 — 1 1 — 2 3 Schwarzbg.- Rndolstadt 1 — — — 1 Schwarzbg.-Sondersh. . — 3 — — — 1 1 4 Waldeck 4 1 — — 5 Württemberg .... 2 27 12 1 2 3 6 47 Summe I . . . 52 212 90 75 45 5 27 152 506 II. Sonstige, vormals zum doutschon Bunde gehörige Länder: Luxemburg .... Oesterreicn : 2 1 - — 1 3 a) Erzherzogthum 1 4 5 1 6 11 b) Böhmen .... — 2 1 — — 3 3 c) Mähren .... ^— 2 ""^ 2 2 Summe II . . 1 6 10 2 — 12 19 — 18 — n ach • 1 der Fak ult&t 1 1 philosophische | Land. evangelisch- theologische. • o «i .2 s «i c • oS zzjs u JS . b 9 • 1 • e S «Sa "1 • £ t M • «> m B i m 9 • 1 III. Uebrige Mropiisolie 1 1 Staaten : 1 Belgien — — 2 1 — 1 0 Balgarien . . . — 1 4 4 1 1 1 7 12 Dänemark . . 1 3 1 — 1 w 0 Frankreich . . . — 8 1 ^— 9 H Griechenland . — — — — — — Grossbritannien . 2 8 5 9 — — 14 24 Italien . . . 1 o 4 4 1 __^ — 5 12 Niederlande . — 1 5 2 4 — 6 12 Oesterreich-Ungam (so- weit vormals nicht zum deutschen Bunde ge- hörig) : a) Bukowina . . . — — 1 — 1 1 b) Galizien .... — 3 3 14 2 16 22 c) Siebenbürgen . . 1 1 2 ^•^^ — — 4 d) Ungarn ... * 2 14 4 6 6 % Rumänien — 2 1 4 1 1 6 9 Russland 2 11 42 52 42 7 1 102 157 Schweden u. Norwegen 1 3 2 1 — — 3 7 Schweiz 18 9 1 11 3 1 15 43 Spanien Türkei 1 1 — . 1 2 1 1 1 — — 2 3 Summe 111 . 26 46 84 115 1 67 1 10 3 196 351 IV. Aussereuropäisclie 1 Uflder: Amerika 12 1 71 41 19 7 2 69 153 Asien 2 4 2 — 1 3 9 Summe IV . 12 3 75 43 19 8 2 72 162 Hierzu Summe III . 26 46 84 115 67 10 3 195 '^A „ II . 1 — 6 10 2 ■— — 12 in I . 52 212 90 75 45 5 27 152 5(Xi Haupt-Summe . 91 261 255 243 133 1 23 32 431 m^ Davon sind im Sommer- Semester 1895 imma- trikulirt worden • • 40 108 122 87 24 9 14 134 404 — 19 — 2. Hörerzahl Im Winter-Semester 1896/96. L Summarische Uebersicht. A. Im Sommer-Semester 1895 sind immatrikolirt gewesen Davon sind a) verstorben 7 b) abgegangen 1. mit Exmatrikel . . . 1069 2. auf Gmnd einer Anzeige 77 c) weggegangen ohne sich abzumelden und daher gestrichen 22 d) gestrichen auf Grund des § 13 der Vor- schriften ffir die Studirenden etc. vom 1. Oktober 1879 156 e) gestrichen aus sonstigen Gründen . 54 4018 Die theologische Fakultät zählt: Die juristische Fakultät zählt: Die medizinische Fakultät zählt: 1385 2633 2572 5205 474 1299 463 866 360 1762 1226 zusammen Es sind demnach geblieben Dazu sind in diesem Semester gekommen .... Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studi- renden beträgt daher fPreussen . . 356 Nichtpreussen , 118 Preussen Nichtpreussen Preussen Nichtpreussen a) Preussen mit dem Zeugniss d. Beife eines Gymnasiums 37 6 b) Preussen mit dem Zeugniss der Reife eines Real- gymnasiums 294 c) Preussen mit dem Zeugniss der Reife einer Oberreal- schule 22 d) Preussen ohne Zeugniss der Reife 477 1169 ,e) Nichtpreussen 574 1743 Die philosophische Fakultät zählt: sind obige 5205 2* — 20 — Uebertrag 5205 B. Ausser diesen immatrikalirten Stadirenden sind zum Hören der Vorlesungen berechtigt: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nichtpreussen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben Männer 328 Frauen 70 398 2. Studirende der Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen . 256 3. Studirende der Technischen Hochschule . 1982 4. Studirende der Berg-Akademie .... 273 5. Studirende derLandwirthschaftlichen Hoch- schule, welche im Besitz des Berechtigungs- scheins zum eii\jährigen Militärdienst sind 555 6. Studirende der Thierärztlichen Hochschule 415 7. Studirende der Akademie der Künste . . 291 41T0 Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin . 9375 Von diesen Berechtigten hören Vorlesungen: AA. Von den immatrikulirten Studirenden: in der theologischen Fakultät .... - 473 in der juristischen Fakultät 1755 in der medizinischen Fakultät .... 1213 in der philosophischen Fakultät . . . .1682 zusammen 5123 Vom Hören von Vorlesungen dispensirt sind: in der theologischen Fakultät 1 in der juristischen Fakultät 7 in der medizinischen Fakultät .... 9 in der philosophischen Fakultät . . . 58 zusammen 75 BB. Von den übrigen berechtigten Personen: 1. Nicht immatrikulirte Preussen und Nichtpreussen, welche vom Rektor die Erlaubniss dazu erhalten haben Männer 295 Frauen 65 a^n — 21 — Uebertrag 360 5123 2. Studirende der Kaiser Wilhelms- Akademie f&r das militärärztliche Bildongswesen . . 256 3. Studirende der Technischen Hochschule . 23 4. Studirende der Berg-Akademie .... 12 5. Studirende der Landwirthschaftlichen Hoch- scnuie •••.•••■•••••. £i 6. Studirende der Thierärztlichen Hochschule 5 7. Studirende der Akademie der Künste . 3 zusammen 661 Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vor- lesungen hören, ist mithin 5784 — 22 — II. Immatrikillrte Preissen. nach dei • Fak phik nlt&t evangelisch- theologische. • OQ » Um P • o .s 'S TS a »Bophische u S « g c=: '-1 r 1 • 6 e E E « s Provinz. • • SA •a o S '^ Mathematik und Natur» wlmientchaften. • OB B C Ostprenssen .... 4 42 24 20 8 3 14 45 115 Westpreussen .... 13 65 67 26 13 1 3 19 61 m Brandenburg .... 162 450 347 226 165 19 60 470 1429 Pommern 32 96 70 44 31 2 ' 19 96 2H Posen 15 79 67 41 27 3 21 92 253 Schlesien 25 116 74 39 40 1 15 95 310 Sachsen 33 89 53 31 24 1 . 10 66 241 Schleswig-Holstein . . 14 24 17 8 7 — ' 9 24 79 Hannover 12 54 26 23 15 2 ' 8 48 140 Westfalen 14 97 38 18 19 2 ; 7 46 195 Hessen-Nassau . . . 14 69 24 29 17 1 1 7 54 161 Rheinprovinz .... 18 118 59 39 21 5 7 72 267 Hohenzollem .... — — — — — — — — — Summa . . 356 1299 866 544 387 42 196 1169 3690 Davon sind im Winter- 1 Semester 1S95 96 im- 1 matrikulirt worden 145 680 310 199 136 f 1 28 78 441 1576 — 23 — III. Immatrlknlirte Nicht-Prenssen. nach derFakultät • o 09 00 • •§ CO *^* .5 *5 »mm 'S s philosophische • Land. • • 'S * • Ml « s * ^1 111 1 ö • £ 1 • e a s s • B B . s L UebrigeReichslander: Anhalt Baden Bayern Braunschweig . . . Bremen Elsass-Lothringen . . Hamburg Hessen, Grossherzogth. Lippe Lübeck Mecklenburg - Schwerin Mecklenburg-Strelitz . Oldenburg Reuss ältere Linie . . Reuss jüngere Linie . Sachsen. Königreich . Sachsen, Grossherzgth. Sachsen-Altenburg . . Sachsen-Koburg- Gotha Sachsen-Meinigen . . Schaumburg-Lippe . . Schwarzbg.-Rudolstadt Schwarzbg. - Sondersh. Waldeck Württemberg .... 2 5 7 5 1 5 4 1 1 1 1 5 2 1 1 2 2 4 10 52 56 21 6 41 32 26 2 5 21 2 12 4 32 8 3 6 6 1 6 2 33 5 26 26 10 1 6 11 9 3 7 1 6 1 1 16 2 3 1 2 1 20 3 6 9 7 4 7 13 12 2 7 1 11 1 4 5 1 2 2 4 8 5 3 5 10 7 2 2 2 1 4 1 T 3 4 1 1 3 1 1 — 1 1 2 2 3 1 2 3 1 3 2 3 1 — 1 6 6 16 20 15 8 12 25 22 1 8 14 3 1 19 2 5 5 1 2 1 12 23 99 109 51 16 64 72 57 4 16 43 7 20 1 5 72 12 11 15 10 4 3 7 3 69 Summe I . . 50 387 158 95 60 12 31 198 793 1!. Sonstige, vormals zum deutschen Bunds gehSrige Linder: Luxemburg .... Oesterreich : a) Erzherzogthum . h) Böhmen .... c) Krain d) Mähren .... 6) Schlesien . . . t) Steiermark . . . g) Tirol 1 2 4 6 1 1 9 2 2 1 2 — 1 10 4 2 7 17 5 2 Summe IL . . 1 2 11 14 3 — 17 31 — 24 — 1 1 ac 1 1 dei - Fak :altä »sophif t • philo iche JS • • 'S O • e • * Land. evangelisc theologiscl ja o .2 'S a 0 4« iii ^1 5 1 • c s S • III. Uebrige europäisolie Staaten : Belgien 3 % Bulgarien 1 5 6 1 1 2 10 \y\ Dänemark 1 — — -^ 1 Frankreich — 1 1 14 ■ 1 1 — 16 1^ Griechenland .... 2 — 1 1 — 0 Grossbritannien und Ir- land 3 1 7 8 6 i 1 15 *i»i Italien 1 7 3 1 1 1 ^~~ 5 W Niederlande .... 4 2 3 1 — 1 5 0 Oesterreich-Ungam (so- r weit vorm. nicht zum deutschen Bunde ge- hörig): a) Bukowina . . . — — 2 2 •) b) Dalmatien . . . — 1 — — c) Galizien .... 3 3 16 4 20 i>i d) Siebenbürgen . . 1 2 — 3 e) Ungarn .... 2 10 2 12 3 15 ** Rumänien 1 1 3 — 3 Russland 3 9 58 74 51 14 2 141 211 Schweden u. Norwegen 1 0 11 1 3 1 5 19 Schweiz 37 36 6 18 5 23 m Serbien — — — — Spanien 2 1 — — 1 :i Türkei 3 1 — — 2 3 r, Summe III. . . 48 67 115 160 79 17 8 264 4?^ iV. Aussereuropäiacha Under: Afrika 1 1 — . 1 0 Amerika 19 5 69 46 32 7 1 86 17H Asien 2 6 3 2 3 h U> Australien — — — Summe IV . . 19 7 76 50 34 10 1 95 197 Hierzu Summe III . . 48 67 115 160 79 17 8 264 495 „ II . . 1 2 11 14 3 — 17 31 1« 1 . « 50 387 158 95 60 12 31 198 79H Haupt-Summe . . 118 463 360 319 1 176 39 40 574 1515 Davon sind im Winter- 1 Semester 1895/96 im- 1 1 1 matrikulirt worden . 87 359 246 178 80 27 19 304 9!«; — 25 - V. Promotionen. 1. Ehrenpromotionen* Zum Dektor der Philosophie : Spieker, Paul, Königl. Preuss. Ober-Baudirektor zu Berlin, am 15. August 1895. 2. Promotionen. a) Zum Lieentlaten der Theoiogio ist promovirt worden: Wobbermin, Georg, aus Stettin, am 2. August 1895. b) Zu Dolctoren beider Reohte sind promovirt worden; 1. Neff, Paul, aus Stuttgart, Dissert.: Beitrüge zur Lehre von der fraus legi facta in den Digesten, am 28. Mai 1895. 2. Meyer, Paul, aus Hamburg, Dissert.: Der römische Kon- kubinat nach den Bechtsquellen und den Inschriften, am 3. Juli 1895. 3. Dronke, Kurt, aus Bonn, Dissert.: Die exceptio doli generalis, am 27. Juli 1895. 4. Goldschmidt, James aus Berlin, Dissert.: Die Lehre vom nnbeendigten und beendigten Versuch, am 19. Dezember 1895. 5. Casper, Adolf, aus Samotschin -Posen, Dissert.: Der Ver- kauf einer fremden Sache nach römischem und gemeinem Rechte, am 23. Dezember 1895. 6. D il 1 0 0 , Wilhelm , aus Ostrowo, Posen, Dissert. : Die Quittung im Recht und im Verkehr, am 30. Dezember 1895. 7. Longinescu, Stephan G., aus Focsani, Rumänien, Dissert.: Cajus, der Rechtsgelehrte, am 21. Januar 1896. c) Zu Doktoren der Medizin sind promovirt worden: 1. Fast, Ernst, aus Altmark, Westpreussen, Dissert.: Ueber das primäre Carcinom des corpus uteri, am 10. April 1895. 2. Land6, George, aus Berlin, Dissert.: Zur Therapie der Scoliose, am 10. April 1895. 3. Schönewald, Sally, aus Westfalen, Dissert.: Allgemeines — 26 — and Spezielles über die Epilepsie und ihre BeziehongeD zum Tumor cerebri, am 10. April 1895. 4. Camuitzer, Arthur, aus GoUantsch, Dissert: Zar Eenot- niss der epitheUtihrenden Cystenbildungen in Utero smyomen am 19. April 1895. 5. Seeliger, Alfred, aus Hammer, Posen, Dissert.: Ueber die primären Geschwülste des Peritoneums, am 23. April 1895. 6. Blumreich,Ludwig, aus Berlin, Dissert.: Die EntwickluDg der Fallopischen Tube beim Menschen, am 23. April 1895. 7. Weiss, Moses, aus Ungarn, Dissert: Zur Kenntniss der mediastinalen Tumoren, am 30. April 1895. 8. Jacoby, Martin, aus Berlin, Dissert.: Studien zur Ent- wickelungsgeschichte der Halsorgane der Säugethiere and des Menschen, am 30. April 1895. 9. Kerssenboom, Theodor, aus Köln a. Rh., Dissert: Syphi- litische Erkrankung des Zentralnervensystems, koroplizirt durch Diabetes und Epilepsie, am 2. Mai 1895. 10. Goldschild, Hermann, aus Schwerin a. W., Dissert: Ein Fall von paroxysmaler Hämoglobinurie nebst Be- merkungen zur Therapie, am 7. Mai 1895. 11. Malkin, Schepa, aus Russland, Dissert.: Ueber perniciöse Anämie, am 14. Mai 1895. 12. Schröter, Gustav, aus Mühlheim a. d. Ruhr, Dissert.: Ueber Orchitis und Epididymitis tnberculosa, mit be- sonderer Berücksichtigung der Aetiologie,- am 14. Mai 1895. 13. Daly, William Joseph, aus Boston, Amerika, Dissert.: Ueber das Pterygium, am 21. Mai 1895. 14. Ampt, Karl, aus Mainz, Dissert.: Ueber das Parovariura (Epoophoron) bei Neugeborenen und Erwachsenen, am 21. Mai 1895. 15. Gosche, Hermann, aus Berlin, Dissert.: Ueber Trichter- brust, am 28. Mai 1895. 16. Kappesser, Friedrich, aus Darmstadt, Dissert: Ueber Unterscheidung von vitaler und postmortaler Sospension, am 28. Mai 1895. 17. Siemsen, Karl, aus Schleswig, Dissert: Ueber konzen- trische Gesichtsfeldeinengung bezw. den Verschiebungs- typus unter besonderer Berücksichtigung von Unfallver- letzten, am 28. Mai 1895. — 27 — 18. Beck, Friedrich, aus Engelskirchen, Dissert.: Beider- seitige Erblindung durch retrobulbäre Neuritis. Restitutio ad integrum, am 28. Mai 1895. 19. Brölemann, Max, aus Hoerde, Dissert : Beitrag zur Lehre Pemphigus, am 28. Mai 1895. 20. Schulz, Albrecht, aus Myslowitz, Dissert: üeber Strumitis, mit besonderer Berücksichtigung ihrer Aetiologie, am 28. Mai 1895. 21. Levin, Ernst Gustav, aus Berlin, Dissert: Anatomische Untersuchung eines Kindes mit Polydactylie aller vier Extremitäten und anderweitigen Missbildungen, am 11. Juni 1895. 22. Polland, Otto, aus Harzgerode im Harz, Dissert : Ueber Embryotomie, am 11. Juni 1895. 23. Bruhn, Karl, aus Teterow, Dissert: Zur Kenntniss der Osteome des Oberkiefers, am 11. Juni 1895. 24. Ehlert, Albert, aus Stettin, Dissert: Zur Aetiologie der primären Gesichtslage, am 18. Juni 1895. 25. Semler, Paul, aus Berlin, Dissert!: Ueber Hernien nach Laparotomieen, am 18. Juni 1895. 26. Fontane, Franz, aus Wilhelmshaven, Dissert.: Zur Lehre von den bösartigen Geschwülsten des Eierstockes, am 18. Juni 1895. 27. Lesshaft, Hans, aus Potsdam, Dissert.: Die Behandlung der Kopfwunden nach Heinrich von Mondeville, am 18. Juni 1895. 28. Guttmann, Walter, aus Hirschberg in Schi., Dissert: Ueber die Indicationen und die Prognose der manuellen Placentarlösung, am 25. Juni 1895. 29. Gutzmann, Albert, aus Bütow, Pommern, Dissert: Ueber den Einfluss der Nähmaschinenarbeit auf die weiblichen Genitalorgane, am 25. Juni 1895. 30. Grimm, Hennanii, aus Stuchow, Pommern, Dissert: Fremd- körper in der Nase, am 2. Juli 1895. 31. Schröder, Ernst, aus Wiesbaden, Dissert: Ueber Rachen- und Kehlkopf erkrankungen beim Abdominaltyphus, am 2. Juli 1895. 32. Schanzenbach, Otto, aus Cannstatt, Württemberg, — 28 — Dissert.: lieber einen Fall von Ekzema tubercnlosam, am 9. Juli 1895. 33. Rund, Eugen, aus Charlottenburg, Dissert.: Febris hepatica, am 9- Juli 1895. 34. üry, Hans, aus Berlin, Dissert.: Ein Fall von Mal per- forant du pied, am 9. Juli 1895. 35. König, Otto, aus Dorfmark in Hannover, Dissert: Ueber die ätiologischen Beziehungen des Myxoma Chorii zu den malignen Erkrankungen des Uterus, am 16. Juli 1895. 36. Weberstedt, Paul, aus Posen, Dissert: Beobachtungen über die Beziehungen gynäkologischer Erkrankungen znr Schwangerschaft, am 16. Juli 1895. 37. Rosen, Richard, aus Stolp i. P., Dissert: Zur Komplikation von Schwangerschaft und Geburt durch Ovarialtumoren, am 16. Juli 1895. 38. Friedemann, Martin, aus Woldisch-Tychow, Pommern. Dissert: Ueber akute eitrige Osteomyelitis mit besondere: Berücksichtigung der Therapie, am 16. Juli 1895. 39. Lewin, Adolph Leo, aus Pennsylvanien, Amerika, Dissert.. Ueber Sclerosis lateralis amyotrophica, am 23. Juli 1895. 40. Feldmann, Oskar, aus Bremen, Dissert: Beitrag zur Kenntniss der congenitalen Sacraltumoren, am 23. Juli 189.) 41. Hinze, Eugen, aus Schopsdorf, Prov. Sachsen, Dissert.: Ein Fall von erabolischer Hemiplegie mit cortikaler Epi- lepsie, am 23. Juli 1895. 42. Ahlbory, Robert, aus Altefähr a. Rügen, Dissert.: Ceber die Sehschärfe im Alter, am 23. Juli 1895. 43. Lopez, Matias J., aus Guatemala, Zentral-Amerika, Dissert.: Zwei Fälle von Aphasie, am 23. Juli 1895. 44. Oloff, Hans, aus Kaithaus, Westpreussen, Dissert: üeber Sehnenscheidenaffektionen bei Gelenkrheumatismus, am 23. Juli 1895. 45. Jürgens, Georg, aus Tengshausen, Grossh. Oldenburg, Dissert.: üeber das Vorkommen von atypischen Mitosen, am 23. Juli 1895. 46. Ihlow, Wilhelm, aus Berlin, Dissert.: Ueber Morphio- Cocainismus und hallucinatorische Cocain - Paranoia, am 26. Juli 1895. — 29 — 47. Köster, Rudolf, aus Lttbeck, Dissert,: Ueber Stichver- letzungen des Unterleibes, am 26. Juli 1895. 48. Preuss, Wilhelm, aus Darmstadt, Dissert.: Ueber die Altersbestimmung von Leichen, am 26. Juli 1895. 49. Oberländer, Willy, aus Rostock, Dissert.: Beitrag zur Kenntniss der Eklampsie, am 26. Juli 1895. 50. Skorna, Adolf, aus Berlin, Disseil. : Ein Fall von Carcinoma hepatis idiopathicum, am 26. Juli 1895. 51. YonBoenninghausen, Friedrich, aus Bocholt, Westfalen, Dissert.: Zur Prognose der Geburt bei engem Becken, am 30. Juli 1895. 52. Merrem, Carl, aus Berlin, Dissert: üeber cerebrale Muskelatrophie am 30. Juli 1895. 53. Sierig, Karl, aus Tremessen, Dissert.: Ueber die Beein- flussung der Körpertemperatur durch einige auf die Haut gepinselte Arzeneimittel, am 30. Juli 1895. 54. Rosenau, Ernst, aus Marienfelde, Prz. Posen, Dissert.: Ueber Herzerkrankungen durch Trauma, am 30. Juli 1895. 55. Auburtin, Gasion, aus Berlin, Dissert.: Ueber physio- logische und pathologische Verschiedenheiten des Haar- bodens am 30. Juli 1895. 56. Storbeck, August, aus Salzwedel i. d. Altmark, Dissert.: Tabes dorsalis und Syphilis, am 30. Juli 1895. 57. Tornow, Friedrich, aus Sternberg, Prz. Brandenburg, Dissert.: Blutveränderungen durch Märsche, am I.August 1895. 58. Hirschbruch, Albert, aus Posen, Dissert: Das Problem der „herzlosen" Missgeburten, nebst Beschreibung eines Amorphus acardius, am 1. August 1895. 59. Elkan, Otto, aus Frankfurt a.M., Dissert.: Das Litten'sche Zwerchfellphänomen und seine klinisch - diagnostische Be- deutung, am 1. August 1895. fiO. Wichmann, Hugo, aus Berlin, Dissert : Die Stichver- letzungen der Harnblase, am 1. August 1895. 61. Klein, Paul, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Behandlung der Steisslage mit besonderer Berücksichtigung der Um- wandlung in eine Fusslage, am 1. August 1895. 62. Witte, Paul, aus Slomowo, Posen, Dissert.: Ueber einen Fall von Pseudobulbärparalyse, am 6. August 1895. — m - 63. Kögel, BeiDhard, ausKarlsruhe. Dissert.: üeber den Morbus Basedowii und seine Beziehungen zur Epilepsie, am G. August 189Ö. 64. Wilhelm, Ernst, aus Bernau, Brandenburg, Dissert: Bei- träge zur Paralysis spinalis syphilitica, am 6. August 1895. 65. Alcalai, Sasson, aus Philippopel, Dissert: Ein Fall von Cysticercus des Auges, Gehirns und Elückenmarks, am 6. August 18^)5. 66. Ramirez del Villar, Benigne, aus Arequipa, Peru, Dissert. : Ueber die Verruga peruana, am 6. August Wo. 67. Baur, Karl J., aus Ellwangen, Württemberg, Dissert.: Laparotomie bei geborstener Tubenschwangerschaft, am 6. August 1895. 68. Müller, Walther, ausBerlin, Dissert.: Ueber Veränderangen des Nervensystems bei Leukaemie, am 9. August 1895. 69. Ilberg, Fritz, aus Beigem, Dissert.: Das Blut des Menschen und der Thiere in forensischer Beziehung, mit besonderer Berücksichtigung der neutrophilen Granulationen, am 9. August 1895. 70. Paradies, Albert, aus Wreschen, Dissert. : Unters uchongen zur Frage der Resorption vom Rectum aus, am 9. August 1895. 71. Bosse, Bruno, aus Berlin, Dissert : Ueber die interstitielle Keratitis hereditärluetischer Natur und ihren Zusammen- hang mit Gelenksaflfektionen, am 9. August 1895. 72. Chemnitz, Adolf, aus Clötze i. d. Altmark, Dissert: üeber Stich- und Schussverletzungen des Kniegelenks, am 9. August 1895. 73. Helm, Friedrich, aus Berlin, Dissert : Beiträge zur Kenot- niss der Nieren-Topographie, am 9. August 1895 74. Bäum er, Eduard, aus Barmen, Dissert: Beiträge zar HiL^ologie der Urticaria simplex und pigmentosa mit be- sonderer Berücksichtigung der Bedeutung der Mastzelleu für die Pathogenese der Urticaria pigmentosa, am 9. August 1895. 75. Eaton, William B., aus Boston Mass., Amerika, Dissert: Ueber peripherische Lähmungen bei Tabes dorsalis, am 9. August 1895. 76. Kattenb racker, Hermann, aus Herford, Westfalen, Dissert.: — 31 — Die geburtshfilfliche Bedeutung des Hydrocephalus con- genitus, am 9. August 1895. 77. Elkan, Siegmund, aus Hannover, Dissert.: Zur klinischen Bedeutung der Halsabscesse bei Scharlach nebst Schilderung eines durch perilaryngeale Lokalisation bedingten gefahr- drohenden Falles, am 9. August 1895. 78. Günther, Max, aus Köln a. 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Hannemann, Otto, aus Berlin, Dissert: Ueber Glycosurie und Diabetes mellitus bei Basedowscher Krankheit, am 30. Se|)tember 1895. 95. Lorenz, Adolt, aus Berlin, Dissert: Pneumonia caseosa acuta, am 4. Oktober . 1 89«*). 9(5. Landsberg, Leopold, aus Hermsdorf, Kreis Hirschberg. Dissert.: Die Verhornung in Cancroiden. Ein Beitrag zur Frage der Histoüenese der Krebse, am 4. Oktober 189o. 97. Pappenheim, Arthur, aus Berlin, Dissert: Die Bildung der rothen Blutscheiben, am 8. Oktober 1895. 98. von Würthenau, Karl, aus Engen im Grossherzogtlium Baden, Dissert: Toxikologische Versuche besonders über die Dosis letalis, am 8. Oktober 1895. 99. Pulvermacher, Leopold, aus Soldau in Ostprenssen. Dissert : Ueber Neuritis nach Typhus abdominalis nebst Anführung eines durch Komplikationen seitens des Respi- rationstractus, der Circulationsorgane und des Nerven- systems ausgezeichneten Falles, am 11. Oktober 1895. 100. Cohen, Richard, aus Osterholz, Provinz Hannover, Dissert: Ueber verschleppte Querlagen, am 11. Oktbr. 1895. 101. Gramer, Carl, aus Braunschweig, Dissert: Ein Fall von Bauchfelltuberkulose, am 11. Oktober 1895. 102. Kalmus, Krnst, aus Berlin, Dissert: Ueber Rückenmarks- erkrankungen bei Diabetes mellitus, am 14. Oktober 189(). 10.3. Frantz, Adolph, aus Halle a. S., Dissert: Ein Fall von Paranoia mit konträrer Sexualempfindung, am 29. Ok- tober 1895. 104. Davidsohn, Edmund, aus Berlin, Dissert: Ueber eitrige Meningitis bei Säuglingen, am 5. November 1895. 105. Skrodzki, Wilhelm, aus Angerburg i Ostpr., Dissert.: ~ 33 — Zar Aetiologie der Nebenhöhlenempyeme , am 5. No- vember 1895. 106. Jänecke, Karl, aas Hannover, Dissert.: Ein Beitrag znr Therapie der Netzhaatablösang (10 Fälle), am 19. No- vember 1895. 107. Janzer, Rudolph, aas Bamstein bei Landstahl (Rhein- pfalz), Dissert.: Die Aetiologie der Ulnarislähmangen, am 19. November 1895. 108. Oranow, Herrmann, aas Stettin, Dissert.: Die Diätetik des Wilhelm von Saliceto (13. Jahrhundert), am 29. No- vember 1895. 109. Schahmacher, Arnold, aas Berlin, Dissert.: Ueber cerebrale congenitale Meningocelen, am 29. November 1895. 110. Hensele r, Wilhelm, aus Taubenwalde, Kr. Mogilno (Posen), Dissert.: Ueber die operative Behandlung der Magen- krankheiten vom Standpunkte der inneren Medizin, am 29. November 1895. 111. Aulicke, Max, aus Münster i. W., Dissert: Sympathische Ophthalmie und Optikusresektion, am 29. November 1895. 112. Mänstermann, Christian, aus Hersfeld, Dissert.: Ueber das Creolin (Pearson), am 4. Dezember 1895. 113. Haupt, Ernst, aus Gross -Linichen (Kreis Dramburg), Dissert: Wie beeinflussen organische Basen die Reaktion des Urins und seine Losungsfähigkeit für Harnsäure, am 6. Dezember 1895. 114. Eleinhans, Henri, aus Bern (Schweiz), Dissert: Die allgemeinen Principien der Wundbehandlung nach Heinr. von Mondeville, am 6. Dezember 1895. 115. Otto, Richard, aus Zimmerhausen i. Pommern, Dissert: Ueber Sclerodermie, am 6. Dezember 1895. 116. Sühring, Wilhelm, aus Potsdam, Dissert.: Ueber die pathologische Anatomie der sogenannten Papillome des Larynx, am 17. Dezember 1895. 117. Lüthje, Hugo, aus Wedel in Holstein, Dissert.: Ueber Bleigicht und den Einfluss der Bleiintoxication auf die Hamsäureausscheidung, am 21. Dezember 1895. 118. Köhler, Georg, aus Berlin, Dissert : Beitrag zur Kenntniss der Symptomatologie bei Ulcus ventriculi simplez, am 21. Dezember 1895. 3 — 34 — 119. Merzbach, Georg, ans Magdeburg, Dissert.: Ueber Gewerbe-Ekzeme, am 10. Januar 189ß. 120. Schayer, Leopold, aus Berlin, Dissert.: Ueber Struma congenita, am 10. Januar 1896. 121. Ein dl er, Eduard, aus Berlin, Dissert: Ueber Nabelschnur- und intrauterine Herzgeräusche, am 10. Januar 1896. 122. Mac Lean, Curt, aus Pr. Stargard, Dissert.: Ueber fiepo- sition bei Nabelschnurvorfall, am 14. Januar 1896. 123. Kumpel, Oskar, aus Cassel, Dissert: Ueber die Ver- wendung tuberkulösen Fleisches zu Genusszwecken, am 24. Januar 1896. 124. Heymann, Felix, aus Berlin, Dissert.: Ueber die WirkoDg subkutaner Injektionen von Albumose und Pepton, am 28. Januar 1896. 125. Seiberg, Ferdinand, aus Berlin, Dissert.: Beiträge zur Kenntniss der Giftwirkung der Schweineseuche - Bak- terien und anderer bakteriologisch verwandter Arteo, am 7. Februar 1896. 126. Perl, Isert aus Bromberg, Dissert: Anatomische und klinische Beiträge zur Begründung der Gastroskopie, am 7. Februar 1896. 127. Rosenthal, Max, aus Berlin, Dissert: Beiträge zur Lehre und Kasuistik des Erythems bei Angina und Diphtherie, am 14. Februar 1896. 128. Radecke, Walther, aus Berlin, Dissert: Ueber einen Fall von Abknickung der Flexura sigmoidea ohne Voivulus am 21. Februar 1896. 129. Weber, Carl, aus Berlin, Dissert: Specielle Wund- behandlung des Heinrich von Mondeville, am 21. Fe- bruar 1896. 130. CoUin, Rudolf, aus Danzig, Dissert: Ueber einen Fall von syphilitischer Spinalparalyse, am 25. Februar 1896. 131. Staby, Richard, aus Boenen, Westfalen, Dissert: Das Litten'sche Zwerchfellphänomen und seine Bedeutung far den ärztlichen Sachverständigen, am 28. Februar 1890. 132. Schmidt, Georg, aus Frankenstein i. SchK, Dissert.: Bemerkungen zur forensischen Bedeutung der progressiven Paralyse der Irren nebst casuistischen Beiträgen, am 3. März 1896. — 35 — 133. Mendel, Kurt, aus Pankow bei Berlin, Dissert: Myxödem und Cretinismus, am 3. März 1896. 134. Bassenge, Lothar, aus Ratibor (O.-Schl), Dissert.: Der Exhibitionismus und seine forensische Bedeutung, am 3. März 1896. 135. Gaupp, Jobannes, aus Ohlau i. Schi., Dissert.: lieber die Grösse und Form des Ein- und Ausschusses, am 3. März 1896. 136. Ohm, Johannes, aus Münster in Westfalen, Dissert.: Die septischen Nabelerkrankungen der Neugeborenen, am 3. März 1896. 137. Mauersberg, Paul, aus Georgmarienhütte, Er. Osnabrück, Dissert.: Schleimbeutel - Hygrome in der Beckengegend, am 3. März 1896. 138. Gottschalk, Paul, aus Gartz a. Oder, Dissert.: Plötz- licher Tod bei Pleuritis exsudativa, am 6. März 1896. 139. Janisch. Rudolf, aus Morrn, Pro v. Brandenburg, Dissert.: Ueber das Verschwinden des diastolischen Geräusches bei einer ausgesprochenen Aorteninsufficienz, am 6. März 1896. 140. Schelle, Edwin, aus Berlin, Dissert.: Ueber den Muskel- echinococcus, am 6. März 1896. 141. Fischer, Otto, aus Ruhla, Thüringen, Dissert.: Beiträge zur Pathologie der Thymusdrüse, am 10. März 1896. 142. Hart mann, Gustav, aus Pr. Oldendorf, Dissert: Mecha- nische Vergiftungen, am 10. März 1896. 143. Gramm, Heinrich, aus Eöchingen in Braunschweig, Dissert.: Ueber Lungenembolie im Anschluss an Gravi- dität, Partus, Puerperium und Sexualerkrankungen, am 10. März 1896. 144. tlacobsohn, Julius, ausLiebemühl, Ostpreussen, Dissert.: Zur Diagnose der Mediastinaltumoren, am 10. März 1896. 145. Arenstein, Max, aus Berlin, Dissert.: Beiträge zur Aetio- logie der akuten Nierenentzündung, am 17. März 1896. 146. Boretius, Anton, aus Danzig, Dissert: Die Hämatomyelie mit Berücksichtigung zweier Erankheitställe , am 17. März 1896. 147. Gardemin, Ernst, aus Forst i. L., Dissert: Ein Beitrag zur Geschichte des Eatheterismus anschliessend an die 3* — 36 — Entferonng eines Katheterfragmentes aus der Blase durch Sectio alta, am 17. März 1896. 148. Scheyer, Alfred, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Spätresultate der Osteotomie bei Genu valgum, am 17. März 1896. 149. Fernholz, Kuno, aus Beckum i. Westfalen, Dissert: Zur Lehre von der Dystrophia muscularis progressiva, am 17. März 1896. 150. Elb, Georg, aus Dresden, Dissert.: Zur Eenntniss der renalen Haemophilie, am 20. März 1896. 151. Herhaus, Bernhard, aus Köln a. Bh., Dissert: Zur Be- handlung der Hydrocele, am 20. März 1896. 152. Schmidt, Ernst, aus Lissabon, Dissert: üeber das postembryonale Weiterbestehen des Jacobsonschen Organes und Knorpels beim Menschen und die Beziehungen der- selben zu einander, am 20. März 1896. 153. Pi schon, Bernhard, aus Schloss-Löbnitz, Er. Bitterfeld, Dissert.: Ueber einen Fall von Meningitis traumatica, am 27. März 1896. 154. Berghaus, Wilhelm, aus Langenhorst in Westfalen, Dissert.: Ueber Gesichts- und Stimlagen, am 27. März 1896. 155. Pohl ig, Wilhelm, aus Seehausen (Altmark), Dissert.: Ueber die Bedeutung des Cervixcarcinoms als Gebnrts- hindemiss, am 27. März 1896. 156. Benjamin, Richard, aus Dresden, Dissert: Beitrag zar Lehre von der Labgerinnung, am 31. März 1896. 157. Witebsky, Michael, aus Bussland, Dissert.: Zur Ent- wicklungsgeschichte des schallleitenden Apparates des Axolotl, vom 31. März 1896. d) Zu Doktoren der Philooophie sind promovirt worden: 1. Badzig, Alexander, aus Bussland, Dissert.: Die Anwendung des Sylow'schen Satzes auf die symmetrische und die alter- nirende Gruppe, am 17. April 1895. 2. Bebstein, Jakob, aus Zürich, Dissert.: Bestimmung aller reellen Minimalflächen, die eine Schaar ebener Kurven enthalten, denen auf der Gauss'schen Kugel die Meridiane entsprechen, am 6. Mai 1895. — 37 — 3. Güterbock, Ferdinand, aus Berlin, Dissert.: Der Friede von Montebello und die Weiterentwickelung des Lombarden- bnndes, am 9. Mai 1895. 4. Zöchmann, Fritz, aus Bad Selchenhall, Dissert.: Beitrag zur Eenntniss der Arsenate des Zinks, am 15. Mai 1895. 5. Simon, Philipp, aus Kassel, Dissert.: Jacques D'Amiens, am 15. Mai 1895. 6. Bündle, Albert, aus Bamberg, Dissert.: Ciliate Infusorien im Coecnm des Pferdes, am 20. Mai 1895. 7. Werner, Moritz, aus Frankfurt a. M., Dissert.: Zwei Threnoi Alfred de Mussets, am 27. Mai 1895. 8. Beimann, Eugen, aus Breslau, Dissert.: De fönte nonnullo- rum fragmentorum NicoIaiDamasceni libri qui-eratinscriptus TtagaSo^my id-äp avpaytay^, am 27. Mai 1895. 9. Back, Leo, aus Lissa, Dissert.: Spinoza's erste Ein- wirkungen auf Deutschland, am 27. Mai 1895. 10. Fischer, Karl, aus Barby, Dissert: Die Stifter Magdeburg und Halberstadt im Schmalkaldischen Kriege, am 27. Mai 1895. 11. Graebner, Paul, aus Apeldernbeck, Westfalen, Dissert.: Studien über die Norddeutsche Heide, am 10. Juni 1895. 12. Kolkwitz, Richard, aus Berlin, Dissert: Untersuchungen aber Plasmolyse, Elasticität, Dehnung und Wachsthum an lebendem Markgewebe, am 10. Juni 1895. 13. Gordon, Viktor, aus Bialystok, Russland, Dissert: Ueber die Absorption des Stickoxyduls im Wasser und in Salz- lösungen, am 17. Juni 1895. 14. Herz, Max, aus Jessnitz, Anhalt, Disseil.: Zur Kenntniss der Löslichkeit von Mischkristallen, am 24. Juni 1895. 15. Reich, Max, aus Posen, Dissert.: Erasmus von Rotterdam. Untersuchungen zu seinem Briefwechsel und Leben in den Jahren 1509 bis 1518, am 24. Juni 1895. 16. Thon, Osias, aus Lemberg, Galizien, Dissert.: Die Grund- prinzipien der Kantischen Moralphilosophie in ihrer Ent- wickelung, am 28. Juni 1895. 17. Lohmann, Friedrich, aus Hannover, Dissert: Vauban. Seine Stellung in der Geschichte der Nationalökonomie und sein Reformplan, am 12. Juli 1895. — 38 — 18. Lustig, Franz, aus Berlin, Dissert.: üeber einige Amido- Derivate des p-Xylols, am 20. Jali 1895. 19. Elamt, Ernst, ans Saarau, Schlesien, Dissert.: Methan- hydrazomethan. Einwirkung von Bhodanessigsäare auf Phenylhydrazin. (Phenylamidopyrithiazon) am 1. Aognst 1895. 20. Scheye, Anton, aus Berlin, Dissert.: Ueber die Vorgänge in Elektrolyten, welche vom galvanischen Strome dorch- flössen werden und von unpolarisirbaren Elektroden be- grenzt sind, am 5. August 1895. 21. Achkinass, Emil, aus Berlin, Dissert.: Ueber das Ab- sorptionsspektrum des flüssigen Wassers und über die Durchlässigkeit der Augenmedien für rothe nnd ultrarothe Strahlen, am 5. August 1895. 22. Hoskins, J., Preston aus Philadelphia, Dissert.: Ueber die Arten der Eonjnnctivsätze in dem Gedicht diu Klage, am 5. August 1895. 23. Ti essen, Ernst, aus Braunsberg, Dissert.: Die subhercyne Tourtia und ihre Brachiopoden - und Mollusken-Fauna, am 8. August 1895. 24. Maass, Albert, aus Berlin, Dissert. : Allerlei provenzalischer Volksglaube, zusammengestellt nach F. Mistral's „Mireio^, am 8. August 1895. 25. von Euler-Chelpin, Johannes, aus Augsburg, Dissert.: Ueber die Einwirkung von Molybdäntrioxyd und Paramolyb- daten auf normale Vanadate und eine nene Bestimmungs- methode von Vanadinpentozyd und Molybdäntrioxyd neben einander, am 8. August 1895. 26. Köhler, Paul, aus Berlin, Dissert: Der zusammengesetzte Satz in den Gedichten Heinrichs von Melk und in des armen Hartmann Rede vom glouben. I. Theil. Die Tem- poralsätze, am 8. August 1895. 27. Htttz, Hugo, aus Frankfurt a. M., Dissert.: Ueber das Phenylindoxyl und einige Derivate des Benzoins, am 10. August 1895. 28. Sedlaczek, Erwin, aus Tarnowitz, Dissert.: üeber einig« Derivate des Methylhydrazins, am 10. August .1895. 29. Richter, Georg, aus Berlin, Dissert.: Beiträge zurlnter- — 39 — pretation und Textrekonstmktion des mittelhochdeutschen Gedichtes „Kloster der Minne", am 10. August 1895. 30. Luft, Wilhelm, aus Berlin, Dissert.: Die Entwickelung des Dialoges im alten Hildebrandsliede, am 10. August 1895. 31. Mann, Charles Riborg, aus Amerika, Dissert.: üeberEnt- magnetisirungsfaktoren kreiszylindrischer Stäbe, am 15. August 1895. 32. Kraus, Johann, aas Mainz, Dissert.: Ueber den a-Amin- opropylaldehyd und seine Derivate, am 15. August 1895. 33. Sieberty Ernst, aus Berlin, Dissert.: Ein Kommentar zu Giacomo Leopardis „Pensieri^^ I. Theil, am 15. August 1895. 34. Bracht, Edmund, aus Schwetz, Westpreussen, Disseit.: Ständische Verhandlungen in der Kur mark unter Joachim Friedrich (1598—1608), am 10. Oktober 1895. 35. Yandenhoff, Bernhard, aus Rheine, Westfalen, Dissert. Nonnulla tarafae poetae carmina ex arabico in latinum sermonem versa notisque adumbrata, am 23. November 1895. 36. Scholz, Friedrich, aus Schweidnitz in Schlesien, Dissert.: Geschichte der deutschen Schriftsprache in Augsburg bis zum Jahre 1374, am 23. November 1894. 37. Guttmann, Bernhard, aus Breslau, Dissert.: Die Germa- nisirung der Slaven in der Mark, am 30. November 1895. 38. Tönniges, Carl, aus Braunschweig, Dissert.: Die Bildung des Mesoderms bei Paludina vivipara, am 7. Dezember 1895. 39. Volz, Gustav Berthold, aus Halle a./S., Dissert.: Krieg- führung und Politik Königs Friedrichs des Grossen in den ersten Jahren des siebenjährigen Krieges, am 7. De- zember 1895. 40. Welter, Julian, aas Westpreussen, Dissert: Studien zur Geschichte des Hamburgischen Zunftwesens im Mittelalter, am 21. Dezember 1895. 41. Arndt, Louis, aus Erfurt, Dissert.: Beitrag zur Berech- nung der störenden Kräfte in der Theorie der säkularen Störungen, am 21. Dezember 1895. 42. Wolff, Eugen, aus Berlin, Dissert.: Quae ratio intercedat inter Lysiae epitaphium et Isocratis panegj'ricum , am 4. Januar 1896. 43. Minde-Pouet, Georg, aus Berlin, Dissert: Heinrich von - 40 - Kleist. Seine Sprache und sein Stil. Erster TheQ. Dramatischer Stil, am 4. Januar 1896. 44. Haas, Albert, aus Herzberg, Dissert.: Ueber denEinflnss der epikureischen Staats- und Rechtsphilosophie auf die Philosophie des 16. und 17. Jahrhunderts, am 15. Januar 1896. 45. Schatz, Otto, aus Heischeid, Rheinland, Dissert: Ueber aktive Valeriansäure, am 25. Januar 1896. 46. Skormin, Benzian, aus Rogatschow in Russland, Dissert: Ueber die basischen Chromate bezw. auch die chromsauren Ealiumdoppelsalze des Zink-, Kadmium-, Kupfer- nnd Quecksilberoxyds, am 25. Januar 1896. 47. Goebel, Ernst, aus Aschersleben, Dissert: Ueber Thebain, am 1. Februar 1896. 48. Hill er t, Alfred, aus Posen, Dissert: De casuum syntaxi Sophoclea, am 1. Februar 1896. 49. PflQger, Alexander, aus Honolulu (Hawaii), Dissert.: Anomale Dispersionskurren einiger fester Farbstoffe, am 8. Februar 1896. 50. Rohwaldt, Karl,aus Woltersdorf, Dissert.: „Bertoldo". Ein Beitrag zur Jugendentwickelung Michelangelos, am 8. Februar 1896. 51. Stoedtner, Franz, aus Berlin, Dissert.: Hans Holbein der Aeltere. I. Theil. 1473—1504, am 15. Februar 1896. 52. Robinson, A. Hermann, aus Oberstein a. d. Nahe, Dissert.: Ueber Dimethylsalicyloin, Piperonoin und Dimethylvanilloin, am 15. Februar 1896. 53. Schmidtmann, Hermann, aus Kassel, Dissert.: Ueber einige Stickstoffderivate des Malonnitrila, am 15. Februar 1896. 54. Spahn, Martin, aus Marienburg in Westpreussen, Dissert.: Die innere politische Entwicklung des Herzogthums Pom- mern von 1478 bis 1625, am 29. Februar 1896. 55. Meinecke, Carl, aus Breslau, Dissert.: Ueber Thiosemi- carbazid und einige Koudensationsprodukte desselben, am 29. Februar 1896. 56. Rengel, Carl, aus Potsdam, Dissert.: Ueber die Verände- rungen des Darmepithels bei Tenebrio molitor während der Metamorphose, am 7. März 1896. — 41 — 57. Heuck, Franz aus Malchin, Dissert.: Die Temporalsätze and ihre Konjunktionen bei den Lyrikern des Xu. Jahr- hunderts, am 7. März 1896. 58. Euhlo, Franz, ans Stettin, Dissert.: TJeber melodische Verzierungen in der Tonkunst, am 7. März 1896. 59. Lehwess, Eduard, Dr. jur., aus Sophienthal, Westpreussen, Dissert: Das Bäckergewerbe in Berlin, am 7. März 1896. 60. Glagau, Hans, aus Berlin, Dissert.: Die französ. Legis- lative und der Ursprung der Revolutionskriege. in. Kapitel. Narbonnes politisches Programm, am 14. März 1896. 61. Braun, Franz, aus Frankfurt a. M., Dissert: Ueber Polarisation ungebeugter, sichtbarer Strahlung durch Metalldrahtgitter, am 14. März 1896. 62. Luchmann, Arthur, aus Berlin, Dissert: Beiträge zur Eenntniss der halogenhaltigen Amine der Fettreihe, am 25. März 1896. 63. Auerbach, Sigbert, aus Thom, Dissert: Experimentelle Beiträge zur „natflrlichen Hefereinzucht'S am 25. März 1896. 64. Braun, Johannes, aus Stettin, Dissert.: Beiträge zui* Kenntniss der Uranverbindungen, am 25. März 1896. 65. Dieckmann, Oskar, aus Mülheim, Rheinprovinz, Dissert: De granii liciniani fontibus et auctoritate, am 25. März 1896. 06. Saemann, Carl, aus Schön-EUguth, Kr. Trebnitz, Dissert: Zur Kenntniss des o-Amidobenzonitrils, am 25. März 1896. 3. Preise. Bei der am 3. August 1895 stattgehabten Preisvertheilung erhielten: 1. den Königlichen Preis der stud. phil. Felix Coblenz aus Ottweiler, Bezirk Trier, für die Bearbeitung der Preisauf- gabe der theologischen Fakultät: ^,BecM und Schranken der BeJuMptung, dass als das betende Ich in den Psalmen nicht erst im gottesdienstlichen Gebrauch derselben^ sondern schon nach der Absicht der Dichter die israelitische Gemeinde an- zusehen sei^ sind am exegetischen Thaibestande dareuihun^'. 2. den städtischen Preis der stud. theol. Paul Courant aus Bern, Schweiz, fflr die Bearbeitung der Preisaufgabe der theologischen Fakultät: „Di^ Bedeutung Hosea's innerhalb — 42 — der aUtestamentlichen Prophetie ist atis der Nachwirkung seiner Hauptgedanken hei den späteren Propheten darzulegen''. 3. den Königlichen Preis der stud. jur. Michael Pergament aus Odessa für die Bearbeitung der Preisaufgabe der juristischen Fakultät: jyD— 326. 3. Plötzlicher Tod dnrch Verstopfung beider Kranzarterien. Deutsche medizin. Wochenschrift 1896. No. 10. 4. Magenschleimhaut bei Hyperacidität. Demonstration im Verein für innere Medizin (Sitzung am 1. Juli 1895). Deutsche medizin. Wochenschrift, Vereinsbeilage, 1895 No. 21. IL Von anderen Arbeitern: 1. Caro: Eine einfache Methode zur gemeinsamen Behand- lung von aufgeklebten Serien- und Curspräparaten. Zeitschr. für wiss. Mikrosk. Bd. XII. 2. M. Kasahara: üeber das Bindegewebe des Pancreas bei verschiedenen Krankheiten. Virchow's Archiv^ Bd. 143, I. 3. A. Weber: Zur Kenntniss der hyalinen Harncylinder. (Inaug.-Diss.) 4. A. Pappenheim (s. oben): Die Bildung der rothen Blutscheiben. (Inaug -Diss.) 5. S. Berlizheimer: Zur Pathologie des Proc. vermiformis. (Inaug.-Diss. Würzburg.) in. Aus dem chemischen Laboratorium* 1. E. Salkowski: Ueber die Pentonnrie, eine neue Ano- malie des Stoffwechsels. Berlin. Klin. Wochenschrift. 1895. No. 17. 2. F. Blumenthal: Ueber den Einfluss des Alkali auf den — 101 — Stoffwechsel der Mikroben. Zeitschr. für klin. Medizin. XXVm, Heft 3 und 4. 3. E. Salkowski, Ed. Botkin und F. Heymann: lieber die Wirkungen der Albumosen und des Peptons. Central- blatt fiir die med. W., 1895, No. 31. 4. E. Salkowski: Bemerkungen über den bei der Auto- digestion der Hefe entstehenden Zucker. Zeitschr. f. Biol. XXXn. S. 468. 5. W. Eramm: üeber ein neues Lösungsmittel der Harn- farbstoffe. Deutsche medizin. Wochenschrift 1895, No. 49. 6. F. Heymann: üeber die Wirkung subcutaner Injec- tionen von Albumosen und Pepton. Inaug.-Diss. 1895. 7. E. Salkowski und J. Munk: Bericht über physiolog. Chemie in Virchow-Hirsch's Jahresbericht, üeber die Fortschritte der ges. Medizin f. 1894. S. 106—166. 8. C. Biondi: Beitrag zur Kenutniss der Autodigestion. Virchow's Archiv, Bd. 144. S. 373. Der Direktor des pathologischen Instituts. Rudolf Virchow. 25. Die hygienischen lustltnte. A. Hygienisches Laboratorium. Personal: Professor Dr. Rubner, Direktor. Stabsarzt Dr. Wernicke, mit dem 1. Juli 1895 ausgeschieden und zum Friedrich- Wilhelms-Institut versetzt. Stabsarzt Dr. Bonhoff Marine-Stabsarzt Dr. Wilm, am 1. April v. J. von seinem Kommando zurückberufen und durch den Marine-Stabsarzt Dr. Frentzel-Beyme ersetzt. Stabsarzt Dr. Hormann für den ausgeschiedenen Stabsarzt Dr. Wernicke zum Institut kom- mandirt. Dr. Wolpert, Assistent. Dr. Winternitz, seit dem 1. November v. J. Assistent. Chemiker Grether, Volontär- Assistent, seitdem L Februar d. J. ausgeschieden. Dr.Kutscher- vom 1. November 1895 bis 1. März 1896 Volontär-Assistent. Unterricht: I. An Vorlesungen wurden im Sommer- Semester 1895 gehalten: 1. Hygiene II. Theil, 4 mal wöchentlich. 2. üeber Nahrungs- und Genussmittel und deren Ver- fälschung, 1 mal wöchentlich. — 102 — 3. Ueber Impfung als Eiuleitung zu den praktischen Uebungen. 4. Bakteriologie mit Demonstrationen. n. Kurse. 1. Hygienischer Kursus, einschliesslicb bakteriologischer Uebungen tär Studirende, 2 mal wöchentlich. 2. Impfknrsus. 3. Zwei vierwöchentliche bakteriologische Kurse für Civil- ärzte. 4. Ein desgl. für Studirende der militärärztlichen Bildangs- anstalten. 5. Ein desgl. für Assistenz- und Oberstabsärzte. (). EinFortbildungskursns für Medizin al-Beamte (3 Wochen). 7. Kursus der Mikrophotographie. I. An Vorlesungen wurden im Winter-Semester 1895/% gehalten: 1. Hygiene 1. Theil, 4 mal wöchentlich. 2. Ueber Impfung als Einleitung zu den praktischen Uebungen. 3. Bakteriologie mit Demonstrationen. 4. Ueber thierische Parasiten mit besondererer Bernck- sichtigung der Protozoen. II. Kurse. 1. Hygienischer Kursus, einschliesslich bakteriologischer Uebungen für Studirende, 2 mal wöchentlich. 2. Inipfkursus 3. Zwei vierwöchentliche bakteriologische Kurse für Civil- ärzte. 4. Ein vierwöchentlicher bakteriologischer Kursus für Stabsärzte. 5. Ein desgl. für Assistenzärzte. 6. Ein desgl. für Studirende der militäräi*ztlichen Bildungs- anstalt. 7) Kursus der Mikrophotographie. UI. Arbeiten des Laboratoriums. Für praktische Arbeiten der Vorgeschritteneren konnten sowohl im Sommer- wie auch im Winter-Semester Plätze zur Verfügung gestellt werden. — 103 — Während des Jahres 1895/96 gelaogten zur Publikation folgende Arbeiten: 1. Rabner: Notiz über die Untersuchung gekochter und ungekochter Milch. 2. Rabner: Beitrag zur Eenntniss der Flussverunreinigung durch anorganische Stoffe. 3. Rubner: Das Wärmeleitungs vermögen der Grundstoffe unserer Kleidung. 4. Rubner: Das Wärmeleitungsvermögen der Gewebe unserer Kleidung. 5. Rubner: Luftbewegung und Wärmedurchgang bei Kleidungsstoffen. 6. Rubner: Einfluss der Feuchtigkeit auf das Wärme- leitungsvermögen der Kleidungsstoffe. 7. Rubner: Die äusseren Bedingungen der Wärmeabgabe von feuchten Kleidungsstoffen. 8. Rubner: Die strahlende Wärme irdischer Lichtquellen in hygienischer Hinsicht L Theil: Wirkung der Wärmestrahlung auf den Menschen. IL Ueber die Grösse der Wärmestrahlung einiger Be- leuchtnngsvorrichtungen. III. Die Beziehung der strahlenden Wärme zum Licht. IV. Die leuchtende Strahlung und das Wärmeäquivalent des Lichtes. 9. Rubner: Ueber den Wärmeschutz durch trockene Kleidungsstoffe nach Versuchen am menschlichen Arme. 10. Rubner: Einfluss des Stärkens von Baumwollenstoff auf die Wärmedurchlässigkeit. 11. Rubner: Calorimetrische Versuche am menschlichen Arme bei nasser Kleidung. Thierfelder u. Nutall: Thierisches Leben ohne Bakterien. Günther: Einfuhrung in die Studien der Bakteriologie mit besonderer Berücksichtigung der mikroskopischen Technik. 4. Auflage. Leipzig. Günther u. Thierfelder: Bakteriologische und chemische Untersuchungen über die spontane Milchgerinnung. Wernicke: Ueber die Persistenz der Choleravibrionen im Wasser. — 104 — Bon hoff: Ueber die Wirkung der Streptokokken auf Diphtheriekaltaren. Bonhoff: Ueber die Wirkung von Streptokokken auf Tuberkelbacillen-Ealtoren und deren Giftbildung. Bonh off : Untersuchungen über die Vibrionen und Spiiillen- 1. Vibrio Rugula. 2. Spirillum tenue. 3. Spirillum ündula. 4. Spirillen bei Cholera nostras. Bonhoff: 67. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Lübeck. Wilm: Ueber Filtration von Seewasser durch Holzstamme. Wilm: Untersuchungen über die Leistungsfähigkeit von Baumstämmen als Bakterienfilter. Wolpert: Ueber die Zerstörung von Gerfichen, insbesondere des Tabakrauclies mit Hülfe der Elektrizität. Wolpert: Ueber den £inflnss der Lufttemperatur auf die im Zustand anstrengender körperlicher Arbeit ausgeschiedenen Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beim Menschen. Serie L Wolpert: Ueber die Kohlensäure- und Wasserdampf- Ausscheiduug des Menschen bei gewerblicher Arbeit und bei Ruhe. Serie II. Nutall: Ueber das Junker'sche Kalorimeter und den Heiz- werth des Berliner Leuchtgases. Obermüller: Ueber Tuberkelbacillen in der Marktmilch. Herzfeld und Herrmann: Ein neuer Eapselbacillus, ge- züchtet aus Kieferhöhlen-Nasensekret. Herzfeld und Herrraann: Bakteriologische Unter- suchungen in 10 Fällen von Kieferhöhlen-Eiterung. Piorkowski: Ueber die Einwanderung des Typhusbacillus in das Hühnerei. Milroy: Die Gerinnung der Albuminstoffe des Fleisches beim Erhitzen. Rumpel: Ueber die Verwendung tuberkulösen Fleisches zu Oenusszwecken. Diss. Lembke: Beitrag zur Bakterienfiora des Darmes. Ehrenfest: Bacterium coli und ähnliche Organismen. Kutscher: Ueber Darmfäulniss nach Genuss von tuber- kulösem Fleisch. Auf Antrag von Königlichen und Kommunalbehörden sind mehrere Gutachten aber Wasserversorgung und Beschaffenheit — 106 — des Wassers, über Krankenbänser, Wasserfilter n. a. m. ab- gegeben worden. B. Hygiene-Museum. Personal: Professor Dr. Rubn er, Direktor. Privatdozent Dr. Günther, Kustos. Wie in den Vorjahren erfreute sich auch das Museum in diesem Jahre eines regen Besuches von Seiten der Bevölkerung, von Vereinen, ferner von ausländischen Aerzten und In- genieuren. Ganz besondere Dienste leisteten die Modelle der Samm- lung bei dem Unterricht. Auch für andere Berufszweige, wie fär die Offiziere der Kriegsakademie und für die zu Fortbildungskursen zu- sammen getretenen Verwaltungsbeamten des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten wurde das Museum zur Verfügung gestellt. Die Sammlung des Hygiene-Museums ist auch in diesem Jahre durch Schenkung um werthvolle Modelle vermehrt worden Professor Dr. Rubner, Direktor der hygienischen Institute. 26. Die Sammlang ehirargiseh-gebartshfiiriieher Instrnmeote und Bandagen« Die Sammlung umfasst gegenwärtig 1980 Nummern, von denen im Jahre 1895/96 4 Nummern hinzugekommen sind. 27. Das pharmakologische Institut. Im Etatsjahre 1895/96 wurden von dem Direktor folgende Vorlesungen gehalten: 1. Ueber Heihnittellehre und Rezeptirkunst. 2. Ueber neue Heilmittel. 3. Praktische Uebungen im Laboratorium. Von Prof. Langgaard: 1. Toxikologie. 2. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften der wichtigsten Arzneimittel. — 106 — Spezial-Untersuchungen warden ausgef&hrt: 1. üeber die Wirkung des Yohimbin, des Alkaloids der Yohimbehe-Rinde. Oberwart. 2 Deber die Wirkung des Njallin, eines wirksamen Be- standtheiles der Njallabohnen. Masskow. 3. Ueber die Wirkung des Macleyin, eines wirksamen Stoffes ans den Frachten von Illipe Macleyana. Elsner. 4. üeber die Wirkung der Thorsalze. Vinci. 5. Ueber die Wirkung des Eucains, eines lokalen Anaesthe- tikum. Vinci. 6. Ueber die diuretische Wirkung der Lithiumsalze. Mendelsohn. 7. Ueber die Beeinflussung der Umwandlung des Glykogen durch Diastase durch Salze (zum Theil im II. chemischen Laboratorium der Universität). Gans. 8. Zur Kenntniss des Cardols. L.Spiegel undC. Dobrin. 9. Ueber Gelseminin. M. Goeldner. 10. Magnesiumsilbernitrit L. Spiegel. 11. Isopropylschwefelsäure. L. Spiegel. 12. Zur Darstellung des Glyoxals. L. Spiegel. 13. Ueber das wirksame Alkaloid der Yohimbehe-Rinde ^ (Kamerun). L. Spiegel. 14. Ueber Njallabohnen (Kamerun). L. Spiegel. 15. Ueber die Früchte von Illipe Macleyana (Neu- Guinea). L. Spiegel. 16. Die Verschiedenheit des Problems der Uarnsfiure- auflösung bei gichtischen Ablagerungen und bei Kon- kretionen in den Harnwegen. Mendelsohn. Der Direktor Oscar Liebreich. 28. Die praktische ünterrichtsanstalt ffir die Staats- arzneiknnde. In den Personalverhältnissen des Instituts sowie in der Art der abgehaltenen Vorlesungen und Kurse ist im Berichtsjahre gegenüber dem Vorjahre eine Aenderung nicht eingetreten. Die zum chemischen Laboratorium der Unterrichtsanstalt bestimmt gewesenen Bäume sind auf Ersuchen des Herrn o 3* M s — 107 — Unterrichtsministers vom 27. 11. 95 dem Professor fflr spezielle Pathologie nnd Therapie Herrn Dr. Ehrlich für die Zwecke seiner wissenschaftlichen nnd lehramtlichen Arbeiten und Hebungen übergeben worden. Aus dem Institut wurden im Berichtsjahre folgende Arbeiten veröffentlicht: I. Von dem Unterzeichneten: 1 . Ueber den anatomischen Nachweis forensischer Vergiftungen. Berliner klinische Wochenschrift 1895. 2. Casuistische Beiträge zur Lehre von den epileptischen Zu- ständen. Vierteljahrschrift für gerichtliche Medizin. Juli- heft 1895. 3. Lehrbuch der gerichtlichen Medizin. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1895. 4. Ueber seltene Formen und Verletzungsarten des Hymen. Zeitschrift für Medizin albeamte, 1896. II. Von dem Assistenten Herrn Dr. Rudolf Schulz: 1. Casuistische Mittheilungen. Zeitschrift fär Medizinalbeamte 1895. 2. üeber den Nachweis des Eohlenoxyd ibidem. 3 Ceber vitale und postmortale Strangmarken. Vieri eljahrs- schrift fflr gerichtliche Medizin, Januarheft 18'J(3. III. Folgende Dissertationen, sämmtlich Berlin, 1—6: 1895, 7 und 8: 1896. 1. Brückner: Ueber den Tod durch Ertrinken. 2. Kappesser: Ueber Unterscheidung von vitaler und postmor- taler Suspension. 3. Presse 1: Ueber den Tod durch Ueberfahren werden. 4. Press: Ueber die Altersbestimmung von Leichen. 5. Ilberg: Das Blut der Menschen und der Thiere in foren- sischer Beziehung, mit besonderer Berücksichtigung der neutrophilen Granulationen. 6. von Würthenau: Toxikologische Versuche, besonders über die Dosis letalis. 7. Schmidt: Bemerkungen zur forensischen Bedeutung der progressiven Paralyse der Irren nebst casuistischen Beiträgen. 8. Hartmann: Mechanische Vergiftungen. Prof. Strassmann. — 108 — 29. Das erste diemisehe Lftboratorlnm. W&hrend des Jahres 189Ö/96 wurden im 1. chemischeo Laboratorium die folgenden Vorlesangen nnd üebnngen ge- halten : Biedermann, R., Prof. Dr., S.-S : Technische Chemie, erster Theil: Die organischen Stoffe, in Verbindung mit Excursionen. — Chemie and Technologie des Eohlentheers und der Theerfarben. .... W.-S.: Technische Chemie, zweiter Theil: Die organischen Stoffe in Verbindung mit Excur- sionen. — Elemente der allgemeinen Techno- logie, speziell fBr Verwaltungsbeamte und Stu- dirende der Staatswissenschaften. Fischer, E., Prof. Dr., S.-S : Organische Experimentalchemie. - - - W.-S.: Anorganische Experimentalchemie. - - - S,- und W.-S.: Leitung praktisch-chemischer Arbeiten in Gemeinschaft mit Prof. Dr. S. GabrieL Gabriel, S., Dr., S.-S.: Gasanalyse. - - - W.-S.: Maassanalyse. • - - S.- und W.-S. : Synthetische Methoden der organischen Chemie. — CoUoquium aber organische Chemie. — Qualitative chemische Analyse. Reissert, A, Dr., S.-S.: Einfahrung in die allgemeine Chemie und die Grundbegriffe derselben. — Die wichtigsten Kapitel der organischen Chemie. - - - W.-S.: Stereochemie. — Chemie des Naphtalins, Anthracens nnd verwandter Kohlenwasserstoffe. Tiemaun, F., Prof. Dr., S.-S.: Chemie der Riechstoffe. ... W-S.: Chemie der aromatischen Verbindungen. Will, W., Prof. Dr., S.-S.: Ausgewählte Kapitel aus der tech- nischen Chemie. - - S.- und W.-S.: Geschichte der Chemie. Wohl, A. Dr., W.-S.: Chemie der Kohlenhydrate. Die Vorlesung aber die Experimentalchemie wurde im Sommersemester von 30ö, im Winter von 321 Zuhörern be- sucht, einbegriffen sind die Angehörigen des Friedrich Wilhelms- Instituts mit 65 beziehungsweise 63 Theilnehmem. Im Laboratorium arbeiteten während des Sommers 55 Prak- — 109 — tikanten auf ganzen und 26 auf halben Plätzen, im Winter 73 auf ganzen und 17 auf halben PIfttzen. Thätig als Assistenten waren die Herren: Prof. Dr. S. Gabriel, Dr. 0. Piloty, Dr. J. Fogh (bis 1. Oktober), Dr. C. D. Harries, Dr. P. Rehlaender (bis 1. Oktober), Dr. P. Hunsalz (vom 1. Oktober an), Dr. L. Beensch und Dr. 6. Pinkus (vom 1. Oktober an). Als Hilfskräfte fungirten die Herren: Dr. P. Hunsalz (bis zum 1. Oktober), Dr. O. Pinkus (bis zum 1 Oktober), Chemiker NOldichen, cand. ehem. Minovici und stud. ehem. Ruff. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Thätigkeit des Laboratoriums in der Zeit vom 9. Apiil 18?5bis zum 13.April 1896 sind in folgenden Abhandlungen niedergelegt: Bookmann, S.: üeber ß- und ;'-Aethoxybutylamin XXVin. 3111.*) Fischer, E., Prof. Dr.: Verbindungen der mehrwerthigen Alkohole mit den Eetonen. ibd. 1167. ' - - Ueber den Einfluss der Configuration auf die Wirkung der Enzyme, III. ibd. 1429. - - - Ueber ein neues dem Amygdalin ähnliches Olncosid ibd. 1508. - - - üeber den Volemit, einen neuen Heptit. ibd. 1973 - - - Verwandlung des Theobromins in methylirte Harn säuren, ibd* 2480. - - - Ueber Glucose-Aceton. ibd. 2496. - - - Ueber die Isomaltose, ibd. 3024. - - - Ueber kohlenstoffreichere Zucker aus Galactose. Lieb- Ann. 288, 139—167. - - - Neue Bildungsweise der Oxazole XXIX. 205. - - - Erystallisirte wasserfreie Rhamnose. ibd. 324. - - - Configuration der Weinsäure. Sitzungsber. der K. Pr. Akademie. März 1896. - - - Ueber das Azophenyläthyl und das Acetaldehydphenyl- hydrazon. XXIX. 793. - - - und Hfitz, H.: Ueber eine neue Bildungsweise von Indolderivaten. XXVIII. 585. *) Die Band- und Seitenzahlen weisen auf die «Berichte der Deutschen chemischen GeseUschaft*S — 110 — Fischer, und Lindner, P.: üeber die Enzyme von Schizo- Saccharomyces octospoms und Saccha- romyces Marxianns. ibd. 984. üeber die Enzyme einiger Hefen, ibi 3034. - * - und Fay, J. W.: lieber Idonsänre, Idose, Idit und Idozackersäore. ibd. 1975. - - - und Ach, L.: Nene Sjrnthese der Harns&are and ihrer Methylderivate, ibd. 2473. Synthese des Caffeins. ibd. 3252. - - - * - Ueber einige schwefelhaltige Verbindangen der Hamsftaregrappe. Lieb. Ann. 288. 157—176. - - > and Speier, A.: Darstellang der Ester. XXVIII. 3262. - - • and Nie bei, W.: üeber das Verhalten der Poly- saccharide gegen einige thierische Secrete und Organe. Sitzungsber. der E. Pr. Akademie. Janaar 1896. • - - und Bromberg., 0.: Ueber eine neue Pentonsäare und Pentose. XXIX 581. Freund, K, Dr.: Ueber die Einwirkung von Brom auf Senf- öle. Lieb. Ann. 285- 154—166. - • - und Oöbel, E. : Untersuchungen über das Thebain XXVIII. 941. ' - - und Horst, F.: Zur Kenntuiss des a /^-Diformylphenyl hydrazins und des a-Formyl-/y-acetylphenylhydraziDS ibd. 944. - ' ' und Imgart, H.: Ueber Dithionrazol und einige seiner Derivate, ibd. 946. • - - und Asbrand, E.: Ueber die Einwirkung von Brom auf Methylsenföl. Lieb. Ann. 285. 166—183. - - - und Bachrach, 6.: Ueber die Einwirkung tod Brom auf Aethyl und Phenylsenf51. ibd. 182—203. Fritz, V.: Ueber eini<^e Derivat« des Benzoylcarbinols und des Diphenacyls. XXVIH. 3028. Gabriel, S., Prof. Dr., und Posner, T.: Ueber einige Um- wandlungen des o-Nitrobenzylrhodanids. ibd. 1025. — 111 — Gabriel, und Posner, T.: Zar Kenntniss der balogenisirten Amine ü. ibd. 1029. . - - und Müller, F.: Ueber Phtalazin. ibd. 1830. - - - und Stelz ner, R,: Ueber Vinylamin. ibd. 2929. - - - - . - Ueber o-Nitrobenzylmercaptan. XXIX. 160. - . - - - . Ueber (B, 3— ) Methylindazol. ibd. 303. Harries, C. D., Dr.: Ueber as-Phenylhydrazinoessigester und dessen Verwandlung in Triazinderivate. XXVIII. 1223. - - - Ueber die Oxime der cyclischen Acetonbasen und des p-Amidotrimethylpiperidin. ibd. 521. - - - und Busse, 0.: Ueber Redaktion einiger ungesättigter aromatischer Ketone und ihre Ueberffihrung in Cumaranderivate. XXIX. 375. - - - und Eschenbach, G.: Ueber Reduktion ungesättigter Ketone. ibd. 380. - - - und Loth, 6 : Zur Konstitution der 1-Phenylpyra- zolone. ibd. 513. Kalischer, G.: Zur Konstitution der Isonitrosoketone. XXVIII. 1513. - - - Eine Darstellungsweise des Diamidoacetons. ibd. 1519. Knnne, H.: Zur Kenntniss der Amidoketone der Fettreihe, ibd. 2036. Lawrence, W. T.: Ueber Verbindungen der Zucker mit dem Aethylen-, Trimethylen- und Benzylmercaptan. XXIX. 547. Lustig, F.: Ueber einige Amidoderivate des p-Xylols. XXVIII 2986. Mahla, Fr., Dr., und Tiemann, F., Prof. Dr.: Zum Abbau der Kamphersäure, ibd. 2151. - - - Ueber Terpenylsäure. XXIX. 928. Pschorr, R., Dr.: Neue Synthese des Phenanthrens und seiner Derivate, ibd. 496. Reissert, A., Dr.: Zur Reaktion zw. Phenylhydrazin und Chloressigäther. XXVni. 1230. - - - Ueber die Einwirkung von o- und p-Nitrobenzyl- — 112 — Chlorid auf Natriominalonsänreester and einige analoge Verbindangen. XXIX. 633. Reissert, Umwandlung des o*Nitrobenzylmalonsäareesters L Alkal. Verreifang, Synthese neuer Indolabkömm* linge. ibd. 639. - - - Umwandlung des o-Nitrobenzylmalonsäureesters II. Reduktion, Bildung von Cbinolinderivaten. ibd. 665. Roessler, F.: Synthese einiger Erzmineralien und analoger Metall Verbindungen durch Auflösen und Erystal- lisirenlassen derselben in geschmolzenen Metallen. Zeitschr. für anorg. Chemie. 9. 31—77. Spei er, A.: Ueber Verbindungen des Acetons mit einigen raehrwerthigen Alkoholen. XXVIIL 2531. Tiemann, F., Prof. Dr.: Ueber Campher. ibd. 1079. - - - Zur Kenntniss der Campholengmppe. ibd. 2166. - - - Ueber das Bromphenylhydrazon und Semicarbazon des d-Camphens. ibd. 2191. - - - Zur Terpen- und Campherfrage. XXIX. 119, - - - Bemerkungen zur Pinenfrage. ibd. 890. . - . und S emmier, Fr. W.: Ueber Pinen. XXVIII. 1344. - - - . - - Ueber Methoäthylheptanonolid. ibd. 1778. - - - ... Ueber das natürlich vorkommende Metbylheptenon, Linalool und Gera- niol. ibd. 2126. - - - ... Ueber den Aufbau des Dihydrocar- veols und Limonens. ibd. 2141. - - . ... Ueber Pinonsäure. XXIX. 529. - - - und Krüger, P.: Zum Nachweis von Jonon and Iron. XXVIII 1754. - - - ... Ueber die Synthese eines Methylhep- tenons. ibd. 2115. - - - - - - Ueber das Verfahren zur Reinigung von Alkoholen. XXIX. 9i)l. - - - ... Ueber zwei sauerstofiThaltige Basen aus Citronellaldoxim. ibd. 926. - - - und Schmidt, R: Ueber die Oxydation von Terpin, Terpinhydrat und Terpineol. XXVJII. 1781. — 113 - Tieroann nnd Schmidt, Ueber die Umwandlnngen von d- und l'Linalool and Geraniol in Terpin* hydrat. ibd. 2137. ' - - - - . - Ueber Homolinalool. XXIX. 691- - - - . - - Ueber Verbindungen der Ciü-onella- reihe. ibd. 903. Traabe, W., Dr.: Ueber Isonitramin und Oxazofettsäaren. XXVIII. 1785. - - - Ueber die Konstitntion der Isonitramine. ibd. 2297. - - - Ueber einen neuen Weg znr Gewinnung aliphatischer Diazoverbindnngen. XXIX. 667. - - - nnd Longin escu, G. G.: Ueber Hydrazinosäuren. ibd. 670 nnd ausserdem in einer Reihe von Inauguraldissertationen von Schälern des Instituts. Der Direktor : E. Fischer. 30* Das zweite chemische Institut. Während des Jahres 1895/96 wurden in dem Institute folgende Vorlesungen gehalten: I. Vom Institutsdirektor: Im S.-S.: Anorganische Experi- mentalchemie. Im W.-S.: Allgemeine und physikalische Chemie, n. Von dem Privatdozenten Professor Dr. Jahn: Im S.-S.: Thermochemie. Im W.-S.: Elektrochemie. III. Von dem Privatdozenten Dr. Bimbacb: Im S.-S.: Ueber die optischen Untersuchungsmetboden in der Chemie. Im W.-S.: Luft, Boden und Wasser in chemischer Hinsicht. Die täglich abgehaltenen praktischen Uebungen umfassten: 1. Das chemische Praktikum. 2. Physikalisch - chemische Arbeiten. An dem erstem nahmen im S.-S. 37, im W.-S. 39 Studirende theil, die letztern wurden im S.-S. von 4, im W.-S. von 7 Praktikanten besucht. In dem Institute arbeitete ferner der Privatdozent Dr. Marckwald, als Hilfskraft fungirte Dr. Pinnow. Als Assistenten waren thätig: 1. Prof. Dr. Jahn für die physikalisch-chemischen Arbeiten; 2. Dr. Westphal für den analytischen Unterricht; 3. Dr. Posner für die Vorlesung und die organischen Arbeiten. 8 — 114 — Aus dem Institote gelangten Ton April 1895 bis April 1896 folgende Arbeiten zur Veröffentlichnng: 1. V. Gordon: Ueber die Absorption des Stickoxydais in Wasser nnd Salzlösungen. Zeitschr. f. physik. Chemie. xvm. 1. 2. M. Herz: Zor Kenntniss der Loslichkeit von Misch- krystallen. I.-Diss. Berlin 189d. 3. H. Jahn: Ueber die von der Batterie während der 2^r- setznng gelöster Elektrolyte zn leistende Arbeit, sowie ttber die an den Elektroden polarisirter Zersetznngszellen lokalisirten Wftnnetönungen. Zeitschr. f. physik. Chemie. XVIII. 399- 4. H. Landolt: Ueber eine veränderte Form des Polari- sationsapparates. Ber. d. D. cliem. Oesellsch. XXYin. 3102. 5. A. Levy: Die Multirotation der Dextrose. Zeitschr. f. physik. Ch. XVH. 301. 6. W. Marckwald: Ueber das Inden und die Konstitution der Bingsysteme. Ber. d. D. ehem. Ges. XXVHI. 1501. 7. W. Marckwald: Ueber Tautomerie. Liebig's Ann. d. Chemie. Bd. 286, 343. 8. W. Marckwald: Ueber ein bequemes Verfahren zur Dar- stellung der Linksweinsäure. Ber. d. D. ehem. Ges. XXIX. 42. 9. W. Marckwald: Ueber die optisch-aktiven a-Pipecoline und das sog. Isopipecolin. Ber. d. D. ehem. Ges. XXIX. 43. 10. J. Pinnow: Ueber Derivate des Dimethyl-p-Toluidins. Ber. d. D. ehem. Ges. XXVIII. 3039. 11. J. Pinnow und E. Mflller: Ueber die Reduktion des o-Nitrobenzonitrils. Ber. d. D. ehem. Ges. XXVIII. 149. 12. £. Rimbach: Dissociation und optische Drehung aktiver Salzlösungen. Zeitschr. f. physik. Ch. XVI. 671. 13. E. Rimbach: Ueber das Vorkommen der Abietineen- harzsäuren. Ber. d. D. pharmac. Ges. 1896. 61. 14. M. Rudolphi: Ueber Lösungs- und Dissociations wärmen. Zeitschr. für physik. Ch. XVH. 277. 15. C. Saemann: Zur Kenntniss des o-Amidobenzonitrils. I.-Diss. Berlin 1896. 16. B. v. Schneider: Ueber die Schmelzpunkte einiger organischer Verbindungen. Zeitschr. f. physik. Chemie. XIX. 155. — 115 — 17. 0. Schütz «nd W. Marckwald: Ueber optisch-aktive Yaleriansäure. Ber. d. D. ehem. Oes. XXIX. 52. 18. E. Sedlaczek: Ueber einige Derivate des Methyl- hydrazins. I.-Diss. Berlin 1895. 19. R. W. Wood: Notiz über den Dissociationsgrad einiger Elektrolyte bei Null Qrad. Zeitschr. f. physik. Chemie. XVIII. 521. Der Direktor: H. L a n d 0 1 1. 31. Das physikalische Institat« Die Vorlesangen des Instituts worden besucht: im Sommer 1895 von 222 auf der Universität ein- geschriebenen Hörern und 60 Studirenden der Kaiser Wilhelms- Akademie im Winter 1895/96 von 245 auf der Universität ein- geschriebenen Hörern und 62 Studirenden der Kaiser Wilhelms- Akademie. An den praktischen Uebungen für Anfänger nahmen theil: im Sommer 43, im Winter 63; an den physikalischen Uebungen für Mediziner betheiligten sich: im Sommer 10, im Winter 16. Mit selbständigen Untersuchungen beschäftigten sich im Laboratorium in den beiden Semestern 17 bezw. 22 Studirende. Ausserdem arbeiteten noch dauernd einige Dozenten der Universität und einige ältere Praktikanten daselbst. Die folgenden wissenschaftlichen Arbeiten wurden in der Zeit vom 1. April 1895 bis 31. März 1896 im physikalischen Institut beendet und veröffentlicht: 1. E. Merritt. Ueber den Dichroismus in Kalkspath, Quarz und Turmalin. (Wied. Ann. 55. p. 49.) 2. E. Aschkinass. Ueber das Absorptionsspektrum des flüssigen Wassers und über die Durchlässigkeit der Augen- medien für ultrarothe Strahlen. (Wied. Anm. 55. p. 401.) 3. E. Pringsheim. Ueber die Leitung der Elektrizität durch heisse Gase. (Wied. Ann. 55. p. 507.) 4. H. Rubens. Vibrationsgalvanometer. (Wied. Ann. 56. p. 18.) 5. B. W. Wood. Eine einfache Methode, die Dauer von Torsionsschwingungen zu bestimmen. (Wied. Ann. 56. p. 171.) 8* — 116 — 6. A. Pflfiger. Anomale Dispersionskorven einiger fester Farbstoffe. (WiecL Ann. 56. p. 412.) 7. Ch. E. St. John. Ueber die Vergleichnng der Licht- emissionsvermOgen der Körper bei hoher Temperatur nnd aber den Aner'schen Brenner. (Wied. Ann. «56 p. 433.) 8. L. Arons. üeber den elektrischen Lichtbogen. (Wied. Ann. 57. p. 185.) 9. L. Arons. üeber die Polarisationserscheinangen an dünnen Metallmembranen. (Wied. Ann. 57. p. 201.) 10. A. D. Gole. Ueber den Brechnngsexponenten nnd das Beflexionsvermögen von Wasser nnd Alkohol f&r elektrische Wellen. (Wied. Ann. 57. p. 290.) 11. E. Aschkinass. Znr Widerstandsändemng durch elektrische Bestrahlung. (Wied. Ann. 57. p. 406.) 12. E. Warbnrg. üeber die Wirkung des Lichts auf die Funkenentladnng. (Berichte der Berliner Akademie vom 5. März 1896.) 13. F. Braun, üeber Polarisation ungebeugter sichtbarer Strahlung durch Metalldrahtgitter. (Dissertation.) 14. C. B. Mann. Ueber Entmagneüsirungsfaktoren kreis- zylindrischer Stäbe. (Dissertation.) 15. W. J. Waggen er. Ueber die Messung von Flammen- temperaturen durch Thermoelemente, insbesondere fiber die Temperaturen im Bunsen'schen Blaubrenner. (Berichte der physikal. Oesellschaft zu Berlin, 15. November 1895.) E. Warburg. 32. Institut für theoretische Physik. Die Vorlesungen im Sommer-Semester behandelten die Mechanik fester und fiilssiger Körper, vor ^3 Zuhörern« die im Winter - Semester die Theorie der Elektrizit&t und des Magnetismus, vor 70 Zuhörern. Im Anschluss an die Vorlesungen wurden in jedem Semester regelmässig mathematisch-physikalische Uebungen abgehalten, in welchen schriftliche Arbeiten aber bestimmte angegebene Themata angefertigt und besprochen wurden. Die Zahl der an den Uebungen theilnehmenden Studirenden betrog im Sommer 26, im Winter 34. Der Direktor Dr. Max Planck. — 117 - 88. Das Zoologische Institat. Der 1. Assistenz Dn IL Heymons hat sich gegen Ende des Sommer-Halbjahres als Pri^atdozent der Zoologie an der philosophischen Fakultät habilitirt. Der Privatdozent Dr. L. Plate hat als freiwilliger Assistent dem Institute mehrfach sehr erwünschte Dienste geleistet. Das Inventar wurde um ein Prftparir-Mikroskop, einen Projektions- und Zeichenapparat, ein neuartiges Mikrotom und mehrere andere Instrumente bereichert. Das Mobiliar erhielt einen erwflnschten Zuwachs durch einen zweiten Schrank für mikroskopische Präparate. Die Bibliothek vermehrte sich um 66 Werke, die Sammlung der Wandtafeln um 45 Stack, die- jenige der Modelle um 6 Nummern. 249 neu angefertigte De- monstrations-Prftparate wurden aufgestellt und eingeordnet. In den Räumen des Institutes lasen unter Benutzung der Hälfsmittel desselben im Sommer-Halbjahre: Prof. F. E. Schulze: Ueber die Protozoen, 2 mal wöchent- lich, öffentlich, Prof. E. von Martens: Ueber einheimische Land- und Süss- wasser-MoUusken, 2 mal wöchentlich, öffentlich; im Winter-Halbjahre: Prof. F. E. Schulze: Allgemeine Zoologie mit besonderer Be- rficksichtigung der vergleichenden Anatomie, 5 mal wöchentlich, privatim, Prof. K. Möbius: Die Verbreitung derThiere, 2 mal wöchent- lich, privatim ; Prof. E. von Martens: Ueber zweischalige Mollusken, 2 mal wöchentlich, öffentlich, Dr. 0. Seeliger, Vergleichende Embryologie, 2 mal wöchent- lich, privatim, Dr. L. Plate: Ueber Fische, 2 mal wöchentlich, privatim, Dr. B. Heymons: Anatomie der Insekten mit Demonstrationen 1 mal wöchentlich, unentgeltlich, Dr. 0. Jaekel, Descendenzenlehre, 3 mal wöchentlich, privatim. Ausserdem wurden unter Leitung des Direktors mit Unter- stfitzung der Assistenten im Institute abgehalten — 118 — während des Sommer-Halbjahres: Makroskopisch-zootomischer Kursus, 2 mal wöchentlich (22 TheQ- nehmer), Mikroskopisch-zoologischer Kursus, 11. Theil, täglich (3 Theil- nehmer). Wissenschaftliche Arbeiten, täglich (10 Praktikanten); während des Winter-Halbjahres: Mikroskopisch-zoologischer Kursus, I. Theil, täglich (15 TheQ- nehmer), Wissenschaftliche Arbeiten, täglich (12 Praktikanten). An wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind im Rechnungs- jahre 1895/96 aus dem Institute hervorgegangen: F. E. Schulze, Hexactinelliden des indischen Oceanes. I. Theil Die Hyalonematiden. (Abhandl. d. Kgl. Akad. d. Wissen- schaft zu Berlin, 1894). R. Heymons, Die Segmentirung des Insektenkorpers. (Ab- handlung d. Kgl. Akad. d. Wissenschaft zu Berlin. Anhang 1895). ' - Die Embryonalentwickelung von Dermapteren und Orthopteren unter besonderer Berücksichtigung der Keimblätterbildung. Jena 1895. F. Sc handln n, Untersuchungen an Foraminiferen. I. Calcituba polyraorpha Roboz. (Zeitschr. f. wiss. Zool, 59, 2, 1895.) - - Ueber den Dimorphismus der Foraminiferen. (Sitzungs- berichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin, 1895). - - Ueber die Theilung von Amoeba binucleata Gruber. (Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1895.) - - Ueber Plastogamie bei Foraminiferen. (Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1895.) - - Verzeichniss der während des Sommers 1894 aus dem Pudde-, By- und HjelteQord bei Bergen gesammelten Foraminiferen. (Bergens Museum Aarbog, 1894/95, No.9.) - - Ueber den Zeugungskreis von Paramoeba eilhardi n. g. n. sp. (Sitzungsber. d. Egl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin, 1896, 2.) - • Ueber die Kopulation von Actinophrys sol Ehrbg. — 119 — (Sitzongsber. d. Kgl. Akad. d. Wissenscb. zu Berlin, 1896, 5.) P. Schaudinn, Heliozoa. („Das Tierreich." Probelieferung.) Berlin, 1896. L. Plate, Der Bau des Chiton aculeatus, L. (Sitznngsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1895.) - - Bemerkungen aber die Phylogenie und die Entstehung der Asymmetrie der Mollusken. (Zoolog. Jahrbücher. Abt. f. Anatomie 9, 1895.) - - Die Eier von Bdellostoma bischofi Schneider. (Sitzungs- berichte d.Qesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin, 1896.) B. Friedlaender, Zur Kritik der Golgi'schen Methode. (Zeit- schrift f. wiss. Mikroskopie, 12, 1895.) - - Ueber die Regeneration herausgeschnittener Theile des Centralnervensystems von Regenwürmern. (Zeitschr. f. wiss. Zool., 60, 2, 1895.) R. Eberlein, Ueber die im Wiederkäuermagen vorkommenden ciliaten Infusorien. (Zeitschr. f. wiss. Zool, 59, 2, 1895.) A. Bündle, Ciliate Infusorien im Coecum des Pferdes. (Diss inaug. und Zeitschr. f. wiss. Zool., 60, 2, 1895.) M. Samter, Die Veränderungen der Form und Lage der Schale von Leptodora hyalina Lillj. während der Ent- wickelung. (Zool. Anzeiger, 1895.) F. Pure eil, Note on the Development of the Lungs, Entapo- physes, Tracheae and Genital Ducts in Spiders, (Zool. Anzeiger, 1895.) C. Tönniges, Die Bildung des Mesoderms bei Paludina vivipara. (Diss. inaug. 1895.) C. Rengel, Ueber die Veränderungen des Darmepithels bei Tenebrio molitor während der Metamorphose. (Diss. inaug. 1896.) Der Direktor des Zoologischen Institutes: Professor F. E. Schulze, Geheimer Regierungsrath. 34. Maseam für Natarkande. I. Allgemeine Verwaltung. Die Besuchszeiten der Schausammlungen des Museums sind im Etatsjahre 1895/96 unverändert geblieben. — 120 — Die Besucherzahl betrog 26 019 gegen 32 954 im Voijahre. Ganze Schnlklassen besichtigten die Schansammlnngen Mitt- wochs Nachmittags in 16 Fällen. Es waren dies 11 Klassen höherer Knaben - Lehranstalten, 3 Klassen höherer Privat- Tochterschulen nnd 2 Klassen von Gemeindeschalen. Grössere bauliche Aenderungen an dem Museamsgebäude sind im Betriebsjahre nicht vorgenommen worden. — Der HfOfs- Unterbeamte August Kuhrt schied am 15. November 1895 aus seiner Stellung als Bureaudiener aus und wurde durch den Militftranwärter Georg Kfiger ersetzt Der Verwaltungsdirektor, Geheime Bergrath Professor Beyrich. 2. 6eol«Bisoh-palae«iit«l«Bitohes Institut and e^^l^Sisoh-palaeontoloaisGlie SaniHilatte. 1. Geologisch-palaeontologisches Institut. Die Lehrmittel des Institutes wurden durch Prot Dam es namentlich um Demonstrationstafeln und Photographien sowie durch weitere Umarbeitung und Vervollständigung der geologi- schen Lehrsammlung bereichert. Im Institut arbeiteten theils selbständig, theils unter Leitung der Beamten die Herren Dr. Oppenheim und Dr. Tiessen. Ausserdem wurden die Lehrsammlungen durch Studirende der Universität und Kgl. Bergakademie benfitzt. Folgende Arbeiten gingen im Laufe des Etatsjahres aus dem Institut hervor: W. Dames: Ueber die Ichthyopterygier der Triasformation. Sitzber. der Kgl. preuss. Akad. d. Wissensch. Berlin 1895. „ Die Plesiosaurier der sfiddeutschen Liasformation. Abhandl. d. Kgl. preuss. Akad. d. Wiss. Berlin 1895. „ Ueber eine von Menschenhand bearbeitete Pferde- Scapula aus dem Interglacial von Berlin. Nenes Jahrb. f. Mineral. Geologie und Palaeontol. 1896. Bd. L 0. Jaekel: Ueber die Organisation der Pleuracanthiden. Sitz.- Ber. d. Ges. naturforsch. Freunde. Beriin 1895. — 121 — 0. Jaekel: lieber die Organisation der Cystoiden. Verhdl. d. deutsch, zool. Ges. 1895. „ Ueber eine neae Gebissform fossiler Selachier. Sitz.- Ber. d. Ges. naturforscb. Freande. Berlin 1895. „ Ueber die EOrperform und Hautbedeckung der Stegocephalen. Ebenda 1896. J. Böhm: Ein Ausflug in das Plessurgebirge. Zeitschr. d. deutsch, geolog. Ges. 1895. P. Oppenheim: Neue Binnenschnecken aus dem Vicentiner Eocoin. Ebenda 1895. E. Ti essen: Die subhercyne Tourtia und ihre Brachiopoden- und Mollusken-Fauna. Ebenda 1895. 2. Palaeontologische Sammlung. Der Liberalität des Herrn F. A. Krupp, Geheimen Kommerzienrath in Essen, verdankt die Sammlung eine Anzahl vorzfiglich erhaltener Säugethierschädel aus dem Miocän von Nord-Amerika, welche nach wohlgelungener Präparation in der Schausammlung Aufstellung fanden. Als Geschenk ging unter anderen femer ein eine Sammlung alpiner Gesteine von Herrn Dr. Bc. Zeise in Berlin. Durch Ankauf wurden namentlich erworben eine Sammlung palaeozoischer Selachierreste, eine Sammlung verschiedener Fossilien aus Nord-Amerika, jurassische Fossilien aus Nowaja Semlja, cambrische Fossilien aus Canada, Liasfossilien von Harzburg und eine grosse Platte mit zahl* reichen Exemplaren von Extracrinus aus dem oberen Lias von Holzmaden. Vom Direktor wurde die Durcharbeitung des sehr umfang- reichen Tertiärmaterials der Ewald 'sehen Sammlung fort- gesetzt. Vom Kustos Prof. Jaekel wurde die allmälig sehr nothwendig gewordene Durcharbeitung und Ordnung des Brachiopodenmaterials unserer Sammlung in Angriff genommen und die im Laufe des Jahres eingegangenen Erwerbungen in die Sammlung eingereiht. Der Assistent Dr. Böhm hat die von Prof. Koken begonnene Neuordnung der Gastropoden fort- geführt und neben Arbeiten im Institut eine Revision der in der Schausammlung aufgestellten wirbellosen Thiere begonnen. Zu wissenschaftlichen Forschungen wurden wie bisher die — 122 — Sammlungen verschiedenen einheimischen und answartigen Gelehrten zugänglich gemacht. Personalverändernngen. An Stelle des an das Poly- technikum in Karlsruhe als Professor berufenen bisherigen Assistenten Dr. Karl Futter er wurde durch Dekret vom 1. Mai 1895 Dr. Johannes Böhm aus Danzig zum Assistenten ernannt. Dem Kustos, Privatdozenten Dr. OttoJaekel wurde am 13. September 1895 das Prädikat Professor beigelegt. Der Direktor Geheimer Bergrath Prof. Beyrich. 3. llliieral«Bitoh-petroBrapbisclies lattitat. Die mineralogischen und petrographischen Unterrichts- sammlungen erfuhren wesentliche Bereicherungen und Er- gänzungen an Mineralien und Gesteinen. Die Instrumente und Präparate zu Vorlesungs- und üebungszwecken wurden ver- mehrt. Ganz besonders wurde auch eine grössere Anzahl von Zeichnungen, vornehmlich den Darstellungen der Krystalle vermittelst Neumann'scher und Miller 'scher Projektion gewidmet für den Unterricht von den Herren Dr. Klautzsch und Dr. Belowsky angefertigt. Der Präparator und die Diener fuhren fort, neue Mineral- und Gesteinspräparate herzustellen. Der Bestand der Institutsbibliothek wurde weiter vervoll- kommnet und ihre Ordnung dadurch gesichert, dass im Auf- trage des Königlichen Ministeriums ein alphabetischer Zettel- katalog angefertigt wurde. An Geschenken gingen die Disser- tationen der Herren Belowsky, Elich, Romberg und Siepert ein, sowie Zuwendungen der Herren Professoren Jannasch (Heidelberg). Krenner (Pest), Geheimrath Meitzen (Berlin) und der Kaiserlich Russischen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg. Grössere Zuwendungen erhielt die Instituts- bibliothek von der Smithsonian Institution und der U. S. Geological Survey. Im Institut war die Beschäftigung der Anfänger eine rege: im Sommersemester waren 16, im Wintersemester 8 Anfänger mit Uebungen an Instrumenten und der Erlernung krystallo- — 123 — graphisch-petrographischer Methoden beschäftigt. Aasserdem fahrten 3 Herren grössere Arbeiten ans. Von den im Institut gefertigten Arbeiten sind folgende erschienen: C. Klein: Mineralogische Mittheilungen XIV. Neues Jahrbuch für Mineralogie u. s. w. 1895, Bd. 11. - - Ein Universaldrehapparat zur Untersuchung von Dfinn- schliffen in Flüssigkeiten. Sitzungsberichte der Eönigl. Preussischen Akademie der Wissenschaften. 1895. C. A. Tenne: Ueber die vom Grafen v. Götzen gesammelten Gesteine. Aus „Durch Afrika von Ost nach W^est," Berlin 1895. Am Anfang des Etatsjahres schied der Bergbaubeflissene Ernst Esch aus der Assistentenstelle, deren Vertretung er provisorisch auf ein Jahr übernommen hatte, aus; an seine Stelle trat Herr Dr. Max Belowsky aus Niederschönhausen ein. Prof. Dr. C. Klein, Direktor. 4. MlneraloBisob-petrograpblsobe Sammlung. Im Etatsjahr 1895/96 sind an der Sammlung folgende Arbeiten vorgenommen worden: In die Schausammlung wurden durch Ankauf erworbene oder als Geschenk erhaltene bessere Stücke an Stelle von minderwerthigen, die in die Eauptsammlung zurückgenommen wurden, eingelegt Fernerhin wurde in der Prüfung der vor- handenen Etiketten auf ihre allseitige Richtigkeit hin fort- gefahren. Was die Hauptsammlung anlangt, so wurden in dieselbe durch den Eustos, Herrn Professor Tenne, die aus Ankäufen und Geschenken stammenden Mineralien und Gesteine (unter letzteren namentlich die Sammlungen Deecke und Passarge) aufgenommen und durch genaue Etikettirung gesichert. Fernerhin nahm der Genannte eine genaue Durcharbeitung des Anfangs der mineralogischen Hauptsammlung vor. Von Herrn Dr. Beloswky wurde in seiner dem Institut nicht gewidmeten Arbeitszeit eine Fortführung der Etikettirung der mineralogischen Hauptsammlung vorgenommen. In der im Wesentlichen nach Naumann -Zirkel erfolgten Anordnung begann — 124 — dieselbe mit dem Steinsalz und endete bei dem Ealkspath von Schweden, im Ganzen 25 Schränke mit 300 Schubladen umfassend. Die Sammlungen haben sich auch in diesem Jahre erheb- licher Vermehrungen zu erfreuen gehabt Angekauft wurde eine Reihe schöner Mineralien von Büdersdoif bei Berlin, aus dem Rheinland und dem Harz, dem Banat, von Sizilien, Sardinien, Spanien, Island, Japan, Kalifornien und Australien. Werthvolle Zuwendungen verdankt die Sammlung folgenden Herren: Königliche Akademie der Wissenschaften, gesammelt von H.Professor De ecke, Greifswald (Gesteine Skandinavien), Geheimrath Bastian, Berlin, von Herrn Konsul Stein (Berg- krystall von Oaxaca, Mexiko), Professor Dr. Bücking, Strass- burg i. E. (Cölestin und Kieserit von Westeregeln), Herr E. Esch (Porphyre aus Thüringen), Professor K. Futterer, Karlsruhe (Gesteine von Tyrol), Oberprftsident v. Gossler, Danzig (Taraspit von Tarasp), Herr Jean Habel, Berlin (Gesteine aus Argentinien), Herr Dr. Jaroslaw, Berlin, (Muskovit von Bengalen), Nachlass von Herrn Dr. Lent, er- mordet am Kilimandjaro (Augite und Feldspathe aus dem Nau- kathal), Herr Oskar Neumann, Berlin (Gesteine aus Nord- massailand), Geheimrath Meitzen, Berlin, von Professor E. A. Nordenskjöld (aus der Atmosphäre gefallener Staub), Herr Dr. Pas sarge, Berlin (Gesteine von Adamaua), Herr Dr. W. Ramsay, Helsingfors (Gesteine aus Finland), Herr Dr. J. Romberg, Berlin (Gesteine aus Skandinavien), Herr Dr. Salomon, Pavia (Dipyr vom Adamello). Prof. Dr. C. Klein, Direktor. 5. ZMlogltobo SaMMloae. Die Arbeiten des Bestimmens, Ordnens und Katalogisireus der Thiere war in folgender Weise an die wissenschs^tlichen Beamten vertheilt: Zweiter Direktor, Prof. Dr. von Martens: Mollusken nnd Brachiopoden. Kustos Prof. Dr. Hilgendorf: Fische, Crnstaceen (ausser Cirripidien und Cladoceren). Kustos Prof. Dr. Reichenow: Vögel. — 125 — Kustos Prof. Dr. Karsch: Lepidopteren, Hemipteren, Orthopteren. Kustos Eolbe: Coleopteren, Neuropteren. Kustos Dr. Weltner: Girripedien, Gladoceren, Coelenteraten, Spongien, Protozoän. Kustos Dr. Tornier: Anatomische Präparate, Reptilien, Amphibien. Kustos Matschie: Säugethiere. Assistent Dr. Gollin: Würmer, Tunicaten. Assistent Dr. Stadelmann: Hymenopteren, Arachniden, Myriapoden. Assistent Dr. Meissner: Bryozoen, Echinodermen, Hilfs- leistungen beim Ordnen der Mollusken. Assistent Dr. Wandolleck: Dipteren. Wissenschaftliche Hilfsarbeiten in der entomologischen Sammlung übernahmen Dr. Lucas und E. H. Rübsaamen. Die technischen Arbeiten des Ausstopfens, Skelettirens, Einsetzens in Spiritus u. A. führten aus die Präparatoren Ludwig, Kastelan, Lemm und Bullemer, die Hilfs- präparatoren Protz und Reiche und der Lehrling Stadel- mann. Insekten präparirten der Hilfspräparator Ude, der Lithograph Thurau und der Lehrling Schmidt. Für Hand- leistungen bei wissenschaftlichen und technischen Arbeiten sind sechs Diener angestellt, von denen drei die Schausammlung zu überwachen haben, wenn diese Sonnabends, Sonntags und Montags dem Publikum geöffnet ist Zeichnungen für die Schausammlung oder für Schriften wissenschaftlicher Beamten des Museums fär Naturkunde fertigten an Frau Anna Matschie-Held, Fräulein V. Zglinicka, Herr Nie. Prillwitz und Herr E. H. Rüb- saamen. A. Schausammlung. Säugethiere. Im Lichthofe wurde ein durchschnittener Schädel eines afrikanischen Elephanten und ein Nilpferd neu aufgestellt. Die systematische Säugethier-Sammlung erfiihr eine Ver- mehrung durch einen Seidenaffen, einen Klippschliefer und — 126 — einen Banmscbliefer ans den von Herrn 0. Nenmann ge- schenkten Samminngen, durch eine von Herrn Mühsam ge- schenkte Meerkatze nnd mehrere ans dem zoologischen Garten erlangte, neu ausgestopfte Ergänznngsstncke, durch emen schwai-zen Makaken, ein junges Paka, ein Viskacha. In der Sammlung deutscher Säugethiere wurden neu auf- gestellt: ein Reh, ein Hermelin und ein Gartenschläfer, sowie sämmtliche deutschen Fledermäuse in viereckigen Gläsern. Durch eine zweckmässige Nenaufstellung und mehrfache Er- gänzungen wurde die biologische Abtheilung gefördert. Vogel. Eine Anzahl älterer Stficke wurde durch bessere Präparate ersetzt, zu welchen frische Thiere ans dem zoologischen Garten dienten. Eine beachtenswerthe Be- reicherung erhielt die Sammlung deutscher Vögel durch einen in Deutschland erlegten norwegischen Jagdfalken. Reptilien und Amphibien. Aufgestellt wurden neue Gruppen einheimischer Arten in Spiritusgefässen auf Bimstein- hintergrnnd (darunter Lacerta agilis, viridis, vivipara, muralisj Hyla arborea) und mehrere Skelette. Fische. In der grossen Oberlicht-Halle wurde ein Riesenhai (Selache maxima) aufgestellt. Die systematische Fischsammlnng wurde bereichert durch den seltenen Lungenfisch Lepidosireu paradoxa aus Südamerika, durch Skelette von Ceratodus, Amia, Ostracion, Entwicklungsstufen des Karpfens, Verbreitnngs- karten, kolorirte Bilder schöner tropischer Fische und 93 neae erklärende Namenschilder. Insekten. Die Käfersammlung wurde durch Meta- morphosen und biologische Präparate deutscher und tropischer Arten bereichert und die systematische Aufstellung der Zwei- flügler beendet. Ein Nest der Waldameise und zahlreiche Präparate blattschneidender Ameisen Brasiliens wurden auf- gestellt. Spinnenthiere. Biologische Präparate wurden eingefugt Crustaceen. 72 Arten erhielten erklärende Namen- schilder und neben mehreren anatomischen Präparaten wurden Zeichnungen derselben mit Erklärungen aufgestellt. Wärmer. In vielen Gläsern wurde der Alkohol erneuert; ein Theil wurde anders geordnet nnd durch Neu-Aufstellungen vergrösser t. — 127 — Bryozoen. Die Verbreitungskarten wurden vervoll- ständigt. Einige Arten wurden durch beigefugte Zeichnungen erklärt. Mollusken. 6 Nummern von Gephalopoden, 6 neue Arten deutscher Land- oder Süsswasser-MoUuskeni 2 Tellinen und 1 Patella, ein Durchschnitt der Schale von Aetheria, 1 Haliotis mit Perlenansatz und ein Sommerdeckel von Achatina wurden neu aufgestellt. Eine grössere Anzahl von Etiketten für Untergattungen sowohl in der systematischen Sammlung als in deijenigen der deutschen Land- und Süsswasser-Mollusken wurden eingefügt. Drei grössere kolorirte Tafeln lebender Thiere von Schnecken und Brachiopoden wurden in den Schränken auf- gehängt, 12 Yerbreitungskärtchen, theils für Gattungen, theils fOr einzelne deutsche Arten, deren Yerbreitungsgrenzen inner- halb des deutschen Reiches liegen, ausgeführt und aufgestellt. Echinodermen. Die Holothurien erhielten den neueren Forschungen entsprechende Namenschilder. Einige prächtige Seeigel mit grossen Stacheln (Heterocentrotus mammillatus) und ein Präparat der Symbiose einer Krabbe (Pinnaxodes) in einem Seeigel (Strongylocentrotus albus) aus Chile wurden auf- gestellt. Coelenteraten und Spongien. Die Korallen wurden durch eine Art, die Spongien durch neun Arten vermehrt. B. Hauptsammlung. Säugethiere. Ein Theil der bisher auf dem Boden auf- bewahrten Felle wurde umgearbeitet, bestimmt und in die Sammlung eingeordnet. Für die Bälge der altweltlichen Affen wurden besondere Aufhänge -Vorrichtungen eingerichtet. Die Insektenfresser und Krallenaffen wurden in geeignetere Schränke versetzt, die Ginsterkatzen, Katzen und Klippschliefer den neuesten Forschungen entsprechend bestimmt, die Geweih- Sammlung durchbestimmt und neu aufgehängt. Die Schädel der Eichhörnchen, Beutelthiere und Klippschliefer erhielten neue Pappkästchen, wurden systematisch geordnet und vorläufig bis zur feineren Durcharbeitung nach den Arten etikettirt. Eine grössere Anzahl von neu eingesandten Säugethieren wurde bestimmt und eingereiht. — 128 — Vögel. In der Hauptsammlnng worden neben den laufenden Arbeiten die Gruppen der Columbidae, Anatidae, Laridae, Pro- cellariidae und Icteridae neu geordnet und aufgestellt, die letzteren drei Gruppen hierbei nach den neu erschienenen Katalogen des Britischen Museums durchbestimmt und mit neuen Namenschildem versehen. Reptilien und Amphibien. Alle im Mnseum vorhandenen Arten aus Ostafrika und von den Sundainseln wurden unter- sucht und bestimmt und die Schildkröten nach dem Katalog des Britischen Museums geordnet Ffir die Skelettsamminng wurden einige Schildkröten und Eidechsen prftparirt Fische. Der vierte Theil der sehr umfangreichen Samm- lung wurde auf den Erhaltungszustand untersucht und nöthigen- falls mit neuem Alkohol versehen. Insekten. Mit dem Spannen und Spiessen von Insekten aller Ordnungen waren drei Präparatoren beschäftigt. Die Arbeiten der angestellten Entomologen waren vorzugsweise der Untersachung, Bestimmung, Beschreibung und Katalogisirung Afrikanischer Arten gewidmet. Fortgesetzt wurde die Be- stimmung und Ordnung der reichen Yorräthe afrikanischer Gross- undKIein-Schmetterlinge, Käfer, Neuropteren, Orthopteren und Hemipteren. Für das Werk: „Die Thierwelt Ostafrikas'' wurden zahlreiche Abbildungen und Beschreibungen angefertigt. Eine neue systematische Aufstellung der Grabwespen wurde fast beendigt und die Durchbestimmung der Ameisen begonnen. Die Pompiliden-Gattung Pepsis wurde monographisch bearbeitet Neu geordnet wurden die Cecidomyiden. Die Dipteren, welche Dr. Van hoffen in Grönland sammelte, wurden präparirt und ^bestimmt. Arachnoiden und Myriapoden. Alle noch nicht be- stimmten Vorräthe wurden mit neuem Alkohol versehen und uach zoologischen Gebieten geordnet, die Vogelspinnen be- stimmt und geordnet und die australischen Spinnen systematisch -aufgestellt. Crustaceen. Eine grössere Zahl Decapoden, Isopoden und Amphipoden, welche sich theils unter älteren Vorräthen befanden, theils aus Deutschen Schutzgebieten eingingen, wurden bestimmt und systematisch eingeordnet. Die Cladoceren — 129 — Deutsch - Ostafrikas worden bestimmt. Ebenso die von Dr. Plate in Südamerika gesammelten Cirripedien. Würmer. Die Hirudineen wurden den neueren Unter- suchungen entsprechend geordnet, viele Thiercadaver nach Entozoen untersucht, zahlreiche Bestimmungen eingesandter Würmer ausgeführt und die systematischen Kataloge vervoll- ständigt. Sämmtliche Gläser der Würmer und Tunikaten erhielten neuen Spiritus. Bryozoen. Die von Dr. Plate in Südamerika und die von Prof. Semon in Australien gesammelten Bryozoen wurden bearbeitet und von ihnen zahlreiche mikroskopische Präparate angefertigt. Mollusken. Die Durchsicht und neue Anordnung der Cypraeiden und Ovuliden wurde vollendet. Bei der Bearbeitung der ostafrikanischen Land- und SüsswassermoUusken wurden viele Gattungen derselben aus den früheren Sammlungen von Albers, Dunker und Paetel nach der Prüfung der Be- Stimmungen in die Hauptsammlung eingeordnet. Die Be- stimmung der ögopsiden Cephalopoden revidirte Herr Dr. Pfeffer aus Hamburg. Die in Spiritus aufbewahrten Limaeiden und Vaginuliden wurden umgestellt und ein Ver- zeichniss der Doubletten der Landschnecken angefertigt. Echinodermen. Neben der Vervollständigung des syste- matischen Kataloges wurde eine grössere Anzahl der von Dr. Plate und Dr. Michaelsen an südamerikanischen Küsten- gebieten gesammelten Echinodermen untersucht und bestimmt und dabei viele mikroskopische Präparate angefertigt. Coelenteraten und Spongien. Alle in der Sammlung befindlichen Hydren wurden bestimmt. Bestimmt und f&r den Druck bearbeitet wurden die Coelenteraten und Süsswasser- schwämme von Ostafrika, die chilenischen Süsswasserschwämme und die Hydroiden von Ambon und Australien. Vermehrung der zoologischen Sammlung. Säugethiere. Ausser den aus dem zoologischen Garten gelieferten Thieren wurden einige Arten aus Tunis, Syrien, China und Brasilien gekauft. Kleinere Sammlungen aus den Schutzgebieten sandten die Herren Baumann, Dr. Stuhl- mann, Dr. Wiedenmann, Dr. Lent, Dr. Kretschmer, Klose, Conradt und Zenker. Sehr interessante und werth- 9 — 130 — Yolle Arten aus Afrika schenkten die Herren Dr. Holnb (Wien), Dr. Diehl (Togo), Graf Götzen, O. Nenmann, Dr. Passarge, Premierlientenant von Carnap-Qnernheimb, Lieutenant Fritz Langheld und Herr Krupp (Essen), der die sehr werthvolle Gehörnsammlnng des yerstorbenen Afrika- reisenden Borchert dem Museum überwies. Femer liefen Geschenke ein von den Herren B. von Arnim (Leichenwachs eines Schweins), Ingenieur Giebeler (Sängethiere der Um- gebung von Berlin), Damm y Palacio (nordmexikanische Arten), Dr. Römer (deutsche Sängethiere), Dr. Silex (ein Schädel eines Kassehundes), Dr. Brenning (Säugethiere von Süd- Amerika), Padre Schmitz (Madeira - Arten). Durch Tausch wurde ein Exemplar der seltenen Marder-Gattung Lyncodon vom Genfer Museum erworben. Vögel. Eine systematische Vermehrung der Sammlung musste wegen Mangel an Mitteln unterbleiben. Grosse Lücken weist die Sammlung besonders in den in neaester Zeit zahl- reich neu entdeckten Paradiesvogelformen auf, welche während des verflossenen Rechnungsjahres vielfach auf den Markt und in andere Museen gelangten. Eine wesentliche Bereicherung erhielt die Sammlung durch Ankauf eines Theils der Vogel - Balgsamnünng des Kieler Museums (ca. 3000 Stück), zum grössten Theil ans den von Prof Behn bei dessen Durchquerung Süd -Amerikas ge- sammelten Stücken bestehend. Ferner wurde eine Anzahl seltener Arten von Neuseeland und den Sandwichsinseln und ein langjähriges Desiderat, eine Rhea darwini von Patagonien, erworben. Herr Hose schenkte 100 Bälge von Bomeo, Dr. Wunderlich eine Mitua salvini. Mehrere kleinere Sammlungen erhielt das Museum von Herrn Lieutenant V. d. Marwitz und aus dem Nachlass des verstorbenen Dr. Eretschmer vom Eilimandjaro. Im Tausch wurden einige Arten vom British Museum, dem Tring-Museum nnd von Dr. Sclater in London erworben. Die Gesammterwerbung betrug 3800 Bälge und 273 Eier. Reptilien und Amphibien. Die Sammlung wurde durch Sendungen aus Brasilien, Madagaskar, Ostafrika und Ostindien vermehrt. Durch Tausch wurden neue Arten von Borneo und Afrika erworben. — 131 — Fische. Von Beamteu und Reisenden wurden Fische aus Kamerun, Ostafrika und Hinterindien eingeliefert. Eine um- fassende Sammlung von Tiefmeerfischen u. a. nordamerikanischen Arten sandte im Austausch die Smithsonian Institution in Washington. Gekauft wurden ein in der Schausammlung auf- gestellter ßiesenhai (Selache maxima) von der Eüste Kaliforniens; eine reichhaltige Sammlung Fische von der mexikanischen Westküste; verschiedene Arten aus Palästina, Sansibar, Aegypten, Madagaskar und aus der Nordsee. — Als Geschenke gingen ein Embryonen und jüngere Stadien ein- heimischer Süsswasserfische von Herrn Enauthe; ostafrika- nische Fische von Herrn 0. Neumann; ein Sägefisch von Herrn Hose auf ßorneo; Heringe und Sprotten von dem Museum in Kiel, ausländische Aquarienfische von dem Verein Triton, adriatische Arten von dem Berliner Aquarium. Insekten. Fast alle Ordnungen wurden durch Ankäufe, Tausch, Geschenke und Sendungen von Beichsbeamten aus afrikanischen Schutzgebieten vermehrt. Zahkeiche Schmetter- linge, Käfer, Neuropteren, Orthopteren und Hemipteren kamen aus Japan, Nord-, Ost- und Westafrika, Brasilien, Paraguay i Nicaragua, Borneo, den Philippinen, Sumatra, Klein asien, Ungarn, Grönland und anderen Ländern. — Gekauft wurde eine gut bestimmte und schön präparirte Sammlung europäischer Aphiden, Gocciden und Gallen von Herrn Bübsaamen; eine von dem Prof. Gerstäcker in Greifswald hinterlassene Hymenopteren- und Dipterensammlung u. a. Insekten. — Ein- getauscht wurden Hymenopteren von den Entomologen Mayr in Wien, Forel in Zürich, Emery in Bologna, Friese in Innsbruck; Käfer von den Entomologen Faust in Peters- burg, Fischer, Kraatz, von Oertzen, Schilsky in Berlin, Heyne in Leipzig; Schmetterlinge von Weymer in Elber- feld, Lanz in Friedrichshafen und Strobl in Admont; Orthop'teren von Reuter in Helsingfors und Gerstäcker in Greifswald. Käfer schenkten die Herren 0. Neumann, Dr. Schenck, Rothschuh; Hymenopteren die Herren Mayr, Emery, Forel^ Rübsaamen, Schulz, Haentsch und Thurau; steirische Dipteren Herr Strobl; Neuropteren die Herren 0. Neumann, Denhardt, Schenck und Rothschuh. 9* — 132 — Arachnoiden. Gekauft wurden Spinuen aus Madagaskar, Kleinasien, Ostafrika und von den Balearen. Einigen Zuwachs erhielt die ArachnoidensammluDg auch durch Seudungen aus deutschen Schutzgebieten, durch Tausch mit dem natur- historischen Museum in Hamburg und Geschenke aus dem Berliner Aquarium. Myriapoden. Gekauft wurden Arten aus Ostafrika, Madagaskar und Kleinasien, eingetauscht westafrikanische Arten. Geschenke verdankt das Museum den Myriapoden- forschem Latzel, Verhoeff und Cook. Crustaceen. Vermehrt wurde diese Klasse durch An- käufe japanischer Arten und gut präparirter Copepoden; durch Zusendungen aus deutschen Schutzgebieten und Ge- schenke, von denen hervorzuheben sind: Ostafrikanische Krebse von 0. Neumann und Kretschmer, sudafrikanische von Dr. Schenck, Höhlenkrebse von Prof. Hamann, deutsche Copepoden und Cladoceren von Oberlehrer Hartwig, europäische Onisciden von Prof. E. von Martens, westamerikanische Arten von Dr. Brenning, Arten aus Neuseeland und Samoa von Stabsarzt Dr. Kraemer. Würmer. Gekauft wurden Arten von Madagaskar, Nord- afrika, Brasilien und Nordamerika. Aus den deutschen Kolonien liefen Sendungen von Baumann, Kretschmer, Preuss, Steinbach, Stuhlmann und Zenker ein. Geschenkt wurden Würmer von den Herren Böhmig, Borchmann, Bullemer, M. Braun, Collin, Frenzel, Gerhardt, Graf Götzen, Gülle, Günther, Hagemann, Hamann, Henking, Hennig, Hilgendorf, Kersting, Köhler, Krämer, Küken- thal, Leche, Lemm, Ludwig, v. Marenzeller, Marsson, V. Martens, Matschie, Metzger, Moller, 0. Neumann, Oliveira, Protz, Beinhold, H. Schulze, Dr. H. Stadelmann, Präparator-Lehrling Stadelmann, Stiles und Weltner. Bryozoen. Die marinen Bryozoen erhielten Zuwachs durch Geschenke der Herren Dr. Brenning aus Ecuador, Dr. Schwabe aus Jaluit, Dr. Schenck aus Deutsch-Sud- west-Afrika und von der Helgoländer Station aus der Nordsee. Auch wurden die Donbletten der Semon' sehen Ausbeute, die von Ambon und Australien stammt, eingereiht — 133 - Die Süsswasser-Bryozoen wurden durch die Ueberuahme der Plate'schen Kollektion bereichert Mollusken. Die Vermehrung betrug 673 Nummern. Gekauft wurden 58 Nummern von den englischen Händlern Sowerby und Fulton, von K. Braun Conchylien aus Mada- gaskar 8, von Stichel japanische und westamerikanische 16, von Staudinger diverse 22, von Bedemann aus Ceylon 12, von Suter neuseeländische 5, von Schrader 2, von Aug. Maller (Linnaea) 2, zusammen 125 Nummern. Durch Tausch erworben von Bielz in Hermannstadt 107, von Beibisch in Dresden 6Y Nummern. Geschenkt wurden meist unter der Bedingung des Bestimmens von Herrn Steinbach 3 werthvoUe Cypraeen aus Jaluit, von A. Schenck 88 südafrikanische Couchylien, von A. Pittier in Costarica und P. Godet in Neuchatel 16 Landschnecken aus Costarica, von Sp. Brusina in Agram 37 dalmatische, meist Typen von ihm beschriebener Arten, von Dr. Eothschuh 6 Landschnecken aus Nicaragua, von Strubell 20 aus Englisch Neu-Guinea, z. Th. sehr seltene Arten, von Frühste rfer 11 indische Meerschnecken, von Ponsonby in London 11 westindische Landschnecken, von Alb. Schulz in Parä. 21 brasilische und westindische, von Dr. Th. Wolf 22 Landschnecken von den Galapagos, von E. Preuss in Berlin und A, Poppe in Vegesack 34 essbare Meermnscheln, namentlich Austersorten, von Dr. Hermes eine neue Nudibranchie (Greilada elegans Bergh) und 1 Octopus von Rovigno, von Aur. Krause 27 Landschnecken aus Tenerife, von Schmitz in Funchal eine schöne vielleicht neue Patella, ferner Einzelnes von Dr. Thomas in Ohrdruf, Lehrer Schulze in Küstrin, A. Moller in Coimbra, Herrn Hamann, Dr. Ehrenreich, Borcherding in Vegesack, v. Heimburg, Dr. Brenning, Dr. Bartels, U. Köhler, Schackert und Sturm (4 Proben). Herr E. v. Martens schenkte 5 in der Schweiz gesammelte Landschnecken, Herr Dr. Weltner zwei ungewöhnliche Formen von Landschnecken aus der Mark und Herr Dr. Co 11 in eine Nacktschnecke ebendaher. Echinodermen. Geschenkt wurden Echinodermen aus Bergen seitens des Zoologischen Instituts, See-Igel aus Kapland und Deutsch Südwest - Afrika von Herrn Dr. Schenck, — 134 — Ophinriden aus dem indischen Archipel seitens des Kieler Maseums nnd von Nen-Seeland durch Stabsarzt Dr. Krämer. See-Igel und Seesterne von Chile und Ecuador durch Dr. Brenning. Getauscht wurde mit dem K. K. Hofmuseum in Wien (Tiefsee - Echinodermen aus dem Mittelroeer und exotische Holothurien und Schlangensterne), dem Kaiserl. Zoolog. Museum in Strassburg (südamerikanische See-Igel) und Prof. Bene Köhler in Lyon (Tiefsee-Echinodermen des atlantischen Ozeans). Den grössten Zuwachs erhielt diese Abtheilung durch die üebemahme der Echinodermen, welche Dr. Plate an der chilenischen Küste sammelte. Coelenteraten und Spongien. Die Süsswasser- schwämme wurden bereichert durch Arten aus allen Erd- theilen, die Meerschwämme durch schöne japanische Stücke, die Coelenteraten durch indische und pacifische Spezies, durch Tiefseeformen aus dem atlantischen Ozean und einige bei Helgoland gesammelte Arten. Die mikroskopischen Prä- parate wurden um 70 Stück vermehrt. Ende März enthielten die Generalkataloge der ver- schiedenen Abtheilungen folgende Schlussnummern (in Klammern stehen die Schlussnummern für 1894/95): Säuge- thiere 7996 (7522), Vögel 32077 (31561), Vogeleier 5958 (5831), Reptilien und Amphibien 11961 (11838), Fische 14111 (13800), Lepidopteren 28 220(27 507), Coleopteren 66 791 (66056), Hymenopteren 28270 (27 650), Dipteren 12 217 (12 033), mikroskopische Präparate von Dipteren 3S2 (309), Neuropteren 1227 (1162), Orthopteren 6819 (6579), Hemip- teren 12 2(58 (12 202), Arachnoiden 7665 (7481), Myriapoden 1836 (1760), Crustaceen und Pantopoden 9489 (9348), freilebende Würmer 2785 (2571), Entozoen 3287 (3246), Tunikaten 495 (487), Bryozoen 615 (588), Mollusken 48 548 (47 875), Echinodermen 3793 (3701), Coelenteraten 3537 (3471), Spongien und Protozoen 2213 (2125). Die Bibliothek wurde durch Zeitschriften, neue Schriften systematischen, zootomischen und zoogeographischen Inhaltes und viele antiquarische Ergänzungen bedeutend vermehrt. Leider rausste der für Bücher angesetzte Posten von 2000 M. — 135 — nm 1828,29 M. zu Ungunsten von Thierankäufen äberschritten werden. — Grössere Summen wurden ausgegeben für theuere mit Tafeln versehene Werke über Vögel, Fische, Schmetter- linge, Käfer, Hemipteren, Orthopteren, Crustaceen, Würmer, Mollusken nnd Coelenteraten. Der photo graphische Apparat wnrde durch ein Zeiss'sches Mikroskop vermehrt. 1895/96 besuchten 16 Schulen in Begleitung ihrer Lehrer die zoologische Sammlung. Z^itrittskarten zur Schausammlung an jedem Wochen- tage erhielten 38 Personen, Zutrittskarten zu den wissen- schaftlichen Abtheilungen 29 Personen. Viele Institute und Personen benutzten die zoologische Sammlung zu wissenschaftlichen Zwecken; dieAbtheilung der Säugethiere folgende Anstalten und Personen: das zoologische, das paläontologische, das T. und II. anatomische Institut, das Museum für Völkerkunde, die Landwirtbschaftliche Hochschule, die anthropologische Sammlung, der Zoologische Garten in Berlin; ferner die Herren Prof. F. E. Schulze, Dr. V. Maehrenthal, Prof. Dr. Jaekel, Prof. Dr. Waldeyer, Dr. Kopsch, Dr. V. Luschan, Prof. Dr. Nehring, Dr. Rörig, Dr. Lissauer, Dr. Heck, Dr. Plate, Dr. Schöller, Rolle, Dr. A. Müller, Prof. Dr. Volkens, stud. Lazarus, stud. Räthke, Hesdörffer, 0. Neumann, Prof. Dr. MüUenhoff, Dr. J. Müller-Liebenwalde, Dr. v. Erlanger, Dr. Silex, Prof. Dr. von den Steinen, Isaak, Staudinger; die zoologischen Museen in Hamburg (Prof. Dr. Kraepelin), Lübeck (Dr. Lenz), Frankftirt a. M. (Prof. Dr. Blum, Koch), Stuttgart (Prof. Dr. Lampert), München (Prof. Dr. Hertwig), Tharandt (Prof. Dr. Nitsche), Dresden (Hofrath Dr. A. B. Meyer), London (Oldf. Thomas, Winton), Tring (Hartert), Paris (de Pousargues), Madrid (Cabrera Latorre), Lissabon (Barboza du Bocage), Barcelona (Boflll), Genua (Oestro), Marseille (Siepi), Petersburg (Pleske), Stockholm (Prof. Dr. Leche), Washington (Hart Merriam und Garrit S. Miller), Philadelphia (Harrison Allen), Sarajevo (Reiser), San Paulo (Dr. v. Ihering); die zoologischen Gärten in Hamburg (Dr. Bolau), Hannover (Dr. Schaeff), Wien (Krauss), femer die Herren P. L. Sclater, J. Andersson, Rowl. Ward (London), Prazak, Dr. Vavra (Prag), Dr. Holub, Dr. Lorenz v. Libumau (Wien), Schmitz (Madeira), Dr. Dubois (Java), — 136 — Dr. Claraz (Zürich), Prof. Dr. Burckhardt (Basel), Prof. Dr. Taschenberg, Schifiter, von Nathosius (Halle a. S.), Dr. Preass (Victoria, Kamemn), Zenker (Eribe, Kamemn), von Seefiied (Ketckradji, Togo), von Camap - Qaemheimb, Dr. Döhring, Dr. Diehl (Togo), Dr. Langheld, Lieutenant Langheld, Freiherr V. Elz, Premierlieutenant Werther, Lieutenant v. Kalben und V. Glauning, Freiherr St. Paul-Dlaire, Bronsart von Schellen- dorff, Nolte, Hellwig, Denhardt, Dr. v. Bennigsen (Ost-Afrika), Karlewsky (Rheydt), Prof. Dr. Kükenthal, Dr. Römer, Dr. Semon (Jena), Dr. Vanhöffen (Kiel), Dr. Michaelsen (Hamburg), Dr. Lendl (Pest), Dr. Eckstein (Eberswalde), Lieder (Honda, Columbien), Lieutenant Volkmann (Omaruru), Frau Dr. Fischer (Düsseldorf), Zolldirektor Böder (Klein-Popo), Dr. Sarasin (Celebes), Dr, Pagel (Zehlendorf), Jacobi (Leipzig); femer die Künstler Kappstein, Gaul, Lütke, Kuhnert, Reiche und Frau Anna Matsclüe-Held. Die Vogelsammlung wurde zu Studienzwecken von folgenden Herren benutzt: Prof. Altum (Eberswalde), Deichler (Nierstein), Frhr. v. Erlanger (Nieder-Ingelheim), Dr. Flöricke (Rositten), E. Hartert (Tring), Dr. Heck (Berlin), Major Krüger- Veitbusen (Berlin), Dr. A. Müller (Berlin), Dr. Müller-Lieben- walde (Berlin), Hofrath Meyer (Dresden), Prof. Nehring (Berlin), Maler Neunzig (Berlin), 0. Neumann (Berlin), Dr. Plate (Berlin), Dr. Rörig (Berlin), Dr. Russ (Berlin), Dr. Schöller (Berlin), W. Schlüter (Halle a. S.), Schulz (Charlottenburg), Spatz (Gabfes), Graf Salvadori (Turin), Cpt. Shelley (London), Schenkung (Berlin), Schalow (Berlin), v. Treskow (Charlottenbui^), V. Tschusi (Hallein), Dr. Wunderlich (Köln), Zenker (Kamerun). Die Sammlung der Reptilien und Amphibien benutzten die Herren Boulenger am zoologischen Museum in London, Prof. V. Kuppfer in München, Fr. Wenier in Wien, Zenneck in Strassburg, Zacbarias in Berlin. Die Sammlung der Fische benutzten zu Vergleichnngen, Hestimmungen und^ Untersuchungen oder zu Belehrungen, die • mündlich ertheilt wurden: der Verein Triton, Dr. Göppert aus Heidelberg, Prof. Virchow, Prof. Lewin, Geh. Rath Virchow, Herr Knauthe, Fischzüchter Matte, Dr. M. Günther, Plate, Jaekel, Aur. Krause. — Der Biolog. Anstalt Helgoland wurde erhebliche Beihilfe für ihre Betheiliguug an der Fischerei- — 137 — Aasstellung geleistet. Durch Sendung von Material oder Aus- kunft über Museumsobjekte oder über wissenschaftliche Punkte wurden auswärts unterstützt: Die Herren Pfeffer (Hamburg), Fürbringer (Jena), das physiologische Institut (Strassburg) ; Conwentz (Danzig), v. d. Borne (Berneuchen), Fr. Werner (Wien), Baer (Niesky). — Für das Münchener zoologische Museum wurden aus der Neumann'schen Sammlung Doubletten ausgewählt. Die Hauptsammlung der Lepidopteren benutzten zu Studien die Herren Prof. Aurivillius (Stockholm), Obergärtner Brasch (Potsdam), Dr. Heinrich Dohrn (Stettin), Dr. Hinneberg (Potsdam), Direktor Dr. Seitz (Frankfurt a.M.), G.Semper(Altona), Dr. Otto Staudinger (Blasewitz b. Dresden), Major v. Treskow (Görlitz), sowie die Berliner; Hensel, stud. med. Krämer, Dr. Palm, Prof. Schneider, Suffert, Stichel, Thiele und Prof. Thieme, Frau Staatsminister y. Delbrück und die Malerin Fräulein H. V. Zglinicka. Die Hauptsammlung der Käfer besuchten zu wissenschaft- lichen Untersuchungen die Herren Dr. Kraatz, v. Oertzen, Prof. Fischer, Dr. Hom, Weise, Schilsky, Nauwerk, Prof. Müller, Faust, Becker, Möllenkamp, Brenske, Dr. Böschke, Assessor Bartels, Dr. Ohaus, Fruhstorfer, J. Sahlberg, Geh. Rath Altum, Schulz (Parä), Holtz. Folgende auswärtige Entomologen und Museen be- nutzten die Käfersammlung zu Bestimmungen und Studien: L. Ganglbauer in Wien, Dr. v. Heyden in Frankfurt, ß. Ober- thür in Bennes, y. König in Tiflis, Faust in Libau, Finanz- Direktor y. Bennigsen in Dar-es-Salaam, Möllenkamp in Dort- mund, Dr. Ohaus in Altona, Ribbe in Radebeul, Felsche und Heyne in Leipzig, Kerremans in Brüssel, D. Oestro in Genua, Breuske in Potsdam, Prof. 6. Strobl in Admont, Höge in Ham- burg, Dr. Staudinger und Bang-Haas in Blasewitz und die zoologischen Museen in Hamburg und Kiel. Die Hymenopterensammlung wurde zu Studien benutzt von den Herren Prof. Mayr (Wien), Prof. Emery (Bologna), Friese (Innsbruck), Kohl (Wien), Handlirsch (Wien), Ew. H. Rübsaamen, Lichtwardt und Haensch in Berlin. Die Dipterensammlung benutzten die Herren Rübsaamen und Lichtwardt in Berlin, v. Osten- Sacken in Heidelberg und — 138 — Becker in Liegnitz; die Nearopterensammlang Herr Prof. Elapälek in Böhmen und Dr. VanhOffen in Eiel; die Orthop- terensammlung Dr* H. Dohrn (Stettin) und Cook (New-Tork); die Hemipterensammlung Herr E. von Oertzen (Berlin) und Lehrer Breddin (Ma^^deburg). Die Arachnoidensammlnng benutzten zu wissenschaft- lichen Untersuchungen die Herren Bösenberg in Pforzheim, Eramer in Magdeburg, Kraepelin in Hamburg, Neumann in Toulouse; die Myriapodensammlung die Herren Latzel in Laibach, v. Attems in Wien, Cook in New- York. Schriftliche Auskunft fiber Crustaceen des Museums er- hielten de Man (Holland), das Berliner Aquarium, Prof. Hamann (Berlin). Den Museen in Hamburg und MUnchen und der biologischen Anstalt auf Helgoland wurden Crustaceen zugesandt üeber Würmer der zoologischen Sammlung erhielten Auskunft die Herren Borchmann, Conwentz, Dahl, Doering. Frenzel, B. Friedländer, Fülleborn, Gülle, Haedrich, Hamann. Hesse, Jaekel, Krämer, Moller, Aug. Müller, Oliveira, Passarge, Protz, Römer, Rörig, Rousselet, H. Schulze, Stiles, Verein ,, Triton", Weltner und das Zoolog. Institut Berlin. Folgende Herren benutzten Material aus der Würmer- Sammlung zu Studienzwecken: Ap&thy, Blanchard, Böhmig, M. Braun, Bürger, v. Graff, v. Marenzeller, Michaelsen, Parona, Pintner, Reibisch, Spengel, Stiles. Die Appendicularien benutzte Dr. Lohmann in Eiel zu Untersuchungen, die Bryozoensammlung die Herren Matz- dorf, Plate, Römer, Schenck, Schulze, Weltner und Dahl. Die Molluskensammlung benutzten zu Untersuchungen die Herren Beyrich, Dames, Hamann, Plate, H. Rolle, von Luschan, Preuss, Aug. Müller (Berlin), Dr. PfeflFer (Hamburg), Brusina (Agram), Fulton (London), R. S. Bergh (Kopenhagen) und Arnold (Nordhausen). Schriftliche Auskunft bezw. Bestimmung eingesandter Conchylien erhielten Dr. Lönnberg in Upsala, Schepman in Rotterdam, H. Drouet in Troyes, A. Poppe in Vegesack und Direktor A. B. Mever in Dresden. Die Echinodermensammlung benutzten die Herren Dahl (Kiel), Döderlein (Strassburg), v. M&hrenthal (Berlin), Pfeffer (Hamburg), Plate (Berlin) und P. E. Schmitz (Funchal). — 139 — Die Coelenteraten- und Spongiensammlung benutzten die Herren Dames, Breitfuss, Flor, Hartwig, Hermes, SchiflF, Zoolog, Institut und die Urania in Berlin, femer die Herren Matthes in Charlottenburg, Knauthe in Schlesien, Pfeiffer in Gotha, Römer in Jena, Grentzenberg und Conwentz in Danzig, Thiele in Strassburg. Anleitung zum Sammeln und Konserviren von Thieren erhielten im Museum für Naturkunde die Herren Genthe, Graf v. Zech, Missionar Lehmann, Dr. Fälleborn, Dr. Fischer, Dr. Reinhard, Lieutenant v. Seefried, Dr. Borch- mann, Dr. Friedländer, Dr. Zacbarias, Lieutenant Werther Die wissenschaftlichen Beamten der zoologischen Sammlung arbeiteten gemeinschaftlich eine „Anleitung zum Sammeln, Konserviren und Verpacken von Thieren" aus, welche auf Kosten des Museums gedruckt und Beamten und Beisenden in den deutschen Kolonien zugesandt wurde. Femer veröffent- lichten die Zoologen des Museums 1895/96 folgende Mit- theilungen: K. Möbius: Die ästhetische Betrachtung der Thiere. (Sitzber. d. Berl. Ak. Nov. 1894.) — Verbreitung des afrik. Elephanten und Menge des von ihm gelief. Elfenbeins. (Sitzber. Ges. naturf. Freunde, Febr. 1896.) E. V. Martens: Molluschi terrestri e d'acqua dolce, in V. Bottego, Esplorazione del Giuba (Jubafluss in Ost- Afrika). (Annali del Museo civico di storia naturale di Genova (2) XV.) — Die Gattung Cylindrus. (Archiv f. Naturgesch. 1895.) — Neue Arten von Landschnecken aus den Gebirgen Ost-Afrikas. (Sitzungsber. d. Ges. naturf. Freunde, Juni 1895.) — Ein neuer Buliminus aus Sttdarabien. (ebenda.) — Neue Land- und Süsswasser- Schnecken aus Ost-Afrika. (Nachrichtsblatt d. deutsch, malakoz. Ges., Dez. 1895.) — Unterschied zwischen Rechts und Links bei einigen Fischen. (Sitzber. d. Ges. naturf. Fr., Jan. 1896.) — Die Endungen oidae, idae und inae in naturgeschichtlichen Benennungen (ebenda.) F. Hilgendorf: Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie während d. J. 1889. A. Reiche now: Diagnosen neuer, von Oscar Neumann in Ost- — 140 — und Central-Afrika entdeckter Vogelarten. (OrnitlL Monatsber. IlL p. 73 — 76.) — Neue Arten von Eamenm (ebenda p. 112— 113-) — Ein neuer Falk von Ost-Afrika (ebend. p. 114.) — Zwei neue Vögel vom Eilimandjaro. (ebend. p. 187 — 188. — Ueber einige javanische TimaUen) (Joum. f. Omitli. XLIII. p. 355—356.) — Zur Vogelfanna von Kamerun. Dritter Nachtrag, (ebenda XLIV. p. 1—66.) — Eine neue Xenocichla. (Novit Zool. 11. p. 159.) — Neue afrikanische Vogelformen im Tring-Museum. (ebenda p. 159-160.) F. Kars eh. Libellula lugubris Ehrenberg i. litt., eine der Libellula trincuria Selys ähnliche neue nnbische Libellulide; — Aethiopische Eurybrachiden ; — Papilio neumanni, eine neue, von Herrn Oscar Neumann in Ost- Afrika erbeutete Art der Echerioides-Gruppe; — Einige neue westafrikanische Heteropteren aus den beiden Gruppen der Pentatonideen und Coreideen; — Ein neuer ostafrikanischer Vertreter der Wanzengattnng Chalcocoris Dak.; — Aethiopische Rhopaloceren I und II; — Aethiopische Heteroceren I und II in Entomologische Nachrichten XXI, 1895); — Zwei neue, von Herrn 6. Zenker in Kamerun erbeutete Odonaten in Entomologische Nachrichten, XXII, 1896.) H. J. Kolbe: Coleopteren aus Afrika. II. (Stettin. Ent. Zeit. 1894.) — Beiträge zur Kenntniss der melitophilen Lamellicomier. V. Kurzer Entwurf zu einer Eintheilnng der Cetoniiden. VI. Neue Arten und Varietäten aus Ost- und Central-Afrika. VII. Leucocelis Burm. nebst verwandten und ähnlichen Gattungen. (Stettin. Ent. Zeit 1895.)— Coleopteren aus Afrika. HI. (Ebenda.) — Beiträge zur Kenntniss der Mistkäfer, Lamellicomia onthophila. (Ebenda.) — Ueber die in Afrika gefundenen montanen und subalpinen Gattungen der mit Calosoma verwandten Coleopteren. (Sitzb. Ges. naturf. Fr. 1895.) — Afrikanische Coleoptera des Königl. Museums f. Naturkunde zu Berlin, n. (Entom. Nachr. 1896.) — Afrikanische Coleoptera des Konigl. Museums f. Naturk. zu Berlin. IE. (Ent. Nachr. 189G.) W. Weltner: Spongillidenstudien III. Im Arch. f. Naturg. — 141 — 1895. L — Die Cirripedien von Patagonien, Chile nud Juan Fernandez. Das. — Bericht über die Leistungen in der Spongiologie während der Jahre 1892 — 1894. Das. 1896. — Zahlreiche kleinere Artikel in den Blättern für Aquarien- und Terrarienfrennde, Jahrg. 6 und 7. 1895 und 1896. 6. Tornier: Hyperdactylie und Regenerationsexperimente und die neue Vererbungstheorie (vorläufige Mittheilung). Ges. naturf. Fr. 18. Febr. 1896. — Zwei Referate im zoolog. Centralblatt. P. Matschie: In den Sitzungsberichten der Gesellschaft Naturforschender Freunde 1895: Ueber Lyncodon pata- gonicum. — Die geographische Verbreitung der Katzen und ihre Verwandschaft unter einander. Das. — In der Natnrwiss. Wochenschrift 1895: Noch einmal Anthro- popithecus erectus Eng. Dubois. — Die Sängethier- Schausammlung des Museums für Naturkunde. — Im Hausschatz des Wissens : Die Vögel. Lieferung 1 — 4 mit Abbildungen. — Die Säugethiere Deutsch-Ost-Afrikas. Berlin. D. Reimer 1895, mit 75 Abbildungen. A. C ollin: Bericht über die Rotatorien — Litteratur im Jahre 1891, im Arch. f. Nat 1895. H. Stadelmann: Beiträge zur Eenntniss der Gattung Meli- pona sens. lat. (Sitzber. d. Berl. Ak. 1895). — In der „Encyclopädie der Therapie", herausgegeben von 0. Lieb* reich, einzelne zoologische Artikel. M. Meissner: Im Arch. f. Naturg.: Bericht über die wissen- schaftlichen Leistungen in der Naturgeschichte der Echinodermen während des Jahres 1891 und Bericht über die Brachiopoden-Litteratur des Jahres 1891. B. W an doli eck: Ueber die Fühlerformen der Dipteren. Zoolog. Jahrb., Abth. f. System, etc. VIII. — Pyrosoma bige- minum. Centralbl. f. Bakt. und Parasitenk. XVin. — üeber naturgetreue Abbildungen. Zoolog. Anz. No. 486. — Projektion von Dipterenfühlern. Sitzber. Naturf. Freunde No. 9. 1895. Fühler von Onychocera albi- tarsis. Sitzungsber. Naturf. Freunde. 1896. No. 3. — Ber. über die wiss. Leistungen in der Naturgeschichte — 142 — der Säagetbiere während des Jahres 1890. Arch. f. Natargesch. R. Lucas: Die Pompilidengattimg Pepsis, monographisch be- arbeitet Berlin. Entom. Zeitschr. Bd. XXXIV. 1894. Heft rV. — Berichte über die Leistungen in der Ento- mologie vom Jahre 1894. Allgemeines über Aptery- gogenea, Hemiptera, Orthoptera, Neuroptera, Pseado- neuroptera und Lepidoptera. Der Direktor der zoologischen Sammlang Möbius. 35. Der UniTersit&tsgarten. Die Verwaltung des Gartens war auch im verflossenen Jahre bestrebt, den Docenten der Botanik an der Universität das nöthige Demonstrationsmaterial und den Praktikanten des botanischen Instituts die zu untersuchenden pflanzlichen Objekte ;^u liefern. Ausserdem bietet der Garten eine systematische Zusammenstellung der wichtigsten Pflanzenformen l&r das Selbststudium und wird deshalb von den Studirenden fleissig besucht. Prof. Dr. Schwendener. 36. Das botanische Institut An den mikroskopischen üebungen, welche für Anfänger bestimmt sind und wöchentlich zweimal, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, stattfinden, haben theilgenommen: a) im Sommersemester 1895: 3 Studirende, b) im Wintersemester 1895/96: 13 Studirende. Von vorgerückteren Praktikanten haben im Institut gearbeitet: a) im Sommersemester 1895: 2 Doktoren der Philosophie und 3 Studirende, b) im Wintersemester 1895/96: 2 Doktoren der Philosophie und 3 Studirende. Von neu angeschafi'ten Inventargegenständen verdient nur ein photographischer Apparat nebst Zubehör besondere Er- wähnung. Die übrigen Anschafi'ungen beschränken sich auf — 143 — Objekte von relativ geringem Werth: Glasgeftsse, ßeagentien, Kautschukschläuche etc. Dazu kommen die Fortsetzangen der periodischen Zeitschriften für die Bibliothek, sowie verschiedene botanische Lehrbücher und Abbandlangen. Als Nachfolger des am 3. November 1895 verstorbenen Prof. Dr. G. Krabbe bekleidet seit dem 1. Januar 1896 der frühere Hülfsassistent Dr. Arthur Weisse die Stelle eines Assistenten am botanischen Institut. Prof. Dr. Schwendener. 87. Das Pflanzenphysiologisehe Institat. Für den am 1. Oktober 1895 in Folge seiner Ernennung zumDocenten an hiesiger technischer Hochschule ausgeschiedenen bisherigen Assistenten, Herrn Dr. Carl Müller, trat in gleicher Eigenschaft Herr Dr. Richard Eolkwitz ein. In dem im Sommersemester 1895 abgehaltenen 4stündigen mikroskopischen Kursus waren die im Institute zu beschaffenden 18 Plätze sämmtlich besetzt. Ein Theil der Praktikanten be- stand aus Anfängern^ ein anderer ans Fortgeschritteneren, welche im Anschlüsse an die Vorlesung des Vorstehers über Ent- wicklungsgeschichte der Pflanzen in die Methoden entwicklnngs- geschichtlicher Untersuchung eingeführt zu werden wünschten. Im Wintersemester 1895/96 erwies sich, wie in früheren Jahren, der Baum für den Anfängerkursus als zu beschränkt. Von den 10 Studirenden, welche sich über die Zahl 18 hinaus gemeldet hatten, konnten später noch 5 in Folge des freiwilligen Zurück- tretens einer gleichen Zahl Anderer untergebracht werden. Im Sommersemester 1895 wurde von Herrn Dr. Carl Müller im Institute ein mikroskopischer Kursus in der Unter- suchung von Nahrungs- und Genussmitteln (6 Theilnehmer) und ein bakteriologischer Kursus (5 Theilnehmer), im Winter- semester ein bakteriologischer Kursus (2 Theilnehmer) gehalten. Von solchen, welche sich selbständigen Untersuchungen widmeten, arbeiteten im Sommersemester 3, im Wintersemester 5 Herren im Institute. Die Lehrsammlungen wurden durch eine grössere Zahl eigens für dieselben hergestellter Wandtafeln, darch mehrere Modelle, sowie durch auf grösseren Glasplatten in gelatinirten — 144 — Nfthrlösangen ausgeführte fieinkulturen von SchimmelpflzeD. welche durch Eintrocknen fixirt wurden, bereichert. Ausserdem wurden Versuche angestellt, in ähnlicher Weise auch grössere mikroskopische Holzschnitte durch Qelatine auf Glasplatten zu fixiren. Bei allen diesen Versuchen wurde der Vorsteher wesentlich durch den Assistenten Dr. Eolkwitz und durch den Institutsgärtner Behse unters tfitzt. Ffir die Herstellung der grösseren mikroskopischen Holzschnitte mittelst eines eigens dafür konstruirten Mikrotomes war besonders der Modell- tischler Michel thätig. Von neu angeschafften Apparaten ist eine von CarlZeiss in Jena bezogene mikrophotographische Kamera nach Francotte zu erwähnen. Von wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind aus dem litauischen Institute im Rechnungsjahre 1895/96 hervorgegangen: L. Eny, üeber die Aufnahme tropfbar-flfissigen Wassers durch winterlich entlaubte Zweige von Holzgewächsen. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch.; XTII. (189ö) p. 361). C. Mfiller, Musci(Laubenmoose) in Engler-Prantl, die natürlichen Pflanzenfamilien I. 3. p. 142 (Erst zum Theil er schienen.) C. Mfiller, Ergänzende Beobachtungen zur Entwickelungs- geschichte der Sphagnen. (Ber. d. deutsch, bot Gesell- schaft; Xni (1895), Generalversammlungsheft.) G. Lopriore, Ueber die Einwirkung der Kohlensäure auf das Protoplasma der lebenden Pflanzenzelle. (Jahrb. f. wissensch. Botanik, XXVIH (1895) p. 531, mit 2 Tafeb). G. Lopriore, Vorläufige Mittheilung über die Regeneration gespaltener Stammspitzen. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., XIII (1895) p. 410.) Martin Franke, Beiträge zur Morphologie und Entwickelungs- geschichte der Stellaten. (Botan. Zeitg. 1896 p. 33 mit 1 Tafel). Der Direktor L. Kny. 88. Technologisches Institot. Am 1. Oktober 1895 übernahm Dr. Ludwig Limpach die bis dahin von Dr. 8 eher 1er verwaltete zweite Assistentenstelle am Institut. — 145 — Die verfügbaren Mittel wurden auch diesmal f&r die Ver- grösserung der Bibliothek und der Lehrsammlang, ffir die Be- schafifung von Apparaten und Präparaten verwendet Folgende Veröffentlichungen sind in dem Rechnungsjahre 1895/96 aus dem Institut hervorgegangen: R. Wilcke: Zur Eenntniss der /^-Oxynaphtoäsäure vom Schmp. 216^. Inaugural-Dissertation, Rostock 1895. A. Aubert: Ueber einige phenglirte Amidine der Essigsäure- reihe. Inaugural-Dissertation, Basel 1895. E. Täuber und R. Norman: Die Derivate des Naphtalins, welche für die Technik Interesse besitzen. Berlin, Gärtner's Verlag 1896. Der Direktor des technologischen Instituts Wichelhaus. 39. Die Universitäts-BiUiothek. Docenten 1. Benutzung. Zahl der Benutzer. Beamte der Universität und ihrei Institute . . Studirende Nichtangehörige der Universität . S.-S. 1894 w.-s. : s.-s. w.-s. 1894.95 1895 63 26 68 29 1673 I 2030 203 Summa 1965 417 2544 189596 70 28 1749 228 2110 422 2075 ' 2630 Die Vergleichung der Zahl der studentischen Benutzer mit der Gesammtzahl der Studirenden ergiebt, dass die Bibliothek benutzt wurde: 10 - 146 - von S.-S. 1894 43,9 W.-S. 1894,95 42,0 1895 43,5 ' W.-S. 1895/96 40,5 % aller Stadirenden 59,1 62,0 36,5 67,1 60,3 1 7o der Theologen 40,8 37,5 52,9 7o der Juristen 37,0 36,4 37,9 25,3 ' % der Mediziner 46,3 46,6 46,1 41,8 ' % der Philosophen Die Zahl der erledigten Bestellzettel betrag 43725 gegen- über 43 225 im Vorjahre. Von diesen 43 725 Bestellzetteln wnrden 30 380 (- 69,5 7o) durch Verabfolgung des verlangten Werkes oder durch Hinweis auf sein Vorhandensein in der Lese- Saalbibliothek erledigt, 7 119 (- 16,3 %) als verliehen, 6226(= 14^ 7o) &ls nicht vorhanden bezeichnet. 1894/95 betrugen die entsprechenden Prozentzahlen: 71J ; 15,6 und 13,3. 1894/95 1895/96 Zahl der Verleihungen. Nach Hause Werke Bände In den Lesesaal Werke Bände 20 732 20657 4862 4849 8852 8129 Nicht mitgerechnet sind hierbei 1232 Werke, die bereit gelegt, aber nicht abgeholt wurden. - 147 - Aas der Lesesaalbibliotbek warden mit der Verpflichtung der RäcklieferuDg am nächsten Tage nach Hanse gegeben: a31 Werke mit 747 Bänden. Fär die Uebnngen von 6 Docenten wurden Apparate zm- Benntznng durch die Theilnehmer im Lesesaal aufgestellt. Journallesezirkel der Universität. Mit dem akademischen Lesezirkel wurden neue Verein- bamngen getroffen, denen zufolge vom 1. Januar 1896 ab seitens der Universitäts-Bibliothek 106 wissenschaftliche Zeitschriften, 19 Zeitungen und eine Auswahl neu erschienener Broschfiren und Flugschriften regelmässig im Sprechzimmer der Universität ausgelegt werden. Der Zirkel gewährt dafiär einen Zuschuss zu den Abonnementskosten, der sich im verflossenen Jahre auf 400 M. beUef. 1894i95 1895196 Der Lesesaal war geofinet .... Ihn besuchten im Ganzen Durchschnittlich täglich im Jahre .... Durchschnittlich täglich im S.-S. ..... Durchschnittlich täglich im W.-S .... Durchschnittlich täglich in den Ferien . . Höchste Besucherzahl an 1 Tage 291 39541 136 288 38190 Tage Benutzer 133 ii 131 176 128 170 »» »> 64 67 »» 264 I 254 (22.NOV.) (26. Nov.} Von der im Jnli 1894 gedruckten zweiten Ausgabe des Verzeichnisses der Lesesaal- und Handbibliothek wurden im Laufe des Jahres 151 Exemplare verkauft. 10* — 148 - 2. Varaehrmg. In den Accessionskatalog wurden eingetragen: 1894/95 I 1895/96 ansserdem: Nummern Bände Universit&tsschriften Schalschrifben Es gingen ein: 1. als Geschenke: 945 Bände. Die regelmässigen Geschenkgeber waren das Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, die Universität Berlin, die Akademie der Wissenschaften zu Berlin, das Grossherzogliche Statistische Bureau zu Karls- ruhe, die E. E. Gradmessungs-Eommission zu Wien, das Eönigliche statistische Bureau in Rom, die statistischen Bureaus in Bern und Stockholm, die Clinical Society in London, das Department of the Interior in Washington, die American Orthopedic Association, die Association of American Physicians, die Library of Surgeon Generalis Offlee in Washington, der Geological Survey of Canada, of Minnesota, das Government Printing Office in Calcutta, die Asiatic Society of Bengal in Calcutta. Werthvolle einmalige Zuwendungen erhielt die Bibliothek von der Eöniglichen Hausbibliothek, der Bibliothek des Ministeriums der geist- lichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten, der Juristischen Gesellschaft, vom Königlichen Regierungs- präsidenten in Marienwerder, von Herrn Dr. W. Seelmann hier, Herrn Dr. de la Grass er ie in Rennes und Herrn F. H. B. Settna in Bombay. 2. durch Abgabe von derhiesigeuEöniglichenBibliothek auf Grund des § 71 des Reglements: 22 Bände. — 149 — 3. auf Orand des Ministerial-Erlasses vom 15. Oktober 1891 betreffend das Verh<niss der Anstalts-Bibliotheken znr Universitäts-Bibliothek : vom Geologisch - paläontologischen Institut 103 Bände vom ersten Anatomischen Institat .... 20 „ vom Institat fär Alterthumskunde .... 5 „ 4. durch Tausch: a) durch den von der Bibliothek vermittelten Schriftentaosch der hiesigen Universität mit anderen Universitäten und mit Schulen: 4554 Universitätsschriften, 881 Schulschriften, 63 Bände anderer Werke. b) im Austausch gegen Dubletten 1053 Universitätsschriften, 49 Schulschriften, 286 Bände anderer Werke, darunter 261 Bände von der Kantons - Bibliothek in Aarau, 16 von der Universitäts-Bibliothek in Jena, 2 von der Universitäts-Bibliothek in Giessen. c) im Austausch gegen hier ausgeschiedene ungeeignete Werke von der Universitäts-Bibliothek zu Königsberg 13 Bände. 5. als Pflichtexemplare: 2255 Bände. Ausser der regelmässigen Einziehung der Pflichtexemplare der in buchhändlerischem Verlag erscheinenden Werke und der im Selbstverlag von Vereinen und Gesellschaften er- schienenen Publikationen wurde in diesem Jahre mit der Einziehung der zum Theil seit langer Zeit rückständigen Veröffentlichungen von Behörden und öffentlichen Anstalten fortgefahren. 6. durch Kauf: 1 288 Bände (darunter 594 Bände abgeschlossener Werke und 694 Bände von Zeitschriften und Fort- setzungen) und 3523 Universitätsschriften, zusammen fär 10 547 M. 49 Pf. Eine im März 1896 aus besonderer Veranlassung ausge- führte Feststellung des Umfangs der Bächervorräthe der — 150 — Bibliothek ergab, dass mit Ausschlags der Dabletten an Folio- bänden Yorhaaden waren 254, an Qnartbänden 873, an Oktav- bänden 3913 laufende Meter. 3. FiMizieUes. a) Von dem etatsmässigen Fonds f&r Anschaffung und Eiu- band von Bflchem im Betrage von 13000 M. wurden 9121 M. 23 Pf. für Bttcheranschaffnng und 3878 „ 77 „ für Büchereinband verwendet. b) Der etatsmässige Fonds für die sonstigen sächlicben Ausgaben im Betrage von 6000 M. wurde um 650 Mk. 24 Pf. fiberschritten, welche mit Genehmigung des vorgesetzten Ministeriums auf das nächste Etatsjahr übernommen wurden. c) Aus den Zinsen des Vermächtnisses des Professors Jaffi§ und aus dem Beitrag des akademischen Lesezirkels waren ver- fügbar 635 M. 24 Pf., wovon 630 M. 85 Pf. für Bücheran- schaffungen ausgegeben wurden. d) Von dem im Juni 1891 bewilligten einmaligen Zuschuss von 3000 M. zur Vervollständigung der üniversitätsschriften- Sammlung wurden 795 M. 41 Pf. für Anschaffungen, 66 „ 30 „ für Einband ausgegeben. Es verbleibt ein für noch ausstehende Rinbände zu verwendender Rest von 128 M. 9 Pf. e) Von dem am 21. August 1895 bewilligten dritten Zuschuss für die sächlichen Kosten der Instituts-Eatalogisirung im Be- trage von 2500 M. wurden 1774 M. 77 Pf. verausgabt, so dass ein Bestand von 725 M. 23 Pf. verbleibt. 4. Revision des BQoberbestandes. In der den Besuchern ohne weiteres zugänglichen Lesesaal- bibliothek haben die vorgeschriebenen Revisionen monatlich stattgefunden. Leider sind auch in diesem Jahre nicht weniger als 31 Werke mit zusammen 39 Bänden entwendet worden. Die mit der Neuaufstellung einzelner Fächer verbundene Revision ihres Bestandes ergab keine nennenswerthen Defecte. — 151 — 5. Kataloiisiinng der Bibllithek lad AHSseheldMi ugeelBBeter Werke. Bei der Neukatalogisirnng und Neaaafstellang der Bibliothek waren wie im Voijahre beschäftigt der Hülfs- bibliothekar Dr. Milkan and der Assistent Dr. Köhnke. Fertig bearbeitet warde der Scblnss der französischen Litteratnr (Xw— Xz) und ein Theil der deutschen Sprachwissen- schaft und Litteratur (Yc— Yl). Für die beiden in Arbeit befindlichen Zettelkataloge der Universitätsschriften-Sammlung wurden 14686 Titelzettel in je 2 Exemplaren neu aufgenommen. Hauptzettel, die den Inhalt der einzelnen Sammelbände kurz nachweisen, wurden fär 968 solche Bände angefertigt. Die Zettelaufnahme ist nunmehr für den ganzen Bestand an Schriften der Universitäten des deutschen Reiches aus den Jahren 1817 bis jetzt vollendet, mit Ausnahme der Schriften von Berlin, Bonn und Göttingen, von denen gedruckte Ver- zeichnisse in Vorbereitung sind. Zu katalogisiren bleiben noch über 20000 ältere deutsche und die sämmtlichen ausländischen Universitätsschriften mit Ausnahme der durch Zerschneiden und Aufkleben von 2 Exem- plaren des gedruckten Catalogue des thöses erledigten fran- zösischen von 1884/85 bis jetzt. Die Abgabe von Werken, die in der Königlichen Bibliothek nicht vorbanden sind, an diese konnte leider keinen Fortgang haben, da es in der Königlichen Bibliothek an den zur Ueber- nahme erforderlichen Arbeitskräften fehlte. Die Abgabe hier entbehrlicher, aber in der Königlichen Bibliothek vorhandener Werke an die übrigen preussischen Universitäts - Bibliotheken wurde durch Ueberweisung von 29 Werken an die Königsberger Bibliothek zu Ende gefährt. 1890 Werke, welche von keiner dieser Bibliotheken ge- wünscht worden waren, wurden mit Grenehmigung des vor- gesetzten Ministeriums makulirt. 6« Katalogisirung der Anstaitebibliothekea der hiesigen Uilversitii Nach Beendigung der noch ausstehenden alphabetisdien Ordnung des Katalogs der Bibliothek des Mathematischen Seminars (4812 Werke, 5377 Zettel) wurde begonnen und zu Ende geführt: — 162 — die Eatalogisiraiig der Bibliotheken der Hygienischen Institate (6169 Werke, 7332 Zettel) desPsychologischen Seminars ( 194 ,, 242 ,^ ) desArchftologischen Apparats (1627 ,, 2446 ,, ) der Klinik far psychische und Nervenkrankheiten ( 239 Werke, 319 Zettel) des ersten Anatomischen Institut« (3039 „ 3531 „ ) des zweiten Anatomischen Instituts ( 76 „ 102 „ ) Für die 11 344 Werke dieser 6 Bibliotheken waren also im Ganzen 13 872 Zettel erforderlich. Diese wurden in 4 Exemplaren hergestellt, von denen 3 in alphabetische Ordnung gebracht wurden, während das vierte der betreffenden Instituts-Bibliothek zur Hersteilung eines systematischen oder eines zweiten alpha- betischen Katalogs zur Verfügung gestellt wurde. Nur die Titelaufhahme wurde beendet für die Bibliotheken des Botanischen Museums (13212 Werke, 15 330 Zettel) des Botanischen Gartens ( 449 „ 659 „ ) derMedizinischenPoliklinik( 3541 „ 3935 ,, ) Die alphabetische Ordnung der Kataloge der beiden ersten Bibliotheken ist im Gange, die der dritten noch nicht begonnen. 7. Persönliches. Am 1. April 1895 trat der Ober- Bibliothekar Professor Dr. F. Ascherson in Folge zunehmender Schwäche seiner Augen in den Ruhestand, nachdem er an der Bibliothek während einer Dienstzeit von 35 Jahren mit grosser Treue und Hin- gebung gearbeitet hatte. Es wurde ihm die Genugthnung zu Theil, seine Verdienste von Allerhöchster Stelle durch die bei seinem Ausscheiden erfolgte Verleihung des Rothen Adler-Ordens IV. Klasse anerkannt zu sehen. Die entstandene Lücke wurde ausgefüllt, indem der Biblio- thekar an der Königlichen Universitäts-Bibliothek zu Gottingen Dr. Rieh. Schröder in die hiesige vierte Bibliothekarstelle versetzt wurde. DerHilfsbibliothekarDr.Milkau war vom 16. November 1895 bis einschl. Februar 1896 beurlaubt, um an den Vorarbeiten für die Herstellung eines Gesammtkatalogs der in der Königlichen — 153 — Bibliothek zu Berlin, den Universitäts-Bibliotheken und einigen anderen wissenschaftlichen Bibliotheken vorhandenen Bächer- bestände mitzuwirken. Berlin, den 15. April 1896. Der Direktor. W. Erman. 40. Der botanisehe Garten und das botanische Maseam. A. Botanisoher Garten. a) Personalveränderungen: Am 11. Juli 1895 starb der Geheime Kanzleirath im Königlichen Ministerium der geist- lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten und Bureau- assistent bei der Direktion des Königlichen botanischen Gartens Wilhelm Vater im 74. Lebensjahr. Derselbe hatte den Direktor seit dem Jahre 1851 in Besorgung der schriftlichen Arbeiten unterstützt und in dieser Aafgabe ebenso viel Sach- kenntnis wie Pflichttreue und Hingebung entwickelt. Während der Abwesenheit des Direktors sowie nach dem Tode Prof. Eichler's bis zum Jahre 1889 war ihm auch die geschäftliche Leitung des Gartens anvertraut worden. Da die Verwaltungsgeschäfte des botanischen Gartens und Museums besonders durch die Entwicklung der botanischen Centralstelle sich in den letzten 6 Jahren mehr als verdoppelt haben, so ist für die Institute die Gründung einer besonderen Bureaubeamtenstelle ins Auge gefasst worden. Seit dem 1. Dezember 1895 ist der bisherige Civil-Supernumerar bei dem Königlichen Konsistorium der Provinz Brandenburg Carl Gutsche als Bureau-Hülfsarbeiter beschäftigt. An Stelle des Obergehülfen Albers, welcher Ende Juli 1895 seine Stellung aufgab, um in Neu-Guinea die Beauf- sichtigung der Sisalhanfkulturen zu übernehmen, erhielt der bisherige dritte Obergehülfe Peters die zweite Stelle; die dadurch frei gewordene dritte Obergehülfenstelle wurde am 1. Oktober 1895 dem Gärtner V. Cornils (bisher bei Sander und Co. in St. Albans) übertragen. b) Es wurden folgende grössere Veränderungen vor- genommen. 1. Ein neues Demonstrationshaus mit Satteldach wurde an der Westseite der Warmhäuser No. 7 (Cycadeenhaus) und — 154 — No. 31 (Knollen- und Zwiebelhaas) angebaut, nachdem voriier der an dieser Stelle befindliche Alpinenkasten um ca. 17 m weiter westwärts gelegt war. Es hat bei einer Länge von 16,50 m eine Breite von 7,00 m und eine Hohe von 3,50 m und besteht aas einer warmen, temperirten nnd kalten Ab- theilnng. Erwärmt wird dieses Haas darch eine Enappstein'sche Warmwasserheizang mit Kaiser-Kessel. Bei dem Ban der Heizang worden die bisherigen Kanalheiznngen der oben er- wähnten Häaser No. 7 and 31 entfernt nnd letztere ebenfalls an die Wasserheizang angeschlossen. 2. Ausserdem warde ein 20 m langer, 6 m breiter, im First 3,10 m hoher Winterkasten zur Ueberwinternng harter, immer- grüner und laubabwerfender Grehölze und Halbsträucher des Mittelmeergebiets, Nord- Amerikas, Vorder- und Ost -Asiens gebaut. Derselbe ist aus leichten T-Eisen, Bretterwänden aud einfachen, abnehmbaren Fenstern mit Holzralimen konstrairt und liegt 90 cm tief in der Erde. Er wird im Winter mit Laden und einer Laubschicht gedeckt und dadurch gegen das Eindringen der Kälte geschützt. Für den neuen botanischen Garten auf Dahlemer Domänen-Terrain wurden die Pläne für die Freiland-Kultaren ausgearbeitet, während der Königliche Bauinspektor Körner im Einvernehmen mit der Direktion die Entwürfe für das neue Museum, die Gewächshäuser, Beamtenwohnungen n. s. w. in einem besonderen Bureau der Ministerialbaukommission fertig- stellte. Ausserdem wurde eine grössere Anzahl der nach dem neuen botanischen Garten zu verpflanzenden Bäume and Sträucher im Herbst 1895 behufs reichlicher Wurzelbildung ringartig umgraben, die Löcher mit frischer Erde wieder aus- gefüllt und alle diejenigen besonders bezeichnet, die für die Ueberführung geeignet erschienen. Auch im verflossenen Jahre war der Garten vom April bis September an jedem zweiten Sonntage des Monats von 2 — 7 ühr dem Publikum geöffnet. Die Victoria regia blühte von Anfang Juli bis Mitte Oktober und brachte 36 Blüthen hervor, von denen die ersten drei im Knospenzustande abgeschnitten wurden, um die Pflanzen zu kräftigen. c) die Erwerbungen des botanischen Gartens waren im Wesentlichen folgende: — 155 — 1. Lebende Pflanzen: 1288 Arten, durch Taasch, Kauf oder als Geschenk, von Handelsgärtnereien und Privatpersonen er» worben, sowie von dem Direktor in den Alpen nnd in Süd- frankreich gesammelt. Unter den Geschenken sind besonders zu nennen: Prof. Ascherson (Alpen), Apotheker G. Capelle- Springe bei Hannover, Korvettenkapitän Cr edn er (Seychellen), Dr. L. Diels (Trier), P6re Duss (Guadeloupe), Prof. Engler (Alpen), Dr. Fawcett (Jamaica Bot. Departm.), Prof. Fried- länder (Tromsoe), Lieut. Freiherr v. Fürstenberg-Hugenpoet a. d. Ruhr, Dr.Graebner (Westpreussen), Grundmann-Berlin. Emil Heese(Mexikü),Prof.v. Heldreich-Athen, He nnicke-Frie- denau, P. Hennings (Riesengebirge), Prof. Hieronymus (Schweiz), Dir. K. Lackner-Steglitz, Max Leichtlin-Baden- Baden; Lehrer Leue-Gera, Dr. Th. Loesener (Tirol), Post- inspektor Maul-Gr.-Lichterfelde, Baron Ferd. v. Müller-Mel- bourne, Paul Nitsche-Berlin, J. A. Oertendahl-Ostersund in Schweden, Hofmarschall v. St. Paul-Illaire-Fischbach in Schlesien, W. Perring (Ostsee-Küste), C. Peters-Cassel, Dr. Preuss (Kamerun), Max Qu aritsch-Berlin, Reiche (Chile), Dr. Rust-Hannover, Dr. R. Ruthe-Swinemünde, Salisch-Postel bei Militsch, Schlechter (Süd- Afrika), Prof. Schumann -Berlin, Rittm. 0. V. Seemen (Borkum), W. Siehe (Cilicien), E. Ule (Brasilien), Verein zur Beförd. d. Gartenbaues, Weber- Spindlersfelde b. Cöpenick. 2. Samen-Eingang: 5200 Prisen durch den üblichen Tausch- verkehr mit botanischen Gärten und von folgenden Privat- personen und Instituten: J. Bornmüller-Weimar, W. V. Bülow (Samoa), Prof. Buchenau-Bremen, Apotheker Capelle-Springe, L. Cockayne (New-Zealand), Dammann & Co.-Neapel, Dr. ü. Damm erBerlin, Deutsche Dendro- logische Gesellschaft, Pfere-Duss (Guadeloupe), Prof. Engler-Berlin, Dr. P. Graebner-Berlin, Grunwald-Berlin, Dr. F. Franceschi (Kalifornien), Prof. Heckel-Marseille, Baron von Huene-Esthland, Pastor Hülsen-Böhne bei Rathenow, Dr. Kugler-München, Prof. Kurtz (Argentina), W. Krebs (Ohio), H. Klose-Gr.-Salze, Konsul F. C. Lehmann (Columbien), Prof. von Lagerheim-Tromsoö, Lehrer Leube-Gera, M. Leichtlin-Baden- Baden, Dr. Lindau -Berlin, Prof. Mac-Owan (Capland), Baron Ferd. v. Müller (Australien), W. Mundt- — 156 — Pankow, Dr. Fritz Mttller (Brasilien), Neu-Guinea- Compagnie, P6re L. Picarda (Haiti), C. Peters-Berlin, Dr. Peckolt (Rio de Janeiro), A. Purpns -Dannstadt, Dr. Reiche (Chile), W. Siehe (Elein-Asien), Sartorins-Bielefeld, St. Paul-Illaire-Fischbach, Prof. Sehn mann -Berlin, Prof. Schweinfurth-Berlin, Dr. Tanbert-Berlin, Prof. Urban- Berlin, Prof. Volkens-Berlin. Abgegeben worden: 1. Lebende Pflanzen: 2420 Arten an 27 botanische Gärten, Institute, Handelsgärtner und Privatpersonen. 2. Samenprisen : ö7(X) Prisen an botanische Gärten, Institute, Schulen und Privatpersonen. B. Bttaniftckes Mhsmiii. a) Personalveränderungen: Am 1. Dezember 1895 schied der zweite Hülfsarbeiter Dr. Taubert aus, um eine Forschungs- und Sammelreise im Amazonas-Gebiete anzutreten. An seine Stelle trat zunächst Dr. P. Graebner, sodann Dr. Th. Loesener. b) Von Erwerbungen sind folgende anzuführen: 1. Durch Schenkung: Die Bibliothek des verstorbenen Geh. Regierungsraths Prof. Dr. N. Pringsheim, von dessen Töchtern Frau Geh. Regierungsrath Prof. Ladenbnrg und Frau Dr. Garst dem botanischen Museum überwiesen. Die sich dadurch in der Museumsbibliothek ergebenden Doubletten wurden der Biolo> gischen Station auf Helgoland übersandt. Das Farnherbarium des verstorbenen Professor Dr. Max Kuhn, von dessen Wittwe dem botanischen Museum geschenkt Weitere Beiträge lieferten: Fräulein Sophia Akermark: 100 skandinavische Algen (aus dem Pringsheim'schen Nachlass). Herr Dr. Arnold- München: 80 Liehen, exs. Herr E. Baumann: ca. 300 Nummern aus Togo. Herr K. Bettfreund: 335 Nummern aus Paraguay und Argentina (Geschenk des Herrn Dr. Lindau). Herr Fabrikant A. Brehmer-Berlin: 2 Fruchtkolben von Phytelephas microcarpa nebst einer grossen Kollektion aus Steinnuss hergestellter Knöpfe. Herr V. F. Brother us: 252 Nummern Laubmoose aus Tas- manien und New-Zealand. — 157 — Herr Dr. Busse: Div. Musenmsgegenstände, bes. Pfeffersorten and Produkte. Herr C. B. Clarke: 42 Cyperaceen-Ärten aus Ostindien. Herr L. Gockayne: 21 Laubmoose und 19 Flechten aus New-Zealand. Durch Herrn Prof. Gonwentz: Ein Eibenstamro aus dem Steller Moor. Herr Pore Duss: 128 Arten von Guadeloupe und den Nachbar- inseln (Geschenk der Herren Krug und Urban). Herr Otto Ekstam-Stockholm: 72 Arten aus Novaja-Semlja. Herr Prof. Engler: Mehrere Hundert Abbildungen aus dem Werk, Engler und Prantl, die natürlichen Pflanzen* familien, für das Schaumuseum. Herr Graf von Götzen: 150 Nummern aus der Umgebung des Earunga- Vulkans. Herr Direktor J. H. Hart: 259 Arten ron Trinidad (Geschenk der Herren Erug und Urban). Herr P. Hennings: Viele Centurien Pilze zum Eintausch von Exsiccaten. Herr F. Heydrich: 22 Meeresalgen aus Capstadt, 1 aus Island. Herr Prof. Hieronymus: Mehrere Centurien Algen zum Ein- tausch von Exsiccaten. Herren Hoyer & Co.-Berlin: Div. Museumsgegenstände. Jamaica Botanical Department (Direktor W. Fawcett, CoUector W. Harris u a.): 540 Nummern aus Jamaica (Geschenk der Herren Krug und Urban). Herr Eaernbach: 50 Herbarpflanzen und 30 Museumsgegen* stände aus Borneo und Neu-Guinea. Herr W. Krebs-Cleveland: 77 Arten aus Ohio. Herr Dr. 0. Euntze: 656 Arten aus Südamerika und Afrika. Herr Dr. Lindau: 55 Arten Pilze aus Tyrol. Herr C. Lucas-Charlottenburg: 42 exotische Algen. Ex herb. Maze (durch P6re Duss): 259 Nummern Farne von Guadeloupe (Geschenk des Herrn Konsul Erug). Herr Dr. A. Möller: 40 brasilianische Pilze. Herr Garteninspektor Mönkemeyer-Leipzig: 39 amerik. Moose. 25 Japan. Flechten. — 158 — Herr C. Osten: 64 Arten ans Uragoay (Geschenk des Bremer Museums durch Herrn Prof. Buchen an). Herr J. P. Norrlin: 100 Nummern finnl&ndische Hieracien. Herr Dr. G. von Pernhoffer: 70 Arten steiennärkischer Hieracien. Herr PöreL. Picarda: 189 Hochgebirgspflanzen ans Haiti (Geschenk der Herren Krug und Urban). Herr Direktor L. Pierre: 31 Pflanzenarten aus C!ochinchina und vom Gabun. Herr Dr. E. Reiche: 159 Arten aus den Anden. Herr Dr. Reinecke: 45 Samoa-Pilze. Herr Rektor Rensch-fierlin: 299 Arten aus Rnssland und Schweden, 12 Moose von Dominica. Hen* W. R. Rickmers-Bremen: 262Nr. transkausischer Pflanzen. Herr Dr. £. Roth schuh: Etwa 150 Arten aus Nicaragua. Herr R. Schlechter: 88 Proben südafrikanischer Asclepia- daceen aus dem Herb. £. H. F. Meyer. Hen* Prof. Schumann: zahlreiche getrocknete Cacteen-Eorper, geschenkt von den Herren Apotheker Capelle-SpriDge, Heese- Steglitz, Magistratssekret&r Hirscht-Zehlen- dorf, Knippel-Elein-Quenstedt, Postmeister Lang- Esslingen, Postrath Maul-Eönigsberg, Obergärtner Mathsson-Magdeburg, Postsekretär Quehl-Halle, Ingenieur Weingart-Nauendorf, sowie vei*schiedene Pflanzen von W. Siehe-Anatolien. Frau Landgerichtsrath Schwarz: Die Diatomeen-Manuskripte und -Abbildungen ihres verstorbenen Mannes."*^ Herr Prof. Schwein furth: 252 Holzabschnitte aus Abyssinien und eine grössere Anzahl Pilze aus Centralafrika. Herr Dr. von Selenetzky: 25 seltenere Pflanzen aus der Erim. Herr Dr. Ed. und Frau Cäcilie Seier in Steglitz bei Berlin: 326 Nummern aus Arkansas, Texas und Mexiko. Herr A. Stau dt: 405 Nummern (mit zahlreichen Doubletten) von Lolodorf in Eamerun. Die Bibliothek der König!. Akademie der Wissenschaften zu Stockholm: 12 botan. Abhandlungen. *) Albert Schwarz, geb. zn Münster (Westfalen) am 3. Febr. Ib24, Btndirte zuerst Chemie, erwarb den philos. Doktorgrad, wurde dann Jari&i. starb zu Berlin am 23. Dezember 1893 als Landgerichtsrath. — 159 — Herr Dr. P. Stahlmann: 1007 Nummern aus Deutsch Ostafrika. Herr Dr. P. Taubert: 113 Nummern div. Siphonogamen, 54 Moose, 98 Meeresalgen, 11 Museumsgegenstände. Herr J. Thode: 81 Nummern von den Drakenbergen in Süd- Afrika. Die Universitätsbibliothek zu Upsala (auf Veranlassung des Herrn Prof. Fries) eine vollständige Reihe von Afzelius Schriften, sowie andere botan. Abhandlungen. Herr L Urban: 133 Orchideen-Tafeln aus der Flora Brasiliensis. Herr J. F. Waby-Demerara: 113 Arten von Barbados (Ge- schenk der Herren Krug und Urban.) Herr Dr. E. Wotoszczak: 9 Abh. und versch. Aufsätze über die Flora Polens. Herr Zenker: 300 Nummern (mit zahlreichen Doubletten) von der Yaünde-Station in Kamerun mit über 50 kolo- rirten Abbildungen, 6 kolorirte Zeichnungen von Land- schaften in Kamerun, ö photogr. Aufnahmen von Madeira. Heiren Zenker und Staudt: 260 Nummern (mit zahlreichen Doubletten) von der Yaünde-Station in Kamerun. Ausserdem lieferten kleinere Beiträge die Herren Brefeld- Munster, ßrenning-Berlin, Hildebrand-Freiburg, Irmer- Jaluit, F. Kurtz-Argentina, P. Magnus-Berlin, Pazschke- Leipzig, Schlechter-Berlin, Surin gar- Leiden, Vanhöffen, Wiesbaur-Wien. 2. Durch Tausch wurden Pflanzensammlungen und Museums- gegenstände von den botanischen Museen zu Breslau, Calcutta, Hamburg, Helsingfors, Kew, London (Brit. Museum), Melbourne, Natal, Paris, Petersburg, Washington, sowie von den Herren J. Cardot-Stenay, H. Christ-Basel, H. K. Haussknecht- Weimar, E. Huth-Frankfurt a. d. Oder, J. B. Jack-Constanz, A. von Jaczewski, N. C. Kindberg-Linköping, F. Kränzlin- Gr. Lichterfelde, Miyabe-Tokyo, 0. Pazschke-Leipzig, H. Re hm -Regensburg, H. Schinz-Zürich, R. Schlechter- Berlin, J. D. Smith-Baltimore, P. Sydow-Berlin erworben. Dagegen wurden Doubletten abgegeben an die bota- nischen Museen von Breslau, Kew, Natal, Petersburg, Stock- holm, sowie an die Herren Cardot, Huth, Jack, Jaczewski, — 160 — Eindberg, E. Mfiller*Halle, Pazschke, Richter-Leipzig, Schlechter. Das Notizblatt des Eöniglichen botanischen Grartens nnd Museums zu Berlin wurde im Austausch von Zeitschriften etc an 27 botanische Gärten, Institute und Privatpersonen geschenkt 3. Durch Vereinbarung mit dem Eultusmiuisterium ging das Herbar und die botanisch-geographische Bibliothek des Herrn Prof. P. Ascherson in das Eigenthum des botanischen Mu- seums Qber. 4. Durch Eauf wurden aus dem dafür ausgeworfenen Etat theils grössere und interessante Pflanzensammlungen aus ver- schiedenen Ländern der Erde, theils Fortsetzungen von £i- siccaten erworben. c) Benutzung. Es arbeiteten wissenschaftlich ausser den Beamten und Hfilfsarbeitern 14 Herren während grösserer Zeit- räume ständig, 25 Herren vorübergehend im botanischen Museum. An 52 Botaniker wurden Theile der Sammlungen zur wissen- schaftlichen Benutzung nach auswärts verliehen. C. Der Arbeitsraum diente zur Abhaltung des pharmako- gnostisch - mikroskopischen Praktikums (70—80 Theilnehmer) unter der Leitung des Direktors, sowie des Eursus für mikro- skopische Nahrungsmittel-Untersuchungen (6 Theilnehmer) unter der Leitung der Privatdozenten Dr. Qilg und Lindau. Aach wurden die vorhandenen Arbeitsplätze von vorgeschrittenen Studirenden bei selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten benutzt. D. Wissenschaftliolie Arbetten. a) Von den Beamten des Königlichen botanischen Gartens und Museums wurden in der Zeit vom 1, April 1895 bis 31. März 1896 veröffentlicht: A. Engler: Ueber Amphicarpie bei Fleurya podocarpaWedd. etc. in Sitz. Ber. Preuss. Akad. Wissensch. 1895, 10 S 1 Doppeltaf. - - Pflanzenwelt Ostafrikas. Theil A,Grundzttge der Pflanzen- verbreitung, 154 S. und mehrere Tafeln. Theil C, 91 S. - - Rutaceae, Simarubaceae in Engler- Prantl, Natfirl — 161 - Pflanzenfam. 144 S., 920 Einzelbilder in 90 Figuren, 1 Vollbild. A. Engler: Stearodendron Stahlmannii und andere kleinere Mit- theilungen in Notizbl. Egl. Botan. Gartens und Museums Berlin 1895, 9 S. L Urban: üeber die Sabiaceengattung Meliosma in Ber. Deutsch. Bot Ges. Bd. Xm, 12 S., 1 Tat - - BiograpUsche Skizzen. III. Jacques Samuel Blanchet. IV. Eduard Poeppig in Engl. Bot. Jahrb. Bd. XXL 32 S. 2 Porträts. - • üeber einige Temstroemiaceen - Gattungen in Ber. Deutsch. Bot Ges. Bd. XIV. 14 S. - - Additamenta ad cognitionem florae Indiae occidentalis. Particula III in Engl. Bot Jahrb. Bd. XXI. 101 S. - - Kleinere Aufsätze u. s. w. im Notizbl. 6 S. A. Garcke: Ueber einige Malvaceengattnngen in Engl. Jahrb. XXI. 23 S. E. Schumann: Giftige Kakteen in Berichten der deutschen Pharmaceutischen Gesellschaft. 7 S. - - Berg u. Schmidt, Atlas officineller Pflanzen. Heft XIV— XVI. 40 S. Quart, 18 Tafeln. - • Plantae Bammlerianae im Notizbl. des K. bot Gartens 13Vf S. - - Gräser und Kautschukpflanzen in Pflanzenwelt Ostafrikas Theil B und in Theil C. 168 S. 7 Taf. - - Apocynaceae und Asclepiadaceae in Engler - Prantl, Natflrl. Pflanzenfam. 196 S. 479 Einzelb. - - Kleinere Mittheilungen im Notizblatt und in der Monats- schrift f&r Kakteenkunde. 41 S. 5 Tafeln. P.Hennings: Essbare Pilze in Pflanzenwelt Ostafnkas. Theil B und Fungi Theil C. 21»/, S. - - Fungi camemnenses in Engl. Jahrb. 55 S. - - Fungi somalenses in Ann. del R. Ist Bot. di Boma VoL VI. Fase. 2. 4 S. - - Nachträge zu Fungi goyazenses in Hedw. 1895 XXXIV. 6 S. - - Fungi aethiopici, das. 7 S. . - Fungi blumenavienses, das. 4 S. - - Fungi austro-africani, das. 3 S. 11 - 162 — P. Hennings: Die Clavariaceen der Mark in Yerhandl. bot Ver. Brandenburg. XXXVn. 19 S. - - Mykologische Notizen, das. 13 S. - - Die wichtigsten Pilzkrankheiten der EnltnrpflanzeD unserer Kolonien in Deutsche Kolonialzeitnng. 1895. 5 Sp. - - Ueber Krankheiten der Kulturpflanzen in Notizbl. des K. bot. Oart. und Museums. 1895. 7 S. • - Kleinere Aufsätze hauptsächlich aber Pilze. 12Vs S. 6. Hieronymus: Plantae Stuebelianae novae in Engl. Jahrb. XXL 72 8. - - Plantae Lehmannianae in Engl. Jahrb. XX. Beibl. 49. 72 S. - - Bemerkungen Ober einige Arten der Gattung Stigonema in Hedwigia. XXXIV. 19 S. - - Cyanophyceen, Chlcrophyceen und Pteridophyten in Pflanzenwelt Ostafrikas. 24 S. M. Gurke: Labiatae africanae III, in Engler's Jahrb. XXII. 21 S. - - Melianthaceae in Natttrl. Pflanzenfam. 9 S. mit 34 Einzel- bildern in 3 Fig. - - Hydrocharitaceae und Malvaceae africanae in Ball, de THerb. Boiss. m. 6 S. - • Mehrere Diagnosen in dem Pflanzenverzeichniss in 6. A. Graf von Götzen, Durch Afrika von Ost nach West. Ca. 1 S. - - Notizen verschiedenen Inhalts und Diagnosen afrika- nischer Pflanzen in Notizbl. d. K. bot Gartens and Museums, No. 2 u. 3, 7 S. U. Dammer: Gemäsepflanzen, Färb- und Gerbstoff liefernde Pflanzen in Pflanzenwelt Ostafrikas, Theü B, u. Poly- gonaceae, Convolvolaceae n. Solanaceae in Theil C, 53 S. - - Kleinere Aufsätze und Bemerkungen in Mittheil. d. Deutsch. Dendrol. Ges. 1895, Nachricht, a. d. Deutsch. Buchhandel, Gartenflora, Garden. Chron., Bull, de THerb. Boiss. G. Lindau: Die Beziehungen der Flechten zu den Pilzen. Hedwigia XXXIV, 10 S. - - Lichenologische Untersuchungen. Heft L Dresden (C. Heinrich). Quart. 60 S. mit 3 Taf. — 163 — 6. Lindau: DiscomyceteQinEngler-Prantl,Nat.PflanzeDfam.47S. - - Joseph Schroeter. Nekrolog. Hedwigia XXXIV. 4 S. - - Acanthaceae in Engler-Prantl Nat Pflanzenfam. Schlnss 18 S. • - Acanthaceae americanae. Bull, de THerb. Boissier 1895. 26 S. - - Acanthaceae africanae III. Engl. Jahrb. XXn. 16 S. - - Acanthaceae somalenses. Ann. del B. Ist. Bot. di Roma. VI. Fase. 2. 16 S. - - Leber- nnd Laubmoose, Flechten und Acanthaceen, Zier- pflanzen in Pflanzenwelt Ostafrikas. 48 S. • - Diverse Diagnosen in Loesener, Plantae Selerianae, Hieronymus Plantae Stuebelianae et Lehmannianae und Götzen, Durch Afrika von Ost nach West. E. Oilg: Gentianaceae in Engler-Prantl, Nat. Pflanzenfam. 58 S. mit 220 Einzelbildern in 20 Fig. - - Botanik, Abtheilung L, Anatomie und Physiologie, ferner Thallophyta und Embryophyta zoidiogama, fär den „Hausschatz des Wissens". 306 S. mit 228 Fig. und 2 Farbentafeln. - - Vitaceae in Engler-Prantl, Nat. Pflanzenfam. 32 S. mit 100 Einzelbildern in 15 Figuren. • - Capparidaceae et Thymelaeaceae somalenses in Ann. B. Istit. Bot. di Roma: 12 S. 4 o. - - Pflanzenwelt Ostafrikas. Theil B, Bearbeitung der Nutz- hölzer sowie der Harze und Gopale liefernden Pflanzen. 81 S., Theil C. 32 S. - - Ueber die Blüthenverhältnisse der Oentianaceengattungen Hockinia Gardn. und Halenia Borkth. in Ber. Deutsch. Bot. Gesellsch. XIIL 14 S. mit 1 Tafel. - - Uebersicht über die auf der Deutschen Eamerunexpedition gesammelten und beobachteten Pflanzen. 14 S. - - Julien Vesque, ein Nachruf, in Ber. Deutsch. Bot Ge- sellsch. XIIL 8 S. - - Diverse Diagnosen in Notizblatt des Kgl. Bot. Gartens und Museums. 20 S. P. Tanbert: Die Hfilsenfrttchte Ostafrikas und die Gummi liefernden Pflanzen in Pflanzenwelt Ost-Afrikas, Theil B, 11* - 164 — Leguminosae and Melastomataceae in Theil C. (3 S., 2 Tafeln. P. Taubert: Beiträge znr Eenntniss der Flora des ceDtral- brasilianischen Staates Qoyaz, in Engl Bot Jahrb. XXL 1S96. 56 S. n. 2 Taf. b) Femer ist folgende im botanischen Moseom ausge- arbeitete Dissertation erschienen: P. Oraebner: Studien aber die norddeutsche Heide in Engler's Botan. Jahrb. XX. 155 S., 2 Taf. c) Von anderweitigen Abhandlungen, die eben&Ils im botanischen Museum zum Abschluss gelangten, sind zu erwähnen: P. Gr aebner: Zur Flora der Kreise Putzig, Neustadt (Westpr.) und Lauenburg i. P., in Sehr. Naturw. Ges. Danzig N. F. L Bd, I. Heft 1895. p. 271—396. Tab. VII— Vm. - - Mehrere kleinere Aufsätze in Verh. bot. Ver. Branden- burg. 1895. H. Harms: Die Oel- und Fettpflanzen Ostafrikas, Pflanzenwelt Ostafrikas. Theil B 28 S., Theil C 7 S- - - Zwei neue Meliaceengattungen aus dem tropisch. Afrika, Engl. Jahrb. XXII. 4 S. - - Die Gattung Plantago in Harms und Reiche, Planta- ginaceae in Engler-Prantl, Nat. Pflanzenfam. 4 S. - - Kleinere Aufsätze im Notizblatt, Zeitschr. für CacteeD- künde, Gartenflora. 10 S. - - Diverse Diagnosen in Hieronymus, PlantaeStuebelianae et Lehmannianae und Götzen, Durch Afrika von Ost nach West. 5 S. Th. Loesener: Aquifoliaceae, Celastraceae, Hippocrateaceae in Pflanzenwelt Ostafrikas G 2 S. - - Plantae Selerianae ü. in Bull, de l'Herb. Boiss. Vol. HL 20 S. und 1 Taf. 0. y. Seemen: Abnorme Blütlienbildung bei einer Salix fragilis L. Oesterr. bot. Zeitschrift - - Neue Weiden im Herbar des Egl. bot. Museums zu Berlin L IL in Engl. Jahrb. XXI, Beibl. 52 u. 53, 15 S. • * Mittheilungen über die Flora der ostfriesischen Insel Borkum (AUgemeine botanische Zeitschrift). 0. Warburg: Begoniaceae et Balsaminaceae africanae in Engler's Botan Jahrb. Bd. XXTT. 22 S. - 165 — O. Warburg: Balsaminaceae and Sabiaceae in Bngler-PranÜ's Nat. Pflanzenfamilien. 18 S. - - Ueber die Haarbildung der Myristicaceen in Ber. Deutsch. Bot. Ges. Bd. XIII. 4 S., 1 Taf. - - Zur Gharakterisimng und Gliederung der Myristicaceen, ebenda. 14 S., 1 Taf. • - Ficus, Myristicaceae, Flacourtiaceae , Balsaminaceae, Begoniaceae inPflanzenweltOstafrikas, Palmen, Bananen, Früchte und Genussmittel, ebenda. 157 S. - - Kleinere Aufsätze im Notizblatt. 5 8. Prof. Dr. A. Engler. 41. Die Sternwarte. Auf der Sternwarte sind ausser den im Personalverzeich- niss der Universität aufgeführten Beamten, nämlich den Astronomen Prof. Dr. Enorre und Dr. Battermann und dem Physiker Prof. Dr. Goldstein, die folgenden Astronomen thätig gewesen: Dr. A. Marcuse, Dr. H. Paetsch, cand. M. Ebell, cand. K. Heuer und Dr. Tetens. Am grossen Meridian-Instrument hat Herr Dr. Battermann hauptsächlich, neben den laufenden Zeitbestimmungen der Sternwarte, Orts-Bestimmungen von solchen Sternen ausgeführt, welche fär die Bearbeitung der südlichen Hälfte der von der Berliner Sternwarte übernommenen Zone des Fixstern-Himmels, sodann als Vergleichssteme für Planeten- oder Kometen- Beobachtungen, oder als sogenannte Mondsteme von Wichtigkeit waren. Zugleich hat Herr Dr. Battermann Untersuchungen über die Genauigkeit dieser Beobachtungen und eine Ab- hängigkeit der Korrektionen der Deklination der Fundamental- sterne von der Rektascension, sowie über die Genauigkeit der mit dem grossen Meridian - Instrument und den hiesigen Begistrir - Einrichtungen beobachteten Durchgangszeiten von Sternen angestellt Ausserdem hat Herr Dr. Battermann seine in den Jahren 1891 und 1892 am Universal-Transit ausgeführten Pol- höhen-Bestimmungen definitiv bearbeitet und auch einen Werth — 166 — der Aberrations - Constante aus diesen Beobachtangen al- geleitet. Die im vorigen Jahre von ihm wieder anfgenommene systematische Beobachtung von Stern-Bedeckungen am dunkeln Mondrande sind im letzten Jahre möglichst regelmässig durch- geführt worden und haben in 47 Nächten 145 geKicherte Ein- tritte, in 30 Nächten 86 gesicherte Anstritte, ausserdem etwa 40 weniger gesicherte Beobachtungen ergeben. Am 17. Juli und am 7. Oktober wurden die Plejaden -Bedeckungen von Herrn Dr. Battermann und Herrn Dr. Tetens beobachtet. Am grossen Aequatorial hat Herr Prof. Dr. Knorre etwa 250 Doppelstern-Messungen mit dem neuen Doppelbild-Mikio- meter ausgeführt, ausserdem etwa 50 Doppelstem-Messungen am Bamberg'schen Faden-Mikrometer neben einigen Planeten- und Kometen - Beobachtungen. Herr Prof. Knorre hat sich ausserdem mit Untersuchungen über die feinere Theorie des Aequatorials unter Berücksichtigung der Wirkung der Strahlen- brechung bei Aequatorial-Beobachtungen beschäftigt. Bei den Beobachtungen am Aequatorial haben sich die Herren M. Ebell und Dr. Tetens, letzterer besonders bei den Beobachtungen der Doppelsterne mit dem Doppelbild-Mikro- meter, betheiligt. Herr Dr. Tetens hat auch mit dem Deklino- graphen nach dem lange vermissten Planeten Aethra gesucht. Herr Dr. Marcus e hat an dem neuen, von der inter- nationalen Erdmessung beschafften photographischen Zenith- Teleskop eine grössere Reihe photographischer Aufnahmen von Stern-Durchgängen ausgeführt und die Abstände der von den Sternen in nahe symmetrische Zenith-Distanzen, Nord und Süd, durch das Qesichtsfeld auf der photographischen Platte ge- zogenen Linien mikrometrisch ausgemessen, uro die Genauigkeit der auf diese Weise zu erlangenden Polhöhen-Bestimmungen za erproben. Die Ergebnisse waren sehr günstig. Herr Dr. Paetsch hat seine Beobachtungen zum Zwecke von absoluten Bestimmungen der Deklination von Sternen durch blosse Zeitmessungen am Universal-Transit fortgesetzt und dabei für die Beziehungen zwischen den Deklinationen der Zenithsterne und der Sterne um +17^ Deklination unerwartet genaue Resultate erlangt. Herr Prof. Dr. Goldstein hat mit Benutzung der in der — 167 — Physikalisch - Technischen Reichsanstalt ihm znr Verfügung gestellten Ränme und Einrichtungen seine elektrischen Unter- suchungen fortgeführt, insbesondere hinsichtlich der disgre- girenden Wirkungen, welche die magnetisch - defonnirbaren Kathoden-Strahlen auf die von ihnen getroflfenen Körper aus- üben. Ausserhalb der Sternwarte, aber in Verbindung mit derselben, hat Herr 0. Jesse in Steglitz seine Bearbeitung der Ortsbestimmungen und der Bewegungs - Theorie der leuchtenden Wolken fortgesetzt und Herr P. S. Archenhold in der photographisch-astronomischen Station im Grunewald seine photographischen Aufnahmen von Himmels-Erscheinungen nebst einschlägigen experimentellen Untersuchungen weiter geführt. Der öffentliche Zeitdienst unserer Sternwarte und die Aus- theilung von genauen Zeit-Angaben durch telegraphische und telephonische Signale ist wie bisher fortgeführt worden. Ausser dem Zeitball-Signal in Swinemünde hat die Sternwarte jetzt auch die Ertheilung eines Zeitball-Signals im neuen Hafen zu Bremen übernommen. Die neuen Einrichtungen, welche hierfür zur Anwendung gekommen sind, haben sich derartig bewährt, dass die Hoffnung vorhanden ist, künftig in ähnlicher Weise zahlreiche Zeitsiguale an den Küsten von einer einzigen Zentral- stelle aus unter nächtlicher Benutzung auch von längeren Telegraphen-Leitungen alltäglich, vielleicht sogar allstündlich während des Tages, in ziemlich einfacher und recht gesichelter Weise ertheilen zu können. W. Foerster. 42. Das astronomische Recheninstitat Im Laufe des Rechnungsjahres wurde der Dirigent des Recheninstitutes Professor Dr. Tietjen, nachdem er erst von einer längeren Erholungsreise zurückgekehrt war, am 21. Juni 1895 dem Institute, von uns Allen tief betrauert, durch den Tod entrissen. Die mit der Thätigkeit des Verstorbenen ver- bundene Redaktion des Berliner Astronomischen Jahrbuchs hat einstweilen der Unterzeidinete besorgt. Das von dem Recheninstitut herausgegebene Jahrbuch für — 168 — 1898 hat gegen den Jahrgang 1897 insofern eine Aendenmg erfahren, als hinter der schon bisher regelmässig mitgetheilten Mondephemeride, deren Angaben sich auf den Mittelpunkt des Mondes beziehen, eine Ephemeride des Mondkraters Mösting A eingeschaltet worden ist Diese Ephemeride dient haupt- sächlich znr Erzielnng genauerer Ortsbestimmungen des Mondes, als durch die Beobachtung der Mondränder erreicht werden, wird aber auch mit Vortheil zur Bestimmung der seleno- graphischen Koordinaten weiterer Punkte der Mondoberfläche benutzt werden kOnnem. Sonst ist in Bezug auf das letzterschienene Jahrbuch noch zu bemerken, dass fär 15 derjenigen neueren 21 kleinen Planeten, welche bis zum Ende des Jahres 1895 entdeckt wurden, elliptische Elemente und f&r 2 derselben Kreisbahnelemente, im Anschluss an die Bearbeitung der älteren 397 kleinen Planeten, yerOffentlicht werden konnten. Die Zusammenstellung der Oppositionszeiten und der denselben entsprechenden geocentrischen Oerter wurde bis auf den Planeten (401) aus- gedehnt, wobei indessen diejenigen noch nicht nummerirten 8 Planeten, von welchen nur Kreisbahnen berechnet sind, sowie ausserdem zwei andere Planeten mit sehr unsicher bestinunten Bahnen unberücksichtigt bleiben mussten. Neben der Fertigstellung des Jahrbuchs far 1898 wurde die Bearbeitung des Jahrbuchs für 1900 zufolge eines noch von Professor Tietjen getroffenen Uebereinkommens mit der Redaktion des Greenwicher Nautical Almanac in Angriff genommen. Ueber die Betheiligung der Mitglieder an den Arbeiten zur Herstellung des Jahrbuchs ist wieder im Anhange des letzteren ausführlich berichtet; aber die ausserhalb der Bureau- stunden ausgeführten Arbeiten mag hier Folgendes erwähnt werden. Herr Professor Lehmann bat den astronomischen und chronologischen Theil des vom Königlichen Statistischen Bureau herausgegebenen KOnigl. Preussischen Normalkalenders für 1897 bearbeitet. Herr Lange hat seine Untersuchungen über das Drei- körpei-problem fortgesetzt. Herr Berberich führte Hülfsrechnungen zur Verfolgung — 169 — neu entdeckter und Wiederaufsuchung älterer kleiner Planeten aus, sowie die Bearbeitung verschiedener Kometenbahnen, deren Ergebnisse in den Astron. Nachr. veröffentlicht sind. Herr Ginzel arbeitet seit zwei Jahren an einer genaueren Darlegung der Sichtbarkeitsverhältnisse sämmtlicher Sonnen- und Mondfinsternisse, die sich zwischen 900 v. Chr. und 600 n. Chr. insbesondere innerhalb des Ländergebietes der Alter- thumswissenschaften, das Mittelmeergebiet von 10^ westl. L. bis 50" östl. L. V. Gr. und von 30o bis 50« nördl. Br. umfassend, ereignet haben. Der Oppolzer*sche Kanon der Finsternisse nimmt nämlich noch nicht auf jene empirischen Korrektionen Rücksicht, welche Herr Ginzel 1884 hauptsächlich aus mittel- alterlichen historischen Finsternissen fiir die Mondbewegung ermittelt hat, ausserdem giebt der Kanon betreffs der Sonnen- finsternisse nur näherungsweise, von der schärferen Rechnung bisweilen beträchtlich abweichende Kurven und enthält bezttglich der partiellen Finsternisse keine näheren Angaben über deren Sichtbarkeit. Die Arbeit des Herrn Ginzel strebt drei Punkte zu erreichen: Erstens liefert sie für die genannten ] 500 Jahre unter Rücksichtnahme auf die empirischen Korrektionen genaue Centralitätszonen der centralen Sonnenfinsternisse sowie rechnerische Darlegungen der Sichtbarkeit der centralen und partiellen Sonnenfinsternisse und sämmtlicher Mondfinsternisse; zweitens beabsichtigt sie durch diese Darlegung und durch eine darauf gegründete kritische Neubearbeitung der historischen Finsternisse, welche der Arbeit beigegeben wird, eine Grundlage ilir die Diskussionen der Historiker über die historischen Finsternisse zu liefern, und drittens soll durch die letztgenannte Durcharbeitung der historischen Finsternisse nicht nur der Beweis für die völlig befriedigende Darstellung derselben durch die empirischen Korrektionen erbracht, sondern auch der Hinweis gegeben werden, inwiefern einzelne historische Finsternisse bei weiteren Versuchen über die Mondacceleration oder bei der Prüfung neuer Mondtheorien zur Vergleichung herangezogen werden dürfen bezw. fernerhin ausgeschlossen werden müssen. I. V.: P. Lehmann. — 170 — 43. Das Königliehe Meteorologiselie lostitot. Der Direktor war auch im verflossenen Jahre bemüht, die Sammlungen und Hilfsmittel des Meteorologischen Instituts, dessen Hauptaufgaben bekanntlich auf einem ganz anderen Gebiete liegen als auf jenem des Unterrichts, nebenher auch den Zwecken der Universität dienstbar zu machen. Leider besteht der schon mehrfach betonte Baummangel an dem Institut noch immer fort, so dass es unmöglich ist, den praktischen Uebungen jenen Umfang und vor Allem jene Viel- seitigkeit zu verleihen, welche im Interesse des Unteirichts anzustreben wäre. Es ist dies umsomehr zu bedauern, als wie ebenfalls schon früher hervorgehoben, die Berliner Universität die einzige Lehr- anstalt des In- und Auslandes ist, an welcher Gelegenheit ge- boten ist, das Studium der Meteorologie sowohl theoretisch als praktisch zu betreiben, und als in Folge dessen jederzeit be- sonders auch ausländische Studirende ausschliesslich wegen dieses Faches die hiesige Universität besuchen. Bezüglich der sonstigen Thätigkeit des Instituts mag auf den selbständig erscheinenden gedruckten Jahresbericht ver- wiesen werden und hier nur noch die Bemerkung Platz finden, dass das Stationsnetz im verflossenen Jahre 119 Stationen I. und II. Ordnung, 57 der III. und 10 der IV. Ordnung enthielt^ und ausserdem noch 1834 Stationen, an denen nur Niederschläge gemessen werden — sogenannte Regenstationen. Ueberdies lielern noch 1330 Beobachter, die zum Theil den obengenannten Stationen angehören, theil weise aber sich ausschliesslich auf die Berichterstattung über Gewitter beschränken, Aufzeich- nungen über die zuletzt genannten Erscheinungen. Die an den Stationen sowie an dem meteorologisch- magnetischen Observatorium in Potsdam gewonnenen Beobach- tungen werden regelmässig zum Druck gebracht und sind auch im verflossenen Jahre derartige umfangreiche Veröffentlichungen erschienen. Dr. V. Bezold. — 171 — VIII. llnlTersltSts-Grandstfick. Zur Neueindecknng des Daches des Universitäts-Gebäudes und zur Instandsetzung von Wegen auf dem Universitäts- Grundstück sind 20000 M. bewilligt worden. Die Ausführung der Arbeiten ist im Laufe des Rechnungsjahres 1895/96 erfolgt. IX. Festlichkeiten und Programme. 1. Festlichkeiten. Am 19. Juli 1895 beging die Universität die 25jährige Erinnerungsfeier an den Krieg von 1870/71 in der Sing- akademie. Festredner war Geheimer Begierungsrath Professor Dr. von Treitschke. Am 31. Juli 1895 feierte der Professor Dr. Kiepert sein 50j ähriges Doktor- Jubiläum. Die Universität begrüsste denselben an diesem Tage durch eine Deputation. Am 3. August 1895 feierte die Universität in hergebrachter Weise den Geburtstag ihres Königlichen Stifters. Die Fest- rede hielt der Rektor Professor Dr. Pfleiderer über die Idee des ewigen Friedens. Im Anschluss an die Rede verkündigte der Rektor die Urtheile der vier Fakultäten über die Be- werbnngsschriften, welche zur Lösung der für das Jahr 1895 ge- stellten Preisaufgaben eingereicht waren, sowie die Namen der Sieger und die neu gestellten Preisaufgabeu. für das Jahr 1896. Am 15. Oktober 1895 fand statutenmässig die öffentliche Uebergabe des Rektorats an den neu gewählten Rektor der Universität, Geheimen Regierungsrath Professor Dr. A. Wagner, statt. Der neue Rektor hielt seine Antritts- rede über „die akademische Nationalökonomie und der Sozialismus'^ Am 31. Oktober 1895 wurde Professor Dr. Weierstrass als an seinem 80. Geburtstag durch den Rektor Namens der Universität begrüsst. Am 2. Dezember lb95 feierte das Friedrich Wilhelms- Institut — jetzt Kaiser Wilhelms- Akademie — das — 172 — 100jährige Stiftungsfest in der Aula der Universität. Die Universität betheiligte sich an dieser Feier und überreichte der Kaiser Wilhelms-Akademie eine Adresse. Am 18. Dezember 1895 feierte Professor Dr. Weber und am 14. Januar 1896 Geheimer Regierungsrath Professor Dr. Weinhold das 50jährige Doktor- Jubiläum. Beide Jubilare wurden durch eine Deputation des Senats begrösst. Am 18. Januar 1896 beging die Universität eine Er- innerungsfeier an die 25jährige Wiederkehr des Tages der Errichtung des neuen Deutschen Reiches. Festredner war Geheimer Regierungsrath Professor Dr. Weinhold, der seine Rede dem Gedächtniss des 18. Januar 1871 widmete. Den Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers und Königs feierte die Universität in üblicher Weise. Die Festrede hielt der Professor Dr. Schmoller über das politische Testament Friedrich Wilhelm I. vom Jahre 1722. Am 4. Februar 1896 feierte der Geheime Regierungsrath Professor Dr. Kirchhoff sein 50j ähriges Doktor- Jubiläum. Die Universität begrüsste den Jubilar durch eine Deputation. 2. Programme. Die Programme zu den lateinischen Lections-Katalogen waren : Für das Sommer-Semester 1895: De versibus nonnuUis Sophocleis. Für das Winter -Semester 1895/96: De Theocriti idyllio septimo. r\ /